1999: Konzert in der Balinger Stadthalle

Alle Mühen hatten sich am Ende gelohnt, denn das Frühjahrskonzert in der Stadthalle wurde wieder zu einem echten Höhepunkt für unseren Verein. Als Konzertpartner hatte unser 1. Vorsitzender Siegfried Schäfer schon vor geraumer Zeit den Musikverein Geislingen gewinnen können. Bei der Stückauswahl zum Konzert hatte Dirigent Jürgen Gruhler wieder einige musikalische Leckerbissen ausgewählt. Wie schon in den vergangenen Jahren war es ihm gelungen, Blasmusik-Kompositionen zu wählen, die sonst noch nirgends im Umkreis zu hören waren. So bot sich auch im diesjährigen Konzertprogramm Musik in den verschiedensten Stilrichtungen an. Ein festes Motto, wie in den Vorjahren, hatte Dirigent Jürgen Gruhler in diesem Jahr nicht vorgegeben.

Zur Vorbereitung auf das Konzert fand zusätzlich zu den üblichen Montagsproben am 28. Februar ein Probensonntag statt und wie gewohnt der Probetag am Karfreitag. Zur Generalprobe trafen wir uns am Donnerstagabend vor dem Konzert in der Stadthalle. Insgesamt zeigte sich bei einem sehr guten Probebesuch auch das besondere Interesse der Aktiven, das für dieses Jahr gesetzte Ziel gemeinsam zu erreichen.

Die Vorarbeit unseres 1. Vorsitzenden und seiner Vorstandschaft zum organisatorischen Ablauf des Konzertes machten sich in der Besucherzahl erfolgreich bezahlt, denn an die 700 Zuhörer konnten dann am 10. April in der Balinger Stadthalle begrüßt werden. Unter den Ehrengästen weilten alle drei Direktoren der Volksbank Balingen, für uns eine besondere Ehre. Schließlich fand zeitgleich auch ein wichtiges Handballspiel des TV Weilstetten um die Meisterschaft in der Regionalliga in der Balinger Längenfeldhalle statt, das sich somit Direktor Klaus Maier mit seiner Frau und Edgar Luippold mit Frau entgehen ließen. Für Günter Zanger und seine Frau war es selbstverständlich, uns zu besuchen. Weiter waren in Vertretung des Oberbürgermeisters Stadtrat Arthur Strobel, Ortsvorsteher Kurt Haigis, Pfarrer Ewald Ginter sowie der ehemalige Leiter der Polizeidirektion Balingen, Kurt Steurer und sein Nachfolger Hermann Sambeth unter den Besuchern. Ob in absehbarer Zeit mit der Stadtkapelle Rottenburg ein neuer Konzertpartner gefunden wird, wäre durchaus möglich, denn Hermann Sambeth ist dort der 1. Vorsitzende. Um den Reigen der Ehrengäste weiter zu komplettieren, sollen auch unser Ehrenvorstand Franz Effinger und Ehrendirigent Ottmar Butz genannt werden. Stellvertretend für alle anwesenden Ehrenmitglieder des Vereines sei mit 97 Jahren Josef Kraft als der Älteste erwähnt.

Als musikalische Gäste hatte der Musikverein Geislingen zum ersten Konzertteil auf der Bühne Platz genommen. Unter der Leitung von Volker Müller eröffneten die Fanfarenklänge aus dem romantischen Tongemälde "Schloss Tirol" von Gottfried Veit einen Konzertabend mit Blasmusik der Spitzenklasse. Die Gastkapelle stellte das Leben auf Schloss Tirol in den vielen Jahrhunderten ihres Bestehens eindrucksvoll mit ihren Instrumenten dar. Die Vorträge des Musikvereins Geislingen wurden von Roland Scherer in bekannt bewährter Weise den Zuhörern sehr informativ und mit seinem herzlichen Humor näher gebracht. Der Komponist Klaus-Peter Bruchmann hatte mit dem "Flaschenteufel" ein Solo für Bariton und Blasorchesterbegleitung geschaffen. Dieses Solo wurde von Adolf Müller dem Publikum eindrucksvoll dargebracht. Mit den Variationen über das Volkslied "Am Brunnen vor dem Tore" zeigte sich die Gastkapelle in zahlreichen musikalischen Stilrichtungen. Vom Big-Band Sound über den Swing von Glenn Miller, Klänge von Ernst Mosch bis hin zum Jazz-Sound, bestückten die Geislinger das Werk mit zahlreichen Effekten. Eine Selektion aus Melodien zu James Bond Filmen forderte das Orchester erneut und mit dem Festmarsch von Johann Strauss (Sohn) folgte der Schlussvortrag, auf den allerdings die Rufe des Publikums um eine Zugabe einen weiteren Vortrag der Gastkapelle forderten. Roland Scherer bedankte sich im Namen seiner Musikkameraden und kündigte als Zugabe die Abschiedssinfonie von Joseph Haydn an. Die war dann im wahrsten Sinn des Wortes zu nehmen, denn sehr elegant verabschiedeten sich während des Vortrages immer wieder einzelne Musiker mit einer Verbeugung auf der Bühne, bis schließlich der noch verbleibende Flötist und ein Klarinettist "das Licht ausmachten".

Die Pause nutzten die Konzertbesucher zum Plausch im Foyer der Stadthalle und auch zu einem Getränk im Stehen. dass man reine Konzertbestuhlung in der Halle gewählt hatte, machte sich an der Aufmerksamkeit der Besucher und der Ruhe während den Musikvorträgen wiederum bezahlt.

Dann folgte zum zweiten Programmteil des Abends unser Konzertbeitrag. Mit dem "Ägyptischen Marsch" von Johann Strauss (Vater) entführten wir die Besucher ins Land der Pharaonen. Alle Konzertstücke des Abends konnten aus Notenspenden von Mitgliedern unseres Vereines erworben werden. Als langjährigem Aktiven war dieses Werk von Bernhard Seemann gespendet worden. Das Leben im modernen Israel hat der Holländer Kees Vlak in seiner Komposition "Israel Shalom" sehr eindrucksvoll mit viel Dynamik und Rhythmik in Noten gesetzt. Schon in den Proben hatte uns das Werk begeistert, und so gelang uns die Aufführung "jetzt wo es gegolten hat" auch sehr gut. Dieses Stück hatten Helmut und Sieglinde Daum für uns gestiftet.

Die Ereignisse und Schicksale der Menschen während des Bürgerkrieges Anfang der 90er Jahre in Bosnien-Herzegowina hat der Holländer Jan de Haan in seiner Komposition "Banja Luka" verarbeitet. Um so aktueller wurde das Werk wenige Tage vor dem Konzert, als mit dem Kosovo-Krieg erneut in Ex-Jugoslawien der Balkan zum Brennpunkt in Europa geworden war. Die Dramatik um die Ereignisse und Schicksale der Menschen in der Stadt Banja Luka wurden von den Rosswanger Musikern eindrucksvoll intoniert. Vor allem Daniel Grespan (Es-Saxophon), Johanna Mattes (Flöte) und Reiner Gern (Klarinette) schafften mit ihren Solis musikalische Bestleistungen. In dem Werk, das uns Volksbankdirektor Günter Zanger gespendet hatte, kamen auch ungewöhnliche Instrumente zum Einsatz. So hatte als besonderer Effekt im Schlussteil die alte Handsirene der Rosswanger Feuerwehr wieder einmal einen Einsatz.

In einer Bearbeitung für Blasorchester folgte dann die Aufführung der "Ouvertüre 1812" von Peter Tschaikowsky. Hier schaffte es die Kapelle, die Ereignisse um die Niederlage Napoleons beim Feldzug gegen Russland im Jahre 1812 in einem musikalischen Tongemälde wiederzugeben. Diese 18 Minuten dauernde Komposition hatte Rudolf Reske unserem Verein gespendet.

Auch nach den schon sehr anstrengenden Vorträgen schafften es dann unsere drei Solotrompeter den letzten Programmpunkt des Konzertes mit Bravour zu meistern. Die Komposition "Hora Staccato" des Rumänen G. Dinicu forderte eine flinke Doppelzunge von Eberhard Butz, Manfred Kraft und Harald Uttenweiler. Als ehemaliger Trompeter in den aktiven Reihen des Vereins und noch heute mit seinem Instrument aktiv hatte Ehrenmitglied Norbert Mattes dieses Werk für uns gespendet. Das Publikum zeigte sich begeistert und die geforderte Zugabe nach einem lang anhaltenden Schlussbeifall brachten wir mit dem "Radetzky Marsch" gerne dar. Abermals forderten die Besucher eine Zugabe und dazu erklang nochmals das Finale aus der "Ouvertüre 1812". Durch das Programm des Musikverein Rosswangen hatte Klaus Hahn geführt.

Nach dem Konzert waren im Rosswanger Schützenhaus Plätze reserviert und gemeinsam mit unseren Musikkameraden aus Geislingen verweilte man dort noch einige Stunden. Einige sogar bis in den frühen Morgen hinein.

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