Kein freies Plätzchen mehr war in der Rosswanger Turnhalle am zweiten Weihnachtsfeiertag zu finden. Der Musikverein hatte zur traditionellen Weihnachtsfeier eingeladen und die Besucher kamen in Scharen. Der 1. Vorsitzende Siegfried Schäfer konnte unter den Besuchern auch Ehrenvorstand Franz Effinger und Ehrendirigent Ottmar Butz begrüßen, sowie auch Ortsvorsteher Kurt Haigis und Rektor Krämer mit ihren Frauen.
Das Jugendblasorchester des Musikvereins unter der Leitung von Daniel Grespan eröffnete musikalisch das Programm. Mit anspruchsvoller Literatur gaben die 30 Jugendlichen einen eindrucksvollen Beweis ihres musikalischen Leistungsstandes. Gerd Hahn führte informativ durch die Konzertbeiträge. Die jüngsten Aktiven des Vereines stellten sich beim Spiel in kleinen Gruppen vor. Die Blockflötengruppe unter der Leitung von Anja Seeburger und Carolin Klaiber spielten Weihnachtslieder. Im Duett mit ihren Ausbildern Eberhard Butz und Harald Uttenweiler zeigten sich die jungen Trompeter Alexander Butz, Matthias Gettler und Michael Seeburger. Jessica Kraft spielte zusammen mit Ausbilder Franz Butz ein Klarinettenduo von Beethoven. Nach der Zugabe des Jugendblasorchesters gehörte die Bühne der Theatergruppe.
Im schwäbischen Lustspiel "Uff's Aldedoil" wurde die Lachmuskulatur der Besucher für eine gute Stunde strapaziert. Bruno Kraft als Opa Schlenkerle hatte dabei wieder eine Paraderolle. In bewährter Weise setzten sich auch Birgit Grunwald, Hildegard Naujoks, Claudia Neher und Guido Kraft in Szene. Erstmals auf der Bühne stand Manfred Klaiber. Als Souffleuse hatte Stefanie Seeburger im Hintergrund mitgewirkt.
Nachdem die Kulissen von der Bühne verschwunden waren, nahm das Große Blasorchester auf der Bühne Platz. Aus den Reihen der aktiven wurden für 10-jährige Vereinstreue fünf Musikerinnen und ein Musiker geehrt. Die Ehrennadel in Bronze überreichte der 1. Vorsitzende an Carolin Klaiber, Tanja Butz, Martina Mattes, Johanna Mattes, Nadja Daum und Gerd Hahn.
Gespannt erwarteten dann die Besucher den ersten Konzertauftritt der Aktiven mit dem neuen Dirigenten Petro Hinterschuster. Mit der "Morgenstimmung" aus "Peer Gynt" gelang das Debüt perfekt und mit einem lautstarken Beifall wurde der Dirigent mit seinen Aktiven am Ende belohnt. In den weiteren Konzertvorträgen mit der Ouvertüre aus der Mozartoper "Die Zauberflöte", "Too Funky", der "Tanzfantasie" von Klaus-Peter Bruchmann und der "Rhapsodie in Blue" zündeten die 60 Aktiven des Musikvereines ein musikalisches Feuerwerk. Lautstark forderten die Zuhörer am Ende des Programms zwei Zugaben, die mit "Carioca" und dem Marsch "Alte Kameraden" gerne vom Blasorchester gespielt wurden.
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Nach 10-jähriger erfolgreicher Dirigententätigkeit hat sich Jürgen Gruhler als musikalischer Leiter des Musikvereins Rosswangen verabschiedet. Um von dieser langjährigen und erfolgreichen musikalischen Zusammenarbeit eine bleibende Erinnerung zu erhalten, beschlossen die Musiker mit ihrem musikalischen Leiter eine CD aufzunehmen. |
Das nebenstehende Bild zeigt das Cover der CD
"Jubiläumskonzert 2000" - 75 Jahre Musikverein Rosswangen
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In der Probephase zum Jubiläumskonzert im April wurde diese Idee schließlich in die Tat umgesetzt. Die Musikstücke wurden in der Stadthalle digital aufgenommen und auf CD gepresst. Mit einem ansprechenden Aufdruck und einem CD-Cover versehen, wurde die CD pünktlich zu Weihnachten fertig gestellt. |
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Das nebenstehende Bild zeigt die Stücke der CD
"Jubiläumskonzert 2000"
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Bei der traditionellen Kirbe des Musikverein war das Gemeindehaus den ganzen Tag über bis auf den letzten Platz besetzt. Zum Frühschoppen und Mittagessen verstanden es die "Alten Kameraden" des Musikverein Weilstetten die Besucher zu unterhalten. Viel Beifall erhielten die Senioren, unter der Leitung des Rosswanger Ehrendirigenten Ottmar Butz, auch bei ihren Titeln mit dem Gesangsduo Johanna Gehring und Manfred Döberin. Schlachtplatte und Schnitzel waren die Renner zur Mittagszeit, ofenwarmer Zwiebelkuchen, sowie rund 50 verschiedene Obst- und Sahnekuchen lockten zur Kaffeestunde und zur Vesperzeit waren vor allem Wurstsalat und der eingelegte Backsteinkäse gefragt.
Die musikalische Unterhaltung am Nachmittag gestalteten die Aktiven des Musikverein Frommern unter der Leitung von Guido Schrader. Gespannt erwarteten die Besucher dann gegen 17 Uhr den Auftritt des Musikverein Rosswangen mit dem neuen Dirigenten Petro Hinterschuster. Nach dem Florentiner Marsch zum Auftakt begrüßte der 1. Vorsitzende, Siegfried Schäfer, den neuen musikalischen Leiter offiziell in den Reihen des Blasorchesters. Die Besucher bestätigten den herzlichen Empfang mit viel Beifall.
Gespannt warteten dann die Besucher am frühen Abend auf die Bekanntgabe der Gewinner der Kirbeverlosung. Sieglinde Schweizer freute sich über den Hauptgewinn, ein schlachtreifes Schwein wird demnächst frei Haus in die Deutenbühlstraße geliefert werden. Für die Gewinnerin ist das übrigens kein Problem, denn ihr Ehemann Gebhard, weiß als Metzger wie man einen solchen Gewinn noch wertvoller machen kann. Bei der Schätzfrage hatte Kurt Haile die genaue Anzahl der Äpfel in dem aufgestellten Sack erraten.
Eine sehr gute Gelegenheit um dem 1. Vorsitzenden ein Dankeschön für dessen enorme Leistungen um den Musikverein Rosswangen, ergab sich für das Blasorchester mit einem Ständchen zur Hochzeit. Siegfried Schäfer und seine Frau Sabine gaben sich am Samstag, 07.10.2000, das Ja-Wort und der ganze Verein durfte mitfeiern.
Als große Überraschung wartete das Blasorchester nach der Trauung vor dem Standesamt in Weilstetten auf. Dort machten auch die Kinder aus dem Bisinger Kindergarten eine Aufführung zur Hochzeit ihrer Erzieherin Sabine.
Nach der Trauung wurde im Gemeindehaus in Rosswangen zünftig gefeiert. Zuvor allerdings hatten die Rosswanger Musikanten noch einen besonderen Wunsch des Brautpaars zu erfüllen. Unter der Leitung des neuen Dirigenten Petro Hinterschuster spielte das Orchester das Stück "The Rock". Dieses anspruchsvolle Werk war einer der Höhepunkte des Jubiläumskonzertes im April gewesen und zugleich auch der Lieblingstitel des Brautpaares.
Der 2. Vorsitzende Ingolf Kraft hatte an diesem Tag die Gelegenheit, die Glückwünsche des gesamten Vereines an das Brautpaar zu überbringen. In seiner Laudatio würdigte Ingolf Kraft das unermüdliche Schaffen von Siegfried Schäfer für den Verein. Sehr viel Zeit investiert Schäfer in der Jugendausbildung und Jugendarbeit und ist bei allen Aktiven sehr beliebt und geschätzt. Auch die Unterstützung seiner Frau Sabine für den Verein wusste Ingolf Kraft gebührend zu würdigen und bedankte sich im Namen aller Aktiven.
Zum Jahresausflug machten sich die Aktiven des Musikverein Rosswangen und deren Partner mit dem Bus auf in Richtung Bad Wimpfen. Die Organisation der Tagesfahrt hatten in diesem Jahr Matthias Butz und Mikel Händel übernommen. Sie führten die Reisegruppe nach einem zweiten Frühstück im Kurzentrum von Bad Wimpfen zur Schiffsanlegestelle am Neckar.
Mit dem Motorschiff Barbarossa ging die Fahrt auf dem Neckar dann bis Neckarsulm. Ein besonderes Erlebnis war dabei die Schleuse bei Kochendorf, wo das Schiff um mehrere Meter angehoben wurde.
In Neckarsulm bot sich Gelegenheit zur Stadtbesichtigung, ehe dann gemeinsam das Zweiradmuseum besichtigt wurde. Zu Fuß ging die Reise weiter bis nach Erlenbach, wo im Weingut Schönbrunn ein zünftiges Besenvesper für die Reisegruppe hergerichtet war. Gemütlich verbrachten die Musiker dort noch einige Stunden und pflegten bei manch fröhlichem Lied ein gutes Stück Geselligkeit.
Jürgen Gruhler wird mit der Sommerpause seine 10-jährige Dirigententätigkeit beim Musikverein Rosswangen beenden und sich neuen Aufgaben zuwenden. Mit seiner motivierenden Art ist es Herrn Gruhler gelungen, während seiner Dirigentenzeit den Leistungsstand des Blasorchesters weiter auszubauen und neue musikalische Akzente zu setzen. Seine stets freundliche Art, sein Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Musikerinnen und Musikern, seine musikalische Kompetenz verbunden mit einem guten Gespür für den breit gefächerten musikalischen Geschmack im Blasorchester und beim Publikum und nicht zuletzt sein bewundernswerter Optimismus zeigten ihre Früchte sowohl in einer anhaltend guten Motivation und Leistungsbereitschaft im Blasorchester als auch in einer sehr guten Resonanz bei den vielen Zuhörern.
Nach vier bestens benoteten Wertungsspielteilnahmen in den zurückliegenden Jahren in der Oberstufe, gelang es ihm, das Blasorchester im vergangenen Jahr sehr erfolgreich an die Höchststufe heranzuführen.
Durch seine engagierte, zielstrebige und erfolgsorientierte Tätigkeit hat sich Herr Gruhler gleichermaßen im Blasorchester als auch bei unseren Zuhörern Respekt und Anerkennung erworben. Seine uneingeschränkt erfolgreiche Arbeit hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Musikverein Rosswangen in der Kreisstadt Balingen und im Zollernalbkreis einen sehr guten Ruf genießt und mit zu den führenden Blasorchestern gehört.
Für die in den vergangenen 10 Jahren geleistete Arbeit möchten wir uns recht herzlich bei Herrn Gruhler bedanken und ihm für die Zukunft Gesundheit und weiterhin viel Erfolg wünschen.
Herr Petro Hinterschuster übernimmt ab September 2000 die musikalische Leitung beim Großen Blasorchester des Musikvereins Rosswangen. Der 36-jährige Berufsmusiker kann nach seiner musikalischen Ausbildung an der Fachschule für Militärmusik und einem anschließenden Privatstudium auf eine mehrjährige berufliche Erfahrung im Profi- und Amateurbereich zurückblicken, so z.B. als Posaunist im Großen Berliner Blasorchester, als Fachlehrer für Posaune und Tiefes Blech an der Musik- und Kunstschule Fürstenwalde, als Dirigent und musikalischer Leiter des I. Brandenburgischen Garde-Blasmusikkorps Fürstenwalde und als Dirigent beim Landesjugendblasorchester Brandenburg.
Herrn Hinterschuster möchten wir als musikalischen Leiter recht herzlich bei uns Willkommen heißen. Wir freuen uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit und wünschen ihm eine glückliche Hand und eine erfolgreiche Arbeit beim Musikverein Rosswangen.
Trotz vieler dicker Regenwolken ging es beim Bayrischen Tag in Rosswangen zünftig zu. Im Zelt auf dem Festplatz beim Gemeindehaus sowie in allen Winkeln es Gemeindehauses wurde zünftig gefeiert. Die vielen Besucher aus nah und fern rückten etwas enger zusammen und so ergab sich für jeden ein trocken Plätzchen.
Die Aktiven des Musikvereins und viele Helfer hatten wieder alle Hände voll zu tun. Ob Haxen oder Hähnchen vom Grill, Radi oder Weißwurst, alle Speisen fanden regen Absatz. Die Maikrainer aus Geislingen sorgten für die musikalische Unterhaltung mit Stimmungs- und Tanzmusik. Auf dem Tanzboden zeigten die Models der Firma Zahner aus Geislingen-Erlaheim die neuesten Trends der Trachten- und Landhausmode. Dann wurde der Tanzboden von allen tanzfreudigen Besuchern beschlagnahmt.
Für die kleinen Besucher wurde auch allerhand geboten. Bunt gemalte Gesichter zeigten sich auf dem Festgelände. Beim Basteln und bei den Geschicklichkeitsspielen vergnügten sich die Kleinen ebenfalls. Beim Maßkrugschieben und beim Hufeisenwerfen ging es für die Großen darum, auch ihre Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen.
Das Festzelt an der Straße nach Endingen war Treffpunkt vieler Blasmusiker und Freunde des Musikvereins. Mit dem Fassanstich durch Balingens Oberbürgermeister Dr. Merkel wurde das Fest am Freitagabend offiziell eröffnet. In seinem Grußwort bezeichnete er den Verein als "nicht mehr wegzudenkender Kulturträger der Stadt". Vor allem für die engagierte Jugendarbeit des Vereins fand er viele lobende Worte. Das Jubiläumsgeschenk der Stadt Balingen - ein Scheck in Höhe von 10 DM je Vereinsjahr - soll speziell in die Jugendarbeit investiert werden.
Der Vorsitzende des MV Rosswangen Siegfried Schäfer freute sich ob der vielen Besucher, die gekommen waren und konnte zahlreiche Ehrenmitglieder des Vereins und viele Ehrengäste begrüßen. Im Namen aller Rosswanger Vereine gratulierte Karl-Heinz Kraft, Vorsitzender des Sportvereins und überreichte einen Gutschein für die Anschaffung eines neuen Notenstückes.
Mit zackigen Märschen und modernen Kompositionen unterhielten die Stadtkapelle Schömberg, der Musikverein Dotternhausen und der Musikverein aus Geislingen die Gäste. Die "Maikrainer" aus Geislingen sorgten anschließend für Tanz- und Unterhaltungsmusik.
Zur Totenehrung fanden alle Aktiven des Musikvereins sowie viele Mitglieder und Freunde am Samstagnachmittag auf dem Friedhof zusammen. Dort gedachte man der verstorbenen Vereinskameraden, insbesondere des verstorbenen Ehrenvorsitzenden Ewald Schweizer.
Ein nahezu voll besetztes Festzelt erwartete am Samstagabend die "Trenkwalder" aus dem Kaunertal. Die sechs Profimusiker hatten mit ihrer Show die Zuhörer schnell auf ihrer Seite und sorgten für gute Stimmung.
Das Jugendblasorchester des Musikvereins Rosswangen gestaltete den Festgottesdienst am frühen Sonntagmorgen. Pfarrer Ginter konnte dazu im Festzelt eine sehr große Gemeinde begrüßen. Zum anschließenden Frühschoppen unterhielten die Musikerinnen und Musiker des MV Thanheim.
Dem Ortsnamen wieder einmal alle Ehre machten die Rosswanger dann beim großen Festumzug am Sonntagnachmittag. Mit einer Reitergruppe sowie drei Kutschen, in denen zahlreiche Ehrenmitglieder Platz genommen hatten, waren die Rösser in Rosswangen gut vertreten. Als erste Orchester marschierten die Rosswanger Musiker, gefolgt von 21 weiteren Blasmusikvereinen aus der Umgebung. Auch die Rosswanger Vereine waren am Umzug beteiligt und zeigten, dass das Vereinsleben im 700 Einwohner zählenden Balinger Stadtteil intakt ist. Beim Nachmittagskonzert im Festzelt unterhielten dann die Musikvereine aus Frommern, Dormettingen, Hechingen-Boll, Margrethausen und Truchtelfingen.
Am Sonntagnachmittag überraschten auch die Ehrenmitglieder mit einem unerwarteten Jubiläumsgeschenk die Besucher im Festzelt. Stellvertretend für alle 59 Ehrenmitglieder überreichte Alois Butz einen Scheck in Höhe von 7000 DM an den Vorsitzenden Siegfried Schäfer. Damit soll ein Instrument für das Orchester erworben werden. Bereits zum 70. Vereinsgeburtstag hatten die Ehrenmitglieder in einer Spendenaktion den Kauf eines Bariton-Saxophons ermöglicht. Siegfried Schäfer war sichtlich überrascht und bedankte sich namens aller Aktiven und des gesamten Vereines bei den Ehrenmitgliedern.
Auch am vierten Festtag war das Zelt auf der Festwiese sehr gut besucht. Schulleiter Helmut Krämer von der Grund-, Haupt- und Werkrealschule Weilstetten präsentierte mit den Schülern viel junge Akteure für das Nachmittagsprogramm. Das Jugendblasorchester des Musikvereins Rosswangen unter der Leitung von Daniel Grespan eröffnete den Nachmittag musikalisch. Dann gehörte die Bühne zunächst den Kindern des Rosswanger Kindergartens. Als kleine Affenkinder und Elefanten verkleidet zeigten die Kinder Tänze und lustige Lieder. Eine Bläsergruppe der Grundschule Weilstetten brachte heitere Melodien zu Gehör, ehe die Beiträge der Grundschulklassen folgten. Allesamt hatten sich die Lehrer und Schüler in den vergangenen Wochen engagiert und so zum Gelingen des Nachmittagsprogramms beigetragen. Eine akrobatische Einlage von Patrick Ott folgte zum Schluss, als der junge Rosswanger seine Mischung aus Breakdance und Turnaufführung zeigte.
Mit den "Schömberger Nachtschwärmern" klang das viertägige Jubiläumsfest am Montagabend bei Stimmung und Tanz schwungvoll aus.
In zweijährigem Rhythmus nimmt das Jugendblasorchester an den Jugendkritikspielen teil, so auch wieder in diesem Jahr in Bisingen, allerdings erstmals in der Stufe "mittelschwer". Die Mühen und Anstrengungen wurden mit der erspielten Note "sehr gut bis gut" belohnt.
Neben dem Jugendblasorchester haben sich beim Jugendkritikspiel auch zwei Klarinetten-Duos der Jury gestellt. Dabei wurde der musikalische Vortrag von Verena Hahn und Maria Mattes (Bild links) in Stufe "schwer" sowie von Michaela Butz und Carolin Weinmann (Bild rechts) in Stufe "mittelschwer" jeweils mit der Note "sehr gut" bewertet.
Über 700 Besucher kamen am Samstag Abend, den 29.04.2000, zum Jubiläumskonzert des Musikvereins Rosswangen in die Stadthalle. Als Auftakt der Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen des über 420 Mitglieder zählenden Vereins stand das Frühjahrskonzert.
Der Vorsitzende Siegfried Schäfer begrüßte unter den Besuchern OB Dr. Edmund Merkel, der auch die Schirmherrschaft für das Jubiläumsfest vom 30. Juni bis zum 3. Juli übernommen hat, den Vorsitzenden des Blasmusikkreisverbandes Gerhard Frank, Manfred Rebstock Vizepräsident des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg, sowie Ortsvorsteher Kurt Haigis.
Unter der Leitung von Jugendleiter und Jugenddirigent Daniel Grespan eröffnete das rund 35 Musikerinnen und Musiker zählende Jugendblasorchester den Konzertabend. Mit dem Stück "Belvedere" von Klaus-Peter Bruchmann gelang es den Zöglingen gleich eine erste hervorragende musikalische Visitenkarte zu überreichen. Die afrikanische Rhapsodie "Serengeti" intonierte das Jugendblasorchester sehr eindrucksvoll mit viel Dynamik und instrumentalen Effekten. Bei dem Stück "Mr. Sandman" meisterten vor allem die Saxophonistinnen und das Xylophon ihren Solopart bravourös. Erinnerungen an die 50er-Jahre weckte das Jugendblasorchester dann mit "The King of Rock'n'Roll". Gerd Hahn hatte durch das Programm seiner Mitspieler geführt und präsentierte auch dem Publikum die geforderte Zugabe, den Ohrwurm "Mambo No. 5" von Lou Bega. Die Zuhörer forderten eine weitere Zugabe, welche das Jugendblasorchester gerne gab.
Unter der Leitung von Dirigent MD Jürgen Gruhler begrüßten die 65 Aktiven mit dem Konzertmarsch "Arsenal" von Jan van der Roost die Besucher. Die "Highlights aus der Oper Carmen" von Georges Bizet hatte J.G. Mortimer für Blasorchester arrangiert. Der Musikverein Rosswangen verstand es, diese Komposition zu intonieren und vor allem Trompeter Manfred Kraft erbrachte eine wahre Höchstleistung an diesem Abend. Mit dem Konzertwalzer "An der schönen blauen Donau" von Johann Strauß entführten die Musiker die Zuhörer in die Welt der dreiviertel und sechsachtel Takte. Das Publikum zeigte sich begeistert. Die Filmmelodien aus dem Action-Thriller "The Rock" entlockten dem Publikum ebenfalls wahre Beifallsstürme und machten Appetit darauf den Film auch im Bild zu erleben.
Nach einer zweiten Pause eröffnete das Blasorchester den dritten Konzertteil mit den Filmmelodien aus dem neuesten Star-Wars-Film "Die dunkle Bedrohung". Mit einem ausgewogenen Klangkörper schafften es die Musiker unter MD Jürgen Gruhler den Machtkampf zwischen Gut und Böse in effektvollen Klängen akustisch zu präsentieren. Mit "Show Down For Band" und "Shall We Dance?" folgten zwei weitere rhythmische und klangvolle Kompositionen. Mit dem Marsch "A l'Attaque" wollte sich das Blasorchester von einem phantastischen Publikum verabschieden. Dirigent MD Jürgen Gruhler legte aber gerne mit seinem Orchester die geforderte Zugaben auf und sorgte mit dem Marsch "Alte Kameraden" vor allem bei den vielen älteren Konzertbesuchern für Begeisterung. Aus dem Potpourri der "Comedian Harmonists" erklang dann zum Abschluss des dreistündigen Konzertabends die bekannte Melodie: "Ein Freund, ein guter Freund". Klaus Hahn führte durch das sehr abwechslungsreich gestalte Programm.
Vorsitzender Siegfried Schäfer bedankte sich noch bei allen Besuchern und vor allem auch bei Dirigent MD Jürgen Gruhler, der mit diesem Konzert auch sein 10-jähriges Wirken beim Musikverein Rosswangen feiern darf. Nach der Sommerpause wird er den Verein verlassen und den Dirigentenstab an einen Nachfolger übergeben.
Ehrungen im Rahmen des Jubiläumskonzerts
Das Jubiläumskonzert des Musikvereins Rosswangen in Stadthalle Balingen schaffte einen würdigen Rahmen für die Verleihung zahlreicher Ehrungen an verdiente aktive und passive Vereinsmitglieder.
Gerhard Frank, Vorsitzender des Blasmusikkreisverbandes Zollernalb, überreichte die Ehrenurkunden. In seinem Grußwort würdigte er den Musikverein Rosswangen als einen großen Förderer der Blasmusik. Mit der stetigen Aufwärtsentwicklung könne der Verein heut als eines der besten Orchester im Kreisverband bezeichnet werden. Der Gang in die Höchststufe beim Wertungsspiel im Jahr 1999 habe dies eindrucksvoll bestätigt.
Eine besondere Ehre war es für Gerhard Frank gleich elf aktiven Musikern des Vereins höchste Ehrenzeichen des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg zu überreichen. Die Leistungen von Hans-Dieter Kraft für über 50-jährige aktive Blasmusikertätigkeit wurde mit der Fördermedaille in Gold gewürdigt. Als Es-Saxophonist ist Hans Dieter Kraft viele Jahre auch Vizedirigent des Blasorchesters gewesen. Als Schriftführer und Stellvertreter des Vorsitzenden hat er viele Jahre in der Vereinsführung mitgewirkt.
Die Fördermedaille in Silber erhielt Klarinettist Franz Butz für seine Leistungen als Jugendausbilder, langjähriges Vorstandsmitglied, Notenwart und Stimmführer. Jürgen Butz ist Stimmführer im Tenorhorn- und Baritonregister, Jugendausbilder, war viele Jahre Jugendleiter und ist sein zehn Jahren Vizedirigent des Orchesters. Hermann Butz ist Tubist und wirkt als Geschäftsführer in der Vereinsführung mit, er war schon Vorsitzender und ist zu dem auch Ausbilder im Jugendbereich. Hans-Jürgen Hahn erhielt ebenso die Fördermedaille in Silber; er spielt die erste Trompete im Musikverein und ist der Fachmann für den EDV-Vereinsservice. Er ist für die zwei Mal jährlich erscheinende Vereinszeitung verantwortlich und hat eine Homepage im Internet für den Verein erstellt. Überrascht wurde auch der erste Vorsitzende Siegfried Schäfer mit der Fördermedaille in Silber. Gerhard Frank würdigte Schäfer als großen Förderer der Blasmusik auch im Kreisverband, hier wirkt Schäfer schon mehrere Jahre als Beisitzer mit. Als Klarinettist ist er im Holzregister eine wichtige Stütze.
Die Sonderehrung des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg mit der Ehrennadel in Gold wurde an Trompeter Herbert Mattes, Tenorsaxophonist Heinrich Seeburger, Posaunist Eberhard Klaiber, Hornist Bruno Kraft und Flügelhornist Eberhard Butz überreicht. Mit dieser Ehrung wurde die annähernd 40-jährige Blasmusikertätigkeit der fünf Musiker gewürdigt, die darüber hinaus noch engagiert im Verein mitwirken.
Nach 40 Jahren Treue zum Verein wurden sechs Mitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt: Heinz Merz, Edmund Merz, Paul Laib, Josef Butz, Andreas Effinger und Josef Merz. Der Ehrenbrief des Vereins wurde nach 50 Jahren Mitgliedschaft überreicht an: Karl Butz, Karl Kraft, Sebastian Schwienbacher, Robert Kirschbaum, Josef Meßmer, Johannes Seeburger, Anton Kraft, Josef Schweizer und Hermann Kraft.
Die Stärken des Musikvereins Rosswangen liegen nicht nur in der modernen und konzertanten Blasmusik, sondern spätestens seit dem Palmsonntag 2000 auch im klassischen Genre. Zum Kirchenkonzert in der St. Paulus Kirche in Frommen trat nämlich das neuformierte klassische Bläserensemble des Musikvereins Rosswangen erstmals in der Öffentlichkeit auf und bestritt einen Programmteil des Konzertabends.
Auf Betreiben des Klarinettisten und Leiter des Bläserensembles Franz Butz wurde das Ensemble im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Zur Besetzung gehören neben Franz Butz (Klarinette) Johanna Mattes (Querflöte), Anja Seeburger (Oboe), Jutta Butz (Fagott), Gerd Hahn (Horn) und Daniel Grespan (Bassklarinette). Zum Repertoire des Bläserensembles gehören vor allem klassische Bearbeitungen und Originalkompositionen.
Bei ihrem ersten Auftritt brachten die Musikerinnen und Musiker in der St. Paulus Kirche das "Divertimento Nr. 8" von Mozart und die "Salzburger Serenade" in 4 Sätzen von Alfred Bösendorfer dem Publikum zu Gehör. Lang anhaltender Beifall für die Musikanten aus Rosswangen wie auch für die anderen Gruppen des Konzertabends war Ansporn für unsere Bläser, die Probenarbeit in Zukunft weiter intensiv zu betreiben. Mit der Übergabe eines Notengutscheins bedankte sich der Förderverein der Kirchengemeinde St. Paulus bei den 6 Musikanten und legte somit sicher einen soliden Grundstein für weitere erfolgreiche öffentliche Auftritte.
Die 35 Jungmusiker des Musikvereins Rosswangen haben am Sonntag, den 26.03.2000, den Gottesdienst in der St. Johannes Baptist Kirche vorbereitet und mitgestaltet. "Was wäre das Leben ohne Musik?" stand als Frage zum Anfang. Eindrucksvoll zeigten die Jugendlichen dann auf, wie viele einzelne Töne zu einem gemeinsamen Musikstück vereint ein harmonisches Werk entstehen lassen. Gerade so solle auch der gemeinsame Glaube verstanden werden, bei dem sich jeder einzelne mit seinen eigenen Klängen zur harmonischen Gemeinschaft verbinden kann.
Unter der Leitung von Jugendleiter Daniel Grespan begleitete das Jugendblasorchester die Gottesdienstbesucher bei den Liedgesängen. Mit einigen modernen Kompositionen bewies das Jugendblasorchester zudem ihr Können. Pfarrer Ewald Ginter bedankte sich am Ende des Gottesdienstes bei allen Jugendlichen für ihr Mitwirken und gab seinem Wunsch Ausdruck, dass sich so eine gelungene Aktion bald einmal wiederholen soll.
"Wer hat die schönsten Web-Seiten?"
So lautete das Motto eines bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerbes für Musikvereine und Musikkapellen. Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb vom Druck- und Verlagshaus Obermayer GmbH, Buchloe, in den Fachzeitschriften der Blasmusikverbände der einzelnen Bundesländer, so auch in der Verbandszeitschrift "Forte" des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg e.V.
Bei Teilnahme am Wettbewerb wird die Homepage des Vereins einer kritischen Bewertung unterzogen. Dabei werden die Web-Seiten von einer sachkundigen Jury nach insgesamt 6 Kriterien (Inhalt, Aufbau, Design, Besonderheiten, Fehler, Ladezeit) mit jeweils maximal 25 zu vergebenden Punkten beurteilt. Sofern die Homepage überhaupt ausgezeichnet wird, kann sie entweder mit dem "Blasius-Award" in Gold, Silber oder Bronze prämiert werden.
Der Musikverein Rosswangen - seit November 1996 mit seiner Homepage im Internet vertreten - beteiligte sich im Februar 2000 an diesem Wettbewerb und konnte auf Anhieb den "Blasius Gold-Award", die höchste Trophäe, die vergeben wird, mit 147 von 150 möglichen Punkten erringen. In der Hitliste der mehr als 230 ausgezeichneten, davon 33 mit Gold prämierten Vereins-Homepages, steht der Musikverein Rosswangen auf Platz 2.
Der Musikverein Rosswangen ist stolz auf diese Auszeichnung und gratuliert den beiden Autoren Gerd Hahn und Hans-Jürgen Hahn zu diesem großartigen Erfolg.
Ständchen für Ehrendirigent Ottmar Butz
Zum 70. Geburtstag erfreuten die Aktiven des Musikverein Rosswangen ihren Ehrendirigenten Ottmar Butz mit einem Ständchen. Unter der Leitung von Vize-Dirigent Jürgen Butz, der Sohn des Ehrendirigenten, spielte das Blasorchester aus ihrem Repertoire auf. Der Vorsitzende Siegfried Schäfer würdigte in seiner Geburtstagsrede die großen Leistungen von Ottmar Butz für den Musikverein Rosswangen. Als Ottmar Butz vor knapp zehn Jahren den Taktstock in jüngere Hände übergab, wurde er vom Verein zum Ehrendirigent ernannt.
Da der Bazillus-Musikus aber mit dem Gang in den "Ruhestand" nicht verschwunden war, übernahm Ottmar Butz im Jahr 1994 die musikalische Leitung der "Alten Kameraden" des Musikverein Weilstetten. Auch diese überraschten Ottmar Butz mit einem Geburtstagsständchen. Ein wirkliches Unikat ist das Geburtstagsgeschenk der Alten Kameraden: Maßstabsgetreu schnitzte Erhard Gehring eine Figur, die den "Dirigenten Ottmar Butz" in der Tracht der Alten Kameraden zeigt.
Ständchen für Hans-Dieter Kraft
Am Sonntag Abend, den 23.01.2000, überraschten die Aktiven des Musikvereins Rosswangen ihr Ehrenmitglied Hans-Dieter Kraft mit einem Ständchen zu dessen 60. Geburtstag. Unter der musikalischen Leitung von Vize-Dirigent Jürgen Butz erfreute das Blasorchester die Geburtstagsgäste des "noch Aktiven" im Gemeindehaus.
Hans-Dieter Kraft hat zum Jahresende 1999 nach 45-jähriger Aktivenzeit seinen Wechsel ins Lager der passiven Vereinsmitglieder bekundet. Der Vorsitzende Siegfried Schäfer würdigte in seiner Geburtstagsansprache die besonderen Leistungen von Hans-Dieter Kraft für den Musikverein und teilte mit, dass die offizielle Verabschiedung aus den Reihen der Aktiven beim Jubiläumskonzert des Musikvereins in der Balinger Stadthalle am 29. April erfolgen wird.
In geheimer Wahl fand zum Jahresende auch die Wahl zum Musikanten des Jahres statt. Der Zufall wollte es, dass gleich drei Musikanten der sieben vorgeschlagenen mit gleicher Stimmenzahl an erster Stelle genannt wurden. Mit jeweils elf Stimmen wurden somit Vizedirigent Jürgen Butz, Trompeter Manfred Kraft und Hornist Gerd Hahn zu den Musikanten des Jahres 1999 gewählt. Vorsitzender Siegfried Schäfer sah das Wahlergebnis als Beweis dafür, dass es in jeder Altersstufe des Vereins Musikanten gebe, die sich in besonderer Weise während des Jahres im Blasorchester Verdienste erworben hatten.
Jürgen Butz |
Manfred Kraft |
Gerd Hahn |
Mit Jürgen Butz besitzt der Musikverein einen hervorragenden Tenorhornisten, der darüber hinaus als Vizedirigent sowohl bei Proben als auch bei zahlreichen Auftritten des Blasorchesters zu führen weiß. Sein Wissen vermittelt er zudem als Ausbilder bei den Jungmusikanten für Tenorhorn und Bariton.
Manfred Kraft hat sich besonders als erster Trompeter bei den Konzerten und Auftritten bei Solovorträgen hervorgetan. Außerdem ist er seit mehreren Jahren Jugendausbilder für Trompete. Als Stimmführer seines Registers ist er zudem das Leitbild für die Jungmusikanten, die im Laufe des vergangenen Jahres in das Blasorchester aufgenommen wurden.
Gerd Hahn ist Stimmführer im Hornregister und ebenfalls Jugendausbilder auf seinem Instrument. Der gerade volljährig gewordene Gymnasiast hat zudem gemeinsam mit seinem Vater Hans-Jürgen Hahn den Musikverein Rosswangen als ersten Balinger Verein mit einer eigenen Internetseite präsentiert. Rund um die gesamte EDV des Vereins ist Gerd Hahn sachkundiger Berater. Im Jugendblasorchester hat er seinen Stammplatz auch als Ansager und weiß dabei das Publikum sachkundig und humorvoll zu informieren.
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung berichtete die Vorstandschaft über das Vereinsjahr 1999 und gab einen Ausblick auf die Planungen zur Feier des 75-jährigen Vereinsbestehens vom 30. Juni bis zum 3. Juli 2000.
Vorsitzender Siegfried Schäfer konnte dazu im Gemeindehaus unter den Vereinsmitgliedern auch Ehrenvorstand Franz Effinger, Ehrendirigent Ottmar Butz sowie Ortsvorsteher Kurt Haigis begrüßen. In Vertretung des erkrankten Dirigenten Jürgen Gruhler und dessen ebenfalls erkrankten Stellvertreters Jürgen Butz leitete Jugendleiter Daniel Grespan das Blasorchester, das mit einigen schwungvollen Melodien die Versammlung musikalisch eröffnet hatte.
Einen Rückblick auf 75 Jahre Vereinsgeschichte beinhaltete der Bericht des Vorsitzenden. Siegfried Schäfer hatte dabei die Leistungen seiner Amtsvorgänger und aller Aktiven wie auch Förderer des Vereins gewürdigt. Musikalische Erfolge waren demnach schon in den frühen Jahren des Vereins bei zahlreichen Wertungsspielen erreicht worden. Nach den regelmäßigen Teilnahmen an den Wertungsspielen seit dem Gang des Blasorchesters in die Oberstufe unter der Stabführung von Ottmar Butz im Jahr 1979 wagte das Blasorchester im vergangenen Jahr 1999 den Sprung in die Höchststufe mit Dirigent Jürgen Gruhler. Der dabei erzielte Erfolg mit der Note "gut" wurde vom ganzen Dorf gebührend gefeiert.
Geschäftsführer Hermann Butz gab in seinem Tätigkeitsbericht auch einen Überblick über die Mitgliederstatistik. Mit elf Neuzugängen hat der Verein nun einen neuen Höchststand mit 422 Mitgliedern erreicht. Darunter sind 105 Aktive, die sich in 67 Musikerinnen und Musiker beim Aktivenorchester und 38 Jungmusiker aufteilen. 59 Ehrenmitglieder, davon zehn aktive Musiker hat der Verein.
Schriftführerin Claudia Neher berichtete informativ über die Aktivitäten des abgelaufenen Jahres, wobei der Verein 25 mal in der Öffentlichkeit präsent war. Kassier Reiner Gern musste von einem beträchtlichen Rückgang des Vereinsguthabens berichten. Die guten Einnahmen aus Spenden, Veranstaltungen und Mitgliederbeiträgen reichten nicht aus, um die laufenden Ausgaben und darüber hinaus hohe Investitionen im Instrumentenbereich zu decken. Die beiden Kassenprüfer Hermann Butz und Jürgen Butz gaben der Versammlung die Empfehlung zur Entlastung des Kassiers.
Sehr zufrieden zeigte sich Jugendleiter Daniel Grespan über das Interesse der Zöglinge im Musikverein. 32 Kinder und Jugendliche werden derzeit an Instrumenten ausgebildet. Der Dank des Jugendleiters richtete sich auch an die 17 Ausbilder aus dem Kreise der Aktiven, die ihr Wissen und Können dem Nachwuchs weitergeben, darüber hinaus werden im Bereich Klarinette, vier Jugendliche durch einen Lehrer der Jugendmusikschule ausgebildet. Das Jugendblasorchester wird sich am Jugendkritikspiel in Bisingen in der Stufe "Mittelschwer" dem Wertungsgremium stellen.
Ebenfalls im Rahmen der Jahreshauptversammlung konnten folgende 25 Musikerinnen und Musiker für hervorragenden Probenbesuch geehrt werden. Alle 78 Termine des Blasorchesters hatte Harald Uttenweiler im vergangenen Jahr besucht. Nur einmal fehlte Jürgen Butz. Zwei Termine versäumten Maria Mattes, Siegfried Schäfer, Heinrich Seeburger und Manfred Kraft. Drei Termine versäumten Helmut Kraft, Bruno Kraft, Simone Uttenweiler, Herbert Mattes und Volker Naujoks. Vier Termine versäumten bei rund 95 Prozent Anwesenheit Franz Butz, Marion Kraft und Simone Zimmermann. Eine kleine Ehrung mit bis zu acht versäumten Terminen erhielten folgende Musikanten: Jutta Butz, Gerd Hahn, Stefanie Seeburger, Yvonne Seeburger, Hans-Jürgen Hahn, Ingolf Kraft, Sandra Schairer, Eberhard Butz, Lothar Naujoks, Frank Zimmermann und Severin Schweizer.
Der Bericht des Dirigenten musste krankheitsbedingt entfallen. Die Entlastung der gesamten Vorstandschaft konnte Ortschaftsvorsteher Kurt Haigis auf einstimmigen Beschluss der Versammlung erteilen. Zuvor aber bedankte sich der Ortsvorsteher bei allen Aktiven und Förderern des Musikverein für ihren Einsatz. Die Wünsche auf gutes Wetter beim Vereinsjubiläum im Juli hatte Kurt Haigis mit der Feststellung verbunden, dass dann Rosswangen wieder für 4 Tage Treffpunkt der Blasmusiker weit über die Stadtgrenzen hinaus sei.
Mit Informationen zum Jubiläumskonzert in der Stadthalle am 29. April 2000 sowie zum Festprogramm vom 30. Juni bis 3. Juli 2000 leitete Vorsitzender Siegfried Schäfer zum Schlusswort über. Hier galt nochmals der Dank allen aktiven und passiven Vereinsmitgliedern und damit verbunden die Bitte, tatkräftig bei den Festvorbereitungen und den dann anfallenden Arbeitseinsätzen Hand anzulegen. Die Zusage aller örtlichen Vereine bei der Festzeltbewirtung mitzuhelfen, erwähnte der Vorsitzende als erneutes Zeichen bester Zusammenarbeit.
Die Jungmusikanten des Rosswanger Musikvereins zeigten ihr Können bei der öffentlichen Feier am zweiten Weihnachtsfeiertag in der voll besetzten Turnhalle. Mit dem "Millennium Song" eröffnete die Jugendkapelle unter der Leitung von Jugendleiter Daniel Grespan das Programm. Beim Spiel in kleinen Gruppen zeigte zunächst die Flötengruppe ihr Können. Danach unterhielten verschiedene Klarinetten- und Saxophonduette das Publikum. Auch die Jugendkapelle wusste die vielen Zuhörer zu begeistern und durfte nicht ohne Zugabe von der Bühne.
"Eine Riesenschweinerei" lautete der Titel des folgenden Lustspiels der Theatergruppe. Zum Dritten Programmteil des Abends nahmen dann die Aktiven unter der Leitung von Dirigent Jürgen Gruhler auf der Bühne Platz. Die 65 Musiker starke Kapelle bedankte sich mit einem unterhaltsamen Programm für ein sehr erfolgreiches Vereinsjahr bei ihrem treuen Publikum.
Ehrungen im Rahmen der Öffentlichen Weihnachtsfeier
Die Weihnachtsfeier des Musikvereins bot einen passenden Rahmen für die Ehrung zahlreicher verdienter Vereinsmitglieder. Dem Geschäftsführer Hermann Butz war es eine besondere Ehre, gleich 17 Mitgliedern für 20 und 30 Jahre Vereinszugehörigkeit zu gratulieren. Eine Urkunde und die Ehrennadel in Silber für 20 Jahre Mitgliedschaft erhielten Paul Kluger, Thekla Mayer, Bernd Rinn, Hans Zimmermann, Anneliese Kraft und Hilde Uttenweiler.
Mit der Ehrennadel in Gold für 30 Jahre Vereinstreue wurden Elisabeth Geiss, Hans Hahn, Martin Jenter, Paula Koch, Alfred Maß, Wolfgang und Walter Kraft, Edwin König, Rudolf Schmid, Ferdinand Butz und Albrecht Weinmann ausgezeichnet.
Der erste Vorsitzende Siegfried Schäfer bedankte sich bei den Geehrten für ihre Treue. Zudem überreichte er Geschenke für besondere Verdienste um den Verein im vergangenen Jahr. So bekamen Dirigent Jürgen Gruhler und Jürgen Butz als dessen Stellvertreter jeweils einen Vesperteller. Ein besonderes Dankeschön erhielten Jugendleiter Daniel Grespan für den Einsatz bei den Jungmusikanten und Klaus Hahn für die Berichterstattung und die Ansagen bei den Konzerten.
Der Musikverein Rosswangen veranstaltete erfolgreich das alljährliche Kirbefest. Die Vereinsmitglieder um ihren 1. Vorsitzenden Siegfried Schäfer hatten alle Hände voll zu tun, um die Gäste mit den angebotenen Speisen, die von Helmut und Sieglinde Daum zubereitet wurden, zu bewirten.
Zum Frühschoppen spielte der Musikverein aus Unterdigisheim mit unterhaltsamen Weisen auf. Am Nachmittag verstanden es die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Balingen, zur Kaffeestunde die Besucher zu unterhalten. Die Gastgeber selbst griffen dann zur Vesperzeit zu ihren Instrumenten.
Gespannt warteten die Besucher auf die Kirbeverlosung, dabei winkte als Hauptgewinn ein schlachtreifes Schwein. Als glücklicher Gewinner wurde das Los von Manfred Kraft aus der Lostrommel gezogen. Spannung birgt immer auch die Auflösung der Schätzfrage. In diesem Jahr ging es darum, das Gewicht eines Kürbisses zu schätzen. Das Prachtexemplar war im Garten von Flügelhornist Eberhard Butz gediehen und brachte das Gewicht von 17 240 Gramm auf die Waage. Michael Seeburger hatte sich nur um 100 Gramm verschätzt und war stolzer Gewinner des ersten Preises.
Das Festegelände beim Rosswanger Gemeindehaus wurde gestern wieder einmal zum Anziehungspunkt für viele Besucher aus nah und fern. Lederhose und Dirndl waren dabei die meistgetragensten Kleidungsstücke. Bei bayerischen Spezialitäten vom Weißwurstfrühstück, Grillhendln, Schweinshaxen und einem Schweinsbraten mit Knödeln kam schnell Volksfeststimmung auf.
Für die musikalische Unterhaltung zum Frühschoppen sorgten inzwischen schon alt bewährt die "Five Zylinders mit Minigolf und Hollywood". Spaß und Gaudi brachten auch die lustigen Wettbewerbe. Geschicklichkeit war beim Maßkrugschieben gefragt und als neue Attraktion entpuppte sich das Hufeisenwerfen.
Die schnellsten Biertrinker wurden beim Wettbewerb "6 Mann a Maß" ermittelt, die Kinder versuchten selbiges bei "6 Kids a Spezi". Für die kleinsten Besucher waren lustige Spiele und Kinderbetreuung geboten.
Für die musikalische Unterhaltung und Stimmung am Nachmittag sorgte die "Fuchs Combo", die kurzfristig für die "Jäkles" aus dem Schwarzwald in die Bresche gesprungen war. Yvonne Hahn, aktive Tenorsaxophonistin beim Musikverein Rosswangen, bot gemeinsam mit ihren Studienkolleginnen von der Modefachschule Albstadt eine weitere einmalige Attraktion. In einer kleinen Modenschau präsentierten die jungen Designerinnen ihre Kreationen zum Studiumsabschluss. Alexander Wieser moderierte die Schau.
Magischer Anziehungspunkt bis in den späten Abend hinein war für viele Weißbierfreunde der neue "Durstlöschzug" von Matze und Mikel, der auf dem Festgelände im Einsatz war.
Persönlichkeitsanalyse
Der Musikverein Rosswangen wurde laut Vereinschronik am 24.01.1925 um 12.00 Uhr gegründet - dies ist also seine Geburtsstunde. Ich werde den Musikverein als männliche Person beschreiben (die weiblichen Vereinsmitglieder mögen es mir verzeihen) und wünsche Ihnen bei diesem Studium vergnügliche und erkenntnisreiche Stunden.
Der Musikverein ist somit im Sonnenzeichen Wassermann geboren und hat den Aszendent Stier. Ein Wassermann-Geborener liebt seine Freiheit und Unabhängigkeit über alles und lässt sich ungern bevormunden. Er scheut sich aber auch nicht davor, neue Wege zu beschreiten und in Neuland vorzustoßen. Vom Gefühlsleben her ist er mehr extravertiert und mehr verstandes- als gefühlsbestimmt. Dabei ist er experimentierfreudig und hebt sich gerne aus der Masse hervor.
Durch Teamgeist strebt er die Erfüllung eines Gesamtwerkes an, möchte aber maßgeblich daran beteiligt sein. Beziehungen zu Gleichgesinnten und Freunden sind im wichtig. Dabei hat er sich das Motto der französischen Revolution auf die Fahne geschrieben: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
In diesem Sternzeichen wurden sehr viele Forscher, Erfinder, Entdecker und Revolutionäre geboren, weil der Wassermann an allen Dingen oder in jeder Situation noch etwas verbessern und jede Sache dem Idealzustand zuführen möchte. Müsste man voraussagen, wie ein Wassermann in einer bestimmten Situation reagiert, dann sollte man sich überlegen, was die meisten Menschen tun würden: Er macht nämlich garantiert das Gegenteil, weil er den Wunsch nach persönlicher Freiheit hat.
Hier möchte ich ein Chinesisches Sprichwort zitieren, das sehr gut zum Wassermann passt: "Tausend und aber tausend Ströme fließen in das Meer, aber das Meer ist nie voll - Und könnte der Mensch Stein zu Gold verwandeln, sein Herz ist nie zufrieden."
Der Aszendent im Horoskop sagt aus, wie man seine Lebensaufgabe meistert, d.h. die Verhaltensweisen eines Menschen und hier eines Vereins. Ein im Aszendent Stier Geborener ist sehr willensstark, ausdauernd, auf Sicherheit und Absicherung bedacht. Seinen Mitmenschen gegenüber wirkt er meist ruhig und gelassen, freundlich und sympathisch. Er vertraut auf die eigenen Fähigkeiten und Kräfte und ist imstande, lange Zeit angestrengt zu arbeiten, um die von ihm angestrebten Ziele zu erreichen.
Häufig handelt es sich hierbei um einen Natur-, Kunst- oder Musikfreund. Er vermeidet jedes Risiko, setzt das Erworbene nicht durch Leichtsinn oder Wagemut aufs Spiel. Er zieht es vor, seinen Besitzstand durch harte, ausdauernde Arbeit vielleicht langsamer, aber weit sicherer zu mehren. Er versucht, jedem Ärger aus dem Wege zu gehen. Dabei zeigt er sich geduldig und lässt sich nicht aus der Fassung bringen.
Analyse der einzelnen Planeten in den Häusern (Feldern):
Sonne im Wassermann und im 10. Haus: Diese Konstellation experimentiert gerne mit neuen Formen menschlichen Zusammenlebens, in denen die Eigeninteressen harmonisch in die Gruppeninteressen integriert sind. In irgendeiner Hinsicht ist eine außergewöhnliche, über das Normale hinausgehende Tatkraft vorhanden. Dabei wäre eine Person mit dieser Kombination karrierebewusst, gewissenhaft und ichbezogen.
Mond im Wassermann und im 10. Haus: Diese Mondstellung im Horoskop haben aufgeschlossene, freiheitsliebende Menschen, die manchmal sogar originell bis exzentrisch sein können. Es finden sich darunter Individualisten, die nicht leicht zu durchschauen sind, aber dennoch kontaktfreudig und umgänglich. Sehr oft ist hiermit eine Reisefreudigkeit, auch im Beruf und künstlerische Neigungen verbunden.
Merkur im Steinbock und im 9. Haus: Diese Merkurstellung bringt mit sich, dass sehr logisch, systematisch und kritisch an alle Taten herangegangen wird. Ein Merkur im 9. Haus bringt Reisefreudigkeit und Abenteuerlust, aber auch den Drang nach Weiterbildung.
Venus im Steinbock und im 9. Haus: Die Venus im Steinbock bringt eine tiefe Bindung, oft auch mit älteren Menschen, mit stark unterschiedlichen Ansichten. Es sind auch Auslandsverbindungen möglich.
Mars im Widder und im 12. Haus: Der Mars im Widder bringt Tatkraft, Unternehmungslust, Vitalität und einen starken Durchsetzungswillen mit sich.
Jupiter im Steinbock und im 9. Haus: Erfolg wird durch harte Arbeit erkämpft, die Persönlichkeit hat Mühe, sich voll zu entfalten. Freude wird an der Fortbildung und durch Reisen erfahren.
Saturn im Skorpion und im 6. Haus: Entschlossenheit und Ausdauer, um eine bestimmte "Mission" zu erfüllen, zeichnen diese Skorpionstellung aus. Begonnenes wird stets zu Ende geführt.
Uranus in den Fischen und im 11. Haus: Ein Mensch mit dieser Stellung wäre immer auf das Wohlergehen anderer Menschen bedacht und wäre bestimmt aktiv im Klub- oder Vereinsleben.
Neptun im Löwen und im 5. Haus: Diese Stellung zeigt eine kreative Veranlagung und Wagemut auf. Zwanglose Freizeitbeschäftigungen sind wichtig.
Pluto im Krebs und im 3. Haus: Ein Mensch mit dieser Pluto-Stellung wäre anderen gegenüber sehr einfühlsam und würde entschieden für neue Ideen eintreten. Der Pluto im 3. Haus zeigt Hemmungen durch Prüfungsangst.
Die Stellung der einzelnen Planeten zueinander (Aspekte):
Sonne-Mond-Konjunktion: Eine Tätigkeit mit Bezug zur Öffentlichkeit und/oder Popularität ist möglich. Es besteht eine Harmonie zwischen Fühlen und Wollen. Es ist häufig überdurchschnittliche Intelligenz und ein steter Optimismus und Gutherzigkeit vorhanden.
Merkur-Jupiter-Konjunktion: Ein guter Aspekt für künstlerische, literarische Laufbahn.
Merkur-Venus-Konjunktion: Ein ausgeprägter Schönheitssinn, künstlerische Begabung, Liebenswürdigkeit, und ein geselliges Wesen zeigt sich hier.
Die übrigen Aspekte wie Oppositionen, Quadrate, Sextile usw. habe ich in der Auswertung weggelassen, um Sie nicht zu überfordern. Wer sich dafür aber interessiert, darf sich gerne persönlich an mich wenden.
Zum Abschluss möchte ich noch die Elementeverteilung im Horoskop kurz definieren. Die 4 Elemente Feuer - Wasser - Luft - Erde werden bei einer Deutung ebenfalls herangezogen, weil je nach Verteilung der Planeten das eine oder andere Element etwas hervorgehoben wird oder ganz zu kurz kommt. Mit einer starken Erdbetonung wird der Musikverein wahrscheinlich nie in materielle Schwierigkeiten geraten, es wird immer Wert auf einen guten Grund und Boden gelegt werden. In Verbindung mit dem Luftelement, das auch stark vertreten ist, wird eine Beweglichkeit trotzdem ermöglicht, was aber in dieser Größenordnung nicht zu einem leichtsinnigen Verhalten führen dürfte.
Manchmal fehlt es etwas an "Feuer", man muss von außen angeschubst werden. Vielleicht ist es einfach wichtig, dass der Dirigent oder der Vorstand genügend Feuer-Vorrat hat und dieses im richtigen Moment einsetzt. Das Wasserelement, was die Gefühlswelt ausdrückt, ist auch etwas zu kurz gekommen, was aber in einem Verein weniger relevant ist, als bei einer Person.
Alles in allem ist unser Musikverein mit seinen 74 Lebensjahren zwar ein in die Jahre gekommener älterer Herr, aber dabei noch sehr rüstig und darf auf eine zwar mühsame, aber gleichzeitig steile Karriere zurückblicken. Ohne sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, ist er immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und neuen Lebenszielen. Dies zu erreichen, ist letztendlich Aufgabe eines jeden Vereinsmitglieds.
Falls Sie noch Fragen oder Kritik in positiver oder negativer Form haben, dann melden Sie sich bei Rosa Butz.
... dann sind in der Kapelle die Rhythmus-Instrumente am Werk. Doch mit bloßem rütteln und schütteln ist es nicht getan. Auf die besondere Technik kommt es an, dass diese Instrumente in der Kapelle zum rhythmischen Motor werden, der die Musik zusammenhält. Im Rahmen eines Workshops (Kurzlehrgang) an einem Samstagnachmittag verbesserte und verfeinerte unser Schlagwerkregister die Technik im Umgang mit diesen Rhythmusinstrumenten. Hierzu konnte Vorsitzender Siegfried Schäfer Herrn Landenberger vom Musicland in Tailfingen als Experten gewinnen, der für unser manchmal scherzhaft so bezeichnetes "Kläpperlesregister" eine Menge Tricks und Kniffe auf Lager hatte.
Nach Oboe und Bassklarinette, befindet seit einigen Monaten ein weiteres - in Blaskapellen nicht alltägliches - Instrument im "Instrumentenpark" des Musikvereins. Die Rede ist vom "General" unter den Bassinstrumenten, nämlich vom Fagott. Durch die Entwicklung in der Blasmusikliteratur gehört dieses edle und zugleich tiefste Holzblasinstrument aufgrund seines ausdrucksstarken Charakters ("von lustig bis traurig") mittlerweile zur Standardbesetzung einer Kapelle, so auch beim Musikverein Rosswangen. In den verschiedenen Lagen seines Tonumfangs ergeben sich unterschiedliche Klangcharaktere dieses Instruments: Voll und dunkel in der Tiefe über anmutig in der Mittellage bis etwas gepresst und näselnd in den Höhenlagen.
Mit der Übergabe einer Spende von 1000 DM, die die beiden Direktoren Zanger und Maier beim Besuch der Weihnachtsfeier spontan zusagten, hat die Volksbank Balingen den Grundstock für die Anschaffung dieses ebenso teuren wie edlen Instruments gelegt. Der satte, fünfstellige Betrag, der aufzuwenden war, hat die Vereinskasse nahezu halbiert.
Bei der Spendenübergabe der Volksbank Balingen
an die Vorsitzenden der Musikvereine Rosswangen und Weilstetten zur Instrumentanschaffung
v.l.n.r.: Günter Wingert (Leiter Geschäftsstelle Weilstetten), Siegfried Schäfer, Dagmar Hillenbrand (Leiterin Geschäftsstelle Rosswangen), Jörg Kommer, Volksbankdirektor Klaus Maier
Doch nun wieder zurück zum Fagott. Es ist ein aus vier Holzteilen zusammengesetztes Doppelrohrinstrument mit einem nach unten führenden und einem parallel dazu aufsteigenden Rohrteil, das nicht nur den absteigenden Teil des Instruments, sondern auch den Kopf des Spielers überragt. In ausgelegtem Zustand erreicht das Fagott eine Länge von über 2,70 Meter.
Die Holzteile des Fagottes bestehen manchmal aus Ripppalisanderholz, zumeist aber aus Ahornholz, das mindestens 10 Jahre gelagert und getrocknet wird, im letzten Jahr sogar in einem 30 Grad warmen, klimatisierten Raum, um Spannungen im Holz abzubauen. Verwendet wird zumeist jugoslawisches Bergahornholz. Wie der Name schon sagt, wächst dieses Holz in einer bestimmten Höhe. Bedingt durch das härtere Klima in der Höhe der Bergregionen wächst das Holz langsamer und deswegen dichter. Das verwendete Holz gibt es in vielen Varianten, von ganz schlicht mit wenig Maserung bis hin zur reichhaltigen, einzigartigen Flammung bei "Prestige"-Instrumenten. Der Vorteil des Bergahornholzes gegenüber dem Ripppalisanderholz ist, dass es sehr dichtgewachsen und trotzdem leicht ist, damit das Instrument einschließlich seiner Mechanik letztendlich nicht zu schwer wird. Erst nach diesem aufwendigen Trocknungsprozess kann mit der eigentlichen Bearbeitung bzw. Herstellung begonnen werden. Die verschiedenen Holzteile werden gedreht und gefräst und schließlich die längsseitigen Löcher gebohrt. Der Innenteil der Röhren wird mit Kunststoff ausgegossen, weil beim Fagottspiel Kondenswasser entsteht, welches nach kurzer Zeit das Holz angreifen würde. Die Oberfläche wird durch abwechselndes Wässern und Schleifen geglättet und später gebeizt. Danach erhalten die Einzelteile einen aufwendigen Lacküberzug mit bis zu 13 Schichten.
Die Frage, wer das Fagott in der Kapelle spielen soll, war schnell geklärt. Mutig und engagiert stellte sich Jutta Butz dieser Herausforderung. Unterstützt durch Fagottunterricht schaffte sie bravourös und in kurzer Zeit den Umstieg auf das neue, bläserisch sehr anspruchsvolle Instrument. Einziger Wermutstropfen: Mit ihrem Wechsel zum Fagott ging der Kapelle eine ausgezeichnete Flötistin verloren.
Der 4. Juli 1999 wird sicherlich als ein besonderer Tag in die Vereinsgeschichte eingehen. Zum ersten Mal seit der Vereinsgründung im Jahr 1925 beteiligte sich die Musikkapelle am Wertungsspiel in der Höchststufe. Vor genau 20 Jahren wagte der Verein unter dem damaligen Dirigenten und heutigen Ehrendirigenten Ottmar Butz, erfolgreich den Sprung in die Oberstufe. Jetzt - 20 Jahre später - schien es an der Zeit, den Aufstieg in die "Bundesliga der Blasmusiker" anzuvisieren.
Die Entscheidung
Als unser Dirigent Jürgen Gruhler im Spätherbst des vergangenen Jahres die Teilnahme am Wertungsspiel 1999 in der Höchststufe mit dem Ziel der Note "gut" vorgeschlagen hat, wurde dies im Kreise der Aktiven mit einer sehr offenen Diskussion aufgenommen. Zunächst einmal hatte jeder genügend Zeit, sich die Sache selbst einmal zu überlegen und einige Wochen später wurde dann im Rahmen eines Hock nach der Probe darüber diskutiert und schließlich ganz demokratisch abgestimmt. So ein Schritt möchte sorgfältig überlegt sein, was auch aus vielen Äußerungen einzelner Aktiven zu entnehmen war. Dabei kamen Fragen auf, wie zum Beispiel: "Was bringt uns das?", "Was kommt danach?", oder "Warum sollte man es nicht versuchen, im Sport wird nach einer erfolgreichen Saison auch keiner gegen den Aufstieg in die nächst höhere Liga sein?" Nicht alle Kritiker wurden überzeugt, doch mit großer Mehrheit waren sich die Aktiven einig, diesen Schritt zu wagen. Ohne Zwang und Stress soll dabei die Probenarbeit weiterhin allen Spaß bereiten, das hatte uns unser Dirigent versprochen.
Der Weg nach Schömberg
Unser Dirigent Jürgen Gruhler nannte uns schon bei der Entscheidung in die Höchststufe zu gehen, das von ihm auserkorene Selbstwahlstück. Dies war uns allen mit dem Werk "Puszta" von Jan van der Roost bereits von einem früheren Konzert bekannt. Somit wusste zumindest in dieser Disziplin jeder einzelne, was auf ihn zukommen wird. Als Vorbereitung auf den Stundenchor beim Wertungsspiel überraschte uns der Dirigent fortan mit vielen neuen Notenwerken, die in den Musikproben jeweils eine Stunde intensiven Arbeitens nach sich zogen. Der Effekt - Noten lesen, begreifen und umsetzen - stellte sich dabei schnell ein. Eine gewisse Eigendynamik entwickelte sich zudem in fast jedem Register. So konnte an fast jedem Wochentag im Probelokal im Rathaus ein anderes Register der Kapelle beim Üben getroffen werden. Und auch aus so manchem Musikantenhaus in Rosswangen und "unserer auswärts Wohnenden" konnten die Nachbarn ungewohnte Klänge vernehmen, denn so viel wurde kaum einmal zuvor zu Hause geübt. Zusatzproben, Ganztagsproben und das Probenwochenende taten ihr übriges dazu. Der Feinschliff für das Selbstwahlstück folgte in und nach der Musikprobe in der Schömberger Stauseehalle, als uns der Kreisverbandsdirigent Josef Lohmüller abhörte und seine Kritik anbrachte. Dabei wurde so manches bestätigt, was von einzelnen zuvor schon bemängelt wurde, und anderes auch nochmals etwas geändert. Für alle war die Probe sehr effektiv und die folgenden Proben brachte die Kapelle zum Höhepunkt. Es war nun Zeit, unsere Künste der Jury zu präsentieren.
Der große Tag
Am Sonntag Morgen des 4. Juli 1999 um 8 Uhr trafen sich alle Aktiven beim Probelokal. Bereits beladen war der LKW von Ladenbau Weinmann mit dem gesamten Schlagwerk. Gegen 8.15 Uhr ging die Fahrt mit dem Bus nach Schömberg, wo in der Realschulhalle unser Einspielraum vorgesehen war. Es war noch genügend Zeit und keinerlei Hektik kam auf, denn erst gegen 9 Uhr begann die Einspielzeit. Dirigent Jürgen Gruhler bekam kurz nach 9 Uhr aus einem versiegelten Kuvert den Stundenchor ausgehändigt, der dann verteilt wurde. Jeder einzelne nützte die Zeit nun, um sich mit Leuchtstift wichtige Stellen zu markieren. So zum Beispiel die Dynamikzeichen, Taktartwechsel, Vorzeichen usw., die nicht überlesen werden sollten. Der Titel des Stückes "Märchen Suite" von dem uns bereits aus vielen anderen Stücken bekannten Komponisten Pavel Stanek. Die Stunde wurde sehr gut genutzt, einige Soli Stellen erforderten intensiveres Üben. Im gesamten lag uns der Stundenchor sehr gut, war es doch an und für sich ein sehr melodiös geschriebenes Werk. Die besonders vom Schlagwerk gefürchteten abartigen Taktarten wie 5/8 oder gar noch übler, kamen erst gar nicht vor. Dann nach einer guten Stunde winkte der Dirigent Jürgen Gruhler ab und gab noch einmal einige kurze Tipps, vor allem aber hieß es ruhig an die Sache heranzugehen. Bei sengender Hitze machten wir uns per Fußmarsch auf zur Stauseehalle. Der Musikverein Obernheim spielte bereits auf der Bühne, der Zeitplan lag also voll im Rahmen. Gegen 10.45 Uhr schließlich nahmen wir auf der Bühne Platz. Die Halle war bis auf den letzten Platz besetzt und auch die Stehplätze links und rechts der Stuhlreihen waren voll belegt. Unter den Zuhörern fanden sich sehr viele Rosswanger Fans, die extra wegen uns angereist waren. Es war sehr heiß in der Halle und der Schweiß triefte uns allen schon vor dem ersten Ton runter. Zum Einspielen auf der Bühne brachten wir Nummer 6 aus den "Acht Klangstudien" zu Gehör, dann hieß es warten auf das Zeichen der Wertungsrichter. Schließlich folgte der Wink und unser Dirigent trat zum Pult, wir erhoben uns von den Plätzen und als ersten Vortrag spielten wir den Stundenchor. Unseren Vortrag an dieser Stelle kritisch zu beleuchten ersparen wir uns deshalb, weil das sicherlich sehr ausführlich mit der angeforderten Expertise erfolgen wird, die in wenigen Wochen vom Wertungsrichter an uns geschickt werden wird. Als zweiter Vortrag folgte dann "Puszta". Das Wertungsrichtergremium mit Norbert Bausback aus Schwäbisch Gmünd, Erwin Nehlich aus Kusterdingen und Josef Zeitler aus Saulgau hatte sein Urteil mit dem letzten Ton von uns wahrscheinlich schon gefällt. Das Urteil der Zuhörer erhielten wir als direkte Belohnung mit einem lang anhaltenden Beifall.
Das Wertungsspiel war mit unserem Vortrag vorbei und wir alle machten uns wie die vielen Zuhörer auf in Richtung Festzelt, wo sich dann für alle die Gelegenheit zum Mittagessen und einem kühlen Getränk ergab. Es wurde nun viel gefachsimpelt, wie denn die Note für unseren Vortrag sein wird. Damit wurde letztlich aber die Spannung bis zur Bekanntgabe noch mehr gesteigert.
Um 13.30 Uhr folgte bei praller Sonne der Festzug mit dem Gesamtchor auf dem Marktplatz. Dann hieß es warten bis zum Auftritt im Nachmittagskonzert im Festzelt gegen 16.45 Uhr, bei dem wir alle nochmals mit Unterhaltungsmusik zu glänzen wussten. Dann gegen 17.30 Uhr stieg die Spannung nochmals bei allen an. Die Bekanntgabe der Ergebnisse erfolgte durch Kreisverbandsdirigent Lohmüller. Als letzte Kapelle beim Wertungsspiel wurde auch unser Ergebnis als letztes genannt. Josef Lohmüller kündigte unser Ergebnis in etwa wie folgt an: "Der Musikverein Rosswangen hat zum ersten Mal in der Höchststufe am Wertungsspiel teilgenommen. Als langjähriger Dirigent beim Musikverein Thanheim weiß ich, welch enorme Leistung dies für einen so kleinen Verein bedeutet". Dann verkündete er die Note "gut" für unseren Vortrag. Wir alle jubelten, war es doch die Note, die wir uns als Ziel gesetzt hatten. Die Stadtkapelle Tailfingen hatte für ihren Vortrag ein "sehr gut" bekommen. Dennoch schien schon bald eine gewisse Enttäuschung bei vielen von uns Musikanten spürbar zu sein. Aus dem genauen Ergebnis wurde ersichtlich, dass wir mit 80,33 Punkten nur 0,17 Punkte von einem "sehr gut bis gut" entfernt waren. Dabei sagte dann so mancher, da hätten die Wertungsrichter auch noch das bisschen zugeben können. Natürlich wusste unser Dirigent aus dem Dirigentengespräch bereits in etwa unsere Note. Er ging auf die Bühne um die Urkunde, den Pokal und den Bewertungsbogen abzuholen.
Wir hatten unser Ziel erreicht, sogar mehr als erreicht, denn es war das beste "gut", das war doch ein Erfolg. Noch dazu mit der Tatsache, dass wir dieses Ergebnis allein zustande gebracht hatten. Wir hatten auf die Aushilfe von Profis - wie bei zahlreichen anderen Kapellen üblich - bewusst verzichtet. Wir, die wir das ganze Jahr über miteinander musizieren, haben auch an diesem Tag der Jury gezeigt, was wir können. Das ist doch der wahre Erfolg.
Ein grandioser Empfang
Bei der Einmündung zum Oberen Brühl wurden wir bereits von einem riesigen Empfangskomitee erwartet. Unser Co-Pilot im Bus Alexander Wieser hatte versäumt, den Busfahrer vorzuwarnen und als Haltestelle den Friedhofsparkplatz anzugeben. So verpasste der Bus die Einfahrt zum Oberen Brühl und kam erst beim "Laden" zum Stehen. Nach einem kompliziert erscheinenden Wendemanöver gelang es schließlich doch noch, den richtigen Ausstieg zu schaffen. Es war überwältigend für uns alle, der MGV/Gemischter Chor war gekommen, vorneweg Fahnenträger Gustav Pfister. Der Sportverein hatte einen Leiterwagen eingespannt, gezogen vom Traktor von Josef Butz. Der Schützenverein war angetreten und die Freitagsgruppe der Musikantenfrauen hatte sich extra nochmals ihre farbenprächtigen Mozartkostüme angezogen, die bereits beim Fasnetsumzug viel Beachtung fanden. Sekt und Schnaps gab es für alle, Blumen noch dazu für unseren 1. Vorsitzenden Siegfried Schäfer und Dirigent Jürgen Gruhler.
Mit Marschmusik bewegte sich der Umzug dann zum Gemeindehaus. Entlang der Straße warteten bereits viele Rosswanger Bürger auf ihren Musikverein und gratulierten uns allen mit viel Beifall. Ziel des Umzuges und Festplatz für die Gemeinde, wurde dann der Hof hinter dem Gemeindehaus, wo Familie Daum mit ihrem Team für die Bewirtung aller Gäste bestens gesorgt hatte. Bis spät in die Nacht hinein feierte man an diesem sehr lauen Sommerabend.
Das gibt es sicherlich nicht gleich wieder, dass ein Verein vom ganzen Dorf gefeiert wird. Allein dieses "Feeling" ist und bleibt mit ein Grund, weshalb es richtig war, diesen Schritt zu wagen. Selbst einen Weltmeister hätte man nicht würdiger empfangen können!
Eine kleine Analyse aus der Sicht des Berichterstatters
Nochmals zurück zu den Fragen, die gestellt wurden, bevor die Entscheidung zur Teilnahme in der Höchststufe gefallen ist. Im folgenden dazu einige eigene Anmerkungen:
Was bringt uns das? - Wir haben uns selbst bewiesen, was wir gemeinsam leisten können, ohne außergewöhnlichen Stress und dennoch Spaß in den Proben.
Was kommt danach? - Sportlich gesehen heißt es nun die Klasse zu halten, den gewohnten Rhythmus mit einer Teilnahme am Wertungsspiel alle zwei Jahre anzuvisieren und dabei zu versuchen, noch eine Steigerung in der Benotung zu schaffen. Falls sich die Dinge ändern und das musikalische Niveau nicht gehalten werden kann, könnte durchaus irgendwann die "Rückkehr in die Oberstufe" ein neuer Weg sein, worüber sich aber heute noch keiner den Kopf zu zerbrechen braucht.
Nochmals die Frage zum Schluss: Was bringt uns das? - Meine Antwort: Mit den vielen Teilnahmen an Wertungsspielen in der Vereinsgeschichte sind auch zahlreiche Anekdoten verbunden. Wir jüngeren hören den Erzählungen der "alten Füchse" sehr gerne zu. Als eine weitere Anekdote unsererseits können wir aus heutiger Sicht über die ereignisreichen Stunden des 4. Juli 1999 berichten und jeder von uns Aktiven kann sagen: "Der Musikverein Rosswangen war in der Höchststufe beim Wertungsspiel. - Wir waren dabei!"
Wertungsspiel - wichtig oder unwichtig?
Seit vielen Jahren beteiligen wir uns an Wertungsspielen. Genau vor 30 Jahren - im Jahr 1969 - beteiligte sich die Kapelle nach einem langjährigen Aufbau unter Leitung unseres heutigen Ehrendirigenten Ottmar Butz erstmals in der Mittelstufe und vor 20 Jahren - im Jahre 1979 - erstmals in der Oberstufe am Wertungsspiel. Beide male wurde nach der damaligen Wertungsspielordnung mit einem "I. Rang mit Auszeichnung" die Bestnote erreicht. Nach einer mehrjährigen Pause beteiligen wir uns seit dem Jahre 1991 wieder im Zweijahresturnus an Wertungsspielen. So erreichten wir im Jahre 1991 in Bisingen/Thanheim einen "I. Rang". 1993 in Bitz die Note "sehr gut - gut", 1995 in Erzingen die Note "sehr gut" und 1997 in Sindelfingen/Darmsheim ebenfalls die Note "sehr gut".
Im Spätherbst letzten Jahres kamen Überlegungen auf, dass wir uns in der Höchststufe am Wertungsspiel beteiligen könnten. Mit der Ausschlag war auch, dass unsere Ehrenmitglieder im Jahre 1995 ein Baritonsaxophon spendeten. Ein Instrument, das für die Höchststufe ein "Muss" ist. Weitere Instrumente waren jedoch noch erforderlich, um die Voraussetzungen für das Ziel Höchststufe zu erreichen. Eine Oboe musste her und mit unserer jungen Spielerin Anja Seeburger fanden wir die geeignete Musikerin.
Eine Bassklarinette wurde gekauft und nach längerer Überlegung in die Hände unseres Jugendleiters Daniel Grespan gegeben. So mancher stellte sich die Frage, ob diese Entscheidung richtig war, denn mit Daniel Grespan verlieren wir den ersten Saxophonisten. Als Ausbilder hat Daniel Grespan in den letzten Jahren ein sehr gutes Saxophonregister aufgebaut. Im nachhinein betrachtet war die Entscheidung richtig, Daniel Grespan die notwendige Bassklarinette anzuvertrauen. In nur wenigen Monaten lernte er das Instrument ohne fremde Hilfe perfekt, eine wahrlich beachtliche Leistung.
Jetzt fehlte noch ein Fagott und unser Dirigent Herr Gruhler meinte dazu, dass wir zum Wertungsspiel einen Spieler ausleihen könnten. Diese Meinung teilte ich jedoch nicht mit ihm. Jutta Butz, unsere Flötistin, war von der Idee begeistert, ein Fagott zu bekommen. Zunächst wurde ein Fagott bei der Jugendmusikschule in Balingen ausgeliehen und Jutta machte sich ans Üben. Kaum vorzustellen, doch es klappte und in ebenfalls nur wenigen Monaten erlernte sie das Fagott perfekt und zum Wertungsspiel war sie bereits im Besitz eines eigenen Fagott.
Auch diese Entscheidung, Jutta von der Flötenstimme wegzunehmen, wurde uns durch den Wiedereintritt von Beatrix Haile und Simone Jost erleichtert und das Flötenregister um Johanna Mattes konnte den Verlust von Jutta verkraften. Weiterhin war noch das Xylophon, welches bereits in bewährten Händen von Alexandra Kraft lag, für das Antreten in der Höchststufe erforderlich.
Die jährlichen Spenden unserer Ehrenmitglieder sowie die Unterstützung verschiedener Firmen aus Rosswangen und Umgebung erleichterten uns den Kauf erheblich. Man kann nun sagen, dass wir für die Höchststufe gerüstet waren und sind.
Das gesetzte Ziel beim erstmaligen Antritt in der Höchststufe war die Note "gut". Dieses Ziel haben wir mehr als erreicht. Nur 0,17 Punkte oder 1 von 600 von den drei Wertungsrichtern zu vergebenden Punkten fehlten uns für die Note "sehr gut - gut". Für die Zukunft ist jedoch die Note "gut" die bessere Note, denn diese Note zu verbessern ist einfacher, als die Note "sehr gut - gut" erneut zu erreichen. Und geschenkt bekommt man in der Höchststufe nichts.
Ich möchte nun allen Musikerinnen und Musikern ein großes Lob aussprechen. Wir haben als kleines Dorf etwas erreicht, was noch nicht viele erreicht haben. Mit ausschließlich eigenen Musikerinnen und Musikern, ohne Leihmusiker, haben wir es geschafft und für die nahe Zukunft sieht es nicht schlecht aus. Fast alle haben in der näheren Umgebung einen Ausbildungsplatz, Studienplatz oder Arbeitsplatz gefunden und bleiben so dem Musikverein für die nächsten Jahre erhalten. Unsere 1. Flötistin Johanna Mattes hat im Abitur die Note 1,1 erzielt, herzlichen Glückwunsch dazu. Auch Johanna bleibt uns die nächsten Jahre erhalten; sie geht Gott sei Dank nicht ins Ausland. Mit diesen Voraussetzungen und einer hoffentlich weiterhin einmaligen Kameradschaft in den Reihen der Musikerinnen und Musikern werden wir in zwei Jahren erneut in der Höchststufe antreten.
Doch zunächst werden wir im kommenden Jahr unser 75-jähriges Jubiläumsfest feiern. Gründe dafür haben wir genug.
Nochmals Danke an alle Musikerinnen und Musiker, an unseren Vizedirigenten Jürgen Butz und unseren Dirigenten Jürgen Gruhler, für die gute Probenarbeit. Wie es in Zukunft mit unserem Dirigenten weitergeht, wird sich in den nächsten Monaten entscheiden. Bis zum Jubiläumsfest im Jahre 2000 bleibt er uns sicher erhalten.
Die Teilnahme am Wertungsspiel "wichtig oder unwichtig"? Meiner Meinung nach wichtig, auf diese Art kann der Leistungsstand einer Musikkapelle ermittelt werden. Ist es nicht ein schönes Gefühl, wenn man nach einem Wertungsspiel nach Hause kommt und empfangen wird, als habe man unmögliches erreicht. Eigentlich haben wir auch nahezu unmögliches erreicht! Danke an alle Rosswanger, an die örtlichen Vereine Sport-, Gesang-, Schützen- und Wanderfreunde. Danke an die Musikerfrauen und natürlich an unsere EHRENMITGLIEDER.
Übrigens: Wir haben die Höchststufe mit einem Durchschnittsalter von knapp 27 Jahren erreicht, mit 14 Jugendlichen unter 18 Jahren, der jüngste mit 13 Jahren war Patrick Schneider. Sein Kommentar zu Alexander Wieser vor dem Wertungsspiel: "Nur keine Panik auf der Titanic".
Bei der Hochzeit unseres Baritonisten Oliver Kraft und seiner Frau Nicole am 15. Mai hatten die Musikanten doppelten Grund, mit dabei zu sein. Olivers Frau ist nämlich selbst seit gut zwei Jahren passiv förderndes Mitglied im Musikverein.
Zunächst umrahmten die Musiker den Trauungsgottesdienst in der Rosswanger Kirche. Bei der anschließenden Hochzeitsfeier im Gemeindesaal in Rosswangen brachten die Musikanten nach Kaffee und Kuchen dem Hochzeitspaar noch ein flottes Ständchen.
Seit 17 Jahren ist Oliver Kraft aktiver Musiker und ein exzellenter Baritonist. Sein musikalisches Können war auch Voraussetzung für sein Mitwirken beim Hainburg-Sextett, mit dem er sehr erfolgreich auch bei unseren Veranstaltungen (Bayrischer Tag, Fasnet, Jubiläumsfest) auftrat. In seiner Ansprache hob Siegfried Schäfer besonders hervor, dass Oliver Kraft trotz seines mehrjährigen Engagements beim Hainburg-Sextett und zwangsläufigen Terminüberschneidungen an den Proben und Auftritten des Musikvereins - wann immer möglich - teilnahm und stets dem Musikverein Rosswangen treu blieb. Dafür bedankte sich der erste Vorsitzende bei Oliver Kraft und schloss in den Dank auch seine Frau mit ein, die in den letzten Jahren bei den Veranstaltungen des Vereins viele Arbeitseinsätze geleistet hat.
Mit seinem Dank und der Übergabe eines Geschenkes verband Siegfried Schäfer auch die Hoffnung, dass das Brautpaar trotz seines auswärtigen Wohnsitzes immer guten Kontakt nach Rosswangen und insbesondere auch zum Musikverein hält und Oliver noch viele Jahre Musikant in unserem Verein bleibt.
Unser passives Mitglied Thekla Mayer durften wir Anfang Mai zum runden Geburtstag mit einem Ständchen erfreuen. Bei weiblichen Mitgliedern ist dies in unserem Verein ein eher seltenes Ereignis. Um so mehr freuten wir uns über diesen Anlass. Bereits vor 20 Jahren ist Thekla Mayer als passives, förderndes Mitglied in den Verein eingetreten. Seitdem ist sie ein treues Mitglied des Musikvereins Rosswangen und eine ebenso treue und regelmäßige Besucherin unserer Veranstaltungen.
Vorsitzender Siegfried Schäfer würdigte dies in seiner Ansprache und wünschte Thekla Mayer für die Zukunft alles Gute, vor allem weiterhin gute Gesundheit. Als Zeichen des Dankes überreichte er einen Blumenstrauß, ein kleines Weinpräsent und unsere traditionelle Geburtstagsurkunde.
Wie in jedem Jahr wollten wir an diesem Tag eine Familienwanderung mit allen Aktiven, passiven Mitgliedern und Freunden des Musikvereins durchführen. Die Tage zuvor ließen jedoch nicht unbedingt auf gutes Wetter hoffen. Tags zuvor regnete es in Strömen und alle waren der Meinung, dass es in diesem Jahr nicht möglich sein wird, aufs Hörnle zu wandern. Deshalb wurde auch nichts weiter organisiert, die Getränke blieben im Getränkelager der Fa. Vögele.
Als dann am Vatertag unerwartet die Sonne schien, entschlossen wir uns doch, eine kleine Wanderung durchzuführen. Gegen 11.00 Uhr ging's los in Richtung Dotternhausen. Nahezu 100 Musikerinnen und Musiker, Jungmusiker und passive Mitglieder sowie Freunde des Musikvereins wanderten los in Richtung Waldweg nach Dotternhausen. Mit dem Sportverein wurde kurzfristig vereinbart, dass wir den Grillplatz auf dem Sportgelände benutzen durften, die vorhandenen Getränke im Sportheim seien ebenso unsere.
Da jedoch keiner im Sportheim nachschaute, ob auch genügend Getränke vorhanden sind, war die Wanderung mit einem kleinen Risiko verbunden, denn mir waren die Trinkgewohnheiten einzelner Mitwanderer allzu gut bekannt. Wehe - es ist kein Getränk in der Sporthütte.
Die Wanderung verlief reibungslos und Heinz Schnekenburger bemerkte: "Dir laufen mehr Leut' hinterher, als heut morgen dem Pfarrer bei seiner Prozession". Als wir dann durch Dotternhausen gingen, kamen wir, glücklicherweise bei der Getränkehandlung Klaiber vorbei. Der Besitzer war zufällig vorm Haus und ich bat ihn, verschiedene Getränke zum Sportheim nach Rosswangen zu fahren, was er auch sofort tat.
Als wir dann in Rosswangen angekommen waren, waren schon einige Nichtwanderer um die Getränke versammelt und warteten auf das Anbrennen des Grills. Nachdem einige von uns beim Gasthaus Engel und vergeblicher Weise bei Claudio Capol einen Zwischenstopp einlegen wollten, versammelten sich alle an der Grillstelle des Sportvereins. Bei Sonnenschein und einem Weizenbier vergingen die Stunden wie im Flug und der Vatertag neigte sich seinem Ende.
Dank dem Sportverein war auch diese Vatertagswanderung eine gelungene Veranstaltung, zumal das Sportgelände für die Kinder alle Möglichkeiten offen lässt. Bis spät in die Nacht sah man noch den einen oder anderen Wanderer beim Maibockfest des SV Rosswangen.
Nachdem im März 1998 die erste Blockflötengruppe gegründet wurde, war die Nachfrage auch in diesem Jahr wieder da. Im April diesen Jahres konnten wir dann mit der zweiten Blockflötengruppe beginnen.
Sechs Kinder haben sich entschlossen, am Blockflötenunterricht teilzunehmen, natürlich mit dem Ziel, eines Tages ein "richtiges" Instrument zu erlernen. Ich darf in den Reihen der Jungmusikerinnen und Jungmusiker Larissa Kraft, Stefan und Sarah Jetter, Daniela Haug, Anja Mattes und Sabrina Schlotter recht herzlich begrüßen.
Es stellte sich die Frage, wer könnte denn nun den Kindern das Blockflötenspielen beibringen. Jutta Butz, die Ausbilderin der ersten Blockflötengruppe, kam dann auf die Idee, Carolin Klaiber und Anja Seeburger zu fragen. Spontan erklärten sich beide bereit, die Ausbildung zu übernehmen. Die Anzahl der Jugendausbilder um Daniel Grespan erhöhte sich nun von 10 auf 12 Ausbilder.
Allen Kindern wünsche ich viel Spaß beim Musikverein Rosswangen. Uns würde es freuen, sofern dies noch nicht geschehen ist, wenn die Eltern als passive Mitglieder in den Musikverein eintreten würden. Der Blockflötenunterricht ist kostenlos, der Jahresbeitrag für passive Mitglieder beträgt nur 20 DM.
Am Samstag, 24. April, war es wieder soweit - die Jungmusiker trafen sich zur obligatorischen Altpapiersammlung. Punkt 9 Uhr war die große Schar der Jungmusiker beim Probelokal und auch 3 Traktoren und ein Daimler Benz mit Anhänger fuhren vor. Schnell waren die Personen auf die Fahrzeuge verteilt und ab ging es in die zugeteilten Sammelgebiete. Mustergültig hatten die Haushalte das Papier bereitgestellt und bereits nach anderthalb Stunden war die Aktion abgeschlossen. Selten war das Sammelergebnis so gut wie diesmal. Fast 11 Tonnen kamen zusammen und nur mit Mühe konnte der Container das Papier fassen. Nach beendeter Arbeit wartete schon ein kräftiges Vesper auf uns. Unser Vorstand Siggi hatte Fleischkäswecken und Getränke besorgt, so dass jeder seine verbrauchte Energie wieder auftanken konnte. Der angebrochene Morgen ging so bei einer kleinen geselligen Hockete zu Ende und der nächsten Altpapiersammlung im Oktober können wir wieder mit Gelassenheit entgegensehen.
Alle Mühen hatten sich am Ende gelohnt, denn das Frühjahrskonzert in der Stadthalle wurde wieder zu einem echten Höhepunkt für unseren Verein. Als Konzertpartner hatte unser 1. Vorsitzender Siegfried Schäfer schon vor geraumer Zeit den Musikverein Geislingen gewinnen können. Bei der Stückauswahl zum Konzert hatte Dirigent Jürgen Gruhler wieder einige musikalische Leckerbissen ausgewählt. Wie schon in den vergangenen Jahren war es ihm gelungen, Blasmusik-Kompositionen zu wählen, die sonst noch nirgends im Umkreis zu hören waren. So bot sich auch im diesjährigen Konzertprogramm Musik in den verschiedensten Stilrichtungen an. Ein festes Motto, wie in den Vorjahren, hatte Dirigent Jürgen Gruhler in diesem Jahr nicht vorgegeben.
Zur Vorbereitung auf das Konzert fand zusätzlich zu den üblichen Montagsproben am 28. Februar ein Probensonntag statt und wie gewohnt der Probetag am Karfreitag. Zur Generalprobe trafen wir uns am Donnerstagabend vor dem Konzert in der Stadthalle. Insgesamt zeigte sich bei einem sehr guten Probebesuch auch das besondere Interesse der Aktiven, das für dieses Jahr gesetzte Ziel gemeinsam zu erreichen.
Die Vorarbeit unseres 1. Vorsitzenden und seiner Vorstandschaft zum organisatorischen Ablauf des Konzertes machten sich in der Besucherzahl erfolgreich bezahlt, denn an die 700 Zuhörer konnten dann am 10. April in der Balinger Stadthalle begrüßt werden. Unter den Ehrengästen weilten alle drei Direktoren der Volksbank Balingen, für uns eine besondere Ehre. Schließlich fand zeitgleich auch ein wichtiges Handballspiel des TV Weilstetten um die Meisterschaft in der Regionalliga in der Balinger Längenfeldhalle statt, das sich somit Direktor Klaus Maier mit seiner Frau und Edgar Luippold mit Frau entgehen ließen. Für Günter Zanger und seine Frau war es selbstverständlich, uns zu besuchen. Weiter waren in Vertretung des Oberbürgermeisters Stadtrat Arthur Strobel, Ortsvorsteher Kurt Haigis, Pfarrer Ewald Ginter sowie der ehemalige Leiter der Polizeidirektion Balingen, Kurt Steurer und sein Nachfolger Hermann Sambeth unter den Besuchern. Ob in absehbarer Zeit mit der Stadtkapelle Rottenburg ein neuer Konzertpartner gefunden wird, wäre durchaus möglich, denn Hermann Sambeth ist dort der 1. Vorsitzende. Um den Reigen der Ehrengäste weiter zu komplettieren, sollen auch unser Ehrenvorstand Franz Effinger und Ehrendirigent Ottmar Butz genannt werden. Stellvertretend für alle anwesenden Ehrenmitglieder des Vereines sei mit 97 Jahren Josef Kraft als der Älteste erwähnt.
Als musikalische Gäste hatte der Musikverein Geislingen zum ersten Konzertteil auf der Bühne Platz genommen. Unter der Leitung von Volker Müller eröffneten die Fanfarenklänge aus dem romantischen Tongemälde "Schloss Tirol" von Gottfried Veit einen Konzertabend mit Blasmusik der Spitzenklasse. Die Gastkapelle stellte das Leben auf Schloss Tirol in den vielen Jahrhunderten ihres Bestehens eindrucksvoll mit ihren Instrumenten dar. Die Vorträge des Musikvereins Geislingen wurden von Roland Scherer in bekannt bewährter Weise den Zuhörern sehr informativ und mit seinem herzlichen Humor näher gebracht. Der Komponist Klaus-Peter Bruchmann hatte mit dem "Flaschenteufel" ein Solo für Bariton und Blasorchesterbegleitung geschaffen. Dieses Solo wurde von Adolf Müller dem Publikum eindrucksvoll dargebracht. Mit den Variationen über das Volkslied "Am Brunnen vor dem Tore" zeigte sich die Gastkapelle in zahlreichen musikalischen Stilrichtungen. Vom Big-Band Sound über den Swing von Glenn Miller, Klänge von Ernst Mosch bis hin zum Jazz-Sound, bestückten die Geislinger das Werk mit zahlreichen Effekten. Eine Selektion aus Melodien zu James Bond Filmen forderte das Orchester erneut und mit dem Festmarsch von Johann Strauss (Sohn) folgte der Schlussvortrag, auf den allerdings die Rufe des Publikums um eine Zugabe einen weiteren Vortrag der Gastkapelle forderten. Roland Scherer bedankte sich im Namen seiner Musikkameraden und kündigte als Zugabe die Abschiedssinfonie von Joseph Haydn an. Die war dann im wahrsten Sinn des Wortes zu nehmen, denn sehr elegant verabschiedeten sich während des Vortrages immer wieder einzelne Musiker mit einer Verbeugung auf der Bühne, bis schließlich der noch verbleibende Flötist und ein Klarinettist "das Licht ausmachten".
Die Pause nutzten die Konzertbesucher zum Plausch im Foyer der Stadthalle und auch zu einem Getränk im Stehen. dass man reine Konzertbestuhlung in der Halle gewählt hatte, machte sich an der Aufmerksamkeit der Besucher und der Ruhe während den Musikvorträgen wiederum bezahlt.
Dann folgte zum zweiten Programmteil des Abends unser Konzertbeitrag. Mit dem "Ägyptischen Marsch" von Johann Strauss (Vater) entführten wir die Besucher ins Land der Pharaonen. Alle Konzertstücke des Abends konnten aus Notenspenden von Mitgliedern unseres Vereines erworben werden. Als langjährigem Aktiven war dieses Werk von Bernhard Seemann gespendet worden. Das Leben im modernen Israel hat der Holländer Kees Vlak in seiner Komposition "Israel Shalom" sehr eindrucksvoll mit viel Dynamik und Rhythmik in Noten gesetzt. Schon in den Proben hatte uns das Werk begeistert, und so gelang uns die Aufführung "jetzt wo es gegolten hat" auch sehr gut. Dieses Stück hatten Helmut und Sieglinde Daum für uns gestiftet.
Die Ereignisse und Schicksale der Menschen während des Bürgerkrieges Anfang der 90er Jahre in Bosnien-Herzegowina hat der Holländer Jan de Haan in seiner Komposition "Banja Luka" verarbeitet. Um so aktueller wurde das Werk wenige Tage vor dem Konzert, als mit dem Kosovo-Krieg erneut in Ex-Jugoslawien der Balkan zum Brennpunkt in Europa geworden war. Die Dramatik um die Ereignisse und Schicksale der Menschen in der Stadt Banja Luka wurden von den Rosswanger Musikern eindrucksvoll intoniert. Vor allem Daniel Grespan (Es-Saxophon), Johanna Mattes (Flöte) und Reiner Gern (Klarinette) schafften mit ihren Solis musikalische Bestleistungen. In dem Werk, das uns Volksbankdirektor Günter Zanger gespendet hatte, kamen auch ungewöhnliche Instrumente zum Einsatz. So hatte als besonderer Effekt im Schlussteil die alte Handsirene der Rosswanger Feuerwehr wieder einmal einen Einsatz.
In einer Bearbeitung für Blasorchester folgte dann die Aufführung der "Ouvertüre 1812" von Peter Tschaikowsky. Hier schaffte es die Kapelle, die Ereignisse um die Niederlage Napoleons beim Feldzug gegen Russland im Jahre 1812 in einem musikalischen Tongemälde wiederzugeben. Diese 18 Minuten dauernde Komposition hatte Rudolf Reske unserem Verein gespendet.
Auch nach den schon sehr anstrengenden Vorträgen schafften es dann unsere drei Solotrompeter den letzten Programmpunkt des Konzertes mit Bravour zu meistern. Die Komposition "Hora Staccato" des Rumänen G. Dinicu forderte eine flinke Doppelzunge von Eberhard Butz, Manfred Kraft und Harald Uttenweiler. Als ehemaliger Trompeter in den aktiven Reihen des Vereins und noch heute mit seinem Instrument aktiv hatte Ehrenmitglied Norbert Mattes dieses Werk für uns gespendet. Das Publikum zeigte sich begeistert und die geforderte Zugabe nach einem lang anhaltenden Schlussbeifall brachten wir mit dem "Radetzky Marsch" gerne dar. Abermals forderten die Besucher eine Zugabe und dazu erklang nochmals das Finale aus der "Ouvertüre 1812". Durch das Programm des Musikverein Rosswangen hatte Klaus Hahn geführt.
Nach dem Konzert waren im Rosswanger Schützenhaus Plätze reserviert und gemeinsam mit unseren Musikkameraden aus Geislingen verweilte man dort noch einige Stunden. Einige sogar bis in den frühen Morgen hinein.
In diesem Jahr waren wir wieder einmal an der Reihe, um die Rosswanger Fasnet zu organisieren und durchzuführen, doch waren unsere Veranstaltungen nur teilweise erfolgreich.
Am Samstag Abend boten wir ein dreistündiges Programm, das unter der bewährten Regie von Ingolf Kraft einstudiert wurde. Er selbst führte dann am Abend durchs Programm und begrüßte die große Anzahl der Besucher. Bereits in seiner Begrüßungsrede versprach er einen Programmabend mit Gästen und Tänzerinnen aus Amerika, aus Zwickau, aus der Mäulesmühle und natürlich hauptsächlich aus Rosswangen. Musikalisch wurde der Programmabend von den 5 Zylinders mit Minigolf und erstmals mit HOLLYWOOD gestaltet. Alle waren nun gespannt auf die folgenden Programmpunkte.
Eröffnet wurde der Abend mit dem traditionellen Rottweiler Narrenmarsch, gespielt von den 5ers. Anschließend kamen schon die ersten ausländischen Gäste aus Südamerika auf die Bühne. Es waren die "Gipsy Kings". 4 Gitarrenspieler um Sänger Alexander Wieser brachten südamerikanische Atmosphäre in die Turnhalle und das närrische Volk tobte nach diesem gelungenen Auftritt. Der nächste Programmpunkt brachte unsere Aktiven Steffen Grathwol, Daniel Schnekenburger, Patrick Schneider und Volker Naujoks auf die Bühne. Als Babies verkleidet und in Laufställen versteckt, brachten sie mit ihrem originellen Auftritt die Halle zum Lachen.
In diesem Jahr wurde erstmals ein Karaoke-Wettbewerb durchgeführt. Ingolf Kraft erklärte dies folgendermaßen: Für die, die mit dem Wort Karaoke nichts anfangen können, werde ich dies kurz erklären. Im Hintergrund spielen die 5 Zylinders eine Melodie aus ihrem Programm, jedoch ohne Gesang. 4 Musikerinnen und Musiker haben sich bereiterklärt, an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Die Teilnehmer werden nun LIVE auf die gespielte Melodie singen. Die Teilnehmer Simone Uttenweiler, Marion Kraft, Matthias Butz und Alexander Wieser sangen perfekt und rissen die Zuhörer zu wahren Beifallsstürmen hin. Am Ende waren alle der Meinung, dass alle 4 gewonnen hatten, jedoch Alexander Wieser mit seinem "Peter Maffay" ein bisschen vorne lag.
Nach dem ersten Karaokevortrag kam dann erstmals eine Tanzformation auf die Bühne. Die Tanzformation G.I.B. -- Girls in Black -- ausschließlich Mädchen vom Musikverein zeigten Ihr Können und versprachen eine Zugabe noch am gleichen Abend. Nach dem Tanzvortrag war Ingolf Kraft wieder an der Reihe und er begrüßte aus dem Siebenmühlental wie vor zwei Jahren den Hannes und seinen Bürgermeister. Auswendig vorgetragen von Hildegard Naujoks und Bruno Kraft brachten sie wieder das Publikum zum Lachen, woraufhin sie als Zugabe nochmals das Stück von vor zwei Jahren vortragen mussten.
Die zweite Tanzformation, vor zwei Jahren noch die SK-Babies, heute etwas älter und dementsprechend war auch ihr Tanz. Sie zeigten einen Putzfrauentanz, der nahtlos in die Zugabe überging.
Zwei Rosswanger Tratschweiber (Claudia Neher und Sandra Schwienbacher) durften natürlich nicht fehlen, und so manchem wurde in der Halle seine Schandtat aufgesagt. Als nächsten Programmpunkt durfte Ingolf Kraft die Mainzer Hofsänger oder besser gesagt, den "FC Grakeele" aus der Wittumstraße auf die Bühne bitten. Bekannt ist ja, dass in der Wittumstraße viel gefeiert wird. So haben sich dann viele Ehepaare aus der Wittumstraße um Hermann und Celine Butz zusammengetan und gedichtet und gedichtet und daraus einen lustigen Gesangsvortrag gemacht. Ein toller Erfolg, wobei wir uns an dieser Stelle nochmals bei den Teilnehmern aus der Wittumstraße bedanken möchten.
Ein Programmpunkt jagte den anderen und Ingolf Kraft durfte mit seinen Worten einen weiteren Höhepunkt ankündigen: "Nachdem nun die Mauer seit 10 Jahren gefallen ist, ist es uns gelungen, das Unterwasserballett die Goldfische aus Zwickau zu engagieren. Früher haben sie bei den Europa-, Welt- und DDR-Meisterschaften alle Titel geholt, immer mit dem Beigeschmack, gedopt zu sein. Heute seht ihr, dass sie nicht gedopt sind. 4 rank und schlanke Schwimmerinnen aus Zwickau mit ihrer Trainerin Alexandria stehen draußen vor der Tür". Die Ansage hatte nicht zuviel versprochen. Ein genialer Auftritt von Matthias Butz, Manfred Kraft, Harald Uttenweiler, Jürgen Schäfer und Alexander Wieser.
Der Abend ging langsam zu Ende und die Tanzformation G-I-B kam nochmals auf die Bühne. Sie verabschiedeten sich auf bayerisch mit einem Schuhplattler-Tanz vom begeisterten Publikum. Ein wirklich gelungener Abend, gestaltet von den Musikerinnen und Musikern sowie einigen passiven Mitgliedern.
Nach einem erfolgreichen Programmabend war man gespannt, was der Rosenmontagsball so bringen wird. Die Spannung blieb fast bis zum Ende der Veranstaltung, denn nur wenige hatten sich in die Turnhalle verirrt. Wären da nicht die Anwohner aus der bereits erwähnten Wittumstraße da gewesen, so hätten wir abschließen können. Eigentlich schade, dass nur wenige gekommen waren. Unter diesen Umständen müssen wir uns in zwei Jahren etwas anderes einfallen lassen. Aber bis dahin ist ja noch etwas Zeit.
Der Fasnetsdienstag war dann wieder gut besucht und alle waren der Meinung, dass ein schöner Umzug (klein aber fein) durch Rosswangen führte. Nachmittags unterhielten nochmals die 5ers die Besucher und gegen Abend war dann die Rosswanger Fasnet wieder vorbei.
Am Sonntag, 17. Januar 1999 hatte die Vorstandschaft die Ehrenmitglieder des Vereins zum fünften gemeinsamen Treffen in der Vereinsgeschichte eingeladen. Aktive und passive Ehrenmitglieder und deren Partner sowie die Frauen verstorbener Ehrenmitglieder waren gekommen, um zusammen einen gemeinsamen Nachmittag zu erleben, über alte Zeiten zu plaudern und es sich beim MVR gut gehen zu lassen.
Die noch junge Tradition, die Ehrenmitgliedertreffen im Probelokal zu organisieren, musste in diesem Jahr durchbrochen werden. Die Räumlichkeiten in der alten Schule wurden gerade renoviert und waren deshalb nicht zugänglich. Bereits die diesjährige Generalversammlung wurde deswegen im Pfarrgemeindesaal abgehalten. Ein netter Rahmen, wie sich herausstellte.
Die Musikerfrauen hatten wieder feinen Kuchen gebacken. Unserem 1. Vorsitzenden Siegfried Schäfer war es sichtlich eine große Freude, alle erschienen Ehrenmitglieder und deren Partner, die beinahe den ganzen Saal füllten, zu begrüßen. Neben Ehrenvorstand Franz Effinger und Ehrendirigent Ottmar Butz und weiteren ca. 40 Ehrenmitgliedern mit ihren Ehefrauen konnte Siggi auch unseren Ortsvorsteher Kurt Haigis begrüßen. Schön, dass auch er sich an diesem Sonntag die Zeit nahm, mit uns zusammen einen schönen Mittag zu verbringen. In seiner Ansprache wies auch er auf die große Bedeutung, die unser Verein in der Gemeinde hat, hin. Es ist schon beachtlich, dass ein so kleiner Flecken wie Rosswangen eine so starke Kapelle hat, hörte man ihn sagen. Unser Vereinschef Siggi Schäfer bedankte sich nach einem gerafften Jahresrückblick und dem Verweis auf die vor zwei Tagen stattgefundene Jahreshauptversammlung ganz besonders bei den Ehrenmitgliedern für die tatkräftige Unterstützung des MVR und auch für den großen Spendenanteil. Nur durch diese "Finanzspritze" der Ehrenmitglieder war es möglich, dringend notwendige Instrumente für die Aktivenkapelle neu beschaffen zu können.
Es ist immer wieder schön, feststellen zu können, dass die Ehrenmitglieder des Vereins einen lebendigen Teil des Gesamtvereins darstellen und somit eine Verzahnung zwischen "alt und jung" gegeben ist. dass dies tatsächlich so ist, konnten unsere vereinsjüngsten, nämlich unsere Jugendkapelle, unter Beweis stellen. Sie waren ebenfalls gekommen, um unter der Leitung von Daniel Grespan den musikalischen Rahmen zu gestalten, was auch sehr gut gelang. Schließlich spielte mancher Jungmusiker für seine Oma oder den Opa. Sichtlich stolz wurden die gekonnt gespielten Vorträge von den "Vereinssenioren" aufgenommen. Als aktives Ehrenmitglied hatte dann Hermann Butz im Anschluss an die Vorträge der Jugendkapelle seinen Einsatz als "Ali Übülüd". Als Deutschlands berühmtester Gastarbeiter parodierte er in gebrochenem türkisch-deutsch, wie sich die Emanzipationsbemühungen von Frauen auswirken können.
Gemütlich klang der Nachmittag in den Abendstunden aus, und bei den Ehrenmitgliedern war zu vernehmen, dass es erneut ein schönes Treffen gewesen ist. Im nächsten Jahr treffen wir uns sicher wieder. Bis dann!
Von den Jungmusikern wurde Stefanie Seeburger in geheimer Wahl als Nachfolgerin von Michael Butz für die nächsten zwei Jahre zur Jugendvertreterin gewählt.
Stefanie Seeburger hat im Juni 1988 ihre Ausbildung auf der Klarinette begonnen und spielt seit Oktober 1992 in der Kapelle. Im Jahr 1994 absolvierte sie die D1-Prüfung mit der Note gut und wurde 1998 für 10-jährige aktive Mitgliedschaft mit der Ehrennadel in Bronze ausgezeichnet. Beispielgebend ist auch ihr vorbildlicher Besuch der Proben und Auftritte sowohl bei den Jungmusikern als auch in der Kapelle. Die regelmäßigen Ehrungen, die sie in den vergangenen Jahren hierfür erhielt, unterstreichen die gut getroffene Wahl der Jungmusiker.
Als Jugendvertreterin ist sie mit Sitz und Stimme in der Vorstandschaft und kann, wenn nötig, die Interessen der Jungmusikanten in entsprechender Weise zur Geltung bringen. Bereits im Jahre 1983 hat man mit der Einführung dieses Amtes der ständig wachsenden Bedeutung der Jugendarbeit und dem größer werdenden Anteil der jungen Musiker im Musikverein Rechnung getragen.
Von den Aktiven des Musikvereins wurde Hans-Jürgen Hahn zum Musiker des Jahres gewählt. Diese ehrenvolle Auszeichnung, die seit 1995 verliehen wird, wurde unserem 1. Trompeter Hans-Jürgen Hahn nach geheimer Wahl zuteil. Die Aktiven entschieden sich aufgrund der zahlreichen Verdienste, die er sich nicht nur im Vereinsjahr 1998 erworben hat, mit deutlicher Mehrheit unter verschiedenen Vorschlägen für ihn. Insbesondere seit dem Jahr 1991 übernimmt Hans-Jürgen Hahn ganz wichtige und wesentliche Aufgaben des Vereins. Er hat nicht nur ein eigenes EDV-Vereinsverwaltungsprogramm im Jahr 1991 selbst erstellt, sondern betreibt seither auch die wichtige, laufende Datenpflege. Egal ob Mitgliederverwaltung, Beitragseinzug, Instrumenten- und Notenverwaltung, alles wird zeitgemäß über den PC abgewickelt.
Der Musikverein Rosswangen war der Zeit voraus, denn zum damaligen Zeitpunkt war der MVR einer der ersten Vereine, die komplett über EDV verwaltet werden konnten. Es ging den damaligen Verantwortlichen allerdings nicht darum, modern zu sein, sondern darum, mit dem geringsten Aufwand optimale Vereinsarbeit betreiben zu können. Das erkannte Hans-Jürgen Hahn und es war für ihn aufgrund seiner profunden EDV-Kenntnisse kein unlösbares Problem. Alle praktischen Anforderungen an eine zeitgemäße Vereinsführung setzte er in hervorragender Weise um. Durch seine Arbeit, die er hauptsächlich im Hintergrund leistet, ist er für die Vereinsführung zwischenzeitlich zu einer unverzichtbaren Stütze geworden.
In besonderer Weise zeichnet er sich durch einen unermüdlichen und absolut verlässlichen Einsatz zum Wohle des Vereins aus. Viele Stunden verbrachte er bisher hinter seinem privaten Computer, den er kostenlos für den MVR einsetzt, denn egal was gebraucht wird, der Hans liefert das binnen kürzester Frist. Wichtig sind ihm nicht nur die gute Präsentation des MVR in der Öffentlichkeit. Insbesondere durch die Erstellung von zwischenzeitlich 6 Vereinszeitungen und der Platzierung des Musikvereins im November 1996 im Internet trug Hans-Jürgen Hahn maßgeblich dazu bei, dass die vielfältigen Vereinsaktivitäten in geeigneter Weise festgehalten und den Vereinsmitgliedern und der Einwohnerschaft zugänglich gemacht werden. Zum 70-jährigen Vereinsjubiläum 1995 erstellte er in mühevoller Kleinarbeit eine Festschrift, die sich natürlich nicht nur gedruckt, sondern auch auf CD im vom ihm verwalteten Vereinsarchiv befindet. Weiterhin bringt er seine beruflichen Kenntnisse in die Festbetriebs-GbR des Musikvereins ein, deren Geschäftsführer er ist.
Vorsitzender Siegfried Schäfer würdigte die verdienstvollen Leistungen und dankte Hans-Jürgen Hahn bei der Jahreshauptversammlung mit der Übergabe eines schönen Geschenkes.
Die ordentliche Jahreshauptversammlung am 15. Januar gab der Vorstandschaft unseres Vereins die Gelegenheit zu einem Rückblick auf ein sehr erfolgreiches Vereinsjahr 1998. Die Renovierungsarbeiten im Gemeindesaal im Rathaus waren noch nicht vollständig abgeschlossen, so dass man mit dem Versammlungsort in den Pfarrsaal ausgewichen ist. Dies hatte den angenehmen Nebeneffekt, dass man keine Platzprobleme hatte, um die Versammlung mit ihren zahlreichen Besuchern in einem sehr würdigen Rahmen abhalten zu können. Die Bewirtung hatte Familie Daum übernommen und auch eine kleine Speisenkarte dazu vorbereitet, die gerne von den Besuchern genutzt wurde.
Unter der Leitung von Vizedirigent Jürgen Butz eröffneten die Aktiven des Vereins musikalisch die Versammlung. Als Ehrengäste konnte der 1.Vorsitzende Siegfried Schäfer zahlreiche Ehrenmitglieder begrüßen, darunter Ehrenvorstand Franz Effinger und Ehrendirigent Ottmar Butz. Auch hatte es sich Heinz Benninghoff nicht nehmen lassen, aus seinem Wohnort Weiler im Allgäu, zur Versammlung anzureisen. Weitere Ehrengäste waren die Vorstände der örtlichen Vereine, Ortschaftsrat Guido Kraft, sowie als Stellvertreter von Ortsvorsteher Kurt Haigis, Werner Strölin, der die Grüße der Ortschaftsverwaltung und des Ortschaftsrates überbrachte.
In seinem Bericht stellte Siegfried Schäfer den Musikverein als sehr solide auf mehreren tragenden Säulen dar. Eine davon zeichnete er mit den 415 Mitgliedern, die den Verein beleben. Davon sind 106 Aktive und 309 passive Mitglieder in der jetzt 712 Einwohner zählenden Gemeinde. Die Aktivenkapelle zählt nunmehr 70 Musikerinnen und Musiker. Weitere 36 Jugendliche befinden sich derzeit noch in Ausbildung. Natürlich wollen 106 Aktive auch mit Instrumenten versorgt sein, dazu wurden im Jahr 1998 über 30 000 DM für Neuanschaffungen investiert. Neue Uniformen mussten zur Ergänzung des Bestandes ebenfalls angeschafft werden und auch entsprechendes Notenmaterial. Die erfolgreichen Veranstaltungen wie der 7. Bayrische Tag, die Kirbe und auch die Weihnachtsfeier ermöglichten mit ihren Erträgen einen Teil dieser Ausgaben zu decken.
Eine bisher noch nie dagewesene Spendenbereitschaft der Ehrenmitglieder, sowie Freunden und Gönner des Vereines ermöglichten einen weiteren Spielraum vor allem für die Anschaffung der Bassklarinette, des Xylophon und des jetzt bestellten Fagott. Hier bedankte sich der 1. Vorsitzende ganz besonders bei den Ehrenmitgliedern, deren Herz doch so für die Belange der jungen Mitglieder des Vereines schlägt. Weitere Mittel konnten durch Zuschüsse vom Blasmusikverband und aus der Kulturförderung der Stadt Balingen sowie Arbeitseinsätze bei zahlreichen Aktivitäten erwirtschaftet werden. Eine besondere Würdigung fand der 1. Vorsitzende für die geleistete Arbeit von Jugendleiter Daniel Grespan und seinen 10 Ausbildern um die Jugendarbeit des Vereines. Zum Ende seines Berichtes lenkte der 1. Vorsitzende den Blick in die Zukunft des Vereines. Ein erster Höhepunkt soll dabei das Konzert mit dem Musikverein Geislingen am 10. April in der Balinger Stadthalle sein. Beim Wertungsspiel in Schömberg im Juli möchte sich die Kapelle ebenfalls beteiligen. Mit einem viertägigen Fest soll im Jahr 2000 das 75-jährige Vereinsjubiläum groß gefeiert werden.
Geschäftsführer Hermann Butz informierte über seine vielfältigen Aufgaben für den Verein. Über die Aktivitäten des Vereines im abgelaufenen Jahr berichtete Schriftführerin Claudia Neher aus dem Protokollbuch. Gespannt wurde der Bericht von Kassier Reiner Gern aufgenommen. dass trotz der enormen Ausgaben ein geringer Zuwachs in der Vereinskasse verbucht werden konnte, wurde von der Versammlung mit einem lautstarken Beifall honoriert. Die Kassenprüfer Jürgen Butz und Hermann Butz bestätigten der Versammlung eine tadellose Arbeit des Kassiers.
Jugendleiter Daniel Grespan zeigte sich sehr zufrieden mit den Leistungen der Jugendlichen. Sein besonderer Dank galt den 10 Aktiven des Vereines, die ihr Wissen und Können als Ausbilder für die Jugendlichen in den Dienst stellen. Drei hauptamtliche Ausbilder ermöglichen eine weitere Talentförderung. Die Teilnahme beim Jugendkritikspiel in Engstlatt wurde mit sehr guten Ergebnissen honoriert. Erfolgreich legten 3 Jugendliche ihre D2-Prüfung in Eberhardzell ab und Johanna Mattes absolvierte erfolgreich die D3-Prüfung, was als Basis für die Teilnahme an C-Lehrgängen des Blasmusikverbandes gilt.
Dirigent Jürgen Gruhler konnte aufgrund eines anderen Termins nicht anwesend sein, hatte aber seinen Bericht dem Stellvertreter Jürgen Butz überreicht, der diesen in der Versammlung zum Vortrag brachte. Darin bedankte sich Jürgen Gruhler nach einem musikalisch erfolgreichen Jahr bei allen Aktiven für ihre Leistungsbereitschaft. Der Dank des Dirigenten richtete sich auch an die Spendenbereitschaft der Ehrenmitglieder. Neue Ziele steckte sich der Dirigent auch für das Jahr 1999 gemeinsam mit den Aktiven. Hier wünschte er sich ein weiterhin konzentriertes Arbeiten und von einzelnen Musikern einen noch besseren Probenbesuch. Eine durchschnittliche Anwesenheit von 83 Prozent war bei den 46 Musikproben und 23 öffentlichen Auftritten zu vermelden.
Werner Strölin konnte auf einstimmigen Beschluss der Versammlung die Entlastung für die gesamte Vorstandschaft erteilen. Die Neuwahlen erbrachten keine Veränderungen in einer sehr gut funktionierenden Vereinsführung. In bewährter Weise wird der Verein ins 75. Vereinsjahr im Jahr 2000 geführt. Siegfried Schäfer bleibt 1. Vorsitzender und Ingolf Kraft ist dessen Stellvertreter. Claudia Neher ist Schriftführerin und Reiner Gern wacht über die Vereinsfinanzen. Jugendleiter ist Daniel Grespan, die Aktiven werden von Bruno Kraft und Lothar Naujoks vertreten. Für die passiven Mitglieder sind Klaus Grunwald und Berthold Seeburger im Vereinsausschuss. Als Geschäftsführer wurde Hermann Butz vom Ausschuss bestimmt.
Ehrungen für guten Probenbesuch folgten. Beim Punkt Verschiedenes gab es nur wenig zu fragen bzw. zu diskutieren. In gemütlicher Runde ergab sich noch bis spät in die Nacht hinein die Gelegenheit zum gemeinsamen Gespräch und einige Versammlungsbesucher machten auf dem Heimweg nochmals privat Station bei Thomas Butz in der Rossgasse.
Ehrungen im Rahmen der Jahreshauptversammlung
Dem 2. Vorsitzenden des Musikvereins, Ingolf Kraft, war es eine besondere Ehre, gleich 27 Musiker/innen für beispielhaften Besuch der Proben und Auftritte zu ehren. Die wenigsten Fehlzeiten bei 46 Proben und 23 öffentlichen Auftritten des Vereines hatten dabei Franz Butz, Siegfried Schäfer, Manfred Kraft, Helmut Kraft, Herbert Mattes, Gerd Hahn, Hans-Jürgen Hahn, Lothar Naujoks und Heinrich Seeburger.
Fehlzeiten von max. 5 bis 7 Terminen verzeichneten Bruno Kraft, Johanna Mattes, Carolin Klaiber, Harald Uttenweiler, Ingolf Kraft, Jürgen Butz, Stefanie Seeburger, Jutta Butz, Anja Seeburger, Simone Uttenweiler, Jasmin Riekert, Marion Kraft, Volker Naujoks, Yvonne Seeburger, Kathrin Butz, Simone Jost, Verena Hahn und Daniel Hahn.
Eine Ehrung bzw. einen Gutschein zum Tanken erhielten wie gewohnt auch wiederum die zahlreichen Aktiven des Vereines, die allwöchentlich von auswärts zur Probe nach Rosswangen anfahren. Ferner erhielt Hans-Jürgen Hahn aus den Händen des 1. Vorsitzenden Siegfried Schäfer bei der Jahreshauptversammlung die Ehrung zum Musikant des Jahres 1998 überreicht, die seit dem Jahr 1995 Aktiven des Vereins für außergewöhnliche Leistungen um den Verein verliehen wird.
Vor wenigen Monaten ging für das Orchester wieder ein Instrumentenwunsch in Erfüllung. Aus der Reihe der etwas ausgefalleneren Instrumente wurde nach zwei Oboen in den letzten beiden Jahren nun eine Bassklarinette angeschafft. Dieses Instrument ist beträchtlich länger, beinahe doppelt so lang und mit rund 8000 DM weit mehr als dreimal so teuer wie eine herkömmliche Klarinette. Trotzdem dass die Bassklarinette - wie der Name ja andeutet - zu der Gruppe der Klarinetten gehört, ist sie ein eigenständiges Instrument. Dies zeigt sich auch daran, dass die Klarinette bereits etwa um 1750, die Bassklarinette jedoch erst etwa ab 1830 in Orchestern verwendet wurde. Von vielen wird dieses Instrument als das ausdruckvollste aller tiefen Blasinstrumente betrachtet: die Tiefe des Instrumentes, die Wärme und Fülle im Klang und die Ausdehnung über 4 Oktaven bilden den besonderen Reiz dieses Spezialinstrumentes. Daraus ergibt sich, dass die Bassklarinette in der Konzertmusik sich insbesondere für weiche, gesangsmäßig empfundene und meist getragene Melodien vorzüglich eignet.
Bei Daniel Grespan, unserem Jugendleiter, ist dieses klanglich schon etwas dem Fagott ähnelnde Instrument in besten Händen. Hoffen wir, dass die Bassklarinette, mit der man sich intensiv beschäftigen kann und muss, zu seiner zweitgrößten Liebe - knapp geschlagen von seiner Ehefrau Doris - wird. Seine langjährige Erfahrung als Klarinettist und Saxophonist erleichtert ihm sicherlich das Spiel auf diesem bläserisch recht anspruchsvollen Instrument.
Auf dem Instrumentenwunschzettel steht noch ein weiteres Instrument, das in Blasorchestern immer mehr im Kommen ist und mittlerweile bei entsprechender Musikliteratur zur Standardbesetzung gehört. Es ist der "General" unter den Bassinstrumenten. Gemeint ist das tiefste aller Holzblasinstrumente, nämlich das Fagott. Dabei gibt es allerdings noch ein Problem zu überwinden. Denn ebenso edel wie dieses Holzblasinstrument ist auch sein Preis. Ein satter fünfstelliger Betrag wird wohl für die Erfüllung dieses Wunsches aufzuwenden sein. Den Grundstock dazu hat die Voba Balingen bei der Weihnachtsfeier bereits gelegt.
Die ersten Weihnachtsfeiern des Musikvereins fanden bereits vor vielen Jahren in der Turnhalle statt. Mit der Fertigstellung des Pfarrgemeindesaales vor 11 Jahren, wurde der Saal dort für die alljährliche Vereinsveranstaltung zum Jahresende genutzt. Bereits im Vorjahr kam es zu erheblichen Platzproblemen für die Kapelle auf der dortigen Bühne. Endgültig zu klein wurde diese aber in diesem Jahr, mit dem neu erreichten Höchststand der Aktivenzahl von 69 Musikern und Musikerinnen. So fand die Weihnachtsfeier 1998 nun wieder in der Turnhalle statt. Natürlich war damit verbunden auch ein wesentlich größerer Aufwand zur Vorbereitung von Halle und Dekoration. Auch musste die vorhandene Tribüne erweitert werden. Fleißige Helfer um unseren 1. und 2. Vorsitzenden bewältigten aber auch dieses Problem und so konnte die beliebte Veranstaltung im bereits gewohnten Ablauf stattfinden.
Der Einladung des Vereines waren dann auch die Mitglieder, Ehrenmitglieder sowie Freunde und Gönner des Vereines gefolgt und zum Veranstaltungsbeginn um 19 Uhr war kein freies Plätzchen mehr in der Halle zu finden. Siegfried Schäfer, unser 1. Vorsitzender, konnte unter den Gästen auch Ehrenvorstand Franz Effinger (er feierte 3 Tage zuvor seinen 85. Geburtstag) und Ehrendirigent Ottmar Butz mit Ehepartner begrüßen, des weiteren waren der Einladung auch Ortsvorsteher Kurt Haigis, Rektor Helmut Krämer und die beiden Direktoren der Volksbank Balingen Klaus Maierund Günter Zanger ebenfalls mit Partner gefolgt.
Unter der Leitung von Daniel Grespan spielte die Jugendkapelle zur Eröffnung des Programms auf. Die 35 Zöglinge verstanden es dabei zunächst mit dem Stück "Christmas Celebration" die Besucher nochmals weihnachtlich einzustimmen. Sehr viel Temperament zeigten die Jungmusiker dann mit den Werken "Young Life" und der afrikanischen Rhapsodie "Serengeti". In bewährter Weise führte Gerd Hahn sehr informativ und mit dem gekonnten Schuss Humor durch die Vorträge der Jugendkapelle. Die jüngsten Zöglinge des Vereins stellten sich beim Spiel in kleinen Gruppen vor. Hierbei zeigten Carolin Weinmann, Daniela Haug, Michaela Butz und Sandra Mattes mit ihren Klarinetten sehr viel Talent. Gerade einmal seit dem Frühjahr diesen Jahres spielen sie ihr Instrument und brachten erstaunliches zu Gehör. Mit Alexander Butz, Martin Grunwald und Simon Weinmann stellten sich drei junge Trompeter musikalisch vor. Sabine Butz, Sandra Grunwald, Theresa Hahn und Daniela Naujoks spielten als Flötenquartett zusammen und schließlich präsentierte Jutta Butz gemeinsam mit ihrem Ausbilder Olaf Öhmke das Klangspektrum von zwei Fagott in einem Duett. Die Jugendkapelle servierte dann mit den bekannten Melodien aus dem Kinoerfolg Titanic und einem fetzigen Dixie weitere musikalische Leckerbissen. Die vom Publikum geforderte Zugabe gewährte Daniel Grespan mit seiner Jugendkapelle gerne mit dem lateinamerikanischen Stück "La Cucaracha".
Eine kurze Umbaupause lies die Bühne zur Wohnstube der Familie Rupfinger werden. Beim Theaterstück unter dem Titel "Hond oder Has" kam es mit der Theatergruppe des Musikvereins zu allerlei komischen Verwechslungen. Als Opa hatte Bruno Kraft wieder eine Paraderolle. Zum zweiten Mal nach seiner Premiere im Vorjahr zeigte auch Franz Kraft (unser Posaunist) als Hausherr Gustav Rupfinger wahres Schauspielertalent. Hildegard Naujoks wusste die Rolle der Hausherrin Else Rupfinger zu spielen. Als Tochter Sabine war Yvonne Hahn die Idealbesetzung. Und wer besser als Marina Schwienbacher hätte die ratschbasige Nachbarin Frau Schmelzle spielen können? Dass Alexander Wieser als Büttel stets für eine Pointe mit der entsprechenden Gestik gut ist, braucht an dieser Stelle nicht mehr extra erwähnt zu werden. Am Ende des Stückes waren die Lachmuskeln gehörig strapaziert und alle Akteure wurden mit viel Beifall vom Publikum für ihren fernsehreifen Auftritt belohnt.
Gespannt erwarteten natürlich alle Blasmusikfans den Auftritt der Aktiven. Nach einer kurzen Umbaupause nahmen die Musiker mit ihren Instrumenten die Plätze ein. Trotz größerer Bühne war es immer noch recht eng. Der musikalischen Leistung tat dies jedoch keinen Abbruch, denn schon mit der Auftaktkomposition "Voices" zeigte sich ein stimmgewaltig, bestens aufeinander abgestimmtes Orchester. Mit einem "tollen Sound", wie uns sachkundige, erfahrene Blasmusiker unter den Zuhörern im nachhinein mehrfach bestätigten. Am Ende des ersten Titels belohnte das Publikum die Musiker unter der bewährten Leitung von Dirigent Jürgen Gruhler mit einem herzlichen Beifall. Dem Musikstück "Preludio" des tschechischen Komponisten Belohoubek folgte eine auf modern getrimmte klassische Komposition mit dem Titel "Don't Mock Barock". Hierbei stellten sich die Bassklarinette (gespielt von Daniel Grespan) und das Fagott (Jutta Butz) als wertvolle Bereicherung des Klangkörpers mit Solis gekonnt vor.
Klaus Hahn hatte die Aufgabe, die Vorträge der Musikkapelle zu erläutern. Dabei nutzte er die Gelegenheit, das Publikum darauf aufmerksam zu machen, dass die Bassklarinette vor wenigen Monaten neu angeschafft wurde, das Fagott jedoch nur leihweise im Besitz des Vereines ist. Dieter Kraft, unser ältester und erfahrenster aktiver Musiker, hatte in einer Probe zuvor angemerkt, dass es wohl noch schönere Instrumente gäbe, als die hellbraune Ausführung dieses Fagottes. dass der Verein nun gerne ein Fagott kaufen würde, jedoch die Frage der Finanzierung noch zu klären sei (Kostenpunkt ab 8000 DM aufwärts, bis ca. 55000 DM), bemerkte Klaus Hahn ebenfalls. Der in dieser Information enthaltene Wunsch war nicht auf taube Ohren gestoßen, denn nach dem nächsten Stück erreichte eine Mitteilung von den beiden Volksbankdirektoren Klaus Maierund Günther Zanger das Ansagemikrophon. Zu verkünden war daraufhin, dass beide mit einer großzügigen Spende den Grundstock zur Finanzierung eines Fagotts für den Musikverein legen werden. Der Beifall daraufhin wollte schier nicht enden und die Freude bei allen aktiven Musikern war noch mehr Ansporn, an diesem Abend wirklich eine musikalische Höchstleistung zu geben. Das schaffte dann auch Alexandra Kraft mit ihrem Solostück auf dem Xylophon bei der Komposition "A Tribute to Lionel". Klänge, die ins Ohr und auch zum Herzen gehen, belohnte das Publikum mit einem tosenden Beifall für die junge Schlagzeugerin unseres Vereines.
Die unvergesslichen Melodien von Frank Sinatra intonierte die Kapelle dann in einem Medley zu "Sinatra in Concert", wobei die Aktiven Musiker selbst diesen Titel als musikalisches Dankeschön an ihren Dirigenten Jürgen Gruhler und den rührigen 1. Vorsitzenden als "Väter des jetzt erreichten Erfolges" zu verstehen gaben. Insgesamt gesehen ist dieses Stück derzeit das schönste Werk in unserem Unterhaltungsprogramm. In der Ansage wurden die Titel daraus so interpretiert, dass anstelle der Großstadt "New York, New York" auch Rosswangen gemeint werden könne, denn Rosswangen ist längst kein verschlafenes Dorf mehr, und bei uns ist immer etwas los. "It was a very good Year" traf auch auf unseren Verein zu, denn mit den vielen erfolgreichen Auftritten der Kapelle beim Konzert und anderen Veranstaltungen, war das Jahr 1998 ein sehr gutes Jahr. Und schließlich das Thema zum Schluss mit "I did it my way" - übersetzt: ich machte es auf meine Art - wurde dahingehend interpretiert, dass unser Dirigent Jürgen Gruhler auf seine Art uns von Erfolg zu Erfolg führt, er auf seine Art uns immer wieder motiviert und ohne Stress auch an schwierige Werke heranführt und uns so auch in die Höchststufe führen wird. Schließlich schafft er es auch auf seine Art, immer wieder die Kompositionen auszuwählen, die auch beim Publikum voll ankommen. Der zweite "Besondere Mann" ist unser Vorstand Siegfried, der auf seine Art ständig für den Verein unterwegs ist, organisiert, und nach Wegen sucht, neue Geldquellen anzuzapfen, für die Investition in neue Instrumente. Seiner Art, den Verein zu führen, ist der heute erreichte Erfolg und die gute Kameradschaft zwischen alt und jung zu verdanken. Die Argumente zur Interpretation wurden vom Publikum mit viel Beifall bestätigt. Nach der etwas längeren Ansage folgte die Intonation dieses Werkes und auch hier zeigte sich das Orchester so harmonisch und dynamisch wie kaum je einmal zuvor.
Mit dem englischen Konzertmarsch B.B. & C.F. wollte sich die Kapelle mit einem gelungenen Schlussvortrag verabschieden, doch "Standing Ovations" des Publikums für den Dirigenten und die Leistung der Kapelle forderten Zugaben. Die wurden mit des großen Kurfürsten Reitermarsch und den "Comedian Harmonists in Concert" gerne gewährt. Mit dem letztgenannten Werk folgte wohl ein endgültiger Höhepunkt zum Schluss, denn die Melodie von ein "Freund, ein guter Freund, das ist das beste was es gibt auf der Welt" traf genau den Punkt, weshalb es uns allen soviel Spaß macht zu musizieren. Denn ohne unsere vielen Freunde der Blasmusik wäre die ganze Proberei umsonst. Der Lohn eines jeden "Künstlers" ist der Auftritt vor einem so herzlichen und dankbaren Publikum, wie wir es immer wieder haben.
Beglückt ob des gelungenen Programms und der guten Gewinne bei unserer Tombola machten sich die Besucher dann meist zu später Stunde, manche erst am frühen Morgen auf den Heimweg. Siegfried Schäfer hatte zum Ende des Konzertes noch zahlreiche Geschenke und Blumenpräsente überreicht an Personen, die sich im abgelaufenen Jahr besonders verdient für den Verein gemacht haben.
Ehrungen im Rahmen im Rahmen der öffentlichen Weihnachtsfeier
Die Weihnachtsfeier des Musikvereins war ein würdiger Rahmen für Mitgliederehrungen. Der 1. Vorsitzende Siegfried Schäfer konnte dabei zusammen mit Geschäftsführer Hermann Butz gleich 6 aktive und 8 passive Mitglieder für 20 Jahre Vereinsmitgliedschaft mit der Ehrennadel in Silber sowie einer Urkunde auszeichnen.
Am 1. Oktober 1978 sind die aktiven Musikanten Ingolf Kraft, Daniel Grespan, Reiner Gern, Roland Gern, Matthias Butz und Frank Zimmermann als damalige Jungmusiker dem Verein beigetreten und bis heute treu geblieben. Die Vereinsbiographie der Geehrten zeigt ausnahmslos, dass ihr Engagement für den Musikverein Rosswangen weit über das bloße Musizieren hinausgeht.
Ebenfalls als aktive Jungmusikanten haben am 1. Oktober 1978 weitere Vereinsmitglieder begonnen. Es sind dies Claudio Capol (Klarinette), Ralf Kraft (Es-Horn), Peter Kölmel (Klarinette), Martin Stoll (Tenorhorn) und Jürgen Butz (Bariton). Auch Guido Kraft (Es-Horn) engagierte sich von 1991 bis 1997 als Geschäftsführer des Musikvereins Rosswangen. Aus beruflichen Gründen, Wohnortwechsel, stärkerem sportlichem bzw. fußballerischem Engagement usw. beendeten sie ihre aktive Musikerlaufbahn und zählen heute zum Stamm der passiven Mitglieder des Vereines. Herbert Müller und Hans Wiest unterstützen den Verein ebenfalls seit 20 Jahren als passive Vereinsmitglieder.
Bei zwei feierlichen Anlässen mit zahlreichen Ehrengästen und viel Prominenz konnte sich das Saxophon-Trio mit Carolin Klaiber, Nicole Grathwol, und Daniel Grespan musikalisch profilieren.
Bei der Ausstellungseröffnung "Zwei Jahrhunderte Turnen, Gymnastik, Sport" Bewegung zwischen Tradition und Moderne" in den Räumen der AOK Balingen übernahmen unsere drei Saxophonisten den musikalischen Teil dieser Vernissage. Einen weiteren Auftritt hatten sie beim Festakt zur Namensgebung der Kaufmännischen Schule in Balingen, die den Namen Wilhelm-Kraut-Schule erhielt.
Mit ihren gut ausgewählten und professionell vorgetragenen Stücken gaben die drei Saxophonisten eine überzeugende musikalische Vorstellung und einen beeindruckenden Beweis ihres Könnens. Neben der beachtlichen Werbewirksamkeit für den Musikverein Rosswangen erbrachte der Auftritt des Saxophon-Trios zwei ansehnliche Spenden in die Vereinskasse. Dieses zusätzliche musikalische Engagement für den Verein verdient Anerkennung.
Ständchen für Norbert Mattes
Am 9. November feierte Norbert Mattes im Kreise seiner Familie seinen 70. Geburtstag. Am darauffolgenden Samstag nahm er seinen runden Geburtstag zum Anlass, um seine Musikkameraden ins Pfarrgemeindehaus einzuladen.
Natürlich sind wir dieser Einladung gerne gefolgt, um unserem Norbert ein Ständchen zu bringen. Norbert Mattes, unser Ehrenmitglied, ist ein halbes Jahrhundert Mitglied im Musikverein Rosswangen. Nicht viele unserer Mitglieder können auf eine solche jahrzehntelange Mitgliedschaft zurückblicken.
Bereits im Jahre 1947 wird Norbert im Protokollbuch als aktiver Musiker erwähnt. 30 Jahre lang " bis zum 31.12.1978 " spielte er im Musikverein das Flügelhorn. In den vergangenen 50 Jahren erhielt Norbert Mattes viele Ehrungen, wurde zum Ehrenmitglied ernannt und bekam vor einem Jahr den Vereinsehrenbrief überreicht.
In der Zeit als aktiver Musiker war er 10 Jahre in der Vorstandschaft als Schriftführer und 2. Vorsitzender tätig. Nach dem Ausscheiden aus den aktiven Reihen hat er sein Instrument nicht an den Nagel gehängt. In regelmäßigen Abständen packt er sein Instrument aus und spielt zusammen mit seinem Sohn Herbert bei verschiedenen Anlässen, öfters auch auf dem Palmbühl in Schömberg.
Der Name Mattes wird in den kommenden Jahrzehnten im Musikverein vertreten sein. Nicht nur sein Sohn Herbert und seine Frau Carmen sind wichtige Stützen unseres Vereins, auch seine drei Enkelkinder Maria, Martina und Johanna sind aktive Musikerinnen und sehr gute Spielerinnen auf ihren Instrumenten. Auch sein Enkelkind Christine spielt aktiv im Musikverein Endingen. Eine musikalische Familie!
Als kleines Geburtstagsgeschenk überreichten wir einen Zinnteller und unsere Geburtstagsurkunde, ebenso noch ein kleines Weingeschenk. Seiner Frau "Dorle" überreichten wir einen Blumenstrauß, nicht nur, weil sie ein paar Tage später ebenfalls ihren 70. Geburtstag feiern durfte, auch deshalb, weil sie all die Jahrzehnte an der Seite ihres Mannes viel für den Verein geleistet hat.
Norbert Mattes bedankte sich mit einem Essen und mit Getränken bei allen aktiven Musikerinnen und Musikern und er stiftete noch ein Konzertstück für unser nächstes Frühjahrskonzert in der Stadthalle Balingen. Auf diesem Weg möchten sich alle Aktiven nochmals bei Norbert Mattes für seine Großzügigkeit bedanken.
Ständchen für unsere Ehrenmitglieder im Krankenhaus
Mit einem Ständchen zur baldigen Genesung erfreute die Kapelle am 2. Advent unseren Ehrendirigenten Ottmar Butz im Balinger Krankenhaus.
Nach einer vorangegangenen einstündigen Musikprobe machten sich die Aktiven dazu auf den Weg nach Balingen. Eigentlich sollte das Platzkonzert im Park vor den Fenstern der Krankenzimmer erklingen, doch 20 Zentimeter Neuschnee machten dies unmöglich. So nahm die Kapelle unter der Leitung von Dirigent Jürgen Gruhler in der Aula im Erdgeschoss Aufstellung. Natürlich hatte das unser Vorsitzender Siegfried Schäfer vorher bei der Krankenhausleitung angekündigt. Durch das Treppenhaus klang dann das Ständchen so auch zu den beiden weiteren Ehrenmitgliedern des Musikvereins - Richard Hahn und Johannes Seeburger - in deren Krankenzimmer. Rosel Klaiber, die ebenfalls stationär im Krankenhaus war, konnte den Vorträgen hingegen wie Ottmar Butz aus nächster Nähe folgen.
Zum Beginn des Ständchens spielten wir mit den Etüden aus "Acht Klangstudien" harmonisch, ruhige Stücke. In Anbetracht der Umgebung strengten sich auch alle Musiker besonders an, nicht zu laut zu spielen. Schließlich sollten unsere Vorträge ja zur Genesung der Kranken beitragen. Weitere moderne Titel folgten, darunter auch das Stück "Sinatra in Concert", mit den Welterfolgen des Entertainers aus den USA. In unserem Repertoire dürfte dies derzeit eines der schönsten Musikstücke zur Unterhaltung sein. Dem weltbekannten Thema "New York, New York" zu Beginn des Stückes folgt "It was a very good Year", übersetzt lautet dies, "Es war ein sehr gutes Jahr", und insgesamt gesehen war es dies auch für unseren Musikverein. Wenn es auch rückblickend für den einzelnen unter uns persönliche Schicksalsschläge zu beklagen gibt. Die dritte Melodie in diesem Medley trägt den Titel "The Lady is a Tramp", übersetzt: "Diese Frau ist ein Landstreicher" - wen oder was immer Sinatra damit auch gemeint hat. Am Schluss des Medleys haben dann die Flöten ein Solo mit dem Titel "My Way", übersetzt "Mein Weg" und im Text übersetzt "Ich machte meinen Weg auf meine Art". Wobei dies nicht nur für den Erfolg des Entertainers Sinatra gesehen werden kann, denn auch bei uns im Verein ging oder geht so mancher mit Erfolg seinen Weg.
Bezogen auf unseren Ehrendirigenten Ottmar führte "sein Weg" an der Spitze des Musikvereins über 30 Jahre lang auf die Spuren des heute erreichten Erfolges. Und obwohl er seit nun schon über 8 Jahren nicht mehr unser "musikalischer Reiseleiter" ist, gehen wir weiter in seinen Spuren. Von ihm haben schließlich die meisten Aktiven des Musikvereins das "Wandern" gelernt. Dem Wunsch auf eine baldige Genesung fügten wir auch unsere Einladung zu vielen gemeinsamen Stunden beim Musikverein und seinen Veranstaltungen hinzu.
Zum Schluss des rund halbstündigen Ständchens erklangen dann mit dem "B.B. & C.F. Marsch" etwas forschere Töne. Der zackige Marsch sollte allen Kranken den Schwung und frischen Mut zur baldigen Genesung geben. Ein Besuch in den Krankenzimmern unserer Ehrenmitglieder Richard Hahn und Johannes Seeburger seitens der Vorstandschaft und einiger Aktiver schloss sich dem musikalischen Teil des Ständchens an.
Wie jedes Jahr, fand auch dieses Mal der traditionelle Jungmusiker-Ausflug statt. Als Ziel wurde dieses Jahr der Europa-Park in Rust ausgewählt. Am 17. Oktober 1998 hieß es für alle Jungmusiker mit Begleitpersonen "auf in den Europa-Park". Pünktlich um 7.30 Uhr fuhr man mit einem Reisebus der Firma Maas sowie mit dem Kleinbus von Bettina Haase und von Siggi in Richtung Rust. Auf der Hinfahrt waren anfangs alle noch sehr müde, aber je näher man dem Europa-Park kam, desto aufgeweckter wurde die Stimmung. Damit keiner der Jungmusiker verloren ging, wurden alle in kleine Gruppen eingeteilt.
Als wir dann in Rust waren und der Bus angehalten hatte, ging es auch gleich los. Erwartungsvoll strömten alle zum Eingang und waren nach wenigen Augenblicken nicht mehr zu sehen. Um 12.00 Uhr traf man sich zum gemeinsamen Mittagessen im "Spanischen Dorf". Im Restaurant "Don Quichotte" erwartete uns ein sehr gutes Mittagessen mit Schnitzel, Pommes, Salat und als Nachtisch gab es noch ein kleines Eis. Dann haben wir beschlossen uns gemeinsam die "Ritterspiele" anzuschauen. Nach der Vorstellung hatten wir noch 2 bis 3 Stunden Zeit, bevor es dann wieder zurück nach Rosswangen ging. Auf der Heimfahrt merkte man, wie erschöpft manche von dem erlebnisreichen Ausflug in den Europa-Park waren . Doch es waren sich alle einig: Es war super!
Auch in diesem Jahr lud der MVR am 3. Oktober-Sonntag zur traditionellen Kirbe ein. Das Layout des von unserem Aktiven Hans Hahn entworfenen Tagesprogramm wies bereits darauf hin - es sollte wieder eine "saustarke" Kirbe werden.
Am Kirbe-Sonntag wurden die Tore der Pfarrsaals weit geöffnet. Wie auch in den Vorjahren strömten die Besucher bereits kurz nach Ende der Sonntagsmesse, um beim Frühschoppenkonzert mit dem Musikverein Engstlatt schon mit dabei zu sein. Nicht nur die Musik lockte in den Pfarrsaal, sondern auch das bekannt gute Essen. Auch in diesem Jahr gab es wieder eine gute Schlachtplatte mit Blut- und Leberwurst, Kesselfleisch, Kartoffelpüree und Sauerkraut. Auch die "Schnitzelgeier" konnten zufriedengestellt werden. Wer weder Schnitzel noch Schlacht-platte essen wollte, der bestellte sich eben Bratwürste mit Sauerkraut.
Genügend zu tun hatten die eingeteilten Helferinnen und Helfer. Insgesamt 79 Personen waren in den einzelnen Schichten ein- bzw. mehrmals zum Arbeitsdienst eingeteilt, um die Besucher aufs Beste bewirten zu können, bzw. den Auf- und Abbau zu übernehmen. Nachdem die Schlacht des Mittagessens geschlagen war, ging's bereits um das Herrichten des reichhaltigen Kuchenbüfetts, die Musikerfrauen hatten ihre Backkünste wieder unter Beweis gestellt.
Nachmittags nahmen dann die Musikerinnen und Musiker des MV Ostdorf auf der Tribüne Platz, um unsere Gäste musikalisch zu unterhalten. Am späten Nachmittag griffen wir dann noch selbst zu den Instrumenten, um noch eine kleine Kostprobe unseres guten musikalischen Niveaus zu geben. Erst nach dem wir noch eine Zugabe gespielt hatten, durften wir unseren Auftritt beenden.
Den ganzen Tag über verkauften unsere Jungmusikanten Lose, mit denen man an der Sau-Verlosung teilnehmen konnte. Über 300 Lose wurden im Laufe des Tages verkauft. Auch an der diesjährigen Schätzfrage beteiligten sich die allermeisten unserer Kirbebesucher. Zu schätzen war, wie viele Kastanien sich in einen Korb befanden. Den 1. Preis, einen schönen Wurstkorb erschätzte sich Hildegard Riekert. Sie verschätzte sich lediglich um 32 Kastanien. Im Korb waren insgesamt 1928 von den Jungmusikanten gesammelte Kastanien, Hildegard schätzte 1896. Den zweiten Schätzplatz belegte unser Jungmusikant Martin Grunwald, er schätzte 1889 Stück und lag um 39 neben dem tatsächlichen Wert. Auch Martin freute sich sichtlich über einen schönen geräucherten Schinken.
Hans Hahn und Hermann Butz hatten die Aufgabe übernommen, die Preise durch Jungmusikanten ziehen zu lassen und die Gewinner bekannt zu geben. Bei der Sauverlosung konnte Herbert Mattes als Gewinner ermittelt werden. Ein schlachtreifes Schwein für eine fünfköpfige Familie, keine schlechte Voraussetzung, um über den Winter zu kommen. Hermann Butz verband bei der Übergabe des Preises die Hoffnung auf eine Einladung der Aktiven zum Schlachtfest. Der zweite Preis, ein schönes, kuscheliges Schaffell ging an Erwin Brenner. Der dritte und vierte Preis, jeweils ein schlachtreifer Hase gingen an Hans Schwienbacher und an Dieter Haase.
Außerdem oblag es Hans und Hermann die Gewinner des Rätsels aus der letzten Ausgabe der Vereinszeitung zu ziehen. Insgesamt hatten sich 33 Leser an der Lösung des Rätsels, wie viele Hühner und Kaninchen es sind, wenn sie zusammen 46 Köpfe und 114 Beine haben, beteiligt. Alle Teilnehmer hatten die richtige Lösung, nämlich 35 Hühner und 11 Kaninchen. Der erste Preis, ein Einkaufsgutschein über 50,-DM, ging an Annerose Schmid. Erneut gewonnen an diesem Abend hatte Hildegard Riekert, bei diesem Wettbewerb einen Gutschein über 30,-DM. Gutscheine im Wert von je 15,-DM gewannen Sebastian Hahn, Josef Schell und Linda Kraft. Beim Glücksrad, welches immer mal wieder in Schwung gesetzt wurde, gab es auch viele schöne Preise zu ergattern. Allen Gewinnern gilt unser herzlichster Glückwunsch!
Bei einem guten und deftigen Vesper klang dieser schöne und gelungene Kirbetag aus. Für nächstes Jahr darf ich an dieser Stelle schon wieder sagen: Kommet dem Musikverein doch wieder auf d'Kirbe!
Pünktlich um 7.00 Uhr trafen sich alle aktiven Musiker mit Begleitung und/oder Familien am Rathaus, um am Samstag, 19. September, beim Ausflug dabei zu sein. Sogar die zwei Busse waren schon da, so dass man diesmal mit keiner Verzögerung zu rechnen brauchte. Doch meistens kommt es anders als man denkt. Bei der Erkundigung nach der genauen Reiseroute, stellte man fest, dass die Strecke nicht an Schömberg vorbeiführte, wo auch noch Musiker standen. Somit musste zuerst einmal ein Bus nach Schömberg fahren, um dort die wartenden Musiker abzuholen.
In Rosswangen wurde solange die Wartezeit mit der Bezahlung der jeweiligen Teilnehmergebühr sinnvoll genutzt. Während dessen merkte man, dass die wichtigste Person fehlte: Siggi Schäfer, unser Vorstand. Schnell wurde ihm mit dem Handy telefoniert, aber es meldete sich nur der Anrufbeantworter. Nach mehrmaligen Versuchen wurde uns klar, dass wir Siggi nur durch Klingelterror an der Haustüre wach bekommen würden. Somit stand fest: wenn wir Siggi dabei haben wollten, mussten wir ihn persönlich abholen. Dies klappte dann auch, denn nach einiger Zeit stand Siggi da. Da er die Verspätung mehrmals vorgehalten bekam, verkündete er, dass er allen Teilnehmern des Ausfluges eine Runde bezahlen würde. Von da an wurde kein Wort mehr darüber verloren. Wir danken Siggi für diese wohltätige Spende. (Siggi, du kannst in Zukunft ruhig öfters zu spät kommen!)
Um ca. 7.45 Uhr ging die Fahrt dann los über Freudenstadt, Bad Peterstal, Oppenau nach Oberkirch/Gaisbach (Baden). Dort erwarteten uns schon Klaus Grunwalds Onkel mit Familie, die uns ein herrliches Bauernfrühstück zubereitet hatten. Mit warmem Fleischkäse, Bauernbratwürste, selbstgebackenem Brot, gekochten Eiern, gutem Wein u. v. m. konnte sich jeder für die spätere Wanderung zur nahegelegenen Ruine stärken.
Es wurde auch viel Zeit geboten, um sich miteinander unterhalten und die ersten Sonnenstrahlen genießen zu können. Ein Schnaps zur Verdauung wurde von niemandem verwehrt. Auch gab es Gelegenheit, diesen käuflich zu erwerben, was natürlich manche sofort wahrgenommen haben. Mit vollem Bauch und einem herzlichen Dankeschön an die Familie ging um 11.30 Uhr die 30-minütige Wanderung zur Ruine Schauenburg los. Dort trafen wir auf ein Brautpaar, das gerade dabei war, Hochzeitsfotos machen zu lassen. Es bereitete uns allen Freude, beim Fotografieren zuzusehen und manche konnten es auch nicht lassen, dem Brautpaar Tipps, Ratschläge und gute Wünsche zuzurufen. Nachdem wir die Ruine besichtigt und den schönen Ausblick genossen hatten, liefen wir zur Schlosswirtschaft, um dort bei einer Gulaschsuppe gemütlich einzukehren.
Da um 14.00 Uhr eine Prädikatsweinprobe auf uns wartete, mussten wir uns schnellen Schrittes den Berg hinunterbegeben. In der Weinkellerei angekommen, durften wir uns zuerst einmal im Verkauf umsehen. Danach folgte eine interessante Führung durch den rustikalen Holzfasskeller. Auch Fragen, die zwischendurch aufkamen, wurden fachkundig beantwortet. Als die Führung beendet war, konnten wir insgesamt 5 Weine verschiedener Prädikate probieren, dazu wurden uns Brezeln und Käsewürfel angeboten. Der erste Wein war ein Oberkirchener Spätburgunder Rotwein Kabinett, darauf folgte ein Oberkirchener Spätburgunder Weißherbst Kabinett, als dritten Wein probierten wir einen Klingelberger (Riesling) Kabinett trocken, danach folgte ein Müller-Thurgau Kabinett und zu guter letzt ein Oberkircher Traminer Spätlese. Zu jeder Weinsorte wurde die genaue Beschaffenheit und Herkunft genannt, so dass wir uns jetzt mit Weinen gut auskennen sollten. Natürlich wurde uns auch angeboten, den Wein, den wir am besten beurteilt hatten, zu kaufen. Vollbepackt stiegen wir in unsere Busse ein, die vor der örtlichen Winzergenossenschaft auf uns warteten.
Mit guter Laune machten wir uns dann auf den Weg ins Gasthof Kreuz nach Schramberg/Sulgen, wo wir den Ausflug gemütlich ausklingen lassen konnten. Das Abendessen, auf das wir uns alle freuten, bestellten wir à la carte. Die Kinder konnten sich noch auf dem Hofinneren austoben, soweit das möglich war, und die Erwachsenen ließen ihre gute Laune mit heimatlichen und volkstümlichen Liedern erklingen. In Rosswangen wieder angekommen, traten einige müde und erschöpft ihren Heimweg an, andere aber trafen sich noch zu einem "Schoppen" im Laby.
Für uns alle war es ein schöner und gelungener Ausflug, für den wir uns bei Klaus Grunwald bedanken möchten. Er hat mit viel Mühe und Engagement diese Reiseroute organisiert und uns somit einen schönen Tag bereitet. Auch freuen wir uns schon auf den Ausflug im nächsten Jahr, den Alexander Wieser organisieren wird. Ob dieser dann auch so toll wird, wird sich noch weisen, aber wir hoffen doch sehr.
Jubiläum
Am 20.09.98 feierte die Balinger Betonzentrale (BBZ) ihr 25-jähriges Bestehen. Der Musikverein Rosswangen übernahm am "Tag der offenen Tür" die komplette Bewirtung der Gäste. Gegen 10 Uhr eröffnete die Jugendkapelle mit zwei Musikstücken die Festveranstaltung. Nach einigen Ansprachen von Ehrengästen und ausführlicher Vorstellung der Firma "BBZ" unterhielt die Jugendkapelle mit weiteren Stücken die Besucher bis zur Mittagszeit.
Zwischenzeitlich hatten die Helfer des Musikvereines unter der Regie von Siegfried Schäfer den Mittagstisch vorbereitet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten - der Grill für die Steakzubereitung wurde einfach nicht heiß genug - konnten letztendlich alle Festbesucher zufriedengestellt werden. Am Nachmittag spielte nochmals die Jugendkapelle zur Unterhaltung. Für die Bewirtung und den Auftritt der Jugendkapelle erhielt der Musikverein eine ansehnliche Spende.
Hochzeit
Die Jugendkapelle des Musikvereins Rosswangen ließ es sich nicht nehmen, dem Bruder ihres musikalischen Leiters Daniel zur Hochzeit zu spielen.
Am 26. September 1998 standen die aus Rosswangen stammende Nicole Daum und Ralf Grespan in der Frommerner Kirche vor dem Traualtar. Obwohl die beiden Jungvermählten (noch) nicht Mitglied im Musikverein Rosswangen sind, wurde ihnen doch von der Jugendkapelle die Trauung musikalisch umrahmt. Es war für die Mitglieder der Jugendkapelle natürlich eine Ehre und eine selbstverständliche Verpflichtung, bei der Hochzeit des Bruders ihres Jugendleiters Daniel aktiv mit dabei zu sein.
Eine Solosängerin bestritt den einen Teil, die Jugendkapelle den anderen. Im Anschluss an die Trauung unterhielt die Jugendkapelle die Hochzeitsgesellschaft musikalisch während des Sektempfangs, den es direkt vor der Kirche gab. Die Jugendkapelle konnte auch bei diesem Auftritt einen guten Gesamteindruck hinterlassen.
Altpapiersammlung
Zur Finanzierung der intensiven Jugendarbeit im Verein machen wir jährlich zwei Altpapiersammlungen, nämlich im April und im Oktober. Wir - zwischenzeitlich ca. 30 Jungmusikerinnen und Jungmusiker in Ausbildung - wollen die Vereinskasse natürlich nicht zu arg schröpfen, denn Instrumente, Noten und Uniformen kosten viel Geld. Deshalb waren wir am 10.10.1998 wieder unterwegs und sammelten in Rosswangen das für uns an den Straßen bereitgelegte Altpapier. Wir waren mit drei Traktoren und Anhänger am Werk, denn zahlreiche Helfer waren an diesem Samstag emsig bei der Sache. Die Traktoren wurden natürlich nicht von uns Jungmusikanten gelenkt, sondern von einigen älteren Aktiven.
Die Rosswanger Bürger hatten seit April so viel Altpapier angesammelt, dass wir sogar eine Ladung mit dem Gabelstapler in den Container kippen mussten. Der bereitstehende Container konnte bis zum Rand gefüllt werden, so dass für die Finanzierung unserer weiteren Ausbildung und Freizeitaktivitäten wieder einige Mark in die Vereinskasse geflossen sind.
Im Anschluss an die Altpapiersammlung gab's natürlich auch noch ein gutes Vesper und ein Getränk für uns, und viel Spaß hat uns die Sache auch gemacht.
Da einige unserer aktiven Musiker noch nicht die Kurve gekriegt hatten, die Marc Chagall-Ausstellung in der Stadthalle zu besuchen, organisierte der MVR kurz vor Toresschluss noch eine Führung für alle Interessierten. Im Amtsboten wurde das Angebot bekannt gegeben. Wir hatten uns an diesem Samstag, 12. September, ja eh schon in Schale geworfen, um Else und Josef Meßmer ein Ständchen zur Goldenen Hochzeit zu spielen.
Unter fachkundiger Führung wurden wir als Gruppe in Leben und Wirken von Marc Chagall eingeführt. Unsere geführte Gruppe bestand aus ca. 25 Personen, einigen Aktiven und deren Partnern sowie mehrere passive Mitlieder und weitere Freunde und Gönner des MVR. Gleich zu Beginn der Führung wurde uns allen klar, dass es eine gute Entscheidung war, die von Dr. Roland Doschka organisierte Bilderausstellung in geführter Weise zu erleben. Dr. Doschka war es gelungen, sehr viele Bilder, die in Privatbesitz sind, für diese wunderbare Ausstellung zusammen zu sammeln. Viele der Exponate waren der Öffentlichkeit bisher überhaupt nicht zugänglich.
Marc Chagall, der am 7. Juli 1887, also vor nunmehr über 111 Jahren, als ältestes von neun Kindern einer jüdischen Familie in der weißrussischen Stadt Witebsk geboren wurde, besuchte nach Ende seiner Schule ab 1906 eine Malschule. Ein Jahr später ging er nach St. Petersburg, um eine Kunstschule zu besuchen. Im Jahr 1910 erhielt er ein Stipendium für eine Reise nach Paris und lernte so erstmals die moderne französische Malerei kennen. Beeindruckt von der Farbigkeit der großen Maler entwickelte er einen neuen Stil.
Nach seiner Rückkehr nach Witebsk lassen seine Bilder sehr häufig Landschaften und Leute aus seiner Kindheit erkennen. Im Sommer 1915 heiratete er Bella Rosenfeld. Nach verschiedenen künstlerischen Tätigkeiten reiste Chagall im April 1922 nach Berlin, ein Jahr später übersiedelte er wieder nach Paris. Kurz vor der beabsichtigten Rückkehr im September 1944 erkrankte seine Frau Bella an einer Virusinfektion und verstarb aufgrund nicht vorhandener Medikamente; ein schrecklicher Schock für Chagall. Er ist auf Trost und Unterstützung durch seine Tochter Ida, die in New York wohnt, angewiesen. Erst ca. zwei Jahre später wurde aus seiner Angestellten Virginia McNeil seine Lebensgefährtin, mit der er zusammen den gemeinsamen Sohn David hatte.
Im Jahre 1948 kehrte Chagall mit seiner Virginia nach Paris zurück, ein Jahr später zog er an die Côte d' Azur. In Vence kaufte er 1950 eine herrliche Villa mit Atelier und lässt sich dort endgültig nieder. Nachdem sich seine Frau Virginia 1951 überraschend von ihm trennt, um zu dem Fotografen Leirens nach Brüssel zu ziehen, lernte er im Frühjahr 1952 die aus Russland stammende Valentine "Vava" Brodsky kennen und heiratet sie im Sommer desselben Jahres. Die aus dieser Liebe gewonnene Kraft wird in seinen Bildern und Werken sicht- und spürbar. Am 28. März 1985 starb Chagall nach einem im Atelier verbrachten Tag in Saint-Paul-de-Vence im Alter von 98 Jahren. Er wurde auf dem Friedhof von St. Paul beigesetzt.
Besonders beeindruckend waren die Werke mit ihren unterschiedlichen Ausdrücken der jeweiligen Zeitepochen. Für uns Musiker und die Begleitpersonen war diese hervorragende Ausstellung eine Begegnung der besonderen Art mit der Kunst. Deutlich wurde bei dieser Ausstellung auch, welchen Stellenwert die Stadt Balingen als Kunststadt zwischenzeitlich einnimmt, und dass nicht nur die Musik verbindet, sondern auch die Kunst.
Eigentlich sollte die Feier der Goldenen Hochzeit im engsten Familienkreis abgehalten werden. Doch auf Wunsch der Kinder und als Überraschung spielte der Musikverein dem Jubelpaar am Samstag, 12.09.98, ein Ständchen zur Goldenen Hochzeit. Bereits vor 50 Jahren hat der Musikverein die Hochzeit der beiden umrahmt.
In seiner Ansprache hob Vorstand Siegfried Schäfer hervor, dass Else und Josef langjährige Mitglieder des Vereins sind und mit zu den treuesten Besuchern bei allen Veranstaltungen des Musikvereins gehören. Fast ein halbes Jahrhundert ist Josef Meßmer passives Mitglied im Verein und wurde bereits im Jahre 1990 für vierzigjährige Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Im Jahr 1985 ist auch seine Frau Else Mitglied des Musikvereins geworden. Als Zeichen des Dankes und verbunden mit den besten Wünschen überreichte Siegfried Schäfer dem Jubelpaar einen Geschenkkorb.
Sichtlich gerührt bedankten sich beide ganz herzlich beim Musikverein Rosswangen für die musikalische Überraschung. Dem Wunsch unseres Ehrenmitgliedes Josef, zum Abschluss des Ständchens den Marsch "Alte Kameraden" zu spielen, kam die Kapelle um Vizedirigent Jürgen Butz selbstverständlich gerne nach. Im währenden wurde das Wetter schlechter und als die ersten Regentropfen fielen, musste das Tempo des Marsches kurzfristig etwas erhöht werden. So konnten sich die Musiker noch halbwegs rechtzeitig ins Trockene bringen, um im Haus an einem kleinen Stehempfang teilzunehmen, den die Kinder und Enkelkinder von Else und Josef für die Musiker vorbereitet hatten.
Ein in dieser Art bisher einmaliges Erlebnis wurde am Montag, 7. September 1998, uns Rosswangern geboten. Mit dem Spatenstich zur Ortsumfahrung von Rosswangen wurde der Bau dieses Jahrhundertprojektes für unser Dorf begonnen. Seit dem Jahr 1972 wurde diese Maßnahme zur Entlastung der Ortsdurchfahrt vom Durchgangsverkehr konkret gefordert. Jetzt, eine Generation später, wird dieser Wunsch Wirklichkeit. Die gesamte Baumaßnahme wird rund 7 Millionen Mark verschlingen. Fast die Hälfte dieses Betrages wird dabei die 146 Meter lange Brücke über das Wettbachtal verschlingen. Die Brücke soll in den beiden kommenden Jahren und danach die Umfahrung gebaut und fertiggestellt werden. Die Einweihung der Ortsumfahrung ist im Jahr 2001 geplant.
Vor der Arbeit schon ein Fest: Recht kurzfristig erhielt der Musikverein eine Einladung bzw. Anfrage von der Straßenbauverwaltung, ob der MVR die musikalische Umrahmung bei den Feierlichkeiten zum Baubeginn übernehmen würde. Trotz des etwas ungünstigen Termins hatten es viele Aktive am Montagvormittag um 11 Uhr möglich gemacht, dabei zu sein. Unter der Leitung unseres Vizedirigenten Jürgen Butz eröffnete dann unsere Musikkapelle den Festakt an der Baustelle auf dem "Berg". Hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft waren zu diesem Ereignis nach Rosswangen gekommen. Es waren dies der amtierende Verkehrsminister Hermann Schaufler, Regierungspräsident Hubert Wicker, Landrat Fischer, Bürgermeister Hermann Luppold, Ortsvorsteher Kurt Haigis, zahlreiche Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie zahlreiche Leiter von Fachbehörden.
Der Einladung in den beiden Tageszeitungen waren dann auch sehr viele Rosswanger Bürger gefolgt und so hatten sich rund 200 Menschen versammelt. Nach den zahlreichen Grußworten folgte der symbolische Spatenstich. Dazu bestieg der amtierende Verkehrsminister den bereitgestellten Bagger und machte einen ersten Hub in den Rosswanger Boden. Damit die ganze Sache nicht so trocken ablaufen sollte, waren zwei Pavillons aufgestellt worden, unter denen Getränke und Butterbrezeln gereicht wurden. Hierfür hatte die Straßenmeisterei ebenfalls bestens gesorgt. Im Anschluss an die Feier vor Ort waren dann alle Anwesenden ins Gemeindehaus zum Mittagessen eingeladen. Auch wir vom Musikverein ließen uns dies nicht entgehen und stärkten uns mit Schnitzeln und Kartoffelsalat. Angesichts der veranschlagten Bausumme wird dieser Betrag wohl nur sehr gering ins Gewicht fallen.
Nach dem Spatenstich war erst mal Ruhe: dass bereits wenige Tage nach diesem Großereignis wieder alle Maschinen von der Baustelle abgezogen wurden, verwunderte nicht nur die Rosswanger Bürger. Und manch einer zweifelte, ob denn der ganze Trara nicht nur Augenwischerei gewesen sein mag. Wochenlang tat sich nichts mehr, erst um den 20. Oktober kehrte wieder Leben auf der Baustelle ein und die Erdarbeiten für den Bau der Widerlager an der 146 Meter langen Brücke übers Wettbachtal wurden in Angriff genommen. Ein Baukran ragt nun über der Baustelle und mit den Betonarbeiten wurde inzwischen auch begonnen. Es scheint also zu werden.
Blick nach vorn: Ob der Musikverein bei der Fertigstellung bzw. Eröffnung auch wieder dabei sein wird, könnte durchaus möglich sein, sofern daraus auch wieder ein so hochoffizielles Zeremoniell gemacht wird. Nicht mehr dabei sein wird auf alle Fälle Hermann Schaufler in seiner Eigenschaft als Minister. Er hatte in seiner Rede beim Spatenstich angekündigt, auch bei der Fertigstellung bzw. Freigabe der Umfahrung wieder dabei zu sein. Wenige Wochen später aber kündigte er seinen Rücktritt an, nachdem eine Spendenaffäre ihn dazu genötigt hatte.
Morgens um 8: Der Festplatz ist vorbereitet und die Welt war noch in Ordnung. Aber wird auch das Wetter gut, damit die Besucher kommen können, lautete die bange Frage.
Stunden später: Festbesucher, soweit das Auge reicht. Das Wetter wurde immer schöner. Die Gäste waren gekommen, so dass bis über die Mittagszeit mehr als 1000 Besucher gezählt wurden - ein neuer Besucherrekord wie auf dem Cannstatter Volksfest.
Nun bereits zum 8. Mal in Folge - 7 mal am Bayrischen Tag sowie 1995 bei der 900-Jahr-Feier von Rosswangen - war am besagten letzten Sonntag im August schönes, meist sehr schönes Wetter. Doch zunächst sah es gar nicht so gut aus. In diesem Jahr schlug das Wetter Tage zuvor wieder Kapriolen, weshalb ich mich mit dem Wettervorhersagedienst der Bundeswehr in Meßstetten in Verbindung setzte, um die verbleibenden Tage bis zum Bayrischen Tag etwas ruhiger oder überhaupt etwas schlafen zu können.
Der Grund meiner Schlaflosigkeit lag darin, dass wir in diesem Jahr bereits mehr als 20.000 DM nur für Instrumentenanschaffung ausgegeben und bislang keine bedeutenden Einnahmen hatten. Die Ausgaben für Dirigentenhonorar, Jugendausbildung und sonstiges kamen natürlich noch hinzu also Grund genug für einen unruhigen Schlaf. Doch die Idee mit dem Wettervorhersagedienst der Bundeswehr war nicht die allerbeste. "Hätten Sie gestern angerufen, so hätte ich ihnen gutes Wetter für den Bayrischen Tag vorhergesagt. Doch heute sieht es wieder ganz anders aus und mit 99-prozentiger Sicherheit wird es am Bayrischen Tag regnen. Aber wenn sie noch genaueres wissen wollen, so rufen sie doch morgen nochmals an", lautete die Auskunft.
Um mich nicht ganz fertig zu machen, habe ich nicht mehr angerufen, sondern lieber den Worten unseres Geschäftsführers Hermann geglaubt: "Am Bayrischen Tag wird es wie immer schönes Wetter", war seine Prognose. UND ER HATTE RECHT. Die ganzen Vorbereitungen, die Einkäufe und was es sonst noch für diesen Tag zu bewältigen gab, waren Gott sei Dank nicht umsonst.
100 Helfer hatten alle Hände voll zu tun, denn mehr als 1600 Essen wurden den ganzen Tag über an die Besucher ausgegeben. Was mich besonders freut, ohne Murren und Meckern kann ein Helfer oder eine Helferin zum Spülen abgezogen werden. Eigentlich ist es bereits so, dass alle ihren Stammplatz haben, sei es in der Küche, am Hähnchengrill, beim Bedienen, am Kuchenbüfett oder am Ausschank und deshalb der Bayrische Tag immer mit weniger Schwierigkeiten bewältigt wird.
Die Küche ist etwas ganz besonderes. In einer der letzten Ausgaben unserer Vereinszeitung wurde beschrieben, was so alles an Vorbereitungen anfällt. Heut möchte ich nur bemerken, dass ohne die Helferinnen und Helfer um Sieglinde und Helmut Daum ein Bayrischer Tag weniger als die hälfte Wert wäre. Denn das, was aus dieser Küche gezaubert wird, verdient den Respekt und den Dank des gesamten Musikvereins. Ohne Ausnahmen waren die Besucher unseres Bayrischen Tages von dem Essen begeistert.
Der beliebteste Arbeitsplatz ist seit 3 Jahren die Mithilfe beim Feuerwehrauto von Michael und Matze. Eine eingeschworene Gruppe hatte das Feuerwehrauto an sich gerissen und machte dort den ganzen Tag Stimmung. Musikalisch unterhielten uns die Frommerner Dorfmusikanten und am Nachmittag die Schwarzwaldfamilie Jäkle. Dazwischen hatten die Goaßlschnalzer aus Empfingen einen Auftritt mit ihren knallenden Peitschen. Bis in den Abend wurde getanzt, gelacht und gefeiert. Für die Anwohner auf dem Deutenbühl war es dann etwas zu laut, dafür möchten wir uns an dieser Stelle entschuldigen.
Eine geschickt geplante Arbeitsdiensteinteilung brachte uns wie erwartet eine positive Überraschung. Im kommenden Jahr spielen wieder die 5 Zylinders mit Minigolf zum Frühschoppen. Ihr Arbeitsdienst beim Abspülen hat sie dazu bewegt, nächstes Jahr wieder zu den Instrumenten zu greifen. Kommentar von Klaus Hahn: "Lieber spielen statt spülen!" Nachmittags haben wir wieder die Schwarzwaldfamilie Jäkle verpflichtet. Sie sind übrigens bereits im Februar beim Fasnetsball am Rosenmontag in der Turnhalle zu hören. Wir dürfen uns also schon heute auf den 8. Bayrischen Tag am Sonntag, 29. August 1999, freuen, wenn es wieder heißt: "Holt Eure Lederhosen und s'Dirndl raus, beim Musikverein Rosswangen ist wieder Bayrischer Tag."
Das traditionelle Platzkonzert des Musikvereins Rosswangen vor der Sommerpause musste in diesem Jahr erstmals in den Saal verlegt werden.
Die schlechte Witterung erlaubte es nicht, im Hof vor dem Rathaus für die Einwohnerschaft zu musizieren. So drängten sich die Musikanten unter Leitung von Dirigent Jürgen Gruhler im Gemeindesaal im Rathaus zusammen, um dabei auch noch möglichst vielen Zuhörern Platz zu bieten. Eine Stunde lang unterhielt die Kapelle vor vollem Haus. Mit Freibier und einem kleinen Imbiss bedankte sich der Verein bei allen Anwesenden für die Unterstützung.
Schon wenige Tage zuvor war die fünfte Ausgabe der Vereinszeitung "MV Rosswangen aktuell" kostenlos an alle Rosswanger Haushaltungen verteilt worden. Auf fast 60 Seiten hat Redaktionsleiter Hans-Jürgen Hahn allerlei Informatives rund um den Verein mit Beiträgen und vielen Aktiven zusammengebracht. Die Ermittlung der Gewinner des Rätsels aus der vierten Ausgabe der Vereinszeitung erfolgte im Laufe des Abends.
Nach der Sommerpause sind die Rosswanger Musiker am 30. August 1998 dann wieder voll im Einsatz beim "Bayrischen Tag". Dabei erwartet die Besucher sowohl musikalisch als auch kulinarisch ein abwechslungsreiches, kurzweiliges Programm auf dem Festgelände hinter dem Gemeindehaus.
Das älteste Ehrenmitglied unseres Musikvereins ist Josef Kraft. Gleichzeitig ist er auch der älteste Bürger unseres Dorfes. Am 23. Juni feierte er seinen 95. Geburtstag. Der Musikverein gratulierte mit einem Ständchen bei der Geburtstagsfeier mit seiner Familie und Freunden im Gemeindehaus.
In der vierten Ausgabe der Vereinszeitung wollten wir Josef Kraft etwas näher vorstellen, dazu besuchten der 1. Vorsitzende Siegfried Schäfer und der aktive Musiker Klaus Hahn den Jubilar in seinem Haus in der Zinkenstraße. Eine 95-jährige Lebensgeschichte lässt sich natürlich nicht in einem kurzen Interview festhalten. Unsere Fragen an den Jubilar sind in den nachfolgenden Text eingearbeitet.
Am Ende seiner siebenjährigen Volksschulzeit hatte sein Lehrer ihm und den Eltern vorgeschlagen, doch ein Studium zu machen. Doch wer hätte dann zuhause auf der Landwirtschaft mitgeholfen. So beschränkte sich das Studium auf den Besuch eines Kurses für Melken und Viehpflege im Jahre 1919 an der Universität in Stuttgart-Hohenheim. Kurz darauf verlor sein Vater bei einem Unfall an der linken Hand alle fünf Finger. Fortan war seine Mitarbeit zuhause mehr denn je gefragt.
Aufgrund seiner Aktivitäten in der Gemeinde erwarb sich der gerade Dreiundzwanzigjährige viel Vertrauen und wurde im Jahre 1926 zum Rechner der Darlehenskasse gewählt. 14 Jahre lang war Josef Kraft Darlehenskassenrechner und anschließend 22 Jahre als Vorstand sowie 6 Jahre als Stellvertreter tätig. Ab 1930 war er dann auch Milchrechner. Sein Wissen für diese Tätigkeiten erarbeitete er sich durch Teilnahme an vielen Versammlungen und Kursen. Zu allen Behörden in der Umgebung pflegte er gute Kontakte, die auch der Gemeinde großen Nutzen brachten. Mit großem Vertrauen in der Bevölkerung war er 15 Jahre als Mitglied im Gemeinderat tätig. Ebenfalls 15 Jahre war er im Kirchengemeinderat, wovon er 3 Jahre das Amt des Kirchenpflegers führte.
1931 gründete er mit seiner Frau Veronika eine Familie. Aus den Familien seiner beiden Söhne Franz und Karl und den Töchtern Luise und Käthe entstammen 12 Enkel und 12 Urenkel. Im Jahre 1974 verstarb seine Frau Veronika. Sich und den Haushalt selbst zu versorgen war fortan sein Bestreben. Auch mit dem Eintritt in den Ruhestand wurde sein Leben nicht viel ruhiger, denn als Messgehilfe, Wachmann im Fernmeldedepot und bei einer Gebäudereinigungsfirma verdiente er sich das Geld für seine vielen Reisen. Kein Land in Europa, das er in den vergangenen 25 Jahren nicht besucht hätte. Von der Kreuzfahrt im Mittelmeer, den Pyramiden in Gizeh, die Flugreise in die Karibik mit Besuch der Inseln Barbados, Jamaika, Haiti und in Miami Beach, und auch in Russland war er. Stets kam es ihm darauf an, Land, Leute und Kultur kennen zu lernen.
"Rückblick in die Gründerzeit": Zwei Jahre nach der Gründung wurde Josef Kraft im Jahre 1927 passives Mitglied beim Musikverein Rosswangen. Wenige Jahre zuvor, im Jahre 1922 war Josef Kraft einer der jungen Männer aus Rosswangen, die den Männergesangverein ins Leben gerufen hatten. Josef Kraft übernahm gleich nach der Gründung als jüngstes Mitglied und aktiver Sänger die Aufgabe des Vereinsdieners. Von 1926 bis 1934 war er der 1. Vorsitzende des Männergesangvereins.
Aufgrund all dieser Aktivitäten war es auch nicht verwunderlich, dass Josef Kraft "nur" passives Mitglied beim Musikverein blieb. Niemand hätte wohl bezweifelt, dass aus dem sehr musikalischen, guten Sänger nicht auch ein guter Musikant geworden wäre. Im Jahre 1926 hatte er sich ein Harmonium gekauft, das Spiel darauf erlernte er im Selbststudium während der ruhigeren Wintermonate.
Die Entwicklung unseres Musikvereins hat Josef Kraft seit der Vereinsgründung sehr aufmerksam verfolgt. In den Gründerjahren waren die Bedingungen für ein erfolgreiches Musizieren nicht so optimal wie heute. Gute Instrumente waren kaum zu bekommen, auf alle Fälle nicht zu einem wie heute für jeden erschwinglichen Preis. Auch die Ausbildung der Musikanten war auf das Spiel mit den Instrumenten beschränkt. Eine umfassende Musiktheorieausbildung fand kaum statt. Bei Freud und Leid hatte der Musikverein seine Aufgaben zur musikalischen Umrahmung im Dorf.
Die Frage, welche Musikrichtung dem 95-jährigen denn besonders gefällt, kann Josef Kraft schnell beantworten. Er hört alle Blasmusikrichtungen sehr gerne, wenn ihm auch manche Komposition heute zu modern erscheint. Aber, bemerkt er hinzu, man muss einfach mit der Zeit gehen und darf nicht auf dem alten stehen bleiben. Bei der Frage nach dem Lieblingsmarsch fällt ihm sofort der "Florentiner Marsch" als einer der Schönsten überhaupt ein, auch der Marsch "Alte Kameraden" ist natürlich unter den Favoriten. Hierbei spannt er den Bogen wieder auf die Kameradschaft, die ihm innerhalb unseres Musikvereins, der örtlichen Vereine und der Dorfgemeinschaft besonders wichtig ist. Als einer der treuesten Besucher unserer Veranstaltungen und besonders auch der Konzerte bemerkt Josef Kraft auch, dass es in den frühen Jahren des Vereines immer wieder vorgekommen ist, dass die Dirigenten ihre Musikanten mit der Stückauswahl überfordert haben. Heute überzeugen die Kapellen die Besucher mit ihren Leistungen.
Josef Kraft fühlt sich wohl im Kreise junger Menschen und bemängelt, dass die Älteren oft zu vieles an der jungen Generation kritisieren. Dabei würden oftmals die Gedanken und Initiativen der Jüngeren nicht genug respektiert, was letztlich doch zur Resignation führe. In vielen Vereinen werde so den Jugendlichen die Freude am Weitermachen genommen, was im Laufe der Zeit dazu führe dass die Jugend dem Verein gänzlich fehle. Eine gute Zukunft sieht Josef Kraft für unseren Verein - mit dem heutigen Aktivenkreis und erreichten Leistungsstand - sofern keine politischen Ereignisse unser Land erschüttern. Hier richtet er den Blick auf die vielen Krisengebiete in der ganzen Welt und besonders auch in Europa. Als aufmerksamer Leser der Tageszeitung und Verfolger der Nachrichtensendungen im Fernsehen ist er bestens über das Weltgeschehen informiert. Er hat schon vieles mitgemacht, war sogar schon einmal Milliardär, wie er humorvoll bemerkt. Allerdings waren die vielen Geldscheine so gut wie gar nichts wert.
Erinnerungen an das Geburtstagsständchen: Die Frage nach einem Rezept, wie man mit 95 Jahren immer noch so fit sein kann, beantwortete uns Josef Kraft bei seiner Dankrede nach dem Geburtstagsständchen. In einem Diktat in der Schule musste er einmal den folgenden Vers schreiben: "Halte Maß in Speis und Trank, dann wirst Du alt und selten krank!" Daran habe er sich bis heute gehalten.
Das Ständchen im Gemeindehaus war für uns alle ein Erlebnis. Für einige Neu-Aktive war es das erste Ständchen des Musikvereins für ein Vereinsmitglied. Die Polonaise der Geburtstagsgäste beim Marsch "Alte Kameraden" war ebenfalls eine Premiere. dass als Zugabe von uns noch ein bisschen Tanzmusik mit den "Jive Hits" aufgelegt wurde, stellte ein weiteres Novum dar. Unser Vorstand Siegfried Schäfer beendete seine Geburtstagsglückwünsche an Josef Kraft damit, dass es das erste Ständchen in der Vereinsgeschichte zu einem 95. Geburtstag gewesen sei. Zum 100. Geburtstag - in fünf Jahren schon - kommen wir sehr gerne wieder. So wünschen wir alle, dass Josef Kraft weiterhin so fit und gesund bleibt.
Das diesjährige Jugendkritikspiel fand am 23. und 24. Mai 1998 in Engstlatt statt. Der Musikverein Rosswangen war in Engstlatt mit der Jugendkapelle sowie mit einem Klarinettentrio vertreten. Nach wochenlangen Probearbeiten war es dann am Samstag, den 23.05.98 endlich soweit. Die Jugendkapelle stellte sich den drei Wertungsrichtern, und spielte das Stück "Sinfonia Italiana" von Willy Hautvast, welches in der Schwierigkeitsstufe "leicht" eingestuft war.
Nach einer ca. einstündigen Pause kam anschließend das Klarinettentrio mit Verena Hahn, Maria Mattes und Jasmin Riekert an die Reihe. Sie trugen das Stück "Klarinetten-Musik" von Peter Seeger vor, welches aus 4 Sätzen bestand und in der Schwierigkeitsstufe "mittelschwer" eingestuft war. Das anfängliche Lampenfieber legten die Spielerinnen schnell ab und meisterten das Stück mit Bravour.
Am Sonntagnachmittag spielten vor der Bekanntgabe der Wertungsergebnisse insgesamt vier Jugendkapellen zur Unterhaltung. Mit von der Partie war unter anderem die Jugendkapelle Rosswangen, die mit den Stücken "Les Humphries", "Roulette", etc. zur Unterhaltung der Festzeltbesucher beitrug. Gespannt warteten wir auch auf die Wertungsergebnisse. Um 17.00 Uhr war es dann endlich soweit. Die Wertungsergebnisse wurden bekannt gegeben. Die Jugendkapelle erzielte für ihren Vortrag die Note "sehr gut - gut", das Klarinettentrio erhielt die Note "gut". Ein insgesamt tolles Ergebnis, zumal die Notenspanne bis zur Bewertung "befriedigend - ausreichend" reichte. Die Freude war groß und wir feierten anschließend im Schützenhaus Rosswangen den tollen Erfolg.
Bedanken möchte sich der Verein bei denjenigen Ausbildern, die bei der Vorbereitung für das Jugendkritikspiel mitwirkten. Einen besonderen Dank gilt dem Klarinettentrio Verena Hahn, Maria Mattes und Jasmin Riekert, die sich vorbildlich und mit viel Eigeninitiative auf das anspruchsvolle Jugendkritikspiel vorbereitet haben.
Auch in diesem Jahr war Christi Himmelfahrt (21. Mai) wieder der Tag, der auserkoren wurde, um die seit Jahren traditionelle Wanderung der Musikerfamilie zu machen. Alle Aktiven, Jungmusikanten, Ehrenmitglieder, Freunde und Gönner des Vereins waren mit ihren Begleitpersonen eingeladen, an der Wanderung teilzunehmen.
Wie immer an diesem Tag wurde auch in diesem Jahr durch den Sportverein Rosswangen das Maibockfest vor dem alten Schulhaus abgehalten, was für uns eine gute Gelegenheit war, uns dort zu treffen und gleich ein kühles, frisch gezapftes Maibock auf den Durst zu trinken, der schon da war, bzw. auf den, der sich an diesem Tage (hoffentlich) noch einstellen sollte.
Ein Novum an diesem Tag soll nicht unerwähnt bleiben: Einige Musikkameraden, die in den vergangenen zehn Jahren nie mit uns gewandert waren, hatten dieses Jahr ebenfalls ihre Rucksäcke gepackt! Es waren die "Five Zylinders mit Minigolf". Durch ihre "Auflösungserscheinungen" hatten sie spielfrei und konnten sich deshalb ebenfalls unserem großen Tross anschließen.
Wie fast in jedem Jahr, lagen die Zeitpunkte des Treffens der Wanderschar und des tatsächlichen Starts auch heuer weit auseinander. Erst nach dem sich alle wanderwilligen Musikanten mit diversen Getränken und der ersten Roten gestärkt hatten, ging's los über den Rossberg, am Schützenhaus vorbei durch den Witthau, wo bereits die ersten Regentropfen über uns fielen, an der Juhe auf dem Lochen hoch zum Hörnle. Eine riesige Schlange von Musikanten und Begleitpersonen und sehr vielen Jungmusikanten bewegte sich über Stock und Stein und über ca. 300 Höhenmeter zu unserem Lagerplatz.
Doch was wir auf dem Hörnle, unserem beabsichtigten Festplatz, antrafen, war mehr als nur eine Enttäuschung für uns. - Nichts war da, aber auch gar nichts! Verschwitzt, ausgehungert und halb verdurstet kamen wir an und konnten weder Durst noch Hunger stillen, denn unser Verpflegungsfahrzeug war nicht da! Was ist los, was ist passiert, hörte man die Musiker fragen. Ein Unfall oder eine Vollsperrung für Getränkewagen - es war ja Feiertag - oder sonstige besondere Vorkommnisse? Kein kühles Bier, kein Grill, keine Festgarnituren - nichts war in Sicht! Lag es daran, dass die letztjährige Vatertagswanderung dem schlechten Wetter zum Opfer fiel, bzw. in eine andere Richtung geplant war, hatten sich die Fahrer mit dem Transportgut verfranst, oder sind sie eventuell von Wegelagerern überfallen worden? Fragen über Fragen.
Doch im Vertrauen auf einen guten Ausgang und die baldige Ankunft von allem, was erwartet wurde, suchten einige Optimisten etwas Holz zusammen, um wenigstens schon mal ein Feuer zu entfachen. Und tatsächlich, was lange währte wurde war. Der Transporter von Dieter Kraft traf, gesteuert von unserem 1. Vorsitzenden Siggi Schäfer, mit allem ein, was für uns wichtig war. Rasch wurden die Garnituren aufgeschlagen, das Bier angezapft, die Grills aufgestellt und los ging's.
In kurzer Zeit waren die Supergrillplatten von Lothar Naujoks und Hermann Butz heiß und boten Platz für Steaks, Würste in allen Variationen und manch andere Leckereien. Es war schon erstaunlich festzustellen, wie viel ca. 100 jüngere und ältere Musiker in der Lage sind zu fres.... - Entschuldigung - zu vespern. Schätzungsweise zwei Schweine und ein halbes Rind wurden auf den beiden Grills gebraten. Die beiden Grillmeister Hermann und Lothar gaben wirklich ihr bestes und erfüllten am Grill sämtliche Wünsche.
Natürlich mussten nun erst die vollen Bäuche gepflegt werden. Die einen taten's durch ein kleines Schläfchen, die anderen verkosteten ein gutes Schnäpschen, wieder andere verhielten sich bei verschiedenen Spielen doch eher sportlich. Und kaum zu glauben, aber wahr, die ersten holten schon den mitgebrachten Kuchen hervor und tranken einen guten Kaffee dazu. Herzlichen Dank an Petrus, denn er war uns doch noch gnädig gesonnen.
Nachdem wir uns von den großen Strapazen des Essens und Trinkens erholt hatten, räumten wir das Gelände wieder sauber auf und traten den Heimweg an, jedoch nicht ohne zuvor noch ein Gruppenbild von der ganzen Musikerfamilie zu machen.
Einige mussten unterwegs beim Musikverein Hausen a. T. an der Lochengrillstelle den bereits schon wieder eingestellten Durst löschen. Den Abschluss machten wir wie üblich beim Maibockfest des Sportvereins vor dem alten Schulhaus. Erst spät in der Nacht und leicht unterkühlt nahm dieser schöne Tag für manchen Musiker ein Ende. Resümee: Ein gelungener Wandertag, der geeignet war, die gute Kameradschaft im Musikverein noch weiter zu festigen.
Seit März gibt es im Musikverein auch eine Blockflötengruppe. Geleitet und betreut wird die Gruppe mit gegenwärtig 8 Kindern von Jutta Butz. Ziel der Blockflötengruppe ist es, den Kindern bereits im Alter von 6-7 Jahren auf spielerische Weise über das Blockflötenspiel eine musikalische Grundausbildung und erste Notenkenntnisse zu vermitteln.
Und doch ist es kein Kinderspiel, denn es müssen drei Dinge "Noten lernen, Töne spielen und den richtigen Rhythmus finden" auf einmal gelernt werden. Die Kinder sollen lernen, die Noten mit den Augen zu erfassen und über den "Kopf" in die Finger zu leiten. Und es gilt auch hier vor allem das Sprichwort: "Ohne Fleiß kein Preis". Auch die Eltern sollten ihren noch "frischen" Musiker tatkräftig unterstützen und ihm bei seiner schwierigen Aufgabe hilfreich zur Seite stehen. Dies sollte vor allem durch tägliches Üben geschehen.
Trotz harter Arbeit darf der Spaß dabei jedoch nicht aus den Augen verloren werden, und so wird versucht, mit einigen Spielen und Geschichten die wöchentliche Blockflötenstunde etwas aufzuheitern. Und wir hoffen, dass sich diese Basisarbeit gut bewährt und die meisten dem Verein treu bleiben und später auf ihr Lieblingsinstrument wechseln. Unsere erste Blockflötengruppe im Musikverein besteht aus folgenden Teilnehmern:
Vordere Reihe v.l.n.r.: Linda Kraft, Béla Kühn, Annika Sauter, Max Kraft
Hintere Reihe v.l.n.r.: Jutta Butz, Filip Haase, Dennis Göktas, David Schnekenburger (auf dem Bild fehlt: Natalie Willkommen)
Im April haben wieder 10 Kinder mit der Ausbildung begonnen.
Somit ist die Zahl der Auszubildenden auf 30 angewachsen. Allen Auszubildenden wünsche ich viel Spaß im Musikverein und den nötigen Probenfleiß, um baldmöglichst in der Jugendkapelle oder der aktiven Kapelle mitzuwirken.
Unterrichtet wird die ganze Ausbildungsschar von Daniel Grespan, 10 weiteren ehrenamtlichen Ausbildern unseres Vereins sowie von 3 Musiklehrern.
Ausbilder
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Instrument
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Jungmusiker/in
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Eberhard Butz |
Trompete |
Martin Grunwald, Simon Weinmann, Alexander Butz |
Franz Butz |
Klarinette |
Lena Haase, Jessica Kraft |
Jürgen Butz |
Tenorhorn |
Olaf Haase, Daniel Schnekenburger |
Hermann Butz |
Tuba |
Markus Schäfer |
Manfred Kraft |
Trompete / Flügelhorn |
Steffen Grathwol, Christian Beckmann |
Harald Uttenweiler |
Trompete |
Stefan Hahn, Matthias Gettler, Michael Seeburger |
Gerd Hahn |
Horn |
Jens Hetzel, Jacqueline Kraft |
Jutta Butz |
Querflöte |
Sabine Butz |
Johanna Mattes |
Querflöte |
Sandra Grunwald, Theresa Hahn, Daniela Naujoks |
Daniel Grespan |
Klarinette / Saxophon |
Priska Zahner, Nina Weinmann, Carolin Weinmann, Michaela Butz, Sandra Mattes, Sonja Haug, Kevin Göktas, Matthias Beckmann |
Jürgen Gruhler |
Schlagzeug |
Patrick Schneider, Matthias Hübner |
Ludwig Schneider |
Oboe |
Stefanie Roth |
Weiterhin erhalten die Aktiven Jasmin Riekert, Maria Mattes und Verena Hahn von Herrn Lohmüller Klarinettenunterrichtet. Anja Seeburger erhält weiterhin Oboe-Unterricht von Olaf Öhmke. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass erstmals im Musikverein seit April von Jutta Butz 8 Kinder im Rahmen der "musikalische Früherziehung" an der Blockflöte ausbildet werden (siehe gesonderter Bericht in dieser Ausgabe). Nach ca. 2jähriger musikalischer Früherziehung haben die Kinder dann die Möglichkeit im Verein ein Instrument zu erlernen.
Gleichzeitig wurden in den vergangenen Wochen 10 Jungmusiker und Jungmusikerinnen in die aktive Musikkapelle eingebaut. Es sind dies nach 5-jähriger Ausbildung Volker Naujoks, Thomas Nell, Daniel Hahn, Maria Mattes, Jasmin Riekert und Yvonne Seeburger. Nach 4-jähriger Ausbildung Verena Hahn, Anja Seeburger und Kathrin Butz.
Im Januar 1997 begann Marion Kraft mit der Saxophonausbildung. Bereits nach 17 Monaten konnte sie nun in die Reihen der Aktiven aufgenommen werden. Zusammen mit ihrem Mann Helmut, der bereits seit vielen Jahren zur Kapelle gehört, sind beide somit "das erste musikalische Ehepaar im Verein". Ganz besonders darf ich auch Simone Uttenweiler wieder in den Reihen der Aktiven begrüßen. Nach mehrjähriger Pause verstärkt sie seit wenigen Wochen unser Flügelhornregister. Simone hat in Schömberg einen Arbeitsplatz gefunden und nun wieder viel Zeit für den Musikverein. Somit ist die Zahl der Musikerinnen und Musiker in der Kapelle nunmehr auf 67 und die Gesamtzahl aller Aktiven im Verein auf 105 angewachsen.
Ich darf nochmals alle recht herzlich bei den Aktiven begrüßen und daran erinnern, dass die Probenarbeit nun nicht vorbei ist, im Gegenteil erst jetzt beginnt sie richtig, denn nicht nur einfache Musikstücke haben wir in unserem Programm.
Die Ausbildungslehrgänge der D-Reihe (D-1 bis D-3) sollte nach dem Ausbildungsplan der Bläserjugend Baden-Württembergs heutzutage jeder Jungmusiker auf dem Weg in eine Kapelle absolvieren. Soweit dies die Lehrgänge D-1 und D-2 betrifft, wird dieser hohe Anspruch auch von den Jungmusikern unseres Vereins noch weitgehend erfüllt, denn im vergangenen Herbst haben insgesamt neun Jungmusiker/innen recht erfolgreich an diesen Lehrgängen teilgenommen, wie bereits in der letzten Ausgabe der Vereinszeitung berichtet wurde.
In dieser Lehrgangsreihe stellt der D-3-Lehrgang eine besonders hohe Hürde dar. Deutlich wird dies zum einen daran, dass bei erfolgreicher Prüfung das Leistungsabzeichen in Gold ausgehändigt wird und zum anderen, dass der Teilnehmerkreis meist nicht allzu groß ist.
Unsere Flötistin Johanna Mattes stellte sich dieser Herausforderung und nahm die Mühe auf sich, an vier aufeinanderfolgenden Wochenenden das vom Kreisverband Tuttlingen durchgeführte D-3-Seminar in Geisingen zu besuchen. Die Mühe war nicht umsonst. Die einstündige Theorieprüfung, den Vortrag eines Pflicht- und eines Wahlstückes sowie das "Prima-Vista-Spiel" (Spielen vom Blatt ohne Vorbereitung) meisterte sie ebenso bravourös wie den abschließenden Test aus dem Bereich der Rhythmik und Gehörbildung. Erreichte 91 von 100 Punkten und damit die Note "sehr gut - gut" sprechen für sich und sind für alle Aktiven mehr als Anlass genug, unserer Flötistin Johanna Mattes zu diesem besonderen Erfolg zu gratulieren und dies gleichzeitig für sich selbst als Ansporn zu nehmen.
Am 25. April haben die Jungmusiker wieder ihre obligatorische, halbjährliche Altpapiersammlung durchgeführt. Nachdem das Sammelergebnis im vergangenen Oktober etwa 2 Tonnen hinter der sonst üblichen Menge zurückblieb, richtete der 1.Vorsitzende in der letzten Ausgabe der Vereinszeitung einen Appell an die Rosswanger Haushalte, ihr Papier wenn möglich aufzubewahren und nicht bereits zwischendurch über die aufgestellten Container zu entsorgen. Der Appell zeigte Erfolg und mit fast 11 Tonnen quoll der Container über und frühere Sammelergebnisse konnten damit noch übertroffen werden. Mit 50 DM wird eine Tonne Altpapier vom Landratsamt bezuschusst, so dass unsere Jungmusiker an diesem Samstag in wenigen Stunden einen ansehnlichen Betrag für die Vereinskasse "erarbeitet" haben, allerdings nicht umsonst, denn über die vielen Aktivitäten des Vereins im Jugendbereich wird ihnen dieser Betrag wieder zugute kommen.
Die große Schar der Jungmusiker war an diesem Samstag wie gewohnt zur Stelle, jedoch durch unglückliche Umstände stand leider nur ein Traktor mit Anhänger zum Abfahren der Straßen zur Verfügung. Getreu dem Motto konnten die Jungmusiker aber diesen Engpass organisatorisch kreativ und unkonventionell überbrücken.
"Mit nur einem Traktor dauert es halt wesentlich länger,
drum nehmen wir schnell noch einen Fiat mit Anhänger"
Neben der Altpapiersammlung haben die Jungmusiker auch mit dem Verteilen der "Gelben Säcke" in Rosswangen die Vereinskasse aufgebessert. Sollten in einer Haushaltung gar keine oder zu wenig "Gelbe Säcke" angekommen sein, so können beim 1. Vorsitzenden, Siegfried Schäfer, noch weitere abgeholt werden.
Die Jungmusiker bedanken sich bei allen Haushaltungen für die mit der Altpapierbereitstellung verbundenen Unterstützung des Vereins und der Jugendarbeit. Sie würden sich freuen, wenn das Altpapier auch bis zum nächsten Termin wieder "tonnenweise" gesammelt und dann für sie bereitgestellt wird.
Zum dritten Mal fand in diesem Jahr das Gemeinschaftskonzert mit dem Musikverein Frommern und Weilstetten in der Balinger Stadthalle statt. Der Musikverein Frommern war in diesem Jahr für die Reservierung der Stadthalle verantwortlich und nannte dazu Sonntag, den 5. April um 19.00 Uhr.
In einem jeweils 45-minütigen Programmteil konnte jeder Verein sein Programm nach eigener Wahl zum Vortrag bringen. Besonders auf unser Drängen wurde erstmals das Konzert bei reiner Konzertbestuhlung durchgeführt. In den Pausen zwischen den einzelnen Programmteilen bestand im Foyer der Stadthalle eine Bewirtung statt. Allgemein wurde nach dem Konzert diese Neuerung als sehr gut bestätigt. Herrschte doch während den gesamten Vorträgen eine gespannte Ruhe und Aufmerksamkeit im Saal. Kein Gläser- oder Tellergeklapper oder Zwischenrufe vom Bedienungspersonal störten den Genuss der Blasmusikvorträge.
Eigentlich wäre der Musikverein Weilstetten als erste Kapelle im Programm an der Reihe gewesen, da allerdings Kai Eppler vorab mit der Zollern-Brass noch einen Termin hatte, sollten wir das Programm eröffnen. Siegfried Schäfer hatte die Aufgabe, alle Gäste des Abends in der ausverkauften Halle zu begrüßen. Darunter wieder zahlreiche Ehrengäste.
Mit der "Ouvertüre to a New Age" von Jacob de Haan eröffneten wir unter der Leitung unseres Dirigenten Jürgen Gruhler den Abend. In der Übersetzung bedeutet der Titel Auftakt zu einem neuen Zeitalter, was wir in unserer Ansage schon etwas vorausblickend auf das kommende dritte Jahrtausend bezogen hatten. Sehr konzentriert musizierten alle Aktiven dabei und meisterten das nicht ganz einfache Oberstufenstück. Die Kadenz im Mittelteil meisterte Franz Butz mit seiner Klarinette hervorragend.
Der zweite Titel entführte die Besucher in die Welt des Musicals. Seit Dezember wird in der Stuttgarter Musical-Hall "Die Schöne und das Biest" aufgeführt. Wir brachten in einer Bearbeitung von Toshio Mashima einige Höhepunkte aus dem Märchen zu Gehör. Am Anfang stand mit dem Prolog die Erzählung der Geschichte des Musicals. Die Geschichte von der schönen Belle und der langsam wachsenden Liebe zu dem als Biest verwunschenen jungen Prinzen. Das Biest hatte nur so lange Zeit, einen Menschen wirklich lieben zu lernen, ehe die Zauberrose nicht das letzte Blütenblatt verloren hatte. Das Stück hatte uns schon in den Proben fasziniert und auch die Zuhörer konnten wir bei unserem Vortrag begeistern. Einer der Höhepunkte des Stückes dürfte dabei das Flügelhornsolo von Eberhard Butz gewesen sein. Mit seinem runden und sehr weichen Ton beschrieb er die Schönheit von Belle auf traumhaft musikalische Weise.
Der dritte Titel in unserem Programm war "Puszta" von Jan van der Roost. In vier Sätzen werden dabei vier Zigeunertänze beschrieben. Die Landschaft der ungarischen Tiefebene und das Leben und Lieben der Zigeuner hatte der Komponist dabei intoniert. Hier waren vor allem unsere beiden Flötenspielerinnen Jutta Butz und Johanna Mattes gefordert. Mit sehr viel Beifall wurden wir auch für diesen Vortrag von den Zuhörern belohnt und so zückte unser Dirigent als Zugabe noch das Stück "Czardas", was ebenfalls ein ungarischer Tanz ist. Hier hatte sich Johanna Mattes und auch Jutta Butz wieder bestens vorbereitet, denn das Stück ist nichts für lahme Enten, galt es doch beim Solo sowohl flinke Finger und eine noch flinkere Zunge zu besitzen. Der Beifall hielt abermals lange an und für uns völlig überraschend legte Dirigent Jürgen Gruhler nochmals den vierten Satz von Puszta als weitere Zugabe auf. Trotz dieser zweiten Zugabe schafften wir es, die vorgegebene Zeit von 45 Minuten für unseren Konzertvortrag einzuhalten.
Unter der Leitung von Manfred Jenter spielte dann der Musikverein Weilstetten im zweiten Programmteil. Mit "Zeitenwende" von Kurt Gäble begannen die Weilstetter. "Concertino" hieß ein Solostück für Flöte und Blasorchester von Cecile Chaminade. Franz Watz schrieb die Ouvertüre "Weites Land" und das Tenorhorn-Duo Jörg Kommer und Thomas Schmid spielten eine Invention und einen Ragtime-Charleston. John Williams verfasste die Komposition "Jurassic Park" und das Bariton Saxophon hatte ein Solo beim Stück "Im tiefen Keller" von Franz Watz.
Zum letzten Mal dirigierte Bernd Biffar an diesem Abend die Frommerner Musikkapelle. Berufliche Veränderungen bringen einen Wohnortwechsel für den langjährigen Dirigenten mit sich. Für sein Abschiedskonzert beim Musikverein Frommern wählte Biffar die Kompositon "Centennial Prelude" von Jan van der Roost aus. Die "Folksong Suite" von Vaughan Williams, eine Selection aus dem Musical "Hair" arrangiert von Manfred Schneider und der "Königsmarsch" von Richard Strauss standen zum Abschluss des Konzertprogramms.
Gegen 22.30 Uhr war das Konzert in der Stadthalle zu Ende, allseits wurden von den Besuchern sehr lobende Worte für die Vorträge gefunden. Im Schützenhaus trafen sich die meisten Musikanten mit ihren Partnern sowie auch viele Zuhörer noch zu einem Plausch über den Abend.
Viermal war die "Lompakapell" des Musikvereins Rosswangen aktiver Begleiter der Graddahocker.
Am Fasnetssamstag waren über 20 Musiker zusammen mit den Graddahocker beim Fasnetsumzug in Geislingen mit dabei und zeigten den Zuschauern, was richtige Lompakapellamusik ist. Die Graddahocker "seiften" die an den Straßen stehenden mit ihrem Stroh ein. Die Anzahl der Musiker war noch nie so hoch, wie dieses Jahr. Besonders hoch war der Anteil von Jungmusikanten, die mit vollem Einsatz dabei waren, und denen es sichtlich Spaß gemacht hat. Obwohl manche von ihnen noch gar nicht lange ein Instrument spielen, waren sie bereits vollwertige Lompakapeller. Es war toll, mit welchem Eifer sie bei der Sache waren und in welch kurzer Zeit sie die von Gerd Hahn und Michael Butz auf Papier gebrachten Noten der aktuellen Fasnetshits spielen konnten. Schönes Wetter leistete den guten musikalischen Leistungen noch Vorschub.
Am Sonntag, den 22. Februar ging's zum nächsten Termin. Nach einem guten und ausgiebigen Narrenfrühstück im Laby ging es mit dem gecharterten Bus zum ersten Mal nach Rottenburg zum "Rumzug". Ein Narrenumzug, bei dem sich alle teilnehmenden Gruppen in einem Kreisel in der Innenstadt von Rottenburg aufstellten, und zwar so, dass die letzte Gruppe an die erste anschloss. Der Umzug war erst dann zu Ende, als wir wieder an unserem Startplatz angekommen waren. 30.000 Zuschauer standen an den Straßen und beobachteten das bunte Treiben. Auch bei diesem Umzug hinterließen wir wiederum einen beachtlichen Eindruck. Matze Butz und Mikel Händel organisierten die ganze Sache bestens. Musikalisch waren wir auch an diesem Tage gut drauf, obwohl der Rumzug zweieinhalb Stunden dauerte und doch hie und da der Ansatz litt. Es war für uns alle ein tolles Erlebnis, denn die ganze Innenstadt war ein Tollhaus, obwohl das Wetter an diesem Tage sich nicht von seiner besten Seite zeigte. Das
konnte uns aber wenig anhaben, denn wir freuten uns schon am Nachmittag auf den Tagesabschluss in der neu eingerichteten Zunftstube im Hause von Josef Butz.
Am Montag ging's dann wieder in eine andere Region, Trochtelfingen auf der Alb war unser Fasnetsziel. Sammelpunkt war wieder die Zunftstube. Nach den ersten Zäpfle ging's mit dem Bus Richtung Trochtelfingen. In Burladingen fielen wir aus dem Bus über Walter Kraft und seine Familie im neuen Haus her, und suchten in allen Schränken, im Keller und auf der Herdplatte nach Genießbarem. Keine Angst, unsere Bemühungen waren von Erfolg gekrönt, und bereitwillig gab sich uns die gesamte Familie Kraft geschlagen. Von der guten Rindfleischsuppe blieb ein leerer Topf übrig, der Kühlschrank war geplündert und sämtliche Bier- und Schnapsflaschen geleert.
Im Feuerwehrhaus in Trochtelfingen angekommen, konnten wir uns schließlich vollends satt essen und den vorläufig restlichen Durst stillen. Wir klinkten uns zu gegebener Zeit in den riesigen Umzug mit über 70 verschiedenen Gruppen ein und hatten wiederum einen tierischen Spaß. Trochtelfingen hat Straßenfasnet, wie sie im Buche steht. In allen Lokalen war der Teufel los, und wir trugen unseren Teil dazu bei. Im malerischen Kern spielten wir stundenlang durch die Straßen und Wirtschaften und leider war die Rückfahrt viel zu früh angesetzt, denn auch in den Türmen war der Bär los und die Hexen am tanzen. Dieser Tag war für uns alle der schönste, denn wir fühlten uns in unserer Lompakapellen-Rolle sauwohl. Eine Fasnet, wie wir sie so noch nie erlebt haben. Auch an diesem Fasnetsmontag waren wir musikalisch voll auf Drive und mehr als einen Takt brauchte kein einzelner Musiker zu spielen, bis alle wieder musikalisch mit einstimmten.
Den Abschluss der diesjährigen Fasnet machten wir natürlich wieder traditionell und heimatverbunden in unserem schönen Rosswangen bei der Kneisleschiaßers Fasnet. Beim Umzug und dem anschließenden Spiel durch die Gassen und die wenigen Rosswanger Wirtschaften hatten wir auch am Fasnetsdienstag unseren Spaß.
Eines soll zum Abschluss noch erwähnt werden: Herzlichen Dank an alle Graddahocker und Musiker, besonders an die Jungmusiker. Macht weiter so! Ihr konntet erleben, dass Musik auch an den Fasnetstagen viel Spaß machen kann und vor allem musikalisch viel gelernt wird, ggf. auch ohne Noten zu spielen. Für's musikalische Gehör ist eine Fasnet allemal gut. Auf die Fasnet ein dreifachkräftiges: Gradda-Hocker, Kneisle-Schiaß, Lompa-Kapell.
Ehrenmitglied Heinz Benninghoff wurde am 3. Februar 65 Jahre. Beim Ehrenmitgliedertreffen lud er uns zum Ständchen nach Weiler i.A. ein. Wir sagten spontan zu und fanden mit dem Freitag, 06.02.98, auch einen passenden Termin. Nachdem es etwa 40 Musiker geschafft haben, etwas früher Feierabend zu machen, ging es dann gegen 14.30 Uhr los.
Bei herrlichem Wetter fuhren wir mit dem Luxusdoppeldeckerbus der Fa. Maas und unserem Haus und Hof Chauffeur Georg dem Allgäu entgegen. Über Sigmaringen, Weingarten, Wangen kamen wir schnell unserem Ziel Weiler i.A. näher. Die Stimmung im Bus war wie bei einer gemütlichen Kaffeefahrt. Kaffee tranken wir allerdings keinen, dafür ließen wir uns aber den Hopfentee schmecken. Einige unter uns meinten, so etwas könnte man öfters machen. (Vorschlag an die Vorstandschaft).
Angekommen, führte uns das Ehrenmitglied Bernhard Seemann zielsicher zum Häusle (Schloss) von unserem Jubilar Heinz. Ein nettes Empfangskomitee, bestehend aus seinen Töchtern und Enkeltöchtern, alle im besten Alter, ließen die Herzen einiger Junggesellen und auch verheirateten Musiker höher schlagen (A.W., H.K., T.B., I.K. usw.). Nach der Entladung unserer Instrumente aus dem Bus gegen 16.15 Uhr, schien zwar noch die Sonne, trotzdem war es schon ein bisschen frisch, um nicht zu sagen kalt. Also legten wir gleich los mit flotten Weisen aus unserem Repertoire im Hof vor dem Haus. Nach der Ansprache unseres Vorstandes Siggi, drängte man uns förmlich - ganz unseren Gewohnheiten entgegen - zum herrlichen Spirituosenbüffet. Nachdem das Büffet geleert war, versprach es ein gemütlicher Abend zu werden. Denn Heinz lud uns alle anschließend in eine Wirtschaft ein (Sonne, Hirsch, Engel, Krone, Post) - kurzum, wir wissen es nicht mehr so genau.
Nach einem guten und reichhaltigen Essen ließen wir uns nicht lumpen und spielten noch einige Stücke aus unserer Wirtschaftsmappe. Es kam schon sehr bald Stimmung auf, da die Register wie Konfetti durcheinander saßen. Heinz und seiner Friedel gefiel es "donderschlächtig guat", sowie auch den anwesenden Gästen. Die Wirtin meinte, so eine Gesellschaft hätte sie schon lange nicht mehr gehabt, denn die Lumpenkapelle spielte anschließend quer durch die Wirtschaft. Und somit hatten die Rosswanger Musiker auch in Weiler die Fasnet eingeläutet.
Als das Spielen nicht mehr so ganz funktionierte, entschloss man sich am Stammtisch eine Singstunde einzulegen. Nach einigen Rosswanger Trink- und Stimmungslieder, wackelte sogar der Stammtisch, aber nicht lange, denn man hob ihn mit dem Stimmungslied "Hand an Tisch, Hand an Tisch, nuff mid'em Tisch" fast bis zur Decke. So ging es bis ca. 0.30 Uhr weiter, dann mussten wir leider Abschied nehmen.
Wir bedankten uns alle recht herzlich bei Heinz Benninghoff und seiner Familie für den wunderschönen Abend. Auch Heinz und seine Friedel bedankten sich recht herzlich, dass wir der Einladung gefolgt sind und den weiten Weg in Kauf nahmen. Sie wünschten uns eine gute Zeit, einen unfallfreien Heimweg und ein baldiges Wiedersehen in Rosswangen. Die Heimfahrt verlief ohne größere Zwischenfälle, da alle recht müde waren und gemütlich dahinschlummerten. So kamen wir gegen 3.00 Uhr morgens glücklich in Rosswangen an. Alle waren der einstimmigen Meinung: SCHEE WAR'S
Auch in diesem Jahr sollte kurz nach dem Jahreswechsel wieder ein Treffen aller Ehrenmitglieder und deren Partner stattfinden, so lautete der Beschluss der Vorstandschaft. So wurden alle Ehrenmitglieder angeschrieben und erhielten nicht nur eine kostenlose Eintrittskarte zur Öffentlichen Weihnachtsfeier am 26. Dezember 1997, sondern gleichzeitig auch die Einladung zum 4. Treffen derjenigen passiven und aktiven Mitglieder, die vom Verein zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden. Zu Ehrenmitgliedern ernennt der Musikverein Rosswangen diejenigen Mitglieder, die mindestens 40 Jahre passiv Mitglied im Verein sind oder mindestens 30 Jahre aktiv als Musiker oder natürlich auch als Musikerinnen ein Instrument spielen. Bisher hat der Verein weder aktive noch passive weibliche Ehrenmitglieder. Aber der Verein ist auf dem besten Wege dorthin.
Der Einladung zum 4. Ehrenmitgliedertreffen folgten fast 40 Mitglieder mit ihren Partnern. Erstmals mit dabei waren auch die zwei Ehefrauen der verstorbener Ehrenmitglieder Johann Butz und August Schweizer. Angela Butz und Marie Schweizer wurden auf Beschluss der Vorstandschaft ebenfalls zum Treffen der Ehrenmitglieder eingeladen. Diese Entscheidung der Vereinsführung geht auf eine gute Anregung von Heinz Benninghoff bei der Jahreshauptversammlung 1997 zurück. Er hatte angeregt, die Witwen verstorbener Ehrenmitglieder auch weiterhin aktiv am Vereinsleben und -geschehen zu beteiligen bzw. teilhaben zu lassen. Durch diese Entscheidung sollte auch sichergestellt werden, dass der Kontakt der Ehepartner(innen) von Ehrenmitglieder, der ja in der Vergangenheit über mindestens 3 oder 4 Jahrzehnte zum Verein vorhanden war, nicht mit dem Tod des Ehrenmitgliedes plötzlich abreißt. Sowohl Angela als auch Marie hat es in diesem vertrauten Kreise
gut gefallen und die Vereinsführung hofft, dass die beiden beim nächsten Treffen der Ehrenmitglieder auch von Roswita Schweizer begleitet werden.
Der 1. Vorsitzende Siegfried Schäfer begrüßte alle Anwesenden und freute sich über die gute Resonanz. Er erläuterte den Ablauf des Nachmittags und ließ das abgelaufene Vereinsjahr kurz Revue passieren. Es war wiederum ein erfolgreiches. Einen herzlichen Dank richtete er natürlich an alle Ehrenmitglieder und deren Partner für die gute Unterstützung in allerlei Hinsicht im letzten Vereinsjahr. Ein unterhaltsamer Nachmittag schloss sich an.
Die Jugendkapelle unter der bewährten musikalischen Leitung des Jugendleiters Daniel Grespan eröffnete mit gekonnten Vorträgen den musikalischen Reigen. Viele der anwesenden Ehrenmitglieder und deren Partner freuten sich über die musikalische Umrahmung durch die Jugendkapelle schon deshalb ganz besonders, weil eben viele Enkelkinder zu den Akteuren gehören. So manchen Opa und manche Oma sah man voller Stolz erfüllt auf die musikalischen Enkel blicken. Was die Jugendkapelle geboten hatte, war auch ein musikalischer Genuss. Zu einer wahren Attraktion wurde auch der Auftritt unseres Ehrenmitglieds Bruno Kraft und seiner Schwester Hildegard Naujoks, bei dem Sketch "Der Hannes und der Bürgermeister". Die Lachmuskeln der Anwesenden wurden bei dieser lustigen Einlage stark strapaziert und die sehr guten schauspielerischen Leistungen der beiden, die auch bei der Fasnetsveranstaltung des Musikvereins schon zu bewundern waren, wurden erneut unter Beweis gestellt.
Bei von den Musikerfrauen selbst gebackenem Kuchen, einem guten Viertele oder auch anderen Getränken und einem deftigen Vesper erlebten die älteren und auch die jüngeren Ehrenmitglieder einen vergnüglichen Nachmittag, der neben den gebotenen Programmpunkten auch genügend Raum für ein Schwelgen in der Vergangenheit ließ. Erstmals mit dabei war auch der Ehrenvorsitzende des Blasmusik-Kreisverbandes Zollernalb e.V., Herr Hermann Bäckert. Er hatte sich ja bereits in der 4. Ausgabe unserer Vereinszeitung zu Wort gemeldet und sich insbesondere auch darüber gefreut, dass der Musikverein Rosswangen den Kontakt zu den Ehrenmitgliedern in Form der jährlichen Ehrenmitgliedertreffen hält. In einer humorvollen, ergreifenden und mit Pointen gewürzten Rede bedankte er sich sehr herzlich für die Einladung und sagte zu, auch künftig gerne wieder zu kommen. Schon jetzt steht für die Vorstandschaft fest: Nicht nur die Ehrenmitglieder des Musikvereins Rosswangen, sondern auch Hermann Bäckert
wird zum nächsten Ehrenmitgliedertreffen (voraussichtlich Anfang Januar 1999) wieder eingeladen. Wir freuen uns heute schon auf ein möglichst vollzähliges Erscheinen aller aktiven und passiven Ehrenmitglieder.
Die Vorstandschaft und die Aktiven des Musikvereins freuen sich über den guten Kontakt zu unseren "Senioren", welcher sich durch die seit vier Jahren stattfindenden Ehrenmitgliedertreffen noch weiter gefestigt und vertieft hat.
Zum diesjährigen Kameradschaftsabend am 9. Januar waren alle Jungmusiker und Aktiven mit Begleitpersonen eingeladen. Wie jedes Jahr wurden wir von Fam. Daum mit einem sehr guten und reichhaltigen Essen verwöhnt. Auf unserer Speisekarte standen Schnitzel mit Pommes und Salat oder Wildtöpfle mit Spätzle zur Auswahl.
Nach dem gemeinsamen Essen nahm Daniel Grespan die Ehrungen für guten Proben- und Auftrittsbesuch der Jungmusiker vor. Anschließend wurde der Abend durch kleine Showeinlagen der Jungmusiker und witzige Spiele für Jung und Alt bereichert. Für die lustige und gute Stimmung bis in die frühen Morgenstunden war somit bestens gesorgt.
Am Ende eines Jahres wählen die Musikerinnen und Musiker aus ihren Reihen den/die "Musiker/in des Jahres". Die 1995 eingeführte Ehrung bietet die Möglichkeit, neben den üblichen Ehrungen einem Blasorchestermitglied auf eine ganz besondere Art für sein musikalisches, kameradschaftliches oder anderweitiges Engagement für den Verein "Danke" zu sagen. Die Wahl für das Jahr 1997 fiel mit gleicher Stimmenzahl auf Daniel Grespan und Hermann Butz.
Daniel Grespan ist seit 1978 aktiv, spielt Saxophon und wird noch im Jahr 1998 für 20 Jahre Musikertätigkeit mit der Verbands-Ehrennadel in Silber ausgezeichnet werden. Er war zwei Jahre Schriftführer, bevor er 1993 das anspruchsvolle und mitunter strapaziöse Amt des Jugendleiters und Dirigenten des Jugendblasorchesters übernahm. Ebenso ist er seit vielen Jahren ein überaus qualifizierter Jugendausbilder.
Viele Stunden investiert er wöchentlich in die Jugendarbeit im Verein. Der Erfolg dieser systematischen und intensiven Arbeit zeigt sich auch in den überdurchschnittlich guten Prüfungsergebnissen der Jungmusiker bei den Verbandslehrgängen. Das hervorragende Abschneiden des Jugendblasorchesters und einzelner Spielgruppen bei den Jugendkritikspielen der letzten Jahre ist ebenso sein Verdienst wie die musikalisch überzeugenden Auftritte des Jugendblasorchesters bei den verschiedenen Anlässen.
Hermann Butz ist seit 1967 aktiv, spielt Tuba, wurde mit der Verbands-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet und ist Ehrenmitglied. Ab 1981 war er in der Vorstandschaft 2 Jahre Ausschussmitglied, danach 8 Jahre Geschäftsführer und im Anschluss daran 2 Jahre 1. Vorsitzender. Seit Januar 1997 ist er erneut wieder als Geschäftsführer tätig. Insgesamt erhielt er 7 Ehrungen für guten Besuch der Proben und Auftritte und kann im abgelaufenen Jahr mit 86% auf eine überdurchschnittliche Anwesenheitsquote verweisen. Mehrere zehntausend Kilometer hat er aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit in Überlingen in den letzten Jahren auf dem Weg zur montäglichen Probe zurückgelegt. Auch für das Jugendblasorchester ist er als Bassist seit mehreren Jahren eine tragende Stütze bei ihren erfolgreichen Auftritten. Bei der Neumitgliederaktion im Jahr 1997 war er Spitzenreiter in der Anwerbung neuer Mitglieder.
Die Vorstandschaft und das Blasorchester gratulieren mit einem "Macht weiter so!" den beiden Musikern zu dieser verdienten Ehrung.
Die Berichte der Vorstandschaft des Musikvereins Rosswangen gaben bei der Jahreshauptversammlung ein sehr erfolgreiches Vereinsjahr 1997 wieder. Die musikalischen Höhepunkte waren das Gemeinschaftskonzert mit dem Musikverein Lyra Obernheim in der Balinger Stadthalle und die Note "sehr gut" beim Wertungsspiel in Sindelfingen/Darmsheim.
Doch auch traurige Ereignisse prägten das 72. Vereinsjahr nach Gründung im Jahre 1925. Eine schmerzliche Lücke hinterlässt der im November verstorbene Ehrenvorsitzende Ewald Schweizer in den Reihen des Rosswanger Musikvereins und wenige Tage darauf verstarb unser Vereinsmitglied und Mutter unseres 1. Vorsitzenden, Anneliese Schäfer. Ihnen zu Ehren erklang nach der Begrüßung das Lied vom guten Kameraden.
Der 1. Vorsitzende Siegfried Schäfer konnte 114 Anwesende zur Versammlung begrüßen. Die Aktiven hatten die Versammlung musikalisch eröffnet. Unter den Anwesenden konnte der 1. Vorsitzende neben Ehrenvorstand Franz Effinger, den Ehrendirigenten Ottmar Butz, Ortsvorsteher Kurt Haigis, sowie zahlreiche Ehrenmitglieder und die Vorstände der örtlichen Vereine begrüßen.
Sehr zufrieden gab sich Siegfried Schäfer mit dem Erreichten im vergangenen Jahr. Kritische Anmerkungen einzelner Mitglieder wären auf die eine oder andere Entscheidung seinerseits gekommen, die ihn jedoch von seinem Weg nicht abbringen würden. Der Erfolg bei den Veranstaltungen und die Resonanz aus der Bevölkerung gaben ihm zudem stets recht.
Mit jetzt genau 400 Mitgliedern ist der Verein erneut um 34 Neuzugänge angewachsen. 92 Aktive Musikerinnen und Musiker zählt der Verein, davon sind 30 Kinder und Jugendliche noch in Ausbildung. Mit einem kleinen Geschenk bedankte sich Siegfried Schäfer bei Hans-Jürgen Hahn, der zur Versammlung die vierte Ausgabe der Musikvereinszeitung fertiggestellt hatte. Der gesamte EDV-Service für den Verein liegt schon viele Jahre bewährt in seinen Händen.
Als Geschäftsführer legte Hermann Butz in seinem Tätigkeitsbericht den Schwerpunkt auf die Mitgliederwerbung bzw. -betreuung. Schriftführerin Claudia Neher berichtete über die Eintragungen im Protokollbuch. Einen kleinen Zuwachs in der Vereinskasse konnte nach seinem ersten Tätigkeitsjahr Reiner Gern als Vereinskassier vermelden. Besonders die Spendenbereitschaft der Mitglieder und vieler Gönner des Vereins haben ein positives Wirtschaftsergebnis ermöglicht. Ausgaben für Instrumentenkäufe und Wartung, das Dirigentenhonorar, Notenmaterial, Uniformenzukäufe sowie die Kameradschaftspflege waren mit fast 60.000 DM zu verbuchen. Dem gegenüber standen gute Einnahmen bei den Veranstaltungen und vor allem die Spendeneingänge. Die Kasse wurde von Hermann Butz und Jürgen Butz geprüft. Die Kassenprüfer empfahlen der Versammlung die Entlastung des Kassiers zu erteilen.
Auch der Jugendleiter Daniel Grespan zeigte sich sehr zufrieden. Sein Dank galt den vielen Aktiven des Vereins, die ihre Freizeit für die Ausbildung der Zöglinge mit den Instrumenten opfern. Erfolgreich legten 9 Jugendliche die D1 bzw. D2 Prüfung ab. Die Teilnahme beim Jugendkritikspiel in Engstlatt und weitere Teilnahmen an den D- bzw. C- Lehrgängen sind für das Jahr 1998 geplant.
Auch Dirigent Jürgen Gruhler sprach musikalisch von einem "super Jahr". Den hohen Leistungsstand der Kapelle beim Konzert in der Stadthalle bestätigte die Note "sehr gut" beim Wertungsspiel. Das Weihnachtskonzert sei nochmals krönender Abschluss des Jahres gewesen. Einen herzlichen Beifall aus der Versammlung erntete Dirigent Jürgen Gruhler ob seiner Zusage, die Kapelle bis ins Jahr 2000 musikalisch zu leiten. Auf das Jubiläumskonzert zum 75jährigen Vereinsbestehen darf man sich also schon heute unter seiner Leitung freuen. Verbesserungen wünscht sich der Dirigent im Schlagwerkregister, hier könnte noch mehr gemacht werden. Talentierte Jugendliche im Aktivenorchester könnten durch Einzelunterricht noch mehr gefördert werden.
Die Entlastung für die gesamte Vorstandschaft erteilte auf einstimmigen Beschluss der Versammlung der Ortsvorsteher Kurt Haigis. Zuvor hatte er lobende Worte für den Verein. Mit seinem Wirken trage der Musikverein Rosswangen maßgeblich zur Förderung des kulturellen Lebens in der Gemeinde und in der ganzen Stadt bei. Sein Dank galt auch der Vorstandschaft, insbesondere dem 1. Vorsitzenden. Ihn bestärkte er auch an seinem Weg festzuhalten. Kritik müsse man aufnehmen, jedoch auch bewerten. Die Spendenaktion der Aktiven für die Neugestaltung des Rosswanger Spielplatzes bezeichnete er nochmals als ein sehr positives Beispiel gemeinschaftlichen Handelns.
Das Schlusswort hatte der 1. Vorsitzende dann mit der Einladung zum Gemeinschaftskonzert mit den Musikvereinen aus Frommern und Weilstetten am 5. April in der Balinger Stadthalle verbunden.
Ehrungen im Rahmen der Jahreshauptversammlung 1998
Ehrungen langjähriger, treuer Mitglieder
Seit zehn Jahren sind als aktive Musiker im Musikverein Rosswangen Michael Butz, Markus Riekert, Markus Beck, Sandra Schairer, Jörg Schwienbacher und Stefanie Seeburger. Als passive Mitglieder unterstützen Hans Grupp und Edith Janke seit 20 Jahren den Verein. Für 30 Jahre passive Mitgliedschaft beim Musikverein wurden geehrt: Egon Butz, Christian Bertschinger, Eberhard Gern, Helmut Haigis, Bernhard König, Inge Kraft, Theresia Plescher, Mina Schneider und Erich Strobel.
Bartholomäus Kraft und Heinz Benninghoff wurde für 50-jährige Vereinstreue nachträglich der Vereinsehrenbrief überreicht. Beide konnten bei der Verleihung der Ehrenbriefe im Rahmen der öffentlichen Weihnachtsfeier nicht anwesend sein.
Ehrungen für vorbildlichen Besuch der Proben und Auftritte
Eine Ehrung für vorbildlichen Probenbesuch überreichte der zweite Vorsitzende Ingolf Kraft an 21 Aktive des Vereins. Bei allen 49 Musikproben und 30 Auftritten des Vereins war Gerd Hahn anwesend. Nur einmal hatten Eberhard Butz und Ingolf Kraft gefehlt. Zwei Proben versäumten Hans-Jürgen Hahn und Heinrich Seeburger. Drei Fehlzeiten hatten Bruno Kraft und Manfred Kraft. Stefanie Seeburger, Claudia Neher und Herbert Mattes fehlten bei 4 Terminen. Eine kleine Ehrung für bis 8 versäumte Termine erhielten Siegfried Schäfer, Harald Uttenweiler, Jürgen Butz, Jutta Butz, Helmut Kraft, Roland Gern, Tanja Wiorowski, Rainer Schweizer, Nadja Daum und Frank Zimmermann.
Musikant des Jahres 1997
Zum Musikant des Jahres 1997 wurde von den Aktiven der Kapelle mit jeweils gleicher Stimmenzahl Hermann Butz und Daniel Grespan gewählt. Beide haben sich diesen Titel durch besonderes Engagement in der Kapelle wahrlich verdient. Hermann Butz versäumt mit seiner Tuba kaum eine der wöchentlichen Musikproben und Auftritte, obwohl er beruflich in Überlingen arbeitet und so am Montagabend den weitesten Anfahrtsweg zur Probe hat. Als Geschäftsführer des Musikvereins nimmt er zudem viele Aufgaben - meist im Hintergrund - wahr. Daniel Grespan ist Stimmführer im Saxophonregister und sehr engagierter Jugendleiter und Ausbilder. Er schafft es immer wieder, die Jugendlichen mit seiner Stückauswahl und seinem musikalischen Können zu begeistern. So erhielten die beiden als Auszeichnung vom 1. Vorsitzenden eine kleine Clown-Figur mit Tuba bzw. Saxophon überreicht.
Dank an die auswärtigen Aktiven
Je einen Gutschein, der an der Balinger Aral Tankstelle einzulösen ist, erhielten die Aktiven, die ihren Wohnsitz außerhalb Rosswangens haben. Damit verbunden war ein herzliches Dankeschön des 1. Vorsitzenden für ihre Treue, die wöchentlichen Musikproben auch trotz meist längerer Anfahrtswege regelmäßig zu besuchen.
Die öffentliche Weihnachtsfeier am zweiten Weihnachtsfeiertag war auch im abgelaufenen Jahr 1997 wieder ein glanzvoller Schlusspunkt unserer alljährlichen Vereinsveranstaltungen. Viel zu klein war dabei wieder einmal der Saal im Gemeindehaus. Schon eine halbe Stunde vor Beginn der Veranstaltung um 19 Uhr war kein freier Stuhl mehr im Raum zu finden. Für die meisten Aktiven hieß es daher sich mit einem Stehplatz zu begnügen. Für einige sogar im Foyer draußen.
Unser Vorstand Siegfried Schäfer war bemüht, allen Ehrengästen und Ehrenmitgliedern einen Sitzplatz anbieten zu können. Bei seiner Begrüßung konnte er dann neben vielen Besuchern aus Rosswangen und auch der Umgebung den Ehrenvorstand Franz Effinger mit Frau, unseren Ehrendirigenten Ottmar Butz mit Frau, viele Ehrenmitglieder mit Partner und auch den Direktor der Volksbank im Raum Balingen, Günter Zanger mit Frau begrüßen. Herr Zanger war gerne der Einladung gefolgt und freute sich darauf, ein buntes Programm erleben zu dürfen und als Höhepunkt, wie er selber sagte eine tolles Blasmusikorchester zu hören. Er selbst hatte mit einer großzügigen Geldspende für Notenmaterial den besten Grundstock hierzu gelegt.
Unter der Leitung von Daniel Grespan eröffnete die Jugendkapelle das Programm. Mit dem Weihnachtslied "Stille Nacht" forderten die Jugendlichen alle Besucher zum Mitsingen auf. Dann präsentierten die Zöglinge mit den Kompositionen "Queen in Concert" und "Winnetou-Melodien" sehr anspruchsvolle Literatur und erhielten dafür sehr viel Beifall. Die Jugendkapelle zeigte sich wieder in bester Besetzung, mit dabei auch Hermann Butz (Tuba), Rainer Schweizer (Tenorhorn) und Ingolf Kraft (Pauken). Jungmusiker Gerd Hahn führte informativ und humorvoll durch das Programm der Jugendkapelle und Jugendgruppen.
Beim Spiel in kleinen Gruppen stellten sich einige Zöglinge vor, die derzeit noch in Ausbildung sind. Die ersten Beiträge kamen dazu von Jessica Kraft, Nina Weinmann und Priska Zahner mit ihren Klarinetten. Mit den Querflöten zeigten Sandra Grunwald, Theresa Hahn und Daniela Naujoks was sie bereits erlernt haben. Die beiden Trompeter Steffen Grathwol und Stefan Hahn spielten im Duett. Anja Seeburger zeigte was sie auf der Oboe im letzten Jahr erlernte zusammen mit ihrem Lehrer Herrn Öhmke, der sie mit dem Fagott begleitete. Hierzu sei zu sagen, dass die Oboe im vergangenen Jahr angeschafft wurde und schon bald auch das Klangspektrum des Aktivenorchesters ergänzen soll. Was Anja Seeburger bei der Weihnachtsfeier zu Gehör brachte, lässt darauf schließen, dass sie in wenigen Monaten schon so weit sein dürfte, um bei den Aktiven mitwirken zu können. Ob dann eine der nächsten Investitionen für das Orchester ein Fagott sein wird, dürfte nicht nur der Wunsch unseres Dirigenten sein.
Ein Flötenduett mit einem Titel aus der "Zauberflöte" von W. A. Mozart spielte Sabine Butz zusammen mit ihrer Ausbilderin Jutta Butz. Als "derzeit älteste Jungmusikerin" in Ausbildung hatte auch Marion Kraft mit ihrem Es-Alt-Saxophon einen Auftritt. Sie spielte zusammen mit ihrem Ausbilder Daniel Grespan und Carolin Klaiber.
Nach soviel Solisten spielte die Jugendkapelle gemeinsam eine fetzige Bearbeitung aus der "Drei Groschen Oper" mit dem Titel "Mack the Knife". Der Marsch Roulette war als letzter Titel im Programm aufgeführt, doch die geforderte Zugabe wurde gerne noch gewährt.
Die Theatergruppe hatte dann im zweiten Programmteil des Abends die Besucher mit ihrem Lachen schnell auf deren Seite. Mit dem Lustspiel "Mein emanzipierter Mann" sorgten die Fünf Akteure eine Stunde lang für beste Unterhaltung. Als unterjochte Ehemänner planten Bruno Kraft und Franz Kraft den Aufstand zur Emanzipation des Mannes. Als deren Ehefrauen spielten Marina Schwienbacher und Hildegard Naujoks. Yvonne Hahn gab als Tochter den Ehemännern dazu einige gute Tipps. Johanna Mattes hatte als Souffleuse an diesem Abend fast nichts zu tun. Mit reichlich Szenenbeifall und einem langanhaltenden Schlussapplaus wurden die Akteure belohnt. Ein gelungener Einstand für Hildegard Naujoks und Franz Kraft, die erstmals in der Theatergruppe mitgewirkt haben.
Die Weihnachtsfeier bildete einen würdigen Rahmen für die Verleihung zahlreicher Ehrungen an treue Vereinsmitglieder. Lambert Schäfer wurde nach 40 Jahren Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Der Vorsitzende Siegfried Schäfer überreichte ihm die Ehrenurkunde und damit verbunden auch gleich die Einladung zum alljährlich stattfindenden Ehrenmitgliedertreffen des Vereins. Für die derzeit 53 Ehrenmitglieder und ihre Partner wird dabei wieder ein buntes Programm geboten sein. Für 50 Jahre erhielten gleich 11 Ehrenmitglieder den Vereinsehrenbrief. Der 1. Vorsitzende würdigte die Leistungen dieser Männer, die vor 50 Jahren in den Verein als aktive Musiker eingetreten waren und seither am stetigen Fortbestehen mitgewirkt haben. Im besonderen bedankte er sich bei Ehrendirigent Ottmar Butz, der über 30 Jahre lang als Dirigent und Ausbilder musikalischer Wegbereiter des Erfolges war.
Unter der Leitung von Dirigent Jürgen Gruhler präsentierte im dritten Programmteil des Abends das Große Blasorchester ein kleines Weihnachtskonzert. Der Hymnus auf den Frieden in der Welt stand dabei als gelungener Auftakt. Zum Fest der Liebe passend wählte Gruhler die Komposition "The Glory of Love" aus. Ein absoluter Höhepunkt des Konzertes bildeten die Melodien aus Andrew Lloyd Webbers Musical "Evita". Mit der Filmmusik zum bekannten Western "Die glorreichen Sieben" und "Des Großen Kurfürsten Reitermarsch" standen weitere klangvolle Kompositionen auf dem Programm. Nicht ohne Zugaben durfte das Orchester von der Bühne, die mit Shostakovitchs "Second Waltz" und dem "Kaiserjäger Marsch" von den fast 60 Aktiven auch gerne gewährt wurden.
Am Ende des Programms angelangt bedankte sich der 1. Vorsitzende Siegfried Schäfer besonders beim Dirigent Jürgen Gruhler und dessen Stellvertreter Jürgen Butz für die erfolgreich, geleistete Arbeit im abgelaufenen Jahr. Ein Geschenk überreichte er auch an Hans-Jürgen Hahn und bedankte sich damit für sein engagiertes Wirken, meist im Hintergrund. Besonders mit der Vereinszeitung leistet er einen wertvollen Beitrag, der sich auch finanziell in der Vereinskasse niederschlägt. Siegfried Schäfer hatte auch einige Blumensträuße überreicht, einen davon erhielt auch Frau Zanger. Herr Günter Zanger nutzte die Gelegenheit und bedankte sich am Mikrophon bei allen für die Einladung. Seine lobenden Worte für den Musikverein Rosswangen wurden sehr gerne aufgenommen.
Die Gewinner der Tombola nutzten dann die Zeit, um ihre Preise abzuholen und im Saal wurde noch bis spät in den nächsten Morgen hinein gefeiert.
Ehrungen im Rahmen der öffentlichen Weihnachtsfeier
Die Weihnachtsfeier des Musikverein Rosswangen bildete einen würdigen Rahmen für die Verleihung zahlreicher Ehrungen an treue Vereinsmitglieder. Lambert Schäfer wurde nach 40 Jahren Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Der Vorsitzende Siegfried Schäfer überreichte ihm die Ehrenurkunde und damit verbunden auch gleich die Einladung zum alljährlichen Ehrenmitgliedertreffen des Vereins, das am 18. Januar stattfindet. Für die derzeit 53 Ehrenmitglieder und ihre Partner wird dabei wieder ein buntes Programm geboten sein.
Für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielten gleich 11 Ehrenmitglieder den Vereinsehrenbrief. Siegfried Schäfer konnte dabei Heinz Benninghoff, Ottmar Butz, Anton Klaiber, Bartholomäus Kraft, Eberhard Kraft, Franz Kraft, Norbert Mattes, Josef Schell, Eugen Seemann, Alois Weinmann und Fidel Weinmann auszeichnen. Der 1. Vorsitzende würdigte die Leistungen dieser Männer, die vor 50 Jahren in den Verein als aktive Musiker eingetreten waren und seither am stetigen Fortbestehen mitgewirkt haben.
Im besonderen bedankte er sich bei Ehrendirigent Ottmar Butz, der über 30 Jahre lang als Dirigent und Ausbilder der musikalische Wegbereiter des Erfolges war. Heinz Benninghoff hatte sich aus seiner Heimat in Weiler im Allgäu entschuldigt, er war lange Jahre im Vereinsausschuss und auch als Vorsitzender des Vereins tätig. Eugen Seemann verwaltete viele Jahre die Finanzen des Vereins und Franz Kraft hatte vielen Jugendlichen sein Wissen als Jugendausbilder und Jugendleiter weitergegeben.
Jugendkapelle spielte in der Stadthalle Balingen
Die Balinger Herzgruppe feierte am 19. Oktober 1997 in der Stadthalle Balingen ihr 10-jähriges Bestehen. Die Jugendkapelle Rosswangen war am Nachmittag zur musikalischen Umrahmung des Festprogramms recht herzlich eingeladen. Zur Erinnerung: Bereits vor zwei Jahren übernahm die Jugendkapelle die musikalische Umrahmung der Weihnachtsfeier bei der Herzgruppe. Jetzt folgte prompt eine erneute Einladung zu ihrer Jubiläumsfeier.
Gegen 14.00 Uhr eröffnete die Jugendkapelle das Nachmittagsprogramm und spielte ca. für eine halbe Stunde zur Unterhaltung. Die Zuhörer waren sehr aufmerksam und gespannt, was die Jugendkapelle aus Rosswangen zu bieten hatte. Dem Applaus und Aussagen von prominenten Gästen nach zu urteilen, waren die Zuhörer von der Leistung der Jugendkapelle angenehm überrascht. Im Anschluss folgten verschiedene Programmpunkte des Veranstalters. In dieser Zeit hatten die Jungmusikanten eine kleine Verschnaufpause und konnten sich auf den zweiten Teil ihres Auftrittes vorbereiten. Auch in ihrem zweiten musikalischen Vortragsteil erhielt die Jugendkapelle viel Beifall. Zum Schluss bedankte sich der Veranstalter beim Musikverein Rosswangen für das Kommen und sprach der Jugendkapelle ein großes Kompliment aus.
Der Musikverein Rosswangen bedankte sich für die Einladung und erhielt von der Herzgruppe Balingen eine ansehnliche Spende.
Jugendkapelle erfreute Senioren
Zum traditionellen Seniorennachmittag am zweiten Adventsonntag hatte die katholische Kirchengemeinde St. Johannes und die Ortschaftsverwaltung ins Gemeindehaus eingeladen.
In diesem Jahr hatte die Jugendkapelle des Musikvereins die ehrenvolle Aufgabe, dabei zur musikalischen Unterhaltung aufzuspielen. Unter der Leitung unseres Jugendleiters Daniel Grespan nahmen die Jugendlichen zu Beginn der Feier auf der Bühne Platz. Mit einem flotten Marsch eröffneten die rund 25 Jugendlichen schwungvoll die Feier. Anschließend stimmten unsere Zöglinge mit dem Titel "Everything I do, I do it for you!" (übersetzt: Alles was ich mache, mache ich für dich) auf die vorweihnachtliche Feier ein.
Pfarrer Ewald Ginter freute sich, so viele Senioren begrüßen zu dürfen und wünschte allen dabei ein paar Stunden ohne Mühen und sich einfach bewirten zu lassen. Bei unserer Jugendkapelle bedankte er sich, dass alle ihre Freizeit an diesem Nachmittag zur Freude der Senioren opferten. Nach einem weiteren Titel hatten die Jungmusiker dann eine längere Pause. Bei Kaffee und Kuchen sollte auch die Möglichkeit zum gemeinsamen Gespräch unter den Anwesenden gegeben sein. Dann folgte eine Darbietung der Kindergartenkinder und der Besuch des Nikolaus. Gegen 16 Uhr hatte die Jugendkapelle dann nochmals Gelegenheit einige Kostproben ihres Könnens zu geben. Mit viel Beifall wurden unsere Zöglinge dafür von den Zuhören belohnt.
Am frühen Samstag morgen ging es mit dem Bus los in Richtung Eigeltingen. Alle Jungmusiker waren bei guter Laune und freuten sich riesig auf das heutige Erlebnis, denn in der Lochmühle bei Eigeltingen war eine Bauernolympiade angesagt. Dort angekommen stürmten alle voller Erwartung aus dem Bus und dann ging es auch gleich mit der ersten Disziplin "Kuhmelken" los. Immer zu zweit musste man zeigen, was man kann, doch meistens ging mehr neben den Eimer als hinein.
Anschließend ging es weiter mit Traktorfahren auf einer Wippe. Dabei musste man in der Mitte nach einem Würstchen schnappen und erst wenn man es erwischt hatte, war diese Disziplin geschafft. Bevor man dann zum Mini-Bullifahren überging, durfte jeder noch sein Können beim Hufeisenwerfen zeigen. Beim Mini-Bulli-Rennen waren unsere besten Fahrerinnen Lena Haase und Priska Zahner. Die beiden haben so viel Gas gegeben, dass sie gleich in der Reifenabsperrung landeten. Das war aber noch nicht alles. Lena war die Rennbahn zu klein und nahm deshalb die Ausfahrt, wobei sie beinahe unseren Busfahrer angefahren hätte. Dabei gab es natürlich jede Menge zu lachen, doch die Beste war Maria Mattes beim Bull-Riding. Sie hatte den Bullen schon fast geschafft, aber zum Schluss war er doch stärker und hat sie abgeworfen.
Nachdem die Bauernolympiade beendet war, gingen alle zum Bus und freuten sich schon riesig auf das Mittagessen im Reutehof bei Überlingen. Jedoch verzögerte sich unser Essen um ca. eine halbe Stunde, da wir erst mit vereinten Musikerkräften den Bus anschieben mussten. Nachdem uns dies sehr schnell geglückt war, machten wir uns auf den Weg zum Reutehof, wo wir unser Mittagessen einnahmen. Danach vergnügten sich die meisten mit den vielen verschiedenen Tieren, die es auf dem Reutehof gibt.
Zum Abschluss des wunderschönen Ausflugs sind wir noch nach Überlingen gefahren, wo wir den Tag mit einem super Eis und einem kleinen Spaziergang an der Promenade von Überlingen ausklingen ließen.
Goldenes Oktoberwetter verwöhnte am Kirbesonntag, 19. Oktober, die Besucher beim Fest des Musikvereins. So bot sich den vielen Besuchern neben den Sitzplätzen im Gemeindehaus auch ein sonniges Plätzchen im Hof. Dies wurde vor allem über die Mittagszeit genutzt und so kam es auch im Saal nicht zu dem gewohnten Gedränge über die Mittagszeit. Für die Helfer in Küche, Ausschank und Bedienung hieß es jedoch wieder einmal kräftig zupacken. Schon früh am Morgen begannen die Helfer in der Küche mit den Vorbereitungen zum Mittagessen. Traditionell stand wiederum die beliebte Rosswanger Schlachtplatte auf dem Speisenangebot. Für alle, die es nicht ganz so deftig haben wollten, gab es auch Schnitzel mit Beilagen und Salat.
Der Musikverein aus Harthausen spielte zum Frühschoppen auf. Wir waren ja im Vorjahr bei den Harthausener Musikern zu Gast und spielten bei ihrer Kirbe zum Frühschoppen auf.
Eine reichhaltige Auswahl an selbstgebackenen Kuchen hatten wieder zahlreiche Frauen unserer Aktiven oder auch Aktive selbst für das Kuchenbüffet am Nachmittag gebacken. Neben den traditionellen Kirbekuchen hatten die Frauen des Musikvereins zur Kaffeezeit am Nachmittag auch viele Obst- und Sahnetorten. Der Musikverein Frommern unterhielt am Nachmittag die Gäste und zum Abschluss bis in den frühen Abend hinein spielten die Aktiven des Musikverein Rosswangen selbst noch auf.
Auch das Rahmenprogramm bot wiederum allerlei Attraktionen. Am Glücksrad sorgte unser 2. Vorsitzender, Ingolf Kraft, wieder dafür, dass manch wertvoller Gewinn an den Mann oder die Frau kam. Bei der Schätzfrage ging es in diesem Jahr darum, möglichst genau die Anzahl der Kronkorken in einem Sack zu erraten. Der tatsächlichen Anzahl von 1746 Kornkorken kamen Sieglinde Gaisser, Bruno Kraft und Siegfried Räse (Frommern) am nächsten.
Bei der Sauverlosung hatte die siebenjährige Carolin Weinmann aus Rosswangen das Glück und gewann ein schlachtreifes Schwein. Josef Schweizer, Max Kraft aus der Zinkenstraße sowie Gabi Sauter (alle aus Rosswangen) waren die Gewinner der weiteren Preise. Die meisten richtigen Zahlen beim Musikantenlotto aus der dritten Ausgabe der Vereinszeitung des Musikvereins vom Sommer 1997 hatte Ehrenmitglied Richard Hahn angekreuzt.
Während das herrliche Spätsommerwetter am Nachmittag so manchen zu einem Spaziergang lockte, oder zum Tag der offenen Tür ins Zementwerk nach Dotternhausen, fanden sich zur Vesperzeit am frühen Abend wieder sehr viele Besucher im Gemeindehaus ein, wo der Backsteinkäse oder der Wurstsalat rege Nachfrage fanden und unsere Kapelle ab 17 Uhr zur weiteren musikalischen Unterhaltung aufspielte.
Wie jedes Jahr war's auch im September 1997 wieder mal Zeit für einen Vereinsausflug. Die Sonne lachte bereits vom Himmel und versprach uns einen sonnigen und durstigen Tag. Um 8 Uhr morgens ging die Fahrt mit 2 Bussen los. Eigentlich wollten wir nach Remmingsheim zur Brauereigaststätte Schimpf - jedoch wussten unsere 2 Busfahrer nicht, wo sich dieser Ort befand.
Nachdem wir in drei Himmelsrichtungen einmal hin und her fuhren, blieb uns ja noch die vierte, die dann auch die richtige war. So kamen wir doch noch rechtzeitig in die Brauereigaststätte und unsere Weißwurst war Gott sei Dank auch noch warm. Im Anschluss an das absolut gute Weißwurst-Frühstück ging die ca. 8 km Wanderung zur Wurmlinger Kapelle los. Auf guten und recht ebenen Wegen und Wiesen marschierten wir zunächst Richtung Wendelsheim. Franks luftgepolsterten Turnschuhen war nach wenigen Kilometern der Weg offensichtlich doch etwas zu holprig, denn ihnen entwich die Luft, waren total platt und fernsehreif für eine Camel-Werbung.
In Wendelsheim befand sich Gott sei Dank eine Wirtschaft am Wegesrand und manch einer konnte sich von der zurückliegenden Durststrecke erfrischen. Einigen Alkohol-Pfadfindern ist es mit ihrer Spürnase auch gelungen, kurzfristig einen Most-Stehempfang vor einem Bauernhaus zu arrangieren. Nach einer längeren Pause führte unsere Wanderung weiter nach Wurmlingen, nicht jedoch für die weniger sportlichen Musikerinnen, die sich - ihren ganzen weiblichen Charme ausspielend - per Anhalter von zwei Kavalieren direkt zum Parkplatzkiosk am Fuße der Kapelle chauffieren ließen. Und nicht nur der Kioskbesitzer konnte sich über einen guten Umsatz an diesem Tag freuen, denn Frank entstieg hier zu unserem Erstaunen in blitzblanken, nagelneuen und opernballgeeigneten Schuhen einem fremden Auto. Des Rätsels Lösung war, dass er in einer organisatorischen Meisterleistung in Wendelsheim einen Arbeitskollegen aufsuchte, dieser ihn zum Schuhkauf ins nächste Schuhgeschäft fuhr und anschließend in Wurmlingen am Fuße der Kapelle wieder absetzte.
Die lauffreudigeren Teilnehmer machten sich auf den steilen Weg hinauf zur Kapelle. Dieser anstrengende Weg lohnte sich jedoch, da die Aussicht einfach genial war. Die resolute Bergmesnerin führte uns anschließend noch durch die Kapelle und erzählte uns interessante Dinge von der Kapelle und den Menschen früher.
Nach dem "Abstieg" ging die Fahrt gleich weiter nach Unterjesingen. Während der Fahrt zur Besenwirtschaft war die Stimmung im Bus schon sehr ausgelassen und fast jeder bastelte noch einen Zeitungshut, wobei der Kreativität keine Grenzen gesetzt wurden. Wäre es wohl zu einer Prämierung gekommen, hätte Severin Schweizer den ersten Platz gemacht. Nach kurzer Fahrt kam der Bus zum Stehen und alle mussten aussteigen. Keiner konnte jedoch verstehen, dass wir schon an der Besenwirtschaft angekommen sind - so ganz ohne Irrfahrt. Wie es sich im Nachhinein rausstellte, fuhren unsere zwei Busfahrer die Strecke während unserer Wanderung ab. In der Besenwirtschaft war die Stimmung auf dem absoluten Höhepunkt. Nicht zuletzt war da noch der Wein schuldig. Es wurde gesungen, gesungen und noch mal gesungen. Schließlich wanderte der Tisch mit vollen Gläsern auch dauernd hoch und mit leeren Gläsern wieder runter. Unser Wein-Service-Mann hatte alle Hände voll zu tun und sagte mal zu mir "so was wie Euch erlebt man auch nicht alle Tage". Bevor es dann jedoch noch zum Ausarten kam, traten wir die Heimfahrt an.
Im Rathaus angekommen war die Stimmung fast auf dem Nullpunkt. Die Busfahrt ist nach dem vielen Wein nicht jedem so gut bekommen. So musste sich manch einer vor dem Essen den Wein nochmals durch den Kopf gehen lassen. Das gute Essen vom Daum - es gab Zigeunerschnitzel, Pommes und Salat - regenerierte den doch erheblich gereizten Magen jedoch sehr gut.
Anschließend war das Rathaus ruck zuck leer. Nach dem sehr schönen, sonnigen, lustigen und sehr durstigen Tag, freute sich jede(r) auf einen erholsamen Tiefschlaf. Wobei die meisten TeilnehmerInnen des Ausflugs eine gute Bremse für ihr persönliches Karussell benötigten.
Nach 3-jähriger Pause hat der Ausschuss beschlossen, mit allen in Ausbildung befindlichen Kindern und Jugendlichen sowie den Mitgliedern der Jugendkapelle, eine Radtour an den Stausee durchzuführen. Am Freitag, den 12. September, um 14.00 Uhr, war es dann soweit. Insgesamt 40 Kinder und Jugendliche machten sich mit ihren Betreuern auf den Weg nach Schömberg. Die Fahrtstrecke führte uns durchs Wohngebiet Oberer Brühl, durch den Wald nach Dotternhausen bis ans Ortsende von Dotternhausen. Dort wurde die erste Rast eingelegt, damit alle zusammen in Schömberg ankommen werden. Es stellte sich gleich heraus, dass es schon große Unterschiede bei den Radfahrern gab, aber wir hatten ja Zeit.
In Schömberg bei der Minigolf-Bahn machte sich dann der Altersunterschied erneut bemerkbar. Die älteren Mädchen aus der Jugendkapelle wollten plötzlich gar nicht mehr Minigolf spielen, sie wollten mit ihren Fahrrädern zum Stausee fahren. Doch glücklicher Weise hatte ich bereits für alle Teilnehmer das Eintrittsgeld für den Minigolf-Platz bezahlt und so konnten die Mädchen einfach nicht anders, sie "mussten" mitspielen. Aufgeteilt in mehrere Gruppen wurde der Minigolf-Platz überrollt. Es gab viel zu lachen, denn es ist halt doch nicht so einfach, wie es von draußen aussieht. Simon Weinmann machte den Golf-Spieler Bernhard Langer nach, legte anstatt des Golfballes einen Apfel auf die Bahn, schlug, schaute in den Himmel und wunderte sich danach, dass der Apfel tatsächlich im Loch gelandet ist. Nochmalige Versuche, den Apfel einzulochen, schlugen fehl. Natürlich waren dann die älteren Mädchen der Jugendkapelle zuerst fertig. Sofort kamen sie zu mir und fragten nochmals, ob sie jetzt zum Stausee fahren dürften. Jetzt konnte ich nicht mehr nein sagen, wir machten eine Rückkehrzeit aus und die Mädchen verschwanden an den Stausee.
Als wir dann gegen 18.00 Uhr in Rosswangen ankamen, hatten Lothar Naujoks und Hermann Butz ihren international anerkannten Grill aufgebaut. Selbstgemachte Salate und Steaks vom Grill fanden reißenden Absatz. Alle waren am Grillplatz angekommen, nur Marion Kraft fehlte. Heinrich Seeburger machte sich auf die Suche, konnte Marion jedoch nicht finden. Doch dann kam sie mit ihrem Roller und dem Salat auf dem Gepäckträger. Sie suchte an sämtlichen Grillstellen im Ort und sah dann, als sie den Rossberg in Richtung Schützenhaus befuhr, dass wir unseren Grill hinter dem Gemeindehaus aufgebaut hatten. Wir hatten einfach vergessen, Marion den Grillplatz zu sagen. Dies hatte jedoch ein Gutes, Marion kennt nun alle Grillplätze in und um Rosswangen.
Erneut wurde der "Bayrische Tag" am letzten Augustsonntag des vergangenen Jahres zu einem wahren Publikumsmagneten. Trotz vieler anderer Veranstaltungen in der Umgebung, war der Zustrom der Besucher ungebrochen. Den ganzen Sonntag über war das Festgelände hinter dem Gemeindehaus ein Anziehungspunkt für Lederhosen- und Dirndlträger sowie für die Liebhaber von bayerischen Schmankerln und Gemütlichkeit. Die Stimmung beim Frühschoppen und über die Mittagszeit heizten die "Five Zylinders mit Minigolf" an. Unter den Besuchern weilte zum Frühschoppen neben vielen anderen Ehrenmitgliedern auch unser Ehrenmitglied Sebastian Schwienbacher. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, das Fest seines Musikvereins zu besuchen. Am frühen Nachmittag begannen dann die beiden Zipfi-Zapfi-Buam aus Vorarlberg mit ihrem musikalischen Auftritt. Der Tanzboden war bis in die Nacht hinein stets gut besucht.
Beim Wettbewerb "6 Mann a Maß" wurden wieder die schnellsten Biertrinker ermittelt, wobei mit Zeiten von 3,2 Sekunden wahre Rekorde aufgestellt wurden. Bis in den späten Abend hinein dauerte der Wettbewerb an und schließlich stand das Team der Schreinerei Weinmann als Sieger fest: Getreu dem Motto: "Wie die Schreiner kann's keiner!"
Eine Attraktion war auch zum ersten Mal: HAU DEN LUKAS. Auch für die kleinen Besucher war keine Langeweile angesagt. Die kleinsten nutzten den angrenzenden Spielplatz nach Herzenslust und bei lustigen Wettbewerben war für die etwas größeren auch allerhand geboten. Bei einer Modenschau am Nachmittag wurden von der Fa. Zahner die neuesten Trends der Trachten- und Landhausmode präsentiert. Dabei bewährte sich so mancher Rosswanger Bürger oder auch Bürgerin als Top-Modell.
Immer größer wird beim "Bayrischen Tag" das Angebot und so dehnt sich auch das Festgelände immer mehr aus. Der Durstlöschzug - ein altes Feuerwehrauto, umgebaut zum mobilen Zapfhahn - von Mikel Händel zog die Weizenbierfreunde den ganzen Tag über magisch an. Dort war auch bis zuletzt noch Ramba Zamba. Bis in die späte Nacht hinein wurde am Sonntag gefestet und für die meisten Besucher war klar, im kommenden Jahr wieder am letzten Sonntag im August beim "7. Bayrischen Tag" dabei zu sein.
Der Besuch der Ausbildungslehrgänge (D-Reihe) des Blasmusikverbandes gehört für die Jungmusiker des Musikvereins zum Pflichtprogramm. Im letzten Halbjahr haben wieder einige Jungmusiker am D-1 und D-2 Lehrgang teilgenommen.
D-1 Lehrgang
Am Samstag, 4. Oktober, war nun der große Tag, unser Prüfungstag. Nach wochenlangem Theorieunterricht bei Herrn Lohmüller zusammen mit den Jungmusikern anderer Vereine und praktischer Vorbereitung durch unsere Ausbilder und unseren Jugendleiter Daniel ging es morgens früh um 8.00 Uhr mit der theoretischen Prüfung los. Hier hatte man nun eine Stunde Zeit, den Prüfungsbogen mit Fragen zu Tonleitern, Taktarten und musikalischen Grundbegriffen auszufüllen. Nachdem wir diese erste Hürde geschafft hatten, galt es - mehr oder weniger aufgeregt - bis zur praktischen Prüfung um 11.30 Uhr (wir Rosswanger kamen nämlich erst als vorletzte dran) zu warten.
Bei dem Vorspiel vor Herrn Echtle, Kreisverbandsjugendleiter, Herrn Lohmüller, Kreisverbandsdirigent, und unserem Ausbilder mussten wir zuerst zwei von den Prüfern bestimmte Tonleitern mit den dazugehörigen Tonika-Dreiklängen auswendig vortragen. Insgesamt mussten wir für die Prüfung die Dur-Tonleitern bis 3 b und 3 # und die Dreiklänge einüben.
Danach folgte der Vortrag eines Pflichtstückes, das wir schon Wochen vor der Prüfung aus drei möglichen Stücken ausgesucht und lange geübt hatten. Unser gesamtes Vorspiel wurde von den Prüfern nach 6 verschiedenen Kriterien bewertet.
Auch diesen Teil der Prüfung haben wir erfolgreich gemeistert und so konnten wir zwischenzeitlich das erworbene Leistungsabzeichen in Bronze schon mit einigem Stolz in Empfang nehmen.
D-2 Lehrgang
Zu Beginn der großen Ferien machten sich vier aktive Musiker und Musikerinnen auf den Weg nach Eberhardzell in der Nähe von Biberach, um in der Fortbildungsstätte des Blasmusikverbandes die D-2 Prüfung in Theorie und Praxis abzulegen. Es waren dies Martina Mattes und Gerd Hahn mit dem F-Horn, Alexandra Kraft mit dem Schlagzeug sowie Johanna Mattes mit der Querflöte.
Nach einer wirklich guten Vorbereitung durch Daniel Grespan - ihm sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt - ging es dann also mit dem Bus in das Haus des Blasmusikverbandes. Dort hatten die Teilnehmer eine Woche lang kaum eine Gelegenheit, das Instrument aus der Hand zu legen. Theorieunterricht, Gruppenspiel und Registerproben wechselten sich ständig ab, und selbständiges Üben und Lernen durften auch nicht zu kurz kommen.
Am Sonntag morgen mussten dann zuerst die Theoriekenntnisse in einem 45-minütigen Test unter Beweis gestellt werden, bevor schließlich am Montag Ansatz und Können am Instrument gefragt waren. Die Aufregung im Vorfeld war riesengroß, doch am frühen Abend durften alle vier Rosswanger Teilnehmer jubeln: Sie hatten nicht nur alle bestanden, sondern auch hervorragende Noten erhalten. Das beste Ergebnis des ganzen Lehrganges mit 99 von 100 möglichen Punkten wurde von Johanna Mattes erzielt.
Der Aufenthalt wurde also zum vollen Erfolg. Außerdem wurden viele neue Kontakte mit Teilnehmern anderer Musikvereine aus der Umgebung geknüpft. Alles in allem kann gesagt werden: Die vier Musiker verbrachten eine lustige Woche, die von den sehr guten Resultaten gekrönt wurde.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde am Sonntag, den 10. August, abends um 19 Uhr das neue Wegkreuz beim Friedhof eingeweiht. Die musikalischen Umrahmung der Feierstunde hatte gerne der Musikverein unter der Leitung von Vize-Dirigent Jürgen Butz übernommen. Obwohl der Termin mitten in der Urlaubszeit war, fanden sich sehr viele Aktive des MVR dazu ein.
Im Laufe der Jahre war das alte Wegkreuz aus der Zeit um 1850 stark verwittert. Maßgebliche Initiatoren zur Erneuerung des Wegkreuzes waren Theres Plescher und Mina Schneider. Beide hatten in den vergangenen Monaten an vielen Rosswanger Türen geklopft und um eine Spende für die Erneuerung gebeten. Ein Zuschuss von der katholischen Kirchengemeinde und des Ortschaftsrates sowie eine Spende der Volksbank Balingen haben die restlichen Mittel erbracht.
Das alte Wegkreuz, das um 1850 von den beiden Rosswanger Geschwistern Christian und Walburga Kraft gestiftet wurde, war ursprünglich am Weg nach Endingen, auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor dem Schuppen gestanden. Im Heimatfilm aus dem Jahre 1961 ist es noch am alten Standort zu sehen. Mit dem Ausbau der Straße nach Endingen und dem damit verbundenen Ausbau des Einmündungsbereichs in die Schömberger Straße musste das Wegkreuz versetzt werden und fand am Aufgang zum Friedhof seinen neuen Platz.
Im Anschluss an die Ansprache und Einsegnung durch Pfarrer Dr. Johannes Holdt bedankte sich auch Ortsvorsteher Kurt Haigis im Namen der Gemeinde bei Theres Plescher und Mina Schneider für ihr Engagement und den lobenswerten Bürgersinn für ein Stück dörflichen Lebens. Ein herzliches Anliegen schließlich war es Theres Plescher, sich bei allen Spendern zu bedanken, denn an keiner Tür wären sie beide abgewiesen worden.
Auch das Platzkonzert, verbunden mit der letzten Musikprobe vor der Sommerpause, war im vergangenen Juli wieder ein kulturelles Angebot für die Einwohnerschaft. Dazu waren im Amtsboten wieder alle Einwohner eingeladen worden. Dieses Platzkonzert mit anschließend kleiner Hockete ist im Hof vor dem Rathaus in den vergangenen Jahren bereits zu einer Tradition geworden und erfreut sich ständig wachsender Beliebtheit. So konnte der 1. Vorsitzende des Musikverein, Siegfried Schäfer, in diesem Jahr wieder eine große Zuhörerschar willkommen heißen. Unter der Leitung von Dirigent Jürgen Gruhler spielten die Aktiven aus ihrem Repertoire zur Unterhaltung auf.
Als Einstimmung auf die bevorstehende Urlaubszeit nutzten viele Freunde des Vereins die kleine Hockete an diesem milden Sommerabend. Im Anschluss an das Platzkonzert ergab sich so manches Gespräch unter den Besuchern und mit Spannung erwartete man die Ziehung der Gewinner vom Preisrätsel aus der zweiten Ausgabe der Vereinszeitung unseres Musikvereins Rosswangen. Heidi Metz-Lampart hatte hierbei den ersten Preis, einen wertvollen Einkaufsgutschein gewonnen. Wenige Tage zuvor war die dritte Ausgabe der Vereinszeitung an alle Haushaltungen in Rosswangen von den Jungmusikern kostenlos verteilt worden. Hans-Jürgen Hahn hatte darin wieder allerlei Informationen rund um den fast 400 Mitglieder zählenden Verein zusammengetragen und druckfertig aufbereitet.
Probenabschlusshock vor der Sommerpause
Bei der Hochzeit unseres Klarinettisten Roland Gern und seiner Frau Sabine am 21. Juni waren die Musikanten natürlich zur Stelle. Zunächst ging es in Täbingen vom Haus des Hochzeitspaares mit Marschmusik in die dortige Kirche, um die Trauung musikalisch zu umrahmen. Allseits großes Lob hörte man von den Hochzeitsgästen für die musikalische Mitgestaltung der Hochzeitsfeier. Für die Musiker war dies übrigens auch der erste Auftritt in der Täbinger Kirche.
Bei der anschließenden Hochzeitsfeier im Gemeindesaal in Rosswangen brachten die Musikanten nach Kaffee und Kuchen dem Hochzeitspaar noch ein flottes Ständchen. Der erste Vorsitzende Siegfried Schäfer bedankte sich bei Roland Gern für seine fast zwanzigjährige Aktivenzeit in der Kapelle und die vielen Arbeitseinsätze, die er und seine Frau in den letzten Jahren bei Veranstaltungen für den Verein geleistet haben.
Als Geschenk und zugleich Zeichen des Dankes überreichte Siegfried Schäfer eine Stehlampe einen Blumenstrauß und eine Hochzeitsurkunde des Vereins an das Hochzeitspaar sowie speziell noch für die Braut ein Beitrittsformular zum Musikverein Rosswangen.
Ein runder Geburtstag mit einer 3 am Anfang war es, den unser Jugendleiter Daniel Grespan am 17. April feiern konnte. Für uns Jungmusiker war dies Grund genug, ihm ein Überraschungsständchen zu spielen.Begleitet von einigen älteren Aktiven, die uns nach Endingen chauffierten und uns gleichzeitig musikalisch unterstützten, fuhren wir bis in die Nähe des Hauses, um uns die letzten Meter so unauffällig wie möglich anzupirschen. Ganz unauffällig ging's dann doch nicht, denn über 30 Leute und mehrere Autos sind schließlich nicht zu übersehen und natürlich auch nicht zu überhören.
Mit den ersten Tönen von "Junge Kameraden" lockten wir Daniel und ein paar Geburtstagsgäste aus dem Haus. Bevor unser Jugendvertreter Michael unser Geburtstagsgeschenk, eine Flasche Sekt und einen Einkaufsgutschein überreichte, spielten wir noch mit fast gefrorenen Fingern "Belfast" und "Happy Marching Band". Unsere musikalischen Geburtstagsglückwünsche belohnte Daniel in der folgenden Musikprobe, in dem er die Probe etwas früher beendete und beim anschließenden Jungmusiker-Hock einiges spendierte.
Mit 2 Herren- und einer Damenmannschaft nahm auch dieses Jahr der MVR wieder am Firmen- und Vereineschießen des Schützenvereins vom 23.-25. Mai 1997 teil. Geschossen werden 10 Schuss mit dem Kleinkalibergewehr und wahlweise 10 Schuss mit dem Luftgewehr oder der Luftpistole, so dass ein Schütze mit 20 Schuss maximal 200 Ringe erzielen kann. Die drei besten Schützen einer Mannschaft kommen in die Wertung.
In einem Feld von 15 Herren- und 9 Damenmannschaften hatten es unsere Schützen mit harter und teilweise sehr erfahrener Konkurrenz zu tun. Doch mit ruhig Blut und sicherer Hand war der Erfolg programmiert. Die Damenmannschaft belegte einen sensationellen 1. Platz mit 505 von 600 Ringen und erhielt einen Mannschaftspokal. Für die beste Einzelplatzierung im Gesamtfeld der 33 Damen konnte Johanna Mattes noch einen Sonderpokal mitnehmen.
Auch die Herren des Musikvereins hielten sich mit Erfolgen nicht zurück. Mit dem Ergebnis von 515 Ringen verfehlte die 1. Herrenmannschaft den 1. Platz nur um 1 Ring. Gleichzeitig belegten in der Einzelwertung unter den 47 teilnehmenden Herren Berthold Seeburger den 2. Platz und "Vizepräsident Minigolf" Kraft den 4.Platz. Die zweite Herrenmannschaft platzierte sich mit dem 8. Platz und 470 Ringen im guten Mittelfeld der teilnehmenden Mannschaften.
Für den Musikverein war dies seit Jahren mit das beste Ergebnis. Insgeheim wird natürlich schon im eigenen Lager damit gerechnet, dass im nächsten Jahr der 1. Platz der Herrenmannschaften ebenfalls geholt wird.
Wie jedes Jahr am Vatertag, so sollte auch in diesem Jahr wieder unsere traditionelle Wanderung stattfinden. Das Wetter war jedoch nicht besonders gut. Um es genauer auszudrücken: Es hat geschneit und war sehr kalt.
Treffpunkt für die Wanderung war das Maibockfest des SVR. Dort konnte man auch einige Musiker begrüßen, jedoch nur sehr wenige mit Rucksack und wettergerechter Kleidung. Unserem Getränkelieferant Guido war das Wetter zu schlecht, obwohl in der Zwischenzeit kein Niederschlag mehr vom Himmel fiel. Doch die wirklich harten Männer und Frauen wussten sich zu helfen, nahmen zwei Autos und luden diese mit Getränke und Holz voll. Der noch übrig gebliebene Platz wurde von uns selbst eingenommen. So fuhren wir nach Erzingen zur Gaischberghütte. Schließlich wollte Siggi die Pachtgebühr für den Grillplatz nicht umsonst bezahlen.
Nach Ankunft stellten wir fest, dass die einzige Sitzgelegenheit nicht überdacht und nass war. Jogge wusste sofort Rat und holte seine nagelneuen Fußmatten aus dem Auto und verteilte diese gerecht unter den Anwesenden. Nadja (Chickens Freundin) hatte zum Glück auch noch welche, so musste niemand im Nassen sitzen. Für die nötige Wärme sorgten noch unsere Cashmeredecken. Diese Wärme reichte jedoch nicht zum Schnitzel und Würste braten - ein Feuer musste her. Unsere zwei alten Pfadfinder Fronze und Chicken legten sofort los, jedoch hatte keiner von beiden ein Feuerzeug und auch keine Zeitungen. Gilla besorgte das Feuerzeug und Nadja musste ihre bunten Mullbinden - aus dem Verbandskasten - opfern! In der Zwischenzeit hatten es sich diverse Frauen mit einem "Plettengeischt" von "innen raus" warm gemacht. Das Feuer brannte dann erstaunlich schnell und jeder wärmte sich dann zuerst einmal auf, bevor die ersten Würstchen gegrillt wurden. Laut Gilla ist ein warmes Würstchen immer gut - egal ob von oben oder von unten.
Gilla und Nicole (Wiesers Freundin) hatten "ihren" Tisch nach dem Motto "Tupper ist super" vorbildlich gedeckt. Wobei das Tischtuch bei Regen auch als Kopfbedeckung benutzt werden kann (genauere Infos bei Gilla). Jeder saß auf den trockenen und warmen Bänken und ließ sich sein Essen schmecken - nur einer nicht: Hermann - er konnte sich nicht vom Feuer und seiner Grillzange trennen. Ob es wohl wegen der Wärme oder seiner Vorliebe für gegrilltes Allerlei war, konnte nicht festgestellt werden. Nachdem unser Feuer nur noch aus Asche bestand und Hermanns letztes, hartes, verkohltes und 1000 mal gedrehtes Würstchen verschwunden war, haben wir beschlossen, ebenfalls zu verschwinden.
So verbrachten wir die restlichen Stunden des Tages beim Maibockfest - für die ganz Harten war es die "Säge"!!
In diesem Jahr haben wieder 4 Kinder mit der Jugendausbildung im Musikverein begonnen.
Es sind dies Jacqueline und Jessica Kraft, Christian Beckmann und Jens Hetzel. Jens und Jacqueline lernen F-Horn. Ihre Ausbilder sind Rainer Schweizer und Gerd Hahn.
Jessica lernt Klarinette, ihr Ausbilder ist Franz Butz und Christian lernt Trompete; sein Ausbilder ist Manfred Kraft. Bereits vor etlichen Monaten hat Stefan Hahn mit dem Trompetenspielen begonnen. Er wird von Harald Uttenweiler ausgebildet.
Zur Freude aller Musikerinnen und Musiker hat in diesem Jahr Marion Kraft, die Frau unseres Baritonsaxophonisten Helmut, mit der Ausbildung begonnen. Sie lernt Es-Saxophon und wird von unserem Jugendleiter Daniel Grespan ausgebildet.
Alle neuen Jungmusikerinnen und Jungmusiker möchte der Musikverein Rosswangen herzlich willkommen heißen.
Der Musikverein Rosswangen beteiligte sich am Sonntag, den 20. April, beim Wertungsspiel des Blasmusikkreisverbandes Böblingen in Darmsheim. In der Oberstufe nahm die 56 Musiker umfassende Kapelle, darunter 22 Jugendliche, unter der Leitung von Jürgen Gruhler mit dem Selbstwahlstück "The Highlands" von Kees Vlak teil.
Zuvor hatten wir eine Stunde Zeit, um ein zuvor unbekanntes Stück zu proben und dann dem Wertungsgremium vorzutragen. Beginnend mit dem Vortrag des Stundenchores und dem darauffolgenden Selbstwahlstück, erhielten wir vom Wertungsgremium hierfür die Bestnote "sehr gut". Erstmals beteiligten wir uns an einem Wertungsspiel außerhalb des Kreisverbandes Zollernalb. Dies daher, weil man am Beschluss festhalten wollte, alle zwei Jahre am Wertungsspiel teilzunehmen. Da der Termin vom Wertungsspiel des Kreisverbandes Zollernalb in Trillfingen zeitgleich mit dem 50-jährigen Vereinsjubiläum des Sportvereins Rosswangen im Dorf zusammenfällt, wurde diese Reise notwendig.
Mit der Stadtkapelle Böblingen, dem MV Magstadt und dem MV Schönaich nahmen in der Oberstufe weitere Bewerber am Wertungsspiel teil. Außerdem waren Kapellen in der Mittel- und Höchststufe beteiligt. Mit dem Bus war man um 7.30 Uhr - begleitet von zahlreichen Fans - beim Probelokal gestartet. Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse gegen 13.30 Uhr machten wir uns dann auch gleich wieder auf die Heimreise. Traditionell, doch von uns völlig unerwartet, empfing uns beim Probelokal eine Abordnung des MGV/gem. Chor. Sogar ihre Vereinsfahne hatten die Sänger herausgeholt und mit Marschmusik ging der Weg über die Deutenbühlstraße und die Withaustraße zum Haus unseres Aktiven Hans-Jürgen Hahn. Ein Schneesturm überraschte uns auf halbem Weg, der jedoch die Instrumente nicht zum Verstummen brachte. Gestärkt mit einem Schnäpschen ging der Weg dann weiter zum Schützenhaus. Dort feierte der Musikverein zusammen mit zahlreichen Einwohnern die "Rosswanger Erfolge des Tages". Denn der Schützenverein hatte mit seiner aktiven Mannschaft den Aufstieg in die Landesliga geschafft, und die erste Mannschaft des Sportvereins kehrte mit einem 4:0 Sieg aus Nusplingen im Kampf um den Klassenerhalt in der Kreisliga A ebenfalls ins Schützenhaus zurück. Der Verein zeigte sich sehr spendabel, das Essen und alle Getränke für die Aktiven waren frei. Aber nach diesem Erfolg hatten wir uns das ja sicher auch verdient.
Das letzte Aprilwochenende stand für viele aktive Musiker - und löblicherweise auch für einige Musikerfrauen - ganz im Zeichen der Neugestaltung des Spielplatzes bei der Grundschule Rosswangen nach dem sogenannten Seeger-Konzept.
Mit Pickel, Schaufel, Schubkarren und manch sonstigen Arbeitsutensilien "bewaffnet", traten am Freitagnachmittag viele arbeitseifrige Musiker ihren freiwilligen Arbeitsdienst an. Die Stadt- und Ortschaftsverwaltung hatte bereits im Winter in zwei Aufklärungsveranstaltungen das Konzept des Spielplatzumbaus vorgestellt und zu einer aktiven Mitgestaltung und Mitarbeit der Rosswanger Bürger und Vereine aufgefordert.
Für den Musikverein war es natürlich keine Frage, hierbei mit von der Partie zu sein. So war es auch kein Problem, genügend Freiwillige zu finden, um dieses Gemeinschaftsprojekt positiv anzugehen und zu einem erfolgversprechenden Ende zu führen. Die vom städtischen Bauhof vorbereiteten Maßnahmen erleichterten uns den Einsatz ganz wesentlich. Ein Erdwall für die Kinderrutsche war schon aufgeschichtet, für die Schaukel war die Erde ebenfalls schon ausgehoben und die Einfassung für das Karussell war auch schon betoniert. Unser Ortsvorsteher Kurt Haigis und auch einige Ortschafts- und Stadträte - erfreulicherweise auch aus Weilstetten - und viele Mitglieder der Rosswanger Vereine legten tatkräftig Hand an. Beton, Rindenmulch, Schotter und Sand wurden gekarrt, Platten gelegt und Büsche, Sträucher und kleinere Pflanzen fanden an den planmäßig festgelegten Orten ein neues Zuhause. dass die Rosswanger Bürger und Vereinsmitglieder viel technisches Geschick besitzen, konnte auch beim Zusammenbau der verschiedenen Spielgeräte beobachtet werden. Unter fachkundiger Anleitung der Gartenarchitektin Frau Röcker und der Bauhofmitarbeiter liefen alle Arbeiten planvoll und reibungslos ab. Alle Malocher hatten sich schnell einen guten Stammplatz in einem Team erarbeitet.
Natürlich kam auch der gesellige und stärkende Teil nicht zu kurz. Für Getränke und ein gutes Vesper und auch ein reichliches Mittagessen am Samstag war bestens gesorgt. Bei belegten Wecken in allen Variationen bzw. Gulasch mit Spätzle und selbstgebackenem Kuchen, Kaffee und sonstigen Getränken hatten wir die Möglichkeit unsere müden Knochen wieder zu stärken und voller Stolz auf das schon Geleistete zu blicken. Gott sei Dank meinte es auch das Wetter gut mit uns. Ob das wohl an der Nähe zur örtlichen Kirche lag? Nur ein paar Tropfen Regen kühlten unsere heißgelaufenen Motoren etwas ab.
Der Musikverein war bekanntlich ja bei dieser Aktion nicht nur körperlich tatkräftig im Einsatz, sondern spendete den Erlös eines "Stupfbrettes" der Aktiven in Höhe von 500,- DM. Beim Gemeinschaftskonzert in der Stadthalle überreichte der Geschäftsführer des Musikvereins, Hermann Butz, einen Scheck an den sichtlich überraschten Ortsvorsteher Kurt Haigis.
Mit der Scheckübergabe verband Hermann Butz den besonderen Dank an die Stadt- und Ortschaftsverwaltung für die großzügige Unterstützung des Vereins in der Vergangenheit. Durch den Scheck über 500,- DM und eine weitere Spende der Volksbank Balingen wurde die Anschaffung einer Tischtennisplatte ermöglicht, die aus finanziellen Gründen sonst erst später hätte angeschafft werden können. Eine gute Sache, hörte man sagen!
Insgesamt konnte unser Ortsvorsteher Kurt Haigis, der an beiden Tagen selbst Hand angelegt hatte, allen Beteiligten ein sehr gutes Testat ausstellen. Es klappte alles reibungslos, die Zusammenarbeit unter den Akteuren war vorbildlich, und so entstand ein tolles Gemeinschaftswerk. Mit Fug und Recht kann man behaupten: Das kann sich sehen lassen. Die Rosswanger Vereine zeigten einmal mehr, was Teamarbeit ist! Ein gelungenes Werk präsentiert sich dem Betrachter und den vielen Kindern, die den Spielplatz nun längst wieder unter ihre Fittiche genommen haben. Manches Kind als künftiger Jungmusikant "spielt" schon an den Instrumenten.
Erfolgreicher hätte das Gemeinschaftskonzert des Musikvereins Rosswangen mit dem Musikverein Lyra Obernheim am Samstag, 5. April 1997, in der Balinger Stadthalle kaum sein können. Garanten für diesen Erfolg waren eine ausverkaufte Stadthalle sowie zwei exzellent eingestimmte Musikvereine aus dem Blasmusikkreisverband Zollernalb.
Siegfried Schäfer, der erste Vorsitzende des Musikvereins Rosswangen, konnte unter den Besuchern und den Musikkameraden aus Obernheim auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen, unter ihnen Bürgermeister Maier aus Obernheim, Bürgermeister Luppold aus Balingen, Ortsvorsteher Kurt Haigis sowie vom Blasmusikkreisverband der Vorsitzende und stellvertretende Präsident des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg, Manfred Rebstock, und der Geschäftsführer Gerhard Frank.
Reinhold Moser, der 1. Vorsitzende des MV Lyra Obernheim, bedankte sich vor Konzertbeginn für die Einladung und die damit verbundene Gelegenheit, auch einmal in der Balinger Stadthalle musizieren zu dürfen. Was dann von den Obernheimer Musikanten in ihrem Programmteil zu hören war, war schon die beste Werbung auf deren eigenes Konzert am 19. April in Obernheim.
Unter der Leitung von Dirigent Reinhold Helble eröffnete die Gastkapelle den Konzertabend. Aus der Oper Tannhäuser von Richard Wagner erklang dazu die Komposition "Einzug der Gäste". Schwungvolle Fanfarenklänge und feine, weiche Sätze im Holz und tiefen Blech läuteten einen feierlichen Abend ein. Karl-Heinz Dreher wusste allerhand informatives zu den Konzertbeiträgen - mit viel Humor gewürzt - in seiner Ansage zu verbinden. Auch mit dem Stück "Slavia", eine slawische Rhapsodie von Jan van der Roost, überzeugten die Gäste und erbrachten erneut den Beweis, eine der besten Kapellen im Kreisverband zu sein.
Etwas für Blasmusiker völlig ungewohntes bot sich den Zuhörern bei der Legende "Mazama". Das Werk beschreibt das Leben und den beinahe völligen Untergang des gleichnamigen Indianerstammes bei einem Vulkanausbruch des Berg Mazama im Nordwesten der USA. Allerlei musikalische Effekte im Schlagwerk und den Bläserregistern unterstützt mit Indianergesängen der Musiker vermittelten eine sehr abenteuerliche Atmosphäre in die Stadthalle. Mit tosendem Beifall belohnte das Publikum die Obernheimer für diese tolle Leistung. Auch die Bearbeitung des Musicals "Chess" von Johan de Meij brachte das Publikum zum staunen, neben ausgezeichneten Solistenparts kamen auch hier die Effekte nicht zu kurz. Eine wohl an die 40 Jahre alte Schreibmaschine kam dabei zu einem Konzerteinsatz. Mit etwas Werbung für das eigene Konzert, das Konzert-Highlights der vergangenen 10 Jahre unter Dirigent Reinhold Helble bietet, hatte Karl-Heinz Dreher die Ansage zum Schlussbeitrag der Obernheimer verbunden. Der Konzertmarsch "Viribus Unitis", übersetzt "Mit vereinten Kräften", setzte einen gekonnten Schlusspunkt. Das Publikum forderte mit einem langanhaltenden Beifall eine Zugabe, die mit dem Marsch "Unter der Admiralsflagge" gerne gewährt wurde.
Nach einer kurzen Pause hatte der Musikverein Rosswangen auf der Bühne Platz genommen. Dirigent Jürgen Gruhler hatte das Konzertprogramm seiner Rosswanger Musiker unter dem Motto "Seefahrt" zusammengestellt. Als erster Konzertbeitrag erklang dazu das Originalwerk "Pacific Scene" von Frank Bencriscutto. Die Rosswanger verstanden es hier, die Eindrücke des Komponisten bei einer Schifffahrt entlang der Pazifikküste der Vereinigten Staaten von San Diego bis Seattle musikalisch wiederzugeben. Welche Klasse der Musikverein Rosswangen unter der Stabführung von Jürgen Gruhler erreicht hat, bewies sich den Zuhörern bei der dramatischen Fantasie "Titanic" von Stefan Jaeggi. Dieser hat in seinem Werk zum Untergang des gleichnamigen Luxusdampfers im Jahre 1912 komponiert. Begeisterter Applaus belohnte die Rosswanger für die brillante Intonierung dieser schweren Musikliteratur.
Heiter beschwingt gingen die Rosswanger dann auf Kreuzfahrt in die Karibik. Die lateinamerikanische Fantasie "Caribbean Clipper" von Luigi di Ghisallo bot von Rumba, karibischem Walzer, Calypso und Salsa recht abwechslungsreiche Rhythmik. "Dancing on the Seashore" von Jan Hadermann lies dem unbeschwerten Treiben der Jugendlichen bei einem Fest am Strand freien Lauf. Mit dem Sousa-Marsch "Hands across the sea" folgte der letzte Beitrag im Konzertprogramm. Die daraufhin geforderte Zugabe gewährten die Rosswanger gerne mit dem Piratentanz von Klaus-Peter Bruchmann. Aufgrund des nicht verstummen zu wollenden Beifalls kehrte Jürgen Gruhler im Anschluss an die erste Zugabe erneut ans Dirigentenpult zurück und setzte mit der sehr modernen Komposition "Sing, Sing, Sing" einen endgültigen Schlusspunkt auf ein Gemeinschaftskonzert, das beste Werbung für die moderne Blasmusik vermittelte.
Gleich zwei verdiente Ehrenmitglieder konnten die Musiker zum Fest der "Goldenen Hochzeit" mit einem Ständchen beehren und damit eine seltene, aber um so ehrenvollere Aufgabe erfüllen.
Franz Effinger und seine Frau Rosina feierten ihren Festtag Anfang März. Ehrenvorsitzender Franz Effinger hat den Musikverein 24 Jahre lang sicher durch schwierige und bewegte Zeiten geführt und damit bleibende Verdienste für den Verein erworben.
Im April konnten Sebastian Schwienbacher und seine Frau Franziska auf 50 Ehejahre zurückblicken. Nach einem langen Krankenhausaufenthalt wieder zu Hause, war es den Musikern ein besonderes Anliegen, mit Sebastian Schwienbacher einen stets besonders engagierten Förderer des Vereins mit einem Ständchen zu erfreuen.
Verbunden mit einem kleinen Geschenk überbrachte Vorsitzender Siegfried Schäfer im Namen des Vereins herzliche Glückwünsche an beide Jubelpaare.
Die Organisation der Fasnet war turnusgemäß in den Händen des Musikvereins. Die erste Veranstaltung dazu war ein Unterhaltungsabend am Fasnetssamstag mit den "Zipfi-Zapfi-Buam". Etwas besser besucht hätte dieser Abend noch sein dürfen, doch die Stimmung war recht gut. Neben den "Zipfi-Zapfi-Buam" heizten auch die Lumpenkapelle aus Bisingen und Frommern kräftig ein.
Die zweite Veranstaltung war der große Rosenmontagsball. Mit einem zweistündigen Programm boten die Akteure des MVR eine Top-Stimmung. In der bis auf den letzten Platz besetzten Turnhalle eröffneten die "Five Zylinders mit Minigolf" den Abend mit dem Narrenmarsch. Mit dem Chor der Nonnen, als Nachahmung zu dem Film "Sister Act", begeisterten dann die Mädchen der Jugendkapelle. Eine witzige Mülleimer Show auf den Titel "Mief" boten die vier Jungmusikanten Steffen Grathwol, Daniel Schnekenburger, Thomas Nell und Olaf Haase. Auch in Rosswangen fehlte der Pop-Erfolg "Macarena" an diesem Abend nicht, die Mini-Dancers mussten damit sogar noch eine Zugabe drauflegen. dass es bei "McDaums im Gemeindehaus" einfach gut ist, brachte der Chor im Werbeblock zu Gehör. Als "Ali Übülüd" begeisterte Hermann Butz mit seinem Vortrag über das Los eines gestressten Hausmanns sowie als Pizzabäcker in einer Mietwohnung.
Den absoluten Knaller des Abends landeten Hildegard Naujoks und Bruno Kraft. Als Hannes und der Bürgermeister brachten sie eine heitere Episode aus der Feder von Albin Braig zu Gehör. Das Publikum bog sich geradezu vor Lachen über den Bürgermeister, der seinen Gemeindediener vom Klingelputzen beim Pfarrer abhalten wollte. Eine Striptease Show, bei der es außer leuchtenden Dessous im Schwarzlicht nichts zu erkennen gab, sowie eine fetzige Rock'n'roll Darbietung der Rosswanger SK-Babies brachten vor allem die Männer in Schwung. Die Mafiosi-Singers priesen die Spezialitäten vom Labyrinth an. Und auch die Zehn kleinen Jägermeister brachten in Rosswangen ihren Fasnetshit zu Gehör. Am Ende des Programms bedankte sich der 1. Vorsitzende des Musikvereins, Siegfried Schäfer, bei allen Akteuren des Abends, besonders aber bei Ingolf Kraft, als maßgeblicher Organisator und Conferencier sowie Yvonne Hahn. Die Five Zylinders mit Minigolf spielten bis in den Fasnetsdienstag hinein mit Tanz-, Stimmungs- und Unterhaltungsmusik auf.
Mit einem wiederum tollen Umzug, besetzt von zahlreichen Gruppen und Vereinen fand die Fasnet dann am Dienstagnachmittag ihren Höhepunkt. Anschließend war in der Turnhalle dann Narrentreiben bis in den frühen Abend hinein. Es spielten wieder die "Five Zylinders mit Minigolf" auf.
Ende Januar war es soweit und alle Aktiven des Musikvereins waren ins Probelokal bestellt. Doch an diesem Tag war nicht harte Probenarbeit angesagt, sondern gemütliches Schlachtfest und Sauessen.
Vorbei war nun für die "arme Sau" die Schonfrist seit der vergangenen Kirbe. Nämlich dort hatte Ehrenmitglied Anton Klaiber buchstäblich ein Sauglück und gewann bei der Verlosung mit einem schlachtreifen Schwein den Hauptgewinn. Spontan und kurzer Hand lud er die gesamte Kapelle zur gemeinsamen Schlachtplatte ein, wofür ihm im Namen aller Musiker nochmals herzlich gedankt sei. Die Aktiven ließen sich die Schlachtplatte unverdrossen schmecken, ungeachtet dessen, dass Dirigent Jürgen Gruhler in den Proben die hin und wieder mangelnde Fingerbeweglichkeit bei schnellen Notenläufen auf einen zu hohen Schweinefleischverzehr der Musiker zurückführt. Das Gegenteil bewiesen Ottmar und Jürgen Butz, die anschließend noch mit ihren Instrumenten zur Unterhaltung aufspielten und eine kleine Kostprobe ihres Könnens gaben.
Gleich zu Beginn des neuen Jahres 1997 fand das 3. Treffen der Ehrenmitglieder des Musikvereins Rosswangen e.V. mit ihren Partnern und Partnerinnen statt. Der 1. Vorsitzende Siegfried Schäfer hatte eingeladen und viele kamen gerne.
Der Musikchef freute sich auch in diesem Jahr über den regen Zuspruch. Der Gemeindesaal - unser Probelokal - bot auch an diesem winterlichen Sonntag den entsprechenden Rahmen für dieses sich zur guten Tradition entwickelnde Treffen. Besonders begrüßen konnte der 1. Vorsitzende u.a. Heinz Benninghoff, früher selbst schon 1.Vorsitzender, der zusammen mit seiner Frau Friedel den weitesten Anfahrtsweg hatte. Schön war, dass Heinz Benninghoff bereits zwei Tage vorher an der diesjährigen Hauptversammlung teilgenommen hatte und so Jahr für Jahr seine Verbundenheit mit "seinem" Musikverein zum Ausdruck bringt.
Unser Musikvereinsoberhaupt Siggi ließ das abgelaufene Jahr Revue passieren, nannte die wichtigsten Veranstaltungen und bezeichnete das Musikjahr 1996 nach dem Jubiläumsjahr 1995 als ein eher ruhiges aber dennoch erfolgreiches Jahr, sowohl musikalisch als auch kameradschaftlich. Sinn und Zweck des Ehrenmitgliedertreffens sollte auch in diesem Jahr wiederum die Pflege der Kameradschaft mit den Mitgliedern sein, die dem Musikverein schon seit vielen Jahren sehr eng verbunden sind und häufig in den früheren Jahren selbst aktiv im Musikverein Rosswangen waren und ein Instrument spielten, oder aber schon Jahrzehnte Förderer und Gönner des Vereins durch ihre Mitgliedschaft sind. Auch eine ganze Reihe aktive Ehrenmitglieder konnte der Vorsitzende begrüßen.
Für viele Ehrenmitglieder war es mal wieder eine gute Gelegenheit, mit Weggefährten aus früheren Zeiten ins Gespräch zu kommen und Erinnerungen wach werden zu lassen. Die musikalische Umrahmung der Kaffeestunde übernahm auch in diesem Jahr die Jugendkapelle unter der bewährten Leitung ihres Jugendleiters Daniel Grespan. Die jungen Aktiven, zwischenzeitlich zu einem beachtlichen Jugendorchester angewachsen, zeigten den älteren Mitgliedern des Vereins einen Ausschnitt ihres musikalischen Könnens und erfreuten so manche Oma und manchen Opa und erhielten natürlich auch den gerechtfertigten Applaus für ihre Darbietungen.
Die Musikerfrauen boten mit selbstgebackenem Kuchen wieder einen guten Gaumenschmaus. Mit großem Interesse verfolgten die Ehrenmitglieder den von Eugen Seemann gedrehten Videofilm von unserem 70-jährigen Vereinsjubiläum. Mancher erkannte sich wieder, und man kam gemeinsam zu der Überzeugung: Es war ein schönes und gelungenes Jubiläumsfest.
Bei einem ebenfalls von einigen Musikerfrauen vorbereiteten guten Vesper und einigen guten Viertele bzw. kühlem Bier und anderen Getränken klang dieser gelungene Nachmittag in den späten Abendstunden in gemütlicher Runde aus. Es wurde nicht nur geredet, sondern auch noch ein paar flotte Lieder gesungen. Wer kann, wird sicherlich im nächsten Jahr zum 4. Ehrenmitgliedertreffen gerne wiederkommen. Die Einladung kommt garantiert.
Zum diesjährigen Kameradschaftsabend am 10. Januar 1997 waren alle aktiven Musiker mit Anhang eingeladen. Den Anfang machte wie jedes Jahr das gemeinsame Essen, welches von Familie Daum gekocht wurde. Anschließend wurde der Videofilm von der Konzertreise in die Toskana vorgeführt.
In einem "Schwäbisch-Test" - der auf Zeit ging - konnte jeder Teilnehmer seine Sprachkenntnisse zeigen. Die Besten "Schwäbler" wurden mit einer Flasche Sekt, welche natürlich gleich geköpft wurde, belohnt. In einer feucht fröhlichen Runde wurden noch einige Stunden geredet, gesungen und getrunken.
Alljährlich wählen die Musikerinnen und Musiker des Blasorchesters den Musiker bzw. die Musikerin des Jahres. Aufgrund welcher Leistung die Wahl durch die Aktiven erfolgt, kann unterschiedlicher Art sein. Eine besondere musikalische Leistung, eine kameradschaftliche Leistung oder eine sonstige besondere Leistung für den Verein kann ebenso den Ausschlag geben.
Die Ehrung wurde zum Ende des Jahres 1996 zum zweiten Mal vergeben. Aus der Mitte des Blasorchesters wurden zur Musikerin des Jahres 1996 gemeinsam gewählt:
Jutta Butz und Johanna Mattes
Sehr gut besucht war die Hauptversammlung des Musikvereins Rosswangen. Vorsitzender Siegfried Schäfer konnte zahlreiche Ehrenmitglieder, die beiden Ehrenvorstände Franz Effinger und Ewald Schweizer sowie Ehrendirigent Ottmar Butz begrüßen. Schäfer schilderte das Jahr 1996 als sehr erfolgreich. Musikalisch hat der Verein beim Gemeinschaftskonzert in der Stadthalle, bei den Auftritten in der Umgebung und bei der Konzertreise in die Toskana mit anspruchsvollen Kompositionen Erfolge erzielt. Auch die Kameradschaft sei vor allem während der Konzertreise noch weiter gefestigt worden. Mit derzeit 88 Aktiven, darunter 30 Jugendliche in Ausbildung und insgesamt 371 Vereinsmitgliedern, ist der Musikverein der größte örtliche Verein. 121 Instrumente und 557 Notenstücke gehören zu seinem Inventar.
Bei einer regelmäßigen monatlichen Belastung von über 1000 DM und vielen weiteren Ausgaben konnten die Aufwendungen nicht allein aus den Erträgen der Vereinsveranstaltungen gedeckt werden. Die Spendenbereitschaft, vor allem bei den Ehrenmitgliedern, hob der erste Vorsitzende hier besonders hervor und eine weitere Einnahme erbrachten die beiden Ausgaben der Vereinszeitung. Hierfür bedankte sich Schäfer bei Hans-Jürgen Hahn, der die Idee hatte und auch die Realisierung der Vereinszeitung ermöglichte. In seinem Ausblick auf das kommende Vereinsjahr appellierte er an die Aktiven und auch die Jugendlichen so weiter zu machen. Mit der Teilnahme beim Wertungsspiel in Sindelfingen/Darmsheim möchte der Verein am zweijährigen Rhythmus festhalten. Guido Kraft gab seinen letzten Bericht als Geschäftsführer ab. Er hatte nach einer Amtszeit von vier Jahren darum gebeten, einen Nachfolger für ihn zu finden.
Über die Aktivitäten des Vereins berichtete Schriftführerin Sandra Schwienbacher, sie stellte aus beruflichen Gründen ihr Amt zur Verfügung. Das Vereinsguthaben war aufgrund höherer Ausgaben als Einnahmen um über 4000 DM geschrumpft. Dies teilte Kassier Frank Zimmermann in seinem Rechenschaftsbericht der Versammlung mit. Am Ende der Versammlung teilte er der Versammlung mit, dass er nicht mehr für das Amt des Kassiers zur Verfügung stehen könne. Die bei den Kassenprüfer Guido Kraft und Jürgen Butz bestätigten der Versammlung eine korrekte Kassenführung und hatten die Entlastung des Kassiers empfohlen.
Sehr zufrieden mit den Erfolgen der drei Gruppen beim Jugendkritikspiel zeigte sich Jugendleiter Daniel Grespan. Erfolgreich waren von einigen Jugendlichen auch die Prüfungen des D 1 Lehrgangs absolviert worden. Grespan bedankte sich bei allen Ausbildern, die ihr Wissen dem Nachwuchs weitergeben und so mit viel Idealismus ohne große finanzielle Belastungen für den Verein aktiv sind. Vier Klarinetten werden zusätzlich an der Jugendmusikschule Balingen von Josef Lohmüller ausgebildet, drei junge Schlagzeuger erhalten ihre Ausbildung vom Dirigenten Jürgen Gruhler.
Als "fast zu gut" bezeichnete der Dirigent das Vereinsjahr 1996 aus seiner Sicht und teilte der Versammlung mit, dass seine Ziele für das Jahr voll erreicht wurden. Er ermahnte die Aktiven, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen, sondern weiter an sich zu arbeiten, um den Stand der Kapelle in der Oberstufe zu halten. Besonders von den Jugendlichen wünscht er sich noch mehr Eigeninitiative. Verbesserungen wünscht sich der Dirigent im Instrumentenpark des Vereins. Als weitere Ergänzung im Holzsatz wäre eine Bassklarinette wünschenswert und auch im Schlagwerk sollten einige Investitionen getätigt werden. Die Entlastung der gesamten Vorstandschaft erteilte auf einstimmigen Beschluss der Versammlung Gemeinderat Klaus Hahn.
Zügig ging der Tagesordnungspunkt Neuwahlen vonstatten. Als Wahlleiter wirkte Ehrenvorstand Ewald Schweizer. In den beiden kommenden Jahren wird der Verein weiter von Siegfried Schäfer als ersten Vorsitzenden und Ingolf Kraft als dessen Stellvertreter geführt. Claudia Neher wurde zur Schriftführerin und Reiner Gern zum Kassier gewählt. Als Jugendleiter wurden Daniel Grespan bestätigt. Die Aktiven Mitglieder werden von Bruno Kraft und Lothar Naujoks vertreten. Berthold Seeburger und Klaus Grunwald sind die Vertreter der passiven Vereinsmitglieder im Vereinsausschuss. Zum neuen Geschäftsführer wird Hermann Butz bestellt.
Die neugewählte Vorstandschaft des Musikvereins Rosswangen
Das Schlusswort zur Versammlung hatte Siegfried Schäfer mit der Einladung zum Gemeinschaftskonzert mit dem Musikverein Lyra Obernheim am 5. April in der Balinger Stadthalle verbunden.
Ehrungen im Rahmen der Jahreshauptversammlung
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Musikvereins Rosswangen konnte der 1. Vorsitzende Siegfried Schäfer zusammen mit dem Ehrenvorsitzenden Ewald Schweizer passive Vereinsmitglieder für ihre 20 bzw. 30jährige Vereinstreue mit der silbernen bzw. goldenen Vereinsehrennadel auszeichnen.
Die Ehrennadel in Silber erhielt für 20 Jahre Vereinsmitgliedschaft Karl Link aus Endingen. Für 30 Jahre erhielten die Ehrennadel in Gold
Anton Butz |
Alois Dennenmoser |
Elfriede Hauser-Ghidini |
Hans Klaiber |
Hugo Klaiber |
Helmut Merz |
Georg Meßmer |
Anton Schäfer |
Andreas Schweizer |
Berthold Seeburger |
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Der 2. Vorsitzende Ingolf Kraft konnte zahlreiche Aktive des Vereins für guten Besuch der Proben und Auftritte ehren. Hierbei wird bei den rund 80 Proben und Auftritten im Jahr zwischen einer "großen Ehrung" für mindestens 95% Anwesenheit und einer "kleinen Ehrung" mit mindestens 90% Anwesenheit unterschieden. Eine Uhr mit dem Vereinslogo im Zifferblatt erhielten für mindestens 95 Prozent Anwesenheit bei Auftritten und Proben:
Siegfried Schäfer |
Eberhard Butz |
Manfred Kraft |
Herbert Mattes |
Jürgen Butz |
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Einen Krug mit Zinndeckel für mindestens 90 Prozent Anwesenheit erhielten:
Stefanie Seeburger |
Gerd Hahn |
Hans-Jürgen Hahn |
Bruno Kraft |
Claudia Neher |
Martina Mattes |
Marina Schwienbacher |
Tanja Wiorowski |
Johanna Mattes |
Heinrich Seeburger |
Ingolf Kraft |
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Zu den Musikantinnen des Jahres 1996 wurden Johanna Mattesund Jutta Butz von den Aktiven des Vereins gewählt. Beide hatten sich besonders mit ihrem Erfolg beim Jugendkritikspiel in Dotternhausen als Flötenduett und den Leistungen bei den Auftritten der Kapelle diesen Titel zu recht erworben.
Die Generalversammlung bot für die Aktiven ebenso einen passenden Rahmen, dem Vorstand Siegfried Schäfer ein besonderes Dankeschön zu sagen. Ein Dankeschön für all das Engagement das er für den Verein aufbringt. Sei es zu Veranstaltungen oder gerade wie im letzten Jahr mit der Organisation der Konzertreise in die Toskana. So überlegten sich einige, wie man denn unserem "Siggi" eine kleine Freude machen könnte. Ein Schmuckanhänger in Form einer Klarinette wünsche er sich, wurde in Erfahrung gebracht.
So bestellte man bei einem Juwelier einen solchen Anhänger und ein Goldkettchen dazu, jeder Aktive gab einen kleinen Obolus dazu und Hermann Butz bekam die Aufgabe das Geschenk bei der Generalversammlung zu überreichen. In einer großen Laudatio würdigte Hermann Butz dann unter Punkt Verschiedenes die Leistungen von Siegfried Schäfer und überreichte dann das kleine Geschenk, das allen sichtlich unserem Siggi eine große Freude bereitete. Vor allem aber hat er wohl keineswegs damit gerechnet, und bei uns im Musikverein muss man mit allem rechnen. Dankeschön, Siggi und mach noch recht lange gemeinsam mit uns allen weiter.
Der Musikverein feierte am 2. Weihnachtsfeiertag wie schon seit vielen Jahren gewohnt im Rosswanger Gemeindehaus. Zur öffentlichen Weihnachtsfeier konnte der 1. Vorsitzende Siegfried Schäfer ein voll besetztes Haus begrüßen. Unter den Besuchern auch die beiden Ehrenvorsitzenden Franz Effinger und Ewald Schweizer sowie Ehrendirigent Ottmar Butz.
Zum Auftakt der Veranstaltung spielte die Jugendkapelle unter der Leitung von Daniel Grespan weihnachtliche Weisen. Erstmals war dabei die neu angeschaffte Oboe zu hören. Anja Seeburger erlernt dieses Instrument und wird künftig mit der Oboe den Holzsatz beim Musikverein Rosswangen wertvoll ergänzen.
Mit der Ouvertüre "Glückliche Fahrt" bewies die Jugendkapelle mit sehr anspruchsvoller Blasmusikliteratur ihren hohen Leistungsstand. Verena Hahn, Jasmin Riekert, Maria Mattes und Daniel Hahn brachten als Klarinettenquartett eine "Gavotte" und eine "Sonatine" zu Gehör. Mit zwei Weihnachtsliedern überraschten Anja Seeburger (Oboe) sowie Sandra Grunwald, Theresa Hahn und Daniela Naujoks mit den Querflöten. Zusammen mit ihrer Ausbilderin Jutta Butz zeigte Sabine Butz als Flötenduett ihr Können mit der "Passacaille" von J.B. Boismortier. Nach den beiden Pop-Bearbeitungen "Perhaps Love" und "Belfast" durfte die Jugendkapelle nicht ohne den Marsch: "Junge Kameraden" von der Bühne gehen. Gerd Hahn hatte informativ und witzig durch das Programm der Jugendkapelle geführt.
Vorhang auf hieß es dann für die Theatergruppe des Musikvereins Rosswangen. Mit dem schwäbischen Lustspiel "Zwei Harte Männer" brachten die Akteure das Publikum für eine gute Stunde zum Lachen. Bruno Kraft, Birgit Grunwald, Simone Zimmermann, Matthias Butz, Ingolf Kraft, Marina Schwienbacher und Guido Kraft meisterten ihre Rollen und wurden mit viel Szenenbeifall und einem langen Schlussapplaus für ihr Spiel belohnt.
Unter der Leitung von MD Jürgen Gruhler nahmen dann die Aktiven des Musikvereins Rosswangen auf der Bühne Platz. Zum Auftakt erklang die Komposition von A. L. Webber "Love Changes Everything" (Liebe verändert alles). Mit Erinnerungen an den italienischen Komponisten G. Verdi verknüpften die Rosswanger Musiker ihre Erinnerungen an die Konzertreise in die Toskana. Mit dem Flügelhorn-Solo für Blasorchester brillierte Eberhard Butz bei dem bekannten Titel "Oh mein Papa" mit Doppelzunge und höchsten Tönen. Die beiden Flötistinnen Jutta Butz und Johanna Mattes ernteten viel Beifall für ihre Soli bei der Komposition "Twinkling Flutes" (zwinkernde Flöten). "Traummelodien mit James Last" entführten die Besucher dann in die Welt des Swing, wobei Trompeten und Posaunen zu glänzen wussten. Mit dem "Marsch der Medici" bedankte sich die Kapelle bei allen Zuhörern, die dann aber noch zwei Zugaben forderten. Dirigent Jürgen Gruhler gewährte diese gerne mit seinem Blasorchester. Eine Bearbeitung des mexikanischen Volkslieds "Cielito Lindo" brachte südamerikanische Rhythmen ins Gemeindehaus. Der Sousa Marsch "Hands across the Sea" stimmte gleichzeitig auf das Thema "Seefahrt" des Musikvereins Rosswangen beim Frühjahrskonzert in der Stadthalle am 5. April mit dem Musikverein Lyra Obernheim ein.
Der 1. Vorsitzende Siegfried Schäfer bedankte sich zum Schluss bei allen Aktiven und Passiven des Vereins für ihren Einsatz im abgelaufenen Jahr. Ein kleines Geschenk erhielten Dirigent Jürgen Gruhler und Vizedirigent Jürgen Butz. Ebenfalls ein Geschenk überreichte er an Hans-Jürgen Hahn, der wenige Tage zuvor die zweite Ausgabe der Vereinszeitung in Druck gehen ließ, damit leistete er für den Verein nicht nur informativ, sondern auch finanziell einen wichtigen Beitrag für den Musikverein Rosswangen. Im Anschluss an die Musikvorträge wurde dann noch so mancher Besucher mit seinem Gewinn bei der Tombola überrascht, bei der viele Preise verlost wurden.
Ehrungen im Rahmen der Öffentlichen Weihnachtsfeier
Die Weihnachtsfeier bot einen würdigen Rahmen, um Jürgen Butz, Eberhard Klaiber, Eberhard Butz und Hermann Butz für 30 Jahre aktive Tätigkeit zum Wohle und zur Förderung der Blas- und Volksmusik zu ehren. Für diese vorbildliche Mitarbeit durfte Siegfried Schäfer in seiner Funktion als Vorstandschaftsmitglied des Kreisverbandes Zollernalb im Namen des Verbandes herzlichen Dank und hohe Anerkennung an die Geehrten aussprechen. Äußeres Zeichen des Dankes und der Anerkennung war eine Urkunde und das Landesehrenzeichen in Gold, das Ehrenvorstand Ewald Schweizer und Ehrendirigent Ottmar Butz den vier Aktiven ans Revers hefteten.
30 Jahre musikalisches Wirken ist aber auch Anlass genug für eine herausragende Ehrung im Verein. Der 1. Vorsitzende Siegfried Schäfer dankte den Geehrten ganz herzlich für die bisher geleistete Arbeit und das vorbildliche Engagement und würdigte dies mit der Ernennung zum Ehrenmitglied des Musikvereins Rosswangen.
In seiner Laudatio skizzierte Siegfried Schäfer die Verdienste der neuen Ehrenmitglieder in einem persönlichen Kurzportrait und führte aus, dass alle vier gemeinsam Anfang 1967 mit der Ausbildung begonnen haben und seitdem in all den Jahren dem Verein treu blieben und jeder auf seine Weise eine sehr wichtige Stütze für den Verein sei.
Weiterhin wurde mit Jutta Butz an eine ausgezeichnete Flötenspielerin für 10jährige aktive Musikertätigkeit die Ehrennadel in Bronze verliehen.
Auf dem Bild: v.l.n.r.:
Siegfried Schäfer, Jürgen Butz, Jutta Butz, Eberhard Klaiber, Hermann Butz, Eberhard Butz
Man hört uns immer wieder gern... - nur nicht nach Mitternacht
Diese Erfahrung machten einige Musikanten des MVR nach dem Hock vom Platzkonzert am 22.07.96. Zu Ehren ihres ehemaligen Aktiven und dessen 50. Geburtstag spielten einige "Hocker" kurz nach Mitternacht ein Ständchen vor dem Haus von B. S. Mit dabei auch dessen Tochter S. Als sich nach dem ersten Stück im Haus von B. nichts regte, wurde die Tochter beauftragt, nach dem Geburtstagskind zu schauen. Die Musikanten spielten indes weiter, doch nichts regte sich im Haus. Als schließlich auch die Tochter nicht mehr kam, traten die Musikanten den Rückzug an.
Auf dem Heimweg wurde die Truppe von einem Streifenwagen der Polizei gestellt. Ein Anwohner hatte sich wegen Ruhestörung beschwert.
Sehr freundlich bemerkten die Polizeibeamten: "Man hört euch wohl doch nicht immer so gern!" Übrigens: Am Wochenende vor diesem berüchtigten Ständchen war in Balingen das "Open Air". Von Freitag bis Sonntag dröhnte vom Messegelände Rockmusik. Ein Anwohner aus Endingen hörte auch unser Ständchen und erkundigte sich, ob dies die Konterveranstaltung mit Volksmusik zum "Open Air" gewesen sei.
Miar gond noh lang neit ens Bett!
Die spontanen Aktionen sind immer die schönsten. Gerade diese Stunden sind es, die das aktive Vereinsleben immer wieder von neuem zu einem besonderen Erlebnis machen. Unser Auftritt beim Weinfest in Binsdorf fand den krönenden Abschluss mit einem Hock im Vereinslokal und anschließendem Vesper bei unserem Aktiven Helmut Kraft. Am Freitag, den 11. Oktober, hatte der MVR einen öffentlichen Auftritt beim Fassanstich zum Weinfest der Stadtkapelle Binsdorf. Bis nach 23 Uhr mussten wir warten, ehe wir als letzte Kapelle des Abends nach den Musikvereinen Erlaheim, Gruol und Dormettingen unseren Auftritt hatten. Damit hatten wir wieder einmal den Schlussteil des Programms bei einer Veranstaltung eines anderen Musikvereins zu übernehmen. Mit flotten Weisen - und trotz später Stunde noch sehr konzentriert - unterhielten wir dann bis nach Mitternacht die Besucher. Im Anschluss an unsere Vorträge erfolgte vor der Heimfahrt mit dem Bus noch ein zünftiger Einkehrschwung am Weinstand in der Halle. Es dauerte wie gewohnt seine Zeit, bis auch der letzte Musikant im Bus war, um die Heimfahrt anzutreten. Spontan wurde der Bus zur Festhalle umfunktioniert und mit der Muppets Show ging eine "wilde Session" los.
Vor dem Probelokal angekommen, beschloss man noch einen Hock zu machen. Ausgelassen feierte man noch zwei Stunden weiter, bis sich die Feier teilweise auflöste. Einige jedoch ließen es sich nicht nehmen, Helmut Kraft noch nach Hause zu begleiten. Er war am Tag zuvor zum zweiten Mal Vater geworden und vorübergehend Strohwitwer. Zu Ehren seines Stammhalters Max tischte er ein zünftiges Vesper für die hungrigen Musikanten auf. Der neue Tag war fast schon angebrochen, als auch der letzte Hocker das Haus des Gastgebers verlassen hatte.
Eine Überraschung ist nur dann eine Überraschung, wenn alles etwas überraschend kommt. Dies musste auch unser Jugendleiter Daniel feststellen. Am ersten Adventsonntag fand die Taufe seiner Tochter Annika im Rahmen der Sonntagsmesse in der Kirche in Schömberg statt. Selbst zu Beginn des Gottesdienstes konnte er noch nicht ahnen, wir allerdings auch nicht, dass die Jugendkapelle noch im Laufe der Messe ein Musikstück spielen wird, denn wir waren der Meinung, die Taufe würde erst wie sonst üblich im Anschluss an den Gottesdienst stattfinden.
Als wir - in Schömberg vor der Kirche angekommen - dies erkannten, bezogen wir flexibel und dynamisch wie wir sind, schnell und leise im hinteren Kirchenteil Aufstellung. Und auch der Pfarrer hat sofort geschaltet und unseren Auftritt angekündigt. "Everything I do" hatten wir aufgelegt. Die Akustik in der Kirche war ganz toll und entsprechend gut hat das Stück geklungen. Der spontane Beifall der Kirchenbesucher war wie Balsam für unsere Seelen.
Zum Schluss des Gottesdienstes hatten wir schon unsere Instrumente angesetzt, um noch ein Stück zu spielen, da gab es eine erneute Überraschung. Mit allen Registern tönte plötzlich die Orgel von der Empore. Sich auf einen Wettkampf mit ihr einzulassen, wäre zwecklos gewesen. Nach einiger Zeit ging dann zwar auch der Orgel die Luft aus, aber die meisten Kirchenbesucher hatten die Kirche zwischenzeitlich verlassen. Zurückgeblieben - und darüber freuten wir uns sehr - war Daniel, seine Frau Doris, die ganze Verwandtschaft und natürlich die kleine Annika. Speziell für sie spielten wir noch "Without you". Es schien ihr zu gefallen, denn ihre Gesichtszüge hatten sich seit dem Orgelspiel sichtlich aufgehellt. Vielleicht hat auch der kuschelige Babyschlafsack, den sie von uns Jungmusikern als Taufgeschenk bekam, noch etwas dazu beigetragen.
In den letzten Jahren hat der Ausflug der Jungmusiker am letzten Oktoberwochenende im Terminkalender seinen festen Platz gefunden. In diesem Jahr, am 25. und 26. Oktober machten sich 35 Jungmusikerinnen und Jungmusiker mit 13 Begleitpersonen auf den Weg in den Schwarzwald. Um 14 Uhr ging's los nach Alpirsbach in die dortige Jugendherberge. Schon nach einer knappen Stunde erreichten wir unser Ziel und machten uns dann vor dem Zimmerbezug zu Fuß auf in die Stadtmitte, um die dortige Glasbläserei zu besichtigen.
In einer halbstündigen Vorführung wurde uns gezeigt, wie schnell Glasgefäße, Glaskugeln und Glastiere gefertigt werden. Schnelligkeit ist hier Trumpf, denn bereits nach rund zwei Minuten wird die flüssige Glasmasse wieder hart und nicht mehr formbar. Erstaunlicherweise wurde die Vorführung von den Kindern und den Erwachsenen mit großem Interesse verfolgt.
Nachdem von einigen kleine Reisegeschenke eingekauft wurden, machten wir uns wieder auf den Weg in die Jugendherberge. Nach dem Zimmerbezug nahmen wir das Abendessen ein und alle waren gespannt, was der "Bunte Abend" mit sich bringen wird. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten kam doch noch so manchem Jungmusiker eine Idee, den Abend mitzugestalten. Nach mehr als zweistündigem Spiel, umrahmt von einigen Sketchen, wurde der Disco-Keller in der Jugendherberge geöffnet. Lautstarke Musik dröhnte vom Keller in alle Räume, bis um Mitternacht der Herbergsvater die Ohren voll hatte und sich ermahnend an die Begleiter wandte. Danach fand man einzelne Gruppen beim "UNO-Spiel", im Fernsehraum oder beim Tischfussballspiel wieder.
Wer jedoch gedacht hatte, dass in Kürze die Nachtruhe eintreten wird, hat sich getäuscht. Immer wieder waren Schritte auf dem Gang zu hören und so manche Zimmertür knallte. Gegen 4.30 Uhr haben dann fast alle den verdienten Schlaf gefunden.
Nach dem Frühstück am Samstagmorgen stand eine kleine Wanderung auf dem Programm. Den Jungmusikern stand im Gesicht geschrieben, dass dies nicht der beste Programmpunkt war, da vor der Jugendherberge ein Volleyballfeld aufgebaut war und die Jungmusiker ein Turnier durchführen wollten. Wir entschlossen uns jedoch, alle in die Wanderung einzubeziehen. Die Wandergruppe blieb jedoch nicht lange zusammen. Durch langsames Gehen zeigten manche Jungmusiker ihren Unmut, bis sich der Vorstand breitschlagen ließ und eine Umkehr auf das Volleyballfeld nicht mehr verhindern konnte.
Der Rest der Wandergruppe hatte Glück mit der Wanderstrecke und nach etwas mehr als einer Stunde kamen wir an die Brauereigaststätte im Zentrum von Alpirsbach. Dort nahmen wir den Frühschoppen ein und kamen um 12 Uhr rechtzeitig zum Mittagessen in die Jugendherberge.
Danach ging's weiter nach Freudenstadt ins "Panoramabad". Bereits auf der Fahrtstrecke von knapp 20 Kilometern konnten sich manche nicht mehr wach halten. Die Nacht zuvor machte sich bemerkbar. Nach dreistündigem Badespaß mit Rutsche, 5-Meter-Turm und Warmwasserbecken im Freien wurde um 17 Uhr die Heimreise angetreten. Kurz nach 18 Uhr kamen wir alle wieder wohlbehalten und vollzählig - bis auf eine hängen gelassene Jacke im Panoramabad - zu Hause an. Unterm Strich ein gelungener Ausflug, der jedoch zeigt, wie schwierig es ist, 35 Kinder und Jugendliche unter einen Hut zu bekommen.
Freuen wir uns auf den Ausflug im Oktober 1997.
Trotzdem gab es keinen Grund zur Klage, denn viele Gäste hatten sich den ganzen Tag über wieder im Gemeindesaal - und über die Mittagszeit auch im Jugendraum - eingefunden. Es war ja auch einiges geboten. Mit flotter Frühschoppenmusik unterhielten die Musikkameraden aus Wellendingen. Ingolf und Gerd ließen das Glücksrad kaum zur Ruhe kommen und nicht wenige konnten sich über eine Flasche Wein, eine große Schinkenwurst, einen Essens- bzw. Vespergutschein bei der Kirbe oder andere interessante Glücksradgewinne freuen.
Noch während die letzten Schlachtplatten aus der Küche über den Tresen geschoben wurden, hatten die Gäste bereits die Qual der Wahl, aus den 35 Kuchen am Kuchenbüfett das richtige Stück für den Gaumen auszusuchen. In der Zwischenzeit haben die Musiker aus Ostdorf mit ihrem musikalischen Unterhaltungsprogramm die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf sich gelenkt. Daneben fiel immer wieder der Blick der Besucher auf den an der Decke hängenden Sack mit Flaschenkorken, um bei der gestellten Schätzfrage die Zahl der Korken möglichst genau vorherzusagen. Und auch die auf dem Loszettel eher gelangweilt und stress frei dreinschauende, aber gut genährte Sau, konnte viele Kirbebesucher zur Abgabe eines Verlosungszettels bewegen.
Während in der Küche bereits fleißige Hände den Backsteinkäse für die bevorstehende Vesperzeit schabten, tüftelten die Rosswanger Musiker auf der beengten Tribüne ihre Sitzordnung für den abschließenden musikalischen Auftritt aus. Rechtzeitig zu den musikalischen Vorträgen ist auch Oskar Bertsch aus Dormettingen - ein stiller Gönner des Musikvereins Rosswangen - eingetroffen. Die Musiker hatten somit eine gute Gelegenheit, die von ihm gestiftete und kurzfristig einstudierte "Granitpolka" zu spielen. Die Freude bei ihm über die seinem Handwerk gewidmete Polka war ebenso groß wie unsere Freude über die erhaltene Geld- und erneute Notenspende. Endlich war es soweit. Die Verlosungen wurden vorbereitet, so dass es bald Antworten gab auf die Fragen "Was für einen Überraschungspreis gibt es beim Rätsel in der Vereinszeitung?", "Wie viele Korken sind im Sack?" und "Wer gewinnt die Sau?".
Der streng geheime Überraschungspreis war ein Reisegutschein im Wert von 200 DM und ging an Josef Schell. Also, mitmachen lohnt sich. 1292 Korken waren im Sack. Die überwiegende Zahl der Teilnehmer hatte sich gründlich verschätzt. Trotzdem wurde das Ergebnis von niemanden angezweifelt, denn es gab kaum jemanden, der sich im nachhinein nicht voll in seiner Meinung bestätigt sah, es von Anfang an gewusst und recht gehabt zu haben, dass es doch viel viel mehr Korken seien als man letztlich auf den Zettel schrieb. Ein gutes Schätzvermögen bewiesen Thomas Leukhardt aus Weilstetten, Sandra und Birgit Grunwald und Gisela Effinger, die dem Ergebnis ziemlich nahe kamen und einen Wurstkorb, einen Schinken, einen Karton Wein und eine neu gestylte MVR-Mütze als Schätzpreise an sich nehmen konnten.
Burgbühl 1 stand als Adresse auf dem Verlosungszettel für die Sau. Die Einheimischen wussten gleich, wer der Gewinner war. Nur Anton Klaiber selbst konnte erst mit etwas Verzögerung sein Glück begreifen. Dafür hatte unser Ehrenmitglied aber um so schneller eine saustarke Idee, was er mit seinem Gewinn anfangen will. Er spendet die Sau für ein Schlachtfest beim Musikverein im neuen Jahr. Bis dahin kann die Sau noch etwas zulegen und wir freuen uns heute schon auf die Schlachtplatte. Hoffen wir für die nächste Kirbe, dass auch dann die Sau wieder in so spendable Hände fällt.
Dass wir nicht nur Musik machen können, zeigt die alljährliche Teilnahme an der Fußball-Dorfmeisterschaft des SVR und beim Firmen- und Vereinsschießen im Schützenhaus.
Bei der Fußball-Dorfmeisterschaft meldeten wir eine Herren- und zwei Damenmannschaften. Die Herren kamen durch die Vorrunde und belegten am Schluss dann den guten dritten Platz. Aus Respekt vor den Fußballkünsten unserer Damen, hatte sich keine weitere Damenmannschaft mehr am Turnier beteiligt. Trotzdem zogen unsere Fräuleins ihre Kickschuhe an und zeigten ein spannendes und temperamentvolles Einlagespiel, bei dem die jungen Musikerinnen die etwas älteren Musikerinnen schließlich knapp aber verdient gewinnen ließen.
Zum Firmen- und Vereinsschießen meldeten wir 3 Herrenmannschaften und zwei Damenmannschaften. Unsere Mädchen erreichten den 1. und den 4. Platz. Yvonne Hahn erzielte in der Einzelwertung den hervorragenden 3. Platz. Bei den Herren erreichte die Mannschaft Musikverein Herren I den 3. Platz und ein weiterer Pokal ging in die Hände des Musikvereins.
Insgesamt nahmen wir bei der Fußball-Dorfmeisterschaft und dem Vereinsschießen 7 Pokale mit ins Probelokal. Da unsere Glasvitrine langsam aus den Nähten platzt, wurden unsere Schreiner Matthias, Ingolf und Harald mit der Fertigung einer neuen Glasvitrine beauftragt. Mal sehen, ob unsere überlenkten Schreiner die Glasvitrine noch vor der Ortsumgehungsstraße fertig stellen.
Nach wochenlangem Tonleiterüben und Theoriepaukerei nahmen am 4./5. Oktober 96 sieben Jungmusiker des MVR an der D1-Prüfung teil.
In der Leistungsstufe D 1 wird bei der Prüfung schon einiges abverlangt. Neben der musikalischen Grundtheorie muss das Auswendigspielen der Dur-Tonleitern mit Vorzeichen bis zu drei # und drei b sowie das Vortragen der dazugehörenden Tonika-Dreiklänge beherrscht werden. Das Vorspielen eines Pflichtstückes, welches 6 Wochen vor dem Prüfungstermin ausgegeben wird, gehört zum zweiten Teil der praktischen Prüfung. Zur Bewertung der Vorträge werden insgesamt sechs Kriterien herangezogen:
- Spieltechnische Bewältigung der Tonleiter
- Rhythmische Genauigkeit
- Phrasierung / Artikulation
- Dynamische Gestaltung
- Tonbildung / Intonation
- Musikalische Gestaltung / Gesamteindruck
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Unsere 7 Jungmusiker haben alle Schwierigkeiten gemeistert und mit Erfolg bestanden. Es waren dies:
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Nicole Grathwol Carolin Klaiber |
Maria Mattes Jasmin Riekert Daniel Hahn |
Volker Naujoks Thomas Nell |
An dieser Stelle möchte wir allen Prüfungsteilnehmern nochmals recht herzlich gratulieren. Einen besonderen Dank gilt den Ausbildern Rainer Schweizer, Bernhard Butz und Musikschullehrer Josef Lohmüller, die für die Durchführung der Theorie- und Praxisvorbereitungen verantwortlich waren.
Das Wochenende am 27. und 28. September stand für Balingen und Rosswangen ganz im Zeichen der Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Royan. Eine Delegation mit ca. 140 Personen hatte sich zum Besuch angemeldet. Für die Stadtverwaltung und dabei insbesondere Frau Annette Müller, die persönliche Referentin des Oberbürgermeisters, bedeutete dies eine große organisatorische Aufgabe. Erst relativ spät wurde auch der Musikverein Royan als Teilnehmer der Reisegruppe angekündigt. Eine Anfrage, ob der Musikverein Royan nicht bei Gastfamilien des Musikvereins Rosswangen untergebracht werden könnte, richtete Frau Müller an unseren 1. Vorsitzenden Siegfried Schäfer.
Schon bald konnte Siegfried Schäfer die Zusage erteilen, denn er sorgte in zahlreichen Gesprächen mit aktiven und passiven Mitgliedern für die Unterbringung der 40 Musiker. Im Rahmen des Besuchs sollte auch ein französischer Abend in der Stadthalle stattfinden, bei dem der Musikverein Rosswangen ebenfalls mitwirken sollte. Ob der Zufall es so gewollt hat, oder unser Dirigent bereits im letzten Herbst bei der Planung des Programms zum Frühjahrskonzert eine Vorahnung auf dieses Ereignis hatte, weiß niemand. Auf alle Fälle passte unser einstudiertes Konzertprogramm hierfür ganz optimal, denn "Musik aus und über Frankreich" hatte unser Motto beim Dreierkonzert im Frühjahr gelautet. Schnell waren die Eintrittskarten für den Abend in der Stadthalle vergriffen, besonders viele Rosswanger Bürger und Freunde des MVR wollten mit dabei sein. Bedingt durch die verspätete Rückkehr des Dampfzuges aus Haigerloch mit den Gästen aus Royan und den Gastfamilien hatte das Programm dann am Abend erst mit einer halbstündigen Verspätung begonnen. Der Musikverein Rosswangen eröffnete den Abend musikalisch mit der französischen Nationalhymne.
Oberbürgermeister Dr. Merkel freute sich in seiner Begrüßung über die große Resonanz dieses Abends. Ein herzlicher Dank galt allen Gastfamilien für die Unterbringung der Besucher aus Royan. Erstmals hatte auch der Musikverein Rosswangen partnerschaftliche Kontakte. Dem 1. Vorsitzenden Siegfried Schäfer galt ein besonderer Dank. Die Unterbringung des Musikvereins aus Royan in Rosswangen hatte er komplett organisiert.
Im ersten Teil des Programms unterhielten dann also wir die Gäste. Alle Musiker waren bestens konzentriert und motiviert. Am Ende des Konzerts war gar zu hören, so gut hätten wir selten mal gespielt. Es machte uns auch viel Spaß, wenn auch die Bedienungen nicht gerade rücksichtsvoll uns gegenüber waren. Bestecke und Teller klirrten des öfteren auf dem Boden und bei zahlreichen Besuchern war die Unterhaltung mit dem Tischnachbarn wichtiger als unsere Vorträge. Wir jedoch ließen uns deswegen nicht stören und beendeten nach einer guten dreiviertel Stunde unseren Auftritt. dass man für einen solchen Abend mit französischen Gästen vor allem Zeit mitbringen muss, erfuhren die Besucher vor dem Auftritt des Musikvereins Royan. Die Musiker wollten erst einmal das Menü mit Maultaschen aus der Stadthallenküche genießen, vor dem Griff zu den Instrumenten. Dabei konnte mancher Franzose die schwäbische Küche intensiv kennen lernen, denn bei den Gastfamilien gab es hie und da ebenfalls schon Maultaschen einige Stunden zuvor beim Mittagessen.
Nach einer längeren Programmpause brachten dann die 40 teils noch recht jungen Musiker und Musikerinnen eine Kostprobe ihres Könnens zu Gehör. Unter der Leitung von Dirigent Grassiot erklangen einige sehr anspruchsvolle Kompositionen. Als weiterer Programmpunkt folgten die "Goldfinken" aus Rosenfeld, sie unterhielten die Besucher mit Volksliedern und animierten zum mitsingen. Allerdings sprengte dies etwas den Rahmen, denn zeitlich lag man jetzt völlig aus dem Kurs. Dann folgten zahlreiche Reden von den OBs der beiden Städte und Mitgliedern der Komitees. Die Uhr zeigte schon bald eine Stunde vor Mitternacht, als dann nochmals die "Goldfinken" zu singen begannen. Die Tanzgruppe "Can-Can" setzte dann das Unterhaltungsprogramm fort, und machte ihrem Namen alle Ehre. Für ihre Darbietung ernteten die jungen Damen um Frau Calvi viel Beifall. Unter der Leitung von H. Barreaud stellte sich die Gruppe "Belle Epoque" erst nach Mitternacht zunächst mit einem Volkslied vor, in dem es vor allem um die Damenmode um die Jahrhundertwende ging. Gekleidet in historischer Ballkleidung aus dem vorigen Jahrhundert tanzte die Gruppe dann Walzer. Das allerdings nicht gerade schwungvoll, dafür aber sehr lange.
Am Ende des offiziellen Programms angekommen, nutzte OB Dr. Merkel die Gelegenheit, sich bei allen zu bedanken, die zum Gelingen des Abends beigetragen hatten. Da es jetzt bereits spät nach Mitternacht war, herrschte bei vielen Gästen schon der Wunsch nach Hause zu gehen. Den "Five Zylinders mit Minigolf" war es freigestellt, noch aufzuspielen. Der Entschluss, dieses um kurz vor ein Uhr zu lassen, war dann wohl auch richtig, obwohl viele Rosswanger Fans sehr gerne noch das Tanzbein geschwungen hätten.
Zu einem zünftigen Volksfest wurde der "5. Bayrische Tag" des Musikvereins Rosswangen am Sonntag, 25. August 1996. Den ganzen Tag über waren das Festzelt und der Saal im Gemeindehaus bis auf den letzten Platz besetzt. Und auch im freien suchten noch viele Besucher einen Platz. Allerdings wurden sie in regelmäßigen Abständen durch kurze Regenschauer gestört. Es war das erste Mal, seit der "Bayrische Tag" in Rosswangen gefeiert wird, dass mehr Regentropfen als Sonnenstrahlen über Rosswangen lagen. Dennoch stand am Ende fest, dass es der durstigste "Bayrische Tag" war, der jemals gefeiert wurde. Mit 12 Hektoliter Bier floss der Gerstensaft in Strömen und auch die bayerischen Schmankerln fanden wieder regen Absatz.
Musikalisch sorgten die "Five Zylinders mit Minigolf" für Stimmung und Unterhaltungsmusik zum Frühschoppen und über die Mittagszeit. Besucher aus nah und fern machten mit, bei den Späßen der sechs Hobby-Musiker. Als besondere Attraktion war erstmals auch ein Tanzboden geschaffen worden, auf dem die Firma Zahner bei einer Modenschau die neuesten Trachten- und Landhausmodetrends präsentierte.
Als eine weitere Attraktion folgte am Nachmittag ein Auftritt der jungen Sängerin "Carina Cristin" aus Ostdorf, die mit ihrem neuesten Hit Werbung machte für die Teilnahme an Wilfried Haselbergers Hitparade bei RT4. Bis in die späte Nacht hinein wurde gefestet und so mancher erlebte den Heimweg schwankend und wankend. Erfreulich am "Bayrischen Tag" ist, dass der Besucherkreis immer größer wird und allgemein zu hören ist, dass es immer wieder ein Erlebnis sei, bei den Festen in Rosswangen mit dabei zu sein. Es ist halt einfach schön, ein zünftiges Fest zu feiern, bei dem auch die Gemütlichkeit zum Schwatz mit Bekannten nicht zu kurz kommt.
Auch der Auf- und Abbau klappte wiederum sehr gut. Alle Aktiven und zahlreiche Passive waren im Einsatz, und wäre nicht beim Heimtransport des Geschirrmobils nach Balingen durch eine notwendige Vollbremsung die Ladung verrutscht, wäre das Fest ohne Schaden verlaufen. So aber wurden zahlreiche Teller zerdeppert, die sich auf der Schadensrechnung auf über 300 DM aufsummierten. Aber der Schaden ist beglichen und wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten "Bayrischen Tag", bei dem es hoffentlich wieder so zünftig wird in Rosswangen.
In Verbindung mit der letzten Musikprobe vor der Sommerpause ist unser Platzkonzert inzwischen zu einer kleinen Tradition geworden. Viele Ehrenmitglieder, Angehörige der Aktiven, Passive und Freunde des MVR nahmen auch an diesem Montagabend unsere Einladung an und hörten uns zu. So verwandelte sich der Hof vor dem Rathaus zu einem gemütlichen Treffpunkt für jedermann. Unser Dirigent Jürgen Gruhler hatte ein ansprechendes Unterhaltungsprogramm für ca. eine Stunde vorbereitet, mit dem wir die Besucher und darüber hinaus weit hörbar das ganze Dorf unterhielten. Das Repertoire hatte von Marschmusik, Polka bis zur modernen Unterhaltungsmusik für jeden etwas zu bieten.
Schon bald waren die angebotenen Plätze im Rathaushof belegt und weitere Stühle mussten aus dem Saal geholt werden. Unter den vielen Gästen weilte auch unser Ortsvorsteher Kurt Haigis, der seinen Besuch mit einer kleinen Radtour von Weilstetten herüber verbunden hatte. Auch für das leibliche Wohl war wieder bestens gesorgt. Zu den angebotenen Roten Würsten vom Grill konnte aus zahlreichen Salaten ausgewählt werden. Diese wurden von einigen Frauen der Musikanten zubereitet und gespendet. Bei einem Schoppen Bier oder einem Viertele Wein ergab sich im Anschluss an die musikalischen Vorträge für alle die Gelegenheit zum geselligen Beisammensein.
Gespannt erwarteten die Besucher an diesem Abend auch die erste Ausgabe der Vereinszeitung "MVR aktuell". Auf 52 Seiten wird darin über die Aktivitäten des Musikvereins im ersten Halbjahr 1996 berichtet. Einen großen Teil nehmen die Berichte unserer Konzertreise in Italien im Juni ein. So manche Erinnerung an die Reise und andere Aktivitäten des Vereins wurden wieder wach. Allgemein fand die Vereinszeitung großen Anklang und war nach wenigen Tagen auch sehr schnell vergriffen.
Leider hatte ja der Sommer nicht sehr viele laue Nächte zu bieten. Auch an diesem Abend wurde es nach Sonnenuntergang merklich kühl. Dennoch verweilte die gemütliche Runde des Platzkonzertes bis annähernd 23 Uhr. Für alle, die so früh noch nicht nach Hause wollten, bot der Saal im Vereinslokal noch Zuflucht.
Am Samstag, 06.07.96, trafen sich alle Jungmusiker um 14 Uhr vor dem Probelokal. Nachdem alle auf die Autos verteilt waren, machte man sich auf den Weg ins "Arena" nach Frommern. Natürlich waren alle mit großer Freude dabei und stürmten sofort in die Umkleideräume oder gleich auf die Spielfelder.
Als sich dann alle Jungmusiker zusammengefunden hatten, loste man die Spielpaarungen aus und es ging dann auch gleich richtig los. Alle lieferten sich einen erbitterten Kampf, doch das absolute Spitzenspiel lieferten sich Johanna & Alexandra gegen Ingolf & Siggi. Nach der Spieldauer von 2 mal 10 Minuten stand es 37 : 3 für unsere beiden Vorstände. Dies war das höchste Ergebnis am ganzen Nachmittag. Als dann alle anderen Spiele vorbei waren, kam es zum lang ersehnten Finale, in dem sich Michael Butz mit Markus Beck und Ingolf mit Siggi gegenüberstanden. In diesem Spiel gab es ein ständiges hin und her; doch zum guten Schluss konnten Michael & Markus das Spiel für sich entscheiden. Somit standen die Gewinner des Badmintonturniers fest und erhielten einen Gutschein vom "Labyrinth".
Nach einer kurzen Erfrischung ging man zum gemütlichen Teil - und zwar zu einem Grillfest hinter dem Probelokal - über. Ingolf - unser Chefkoch - bereitete die Würstchen zu und die Eltern der Jungmusiker spendeten die Salate. Nachdem alle gegessen hatten, ließ man das Fest langsam ausklingen. Dies war ein sehr erlebnisreicher Tag für alle Jungmusiker.
Die Hinfahrt
Schwer bepackt mit Koffer, Reisetaschen und Instrumenten fanden sich alle Reiseteilnehmer am Mittwochabend nach 21 Uhr im Hof vor dem Rathaus ein. Gut gelaunt zeigte sich die große Musikerfamilie im Reisefieber. Drinnen im Probelokal hatte der Gesangverein seine Singstunde, die - allerdings gestört durch unsere Reisevorbereitungen - bei Zeiten beendet wurde. Immer größer wurde der Gepäckplatz im Hof und man erwartete schon sehnsüchtig den Bus der Firma Maas-Reisen. Dann, so kurz nach halb zehn, fuhr der Doppeldecker mit Anhänger die Bushaltestelle an. Die Gepäckverladung konnte beginnen und das Gedränge war groß, seinen Koffer möglichst schnell aus den Händen zu haben. Schließlich wurden auch die Instrumente im Anhänger verstaut. Unser Dirigent Jürgen Gruhler traf inzwischen auch ein und erweckte mit seinem weißen Strohhut schon einen richtig italienischen Eindruck. Der Gesangverein hatte sich auch im Hof versammelt, um uns ein Abschiedsständchen zu bringen. "Muss i denn zum Städtele hinaus" erklang für uns und steigerte so das Reisefieber noch mehr. So langsam hieß es Abschied nehmen von all denen die gekommen waren, um uns nachzuwinken. Ein Abschiedskuss für den Partner, der nicht mitkommen durfte und dann ab in den Bus, wo die besten Plätze schon belegt waren. So kam es natürlich auch zu kleineren Rangeleien, um sich eventuell doch noch einen der gewünschten Sitzplätze bzw. Sitznachbarn zu sichern.
Es ist 22.10 Uhr, der Bus setzt sich in Bewegung und die Fahrt geht los. Schon kurz nach dem Ortsschild in Richtung Dotternhausen begrüßte uns der Busfahrer Georg und erklärte kurz die Route. Dann folgten einige Anweisungen über die Möglichkeiten der Sitzeinstellungen und die zur Verfügung stehende Technik. Auch teilte er mit, dass im Bus Rauchverbot sei, jedoch ausreichend Pausen eingelegt werden. Der Mittelgang war mit einigen Kisten "Tannenzäpfle" belegt, von denen alsbald reger Gebrauch gemacht wurde. Für die einen um den Durst zu löschen, für die anderen, um die nötige Bettschwere für ein paar Stunden Schlaf im Sitz zu bekommen.
Beim Grenzübergang Kreuzlingen ging's in die Schweiz und nach Rohrschach legte man die erste Pause ein. Von dort ging's weiter in Richtung San Bernardino entlang der Via Mala Schlucht, die jedoch bei stockfinsterer Nacht nicht zu sehen war. Im Bus war gute Stimmung, immer wieder hörte man irgendwo ein schallendes Lachen. Einige hatten inzwischen schon geschlafen, wurden jedoch immer wieder aufgeweckt, da ständig einige im Bus waren, um sich Getränke zu beschaffen oder einen neuen Gesprächspartner zu suchen. Kurvenreich war die Strecke bis zur Passhöhe und dann bei der Fahrt hinab ins Tessin sah man an den weit entfernten Lichtern unten im Tal, wie hoch oben der Bus noch war. Eine zweite Pause folgte, nachdem man wieder unten im Tal war. Danach so gegen 3 Uhr wurde es ruhig im Bus; die meisten hatten inzwischen ihren Schlaf gefunden und kaum einer bemerkte den kurzen Stop am Grenzübergang in Chiasso nach Italien.
Gegen 6 Uhr morgen erreichte man die Autobahn in Höhe Mailand. Es war schon lange hell und die meisten waren wieder aufgewacht. Es gab allerhand zu sehen, zerfallene Gebäude und schrottreife Maschinen zierten die Landschaft. Immer wieder konnte an einer Informationstafel über der Autostrada die Außentemperatur abgelesen werden, die schon bei 28 Grad lag. Erst beim Durchfahren der Via Reggio wurde die Landschaft wieder etwas hügeliger. Eine größere Pause um ca. 8 Uhr nützte man, um sich die Beine zu vertreten oder die langen Hosen gegen kurze zu wechseln. Der Busfahrer gab durch, dass wir wie geplant gegen 9 Uhr Florenz erreichen werden. Dann ging die Fahrt weiter und nach einiger Zeit passierte man die Grenze zur Toskana. Eine herrliche Landschaft, die wir da ausgesucht hatten. Etwas nach 9 Uhr erreichte der Bus Florenz und damit unser erstes Reiseziel.
Toskana - mal kulinarisch
Unsere kulinarischen Streifzüge durch die Toskana begannen mit einem Mittagessen im Hotel Astoria in Florenz. Dass uns allen nach der langen Fahrt und der anschließenden Stadtführung die Nasenlöcher ordentlich geraucht haben, war klar. Doch dem konnte beim Mittagessen ordentlich abgeholfen werden.
Mit Lasagne als Vorspeise sowie im Hauptgang ein Schweinesteak mit würzigen Auberginen und einer Art Bratkartoffeln, erlebte man die erste Begegnung mit der italienischen Küche. Zum Nachtisch ein Stück Kuchen, den man zwar nicht mit dem von zuhause vergleichen konnte, aber gut.
Nach dem Platzkonzert erwartete uns am ersten Abend im Hotel nochmals ein Menü. Mit einer Gemüsesuppe zum Auftakt konnte man die Küche geschmacklich loben. Im Hauptgang wurden zwei Scheiben pikant gewürztes Schweinefleisch gereicht. Die Dicke der Scheiben kann mit dem Ausspruch von Jogge Schäfer am besten beschrieben werden: "Da sind zuhause meine Wursträdle aufs Brot wesentlich dicker!" Zum Fleisch wurden Bratkartoffeln gereicht und frischer Spinat. Der Nachtisch bestand dann aus einer Art Mandelpudding mit Schokoladensoße. Ungläubig blickten besonders unsere Jugendlichen in Richtung Küche, ob das alles gewesen sei. Für den Vorstand das Zeichen, Kontakt mit der Küche aufzunehmen und die Verhandlungen über die Größe der gewünschten Portionen aufzunehmen. Mit einem etwas ungläubigen Blick kam das Bewirtungspersonal mit Nachschub, der ratzebutz vernichtet wurde.
Sehr gastfreundlich zeigte sich das Bewirtungsteam in unserer Stammkneipe "Quelli del '64". Dort wurden wir jeden Abend zum Wein mit belegten Baguette-Häppchen in verschiedenen Variationen und Pizzabrot beschenkt.
Zum Frühstück im Hotel wäre anzumerken, dass es Aprikosen und Pfirsichmarmelade in Portionspäckchen auch zuhause gibt. Ein ernsthaftes Wörtchen sollte mit dem Bäcker gesprochen werden, dessen Brötchen zu klein und zu wenig sind. Generell muss den Italienern bescheinigt werden, dass sie mit relativ salzarmem Brot einen wertvollen Beitrag zur Vermeidung von Bluthochdruck und Wasserbildung im Körper beitragen. Der Kaffee schmeckte ordentlich. Wurst und Mortadella waren äußerst fein geschnitten. Hier hat die Aufschnittmaschine der Firma Bizerba beste Dienste geleistet, mit Schnittstärken von 0,5 mm konnte ein ausgezeichnetes Schnittbild erreicht werden.
Das Mittagessen in der Stadt Siena wurde im Restaurant Spada Forte gereicht. Dieses hätte planmäßig auf einem typischen Landgut stattfinden sollen, das jedoch kurze Zeit zuvor abgebrannt sei. Ein fünfgängiges Menü wurde hier gereicht. Als Vorspeise gab es mit verschiedenen Pasten und Mortadella belegte Baguette-Scheiben. Darauf folgte eine würzige Tomatensuppe und anschließend eine Art Spaghetti mit Tomaten-Pilzsoße. Im Hauptgang ein würziges Gulasch mit Kartoffeln. Der Nachtisch wurde mit einer Art Rührkuchen gereicht. Die großen Portionen sättigten bis zur völligen Fülle. Anzumerken wäre hier, wenn man uns vor Beginn des Essens die Speisenfolge und das Quantum der Portionen gezeigt hätte, könnte der Hunger bis zur völligen Sättigung besser eingeteilt werden.
Das Abendessen im Hotel war nach der Chianti-Weinprobe sehr gut. Leider war der Hunger nach dem Menü in Siena und den Häppchen nicht allzu groß. Die Küche hatte aus dem Vorabend gelernt und überraschte uns mit großen Portionen. Tagliatelle mit einer Tomatenfleischsoße zur Vorspeise und auf Wunsch auch mit Nachschlag sättigten schon ordentlich. Im Hauptgang reichte man Glatthai in würziger Tomatensoße auf Toskana Art und Kartoffeln sowie Karottengemüse. Ein Obstsalat zum Nachtisch rundete das Menü ab.
Auch in Pisa erlebte man ein Essen, hier allerdings konnte jeder es so halten wie er es wollte. In einer Pizzeria, die von Reiseführer Roberto empfohlen wurde, konnten die meisten von uns zu sehr günstigen Preisen ein gutes Essen einnehmen.
Das Abendessen im Hotel Dei Fiori war geschmacklich sehr gut. Als Vorspeise gab es wiederum ein Nudelgericht und anschließend einen Braten auf original Toskana Art. Das bestand darin, dass das Fleisch einen vorzüglich gewürzten Geschmack hatte, obligatorisch dazu die Kartoffeln und erstmals einen grünen Salat, der bereits in der Küche mit Essig und Öl angereichert wurde. Den Abschluss bildete ein Schaumpudding mit dem Geschmack der Honigmelone. Ein Lob auf die italienische Küche soll an dieser Stelle stehen, und nochmals ein Zitat von Gilla "In Deutschland fressed se Pizza und in Italien do mechtat se Wurschtsalat!" ausgesprochen auf die sehnsüchtigen Gelüste einiger Musikanten nach einem richtig sauren Wurstsalat bereits am zweiten Reisetag.
Zur Abrundung unserer kulinarischen Erfahrungen der Reise soll auch noch der Besuch im Mövenpick Restaurant in Bellinzona (Schweiz) angeführt werden. Geschmacklich kann nicht viel kritisiert werden, dass allerdings eine Portion Spaghetti mit etwas Soße und ein Salatteller vom Büffet plus ein alkoholfreies Bier unbedingt 36 DM Kosten müssen, ist nicht für alle unbedingt verständlich. Ausspruch hierzu: "Was nix koscht, ischt au nix!"
Hier becherten schon die alten Römer - lange vor den Rosswanger Musikanten
Mit viel Mineralwasser - mit oder ohne "Gas" - löschten die Musikanten den großen Durst in der Toskana. Doch für den kleinen Durst und als Begleiter der vielfältigen und meist mehrgängigen italienischen Küche bevorzugten selbst die hartgesottenen Biertrinker unter den Musikanten während der Tage in der Toskana die Chianti-Weine. Eine Weinprobe auf dem Weingut Aiola tat ein übriges, um sie für einige Tage auf den Chianti einzuschwören. Doch bei manchem antwortete der biergewöhnte Magen ob dieser radikalen Umstellung mit hartnäckigem Sodbrennen. Ein magenberuhigendes kühles Weizenbier war jedoch in unerreichbarer heimatlicher Ferne, und so begnügten sie sich zwischendurch mit Tannenzäpfle und Haigerlocher Pils aus den Vorräten im Bus.
Doch zurück zum "Wein aller Weine". Inmitten von Olivenhainen in einer kleinen Region zwischen Florenz und Siena wächst von der mediterranen Sonne verwöhnt die Sangiovese-Rebe, an der die roten Trauben für diesen Wein gedeihen. Da es sich beim Chianti um einen Verschnitt d.h. aus verschiedenen Weinsorten gekeltertem Wein handelt, ist sein Facettenreichtum in Geschmack und Bukett außerordentlich und es gilt das Motto: Auf die spezielle Mischung kommt es an. Der edelste Chianti ist der "Classico", der sich durch seinen sanftherben, trockenen und gerbstoffreichen Geschmack auszeichnet.
In Italien selbst wird der Chianti jung und möglichst fruchtig herb aus der dort typisch strohumflochtenen Flasche getrunken. Der Chianti ist aber durchaus auch für längere Flaschenlagerung in der typischen Bordeaux-Flasche geeignet. Doch diesen Eignungstest muss nur noch der geringste Teil des von den Musikanten nach der Weinprobe gekauften Chiantis bestehen. Denn eine Reihe durstiger Musikanten wurde von der Sorge umgetrieben, die vollen Chiantiflaschen könnten auf dem Heimweg an der Grenze Zollprobleme heraufbeschwören. Im Gefühl der vorausdenkenden Weitsicht wurde der Chianti umgehend verkostet und so konnten die Musikanten beim Passieren der Grenze sorgenfrei das Lied trällern "Ja, Ja der Chianti-Wein, der lässt uns fröhlich sein ....".
Musikalische Erfolge
Zwei musikalische Auftritte der Kapelle waren im Reiseprogramm eingeplant. Dazu hatte unser Dirigent Jürgen Gruhler ein ansprechendes Programm ausgearbeitet und in den Musikproben mit uns einstudiert.
Mit Stücken wie "Happy Italia" oder dem "Florentiner Marsch" war man auch mit italienischer Musik präsent. Das erste Konzert war bereits am Donnerstag um 17 Uhr eingeplant, also am ersten Tag. Nur wenig Zeit blieb uns allen, nach der Ankunft in Pescia und dem Zimmerbezug im Hotel, sich einigermaßen frisch zu machen. Eigentlich blieb nur Zeit um die Uniform anzuziehen und dann ging es gleich wieder los zum Platz an dem der Auftritt stattfinden sollte. Dort fanden wir neben weißen Klappstühlen eine Hand voll Menschen vor. Der erste Eindruck war nicht gerade so, als ob man unsere Ankunft sehnsüchtig erwartet hätte. Ein Mitarbeiter des Bürgermeisters begrüßte uns und teilte mit, dass die Gemeindeverwaltung erst vor wenigen Tagen von unserem geplanten Auftritt unterrichtet wurde. Dadurch sei auch keine Zeit geblieben, um eine entsprechende Organisation bzw. Werbung für die Veranstaltung zu machen. Auf einigen Fotokopien am Eingang zu dem kleinen Park mit Spielplatz war unser Platzkonzert angekündigt worden, was wohl die einzige Werbung gewesen war. Die Agentur, die zur Vermittlung der Konzerte eingeschaltet war, hatte also ihre Aufgabe nicht gut gelöst. Der Gedanke, vor leeren Stühlen zu spielen, war nicht allzu motivierend und auch unserem Vorstand Siggi und dem Dirigenten sah man die Enttäuschung an. Wir stellten die Stühle auf und machten uns bereit. Drückend heiß war es und die meisten von uns kamen schon beim Aufbau ins schwitzen. Selbst ein Stuhl kollabierte und ein Musiker sackte mit samt seinem großen Instrument auf italienischen Boden.
Dann ging unser Platzkonzert los, mit dem "Florentiner Marsch". Es hatten sich inzwischen auch einige Zuhörer eingefunden, wenn auch die meisten davon die Mütter der im Park spielenden Kinder waren. Auch einige Fenster an den umliegenden Häusern öffneten sich und so gesellten sich noch einige Zuhörer dazu. Den größten Teil der Zuhörerschar aber bildeten unsere Begleitpersonen. Am Ende des Stückes erhielten wir sehr viel Beifall, was alle ein bisschen aufbaute. Die Reise und auch die Stadtbesichtigung in Florenz war sehr anstrengend und so konnte man verstehen, dass nicht alles perfekt gespielt wurde. Aber jeder versuchte das Beste zu geben und am Ende erhielten wir auch für den Marsch "Alte Kameraden" viel Beifall. Zuvor hatte unser Vorstand noch ein Bild von Kirche und Gemeindehaus sowie ein Buch der Stadt als Gastgeschenk überreicht.
Nachdem das erste Konzert so schlecht organisiert war, waren die Erwartungen zum zweiten Auftritt in Pistoia sehr gedämpft. Noch dazu, dass man in Pisa zuvor wieder einen kulturell anspruchsvollen und sehr heißen Tag hinter sich hatte. Es war sehr still im Bus auf der Fahrt von Pescia nach Pistoia, man kann fast sagen, dass die Stimmung auf den Nullpunkt zu sinken drohte. Dies verbesserte sich auch nicht, als der Bus die Stadt erreicht hatte und die Suche nach dem Treffpunkt mit den Mitgliedern des "Club für Europa" begann. Durch enge Gassen zwängte sich der Bus hinein in Richtung Stadtkern. Endlich - nach gut 20-minütiger Suche - erreichte man den Platz und es zeigten sich einige Personen, die uns erwarteten.
Eigentlich wusste jetzt keiner genau was los ist! Findet nun der Marsch vor dem Konzert statt oder nicht? Etwas aufgeregt wurden die Instrumente ausgeladen und wir marschierten zum Marktplatz, wo zwischen Gemüse, Obst und weiteren Waren ein Platz für uns frei gehalten worden war. Auf den bereitgestellten Stühlen ließen wir uns nieder. Jetzt ein neuer Befehl, es findet doch zuerst ein Marsch statt. Der begann dann auf dem Platz vor dem Dom und dem Rathaus. Angeführt von einem Polizeimotorrad mit Blaulicht begann der Marsch. Eine tolle Akustik, die einen Klang vermittelte, als ob mehrere Hundert Musiker zum Massenchor aufspielen. Mit dem "Telstar Marsch" ging's um einige Hausecken herum zum Marktplatz. Übrigens ein tolles Bild, wie wir da angekommen sind mit unseren weißen Sommerhüten, die wir am Nachmittag in Pisa für 10000 Lire das Stück gekauft hatten.
Schnell war der Platz gefüllt mit vielen Zuhörern, die das erste Stück von uns erwartet haben. Wiederum der "Florentiner Marsch", der mit viel Beifall belohnt wurde. Heute hat alles gestimmt, vergessen war die Müdigkeit und jeder legte sich ins Zeug. Nach dem Stück ergriff Siegfried Schäfer das Wort und bedankte sich für die Einladung, in Pistoia spielen zu dürfen. Eine Dolmetscherin übersetzte die Rede, allerdings ohne Mikrophon und so konnten nur sehr wenige hören, was Siggi über den Musikverein und unser Dorf erzählte. Wiederum wurden zahlreiche Geschenke von uns überreicht und dann begrüßte uns der Präsident des "Club für Europa". Der sprach nur italienisch und das wurde dann für uns übersetzt. Der Vorstand der Händler auf dem Marktplatz überreichte uns ein Plakat mit dem Kulturprogramm für den Sommer. Darauf wurde der "Musikerein Rosswangen" an oberster Stelle erwähnt. Als weitere Stücke folgten "L'Avenue", "Moment for Morricone", "Ein Amerikaner in Paris", "Jalousie", "Happy Italia" und einige weitere Stücke. Zum Abschluss dann noch der "Alte Kameraden" Marsch. Die frenetisch geforderte Zugabe brachten wir dann mit dem "Deutschmeister-Regimentsmarsch". Wie gerne hätten wir auch noch "Just a Gigolo" gespielt, es hätte doch so toll zu unserem neuen Outfit mit Sommerhut gepasst. Aber als weitere Zugabe, die noch viel lautstarker gefordert wurde, hatte unser Dirigent "Selections from Starlight Express" ausgewählt. Das war dann auch ein tolles Ende des Konzertes, das uns allen und den Italienern sichtlich Spaß gemacht hat.
Die Gastgeber hatten einen kleinen Imbiss und Wein für uns vorbereitet, den wir gerne und restlos verzehrten. Zufrieden kehrten wir alle nach dem Verladen der Instrumente in Anhänger und Bus zum Hotel zurück. Es wäre noch anzumerken, dass nicht allen, insbesondere dem Dirigenten die "Techno-Musik" im Bus gefallen hat. So verstummte der CD-Player schnell und als dann im Bus Gesang erklang, war auch Herr Gruhler wieder zufrieden, was er übrigens am Abend wie folgt erklärte: "Er könne nicht verstehen, wie man sich nach einem solch erfolgreichen Auftritt mit so schwachsinniger Musik berieseln lassen könne. Da soll man doch die gute Stimmung mit einem gemeinsamen Lied weiter heben und genießen!" - Wo er recht hat, hat er recht!
Nachts in Pescia
Wenn man eine Reise oder ein Reiseziel beleuchtet, so kommt man nicht darum herum, auch über das Nachtleben zu berichten. Wo man ein solches nicht schon organisiert vorfindet, gilt für uns vom Musikverein immer der Spruch: "Es kommt drauf an, was man draus macht!" Schon bei der Fahrt nach Italien stellte sich im Bus heraus, dass es genügend Nachtaktive beim Musikverein Rosswangen hat.
So ergab es sich, dass am ersten Abend in Pescia nicht alle müde ihr Hotelbett aufgesucht haben, sondern noch auf der Suche nach einer Kneipe waren, um etwas los zu machen. Man wurde fündig! Im "Quelli del '64" fand sich eine gemütliche Kneipe, in der wir gastfreundlich aufgenommen wurden. Dass niemand dort deutsch konnte, störte uns nicht, denn unser italienisch reichte aus, um unsere Bedürfnisse zu übermitteln. Vino, Birra oder Aqua con Gas reichte aus, um die erste Bestellung zu vermitteln. Als sehr gastfreundlich zeigten sich die jungen Besitzer des Lokals, als wenige Zeit später - wohl die Mutter - auf einem großen Teller eine reichliche Auswahl an belegten Baguette-Scheiben brachte. Darauf befanden sich Tomaten, Fisch und andere würzige Beläge, dazu auch noch ein Teller mit einem pikanten Pizzafladen. Wir alle, bestimmt die ganzen Jugendlichen, fühlten uns wohl.
Gegen 1 Uhr machten wir uns auf in die Betten, denn von der Reise müde, suchten die meisten Schlaf. Nur unsere Nachtaktiven suchten noch die Hotelbar auf, die laut Prospekt durchgehend geöffnet ist. Der Nachtportier hatte hier die Aufgabe, die Gäste nebenbei zu bewirten, was ihm zeitweise wohl zu viel wurde, denn auch das Fernsehprogramm musste von ihm im nebenan- liegenden Fernsehzimmer mitbeobachtet werden. Das hinderte die Nachtaktiven von uns nicht, denn schließlich kennt man sich ja nicht nur vorm, sondern auch hinterm Tresen aus, und so einigte man sich darauf, den Portier zu entlasten und eine Flasche Whisky auszuleihen und die mit auf's Zimmer zu nehmen. Da der Portier mit dem Flaschenpfand ein kleines Zubrot verdiente, war er froh, wenigstens die leere Flasche am anderen Tag vom Zimmerservice wieder überreicht zu bekommen.
Am zweiten Abend fanden wir das gleiche Ritual vor. Wieder trafen wir uns im "Quelli del '64", heute allerdings fast alle, so dass der gesamte Bereich unter den Arkaden vor der Bar von uns besetzt war. Wir genossen die Gastfreundschaft und den lauen Sommerabend. So nach ein Uhr machten wir uns dann auf zum Hotel. Dort waren noch einige weitere von uns an der Hotelbar, das Fenster stand auf und vom Trottoir aus bot sich der Fenstersims als weitere Möglichkeit eines Tresens an.
Elisabeth versuchte das ganze auf ihrer Video-Kamera festzuhalten. Dieser Zufall ergab, dass man sich schnell mit der Idee anfreunden konnte, einen neuen Film zu drehen. Das Drehbuch war schnell überlegt und auch der Titel war ohne große Schwierigkeiten gefunden. "James Butz 007" sollte der Film heißen, mit Thomas in der Hauptrolle. Schnell erfolgte die Rollenbesetzung. In den Hauptrollen Thomas, alias "James" Butz, als feindlicher Agent Hermann und dessen Geliebte Celine. Der Beißer Olli und seine Schlappschuhe, und als Special Guests von der "Police Academy" Andre und Siggi. Für die Filmmusik waren als Background-Chor neben Bruno als Solosänger auch Helmut, Klaus und viele weitere zuständig. Schon nach der dritten "Klappe" wurde der Nachtportier ungeduldig und störte laufend die Dreharbeiten. Irgend einer hat ihm schließlich klar gemacht, dass für ihn keine Rolle in dem Film drin war, denn "Allein gegen die Mafia" wollten wir erst morgen drehen. Nach kurzer Zeit war die Szene im Kasten und einige von uns wälzten sich auf dem Gehsteig vor lachen. Am Ende freuten wir uns über einen kostengünstig erstellten Film, der wohl beim nächsten Kameradschaftsabend gezeigt werden kann. Etwas ausfällig wurde die Szene, als unser Hauptdarsteller sich den Chianti vermischt mit Tequilla nochmals durch den Kopf gehen ließ. Doch um ca. drei Uhr war dann die gesamte Filmcrew wohlbehalten in ihren Betten.
Auch der dritte Abend wurde in geselliger Runde im "Quelli del '64" verbracht. Viel hatte man an diesem Abend gelacht und etwas wehmütig verabschiedeten wir uns von den freundlichen Wirten. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass alles, was nicht durch Worte verständlich gemacht werden konnte, durch zeigen schnell klar wurde, so kannten wir uns jetzt im Weinkeller genauso gut aus, wie in der Küche, wo man das Rezept für eine Original "MVR-Knoblauch-Pizza" hinterlassen hatte. Gegen zwei Uhr machten wir uns auf in Richtung Hotel. Auch am heutigen Abend wollten wir wieder einen Film drehen, denn beim Kameradschaftsabend sollte ja etwas geboten werden. Nach langem hin und her hatten wir uns darauf geeinigt, den zweiten Teil zu "Der mit dem Wolf tanzt" zu drehen. Dazu wollte man als Hauptdarsteller den Hund des Nachbarn holen, der uns mit seinem Gekläffe stets ein treuer Begleiter war. Der Hund hatte wohl von der Sache bereits Wind bekommen und war zum Drehbeginn nicht aufzufinden, so einigte man sich auf eine Umbesetzung der Rollen dahingehend, dass Markus den Wolf spielen sollte. Übrigens war der Portier nicht wieder zu erkennen. Äußerst freundlich begrüßte er uns an der Bar, bewirtete uns und machte nicht den Anschein, wieder auf im Film dabei sein zu wollen. So konnten wir uns ganz den Vorbereitungen zum Drehen widmen. Das Lagerfeuer sollte auf der Kreuzung vor dem Hotel gemacht werden, was in Form einer Zeitung schon bereitgestellt war. Um den Wolf anzulocken, hatte man sich einen Landjäger geholt und auch der Background-Chor war schon gerüstet. Die Kamera stand bereit und alles wäre so schön geworden, wenn nicht die Polizei die Dreharbeiten grad in dem Moment gestört hätte, als alles beginnen sollte. Es war schwer, den beiden Polizisten klarzumachen, dass man heute nicht "Police Academy" drehen wollte. Nach kurzer Diskussion konnte James Butz den beiden auf englisch klar machen, dass wir auf dem Weg zum Schlafen waren. Die beiden Polizisten waren glücklich darüber und setzten die Fahrt fort. Leider aber konnten wir die Dreharbeiten nicht fortsetzen, da unsere Kamerafrau geflüchtet war. So wird wohl der zweite Teil, von "Der mit dem Wolf tanzt" nie auf einer Leinwand erscheinen. Wir aber haben viel erlebt, und können "Pescia bei Nacht" nur in höchsten Tönen loben.
Besichtigungen und Reiseführer
Zahlreiche Besichtigungen bzw. Stadtführungen standen auf dem Reiseprogramm. Von gähnend langweilig bis witzig ironisch erstreckten sich dabei die Charakteren der Reiseführer. In Florenz stand die erste Stadtführung auf dem Programm. Als der Bus auf den ausgemachten Treffpunkt zum Beginn der Führung zusteuerte, warteten zwei Frauen auf uns. Die eine schon etwas reifer, wohl so knapp fünfzig, die andere so um die dreißig Jahre alt. An den Bemerkungen in Bus konnte man sich leicht ausrechnen, für welche Führung sich die jüngeren Reiseteilnehmer entscheiden. So teilte sich die Reisegruppe schnell in zwei Gruppen auf und die Stadtführung konnte beginnen. Durch die Straßen ging es zu den Sehenswürdigkeiten von Florenz mit allerlei Informationen über die Baumeister und das Herrschergeschlecht von Florenz, die Familie Medici. Vorbei an der Wildsau aus Bronze, deren Rüssel man unbedingt berühren sollte, damit man wieder einmal nach Florenz kommt. Ein bemerkenswertes Tier, die ganze Sau schwarz, nur der Rüssel glänzt wie ein Affenarsch, weil alle Touristen drüber streicheln. Von uns haben es übrigens die wenigsten gemacht. Am Ende der Führung waren wir um viele Informationen reicher und beide Reiseführerinnen haben ihre Sache gut gemacht. P.S. Die blonde, jüngere Führerin hat aus der Ferne besser ausgesehen als aus der Nähe, so erregten die beiden berittenen Polizisten vor dem Rathaus in Florenz mehr Aufsehen bei uns als die blonde Italienerin.
Auf der Fahrt nach Siena und San Gimignano war als Reiseleiter Herr Guido bei uns. Unwahrscheinlich belesen und intelligent, wusste er vieles über die Toskana zu erzählen. Allerdings hatte er eine etwas langweilige Art, um den Stoff an den Mann zu bringen. Als er in San Gimignano plötzlich alleine war, weil sich nach und nach immer mehr abgesetzt haben, um die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten alleine zu erkunden, war er dann auch etwas enttäuscht über uns "Kulturbanausen". In Siena überzeugte er mit unwahrscheinlichem Wissen zu allem. Mir blieb das Cafe der Familie Nannini in Erinnerung, das die Eltern von Gianna, der Rocksängerin und ihrem Bruder dem Rennfahrer, dort betreiben, bestens in Erinnerung. Als uns Guido mitteilte, dass er Kunstgeschichte studiert hat, war uns alles klar. Es ist schon imposant, welch gigantische Bauwerke die Menschen erstellt haben. Wie viele bei den Arbeiten zu Tode gefoltert wurden, hat niemand gesagt. Erst nach der Chianti-Weinprobe wurde Guido etwas ruhiger. Da haben wir ihm endlich auch mal was beibringen können, denn in Sachen Weintrinken machte er uns nichts vor.
Die meisten von uns wollten streiken, als in Pisa nochmals eine Stadtführung auf dem Programm stand. Als dann aber am ausgemachten Treffpunkt Roberto Bello sich vorgestellt hatte, waren fast alle mit dabei. Ein wirkliches Unikum, der bereits bei der Vorstellung alle Lacher auf seine Seite brachte. Mit seinem Glatzkopf, einer Batikhose und dem T-Shirt aus Phuket in Thailand, wirkte er so gar nicht wie ein Kulturführer. Er stellte sich als Roberto vor. Als er uns fragte, ob jemand seinen Nachnamen kenne, meinte gleich einer "Blanco". Darauf war er gefasst und meinte nur, nicht Blanco, sondern Bello, wie der Hund. Wenn Sie auch einmal nach Pisa gehen, müssen Sie ihn unbedingt sehen. Er brachte uns die geschichtlichen Informationen mit humorigen, oftmals ironischen Bemerkungen zu Gehör. So wurde es uns nie langweilig. Übrigens machte er uns schnell klar, dass er die Florentiner überhaupt nicht mag. Den schiefen Turm hat er für uns nicht grade gebogen, aber was er uns darüber berichtet hat, brachte uns zum Lachen. Im Dom erzählte er manche Geschichte. Am großen Portal, mit der Abbildung des Garten Eden - in Messing gegossen - zeigte er uns die golden glänzenden Stellen. Sofort kam uns die Wildsau aus Florenz in Erinnerung. Roberto wusste dies und fragte, ob wir die berührt hätten. Natürlich nicht, antworteten wir, und so versprach er uns, beim Berühren der glänzenden Stellen Glück, Reichtum, Gesundheit und Kindersegen. Fast alle haben die Figuren auf der großen Tür berührt. Die Zukunft des Musikvereins Rosswangen ist also in vielerlei Hinsicht gesichert. Wir haben viel gesehen in der Toskana, und manches, was uns bei den Führungen erzählt wurde, bleibt in unseren Erinnerungen haften. Es war wirklich ein kulturelles Erlebnis.
Die Heimfahrt
Pünktlich wie alle Termine, die ausgemacht wurden, ging die Heimfahrt am Sonntagmorgen um 9 Uhr los. Es war schon sehr heiß draußen und die Klimaanlage hatte wieder schwer zu arbeiten. Noch einmal war Gelegenheit, die herrliche Landschaft zu genießen. Nach einer wiederum sehr kurzen Nacht war aber auch für viele die Zeit, nochmals zu schlafen. Es war wenig Verkehr, und so kam der Bus gut voran. Die Ruhe war nach einiger Zeit vorbei, als Gilla mit dem 1000-Fragen-Spiel von Maria Mattes einen wertvollen Beitrag zur Allgemeinbildung der Reisegesellschaft beigetragen hat. Andere träumten bereits von einem Wurstsalat, der in Italien so sehnsüchtig vermisst wurde. Ingolf bemerkte dazu: "Hot neamerd a Schinkawurscht do, no dommer a d'r Kesselpauke s'Felle ra ond mached's dert dren a!"
Nach fast 3 Stunden Fahrtzeit legte man die erste Pause an einer Raststätte ein. Der Gang zur Toilette und ein Einkauf im Shop wurde gemacht. Draußen hatte sich ein Schweizer mit seinem roten Ferrari zu einem Interview mit uns eingefunden. Überhaupt erweckten die zahlreichen Ferraris, die den Bus auf der Autostrada überholten, unsere Aufmerksamkeit. So kurz nach 13 Uhr erreichte man den Grenzübergang zur Schweiz in Chiasso, der Busfahrer hatte schon lange vorher mitgeteilt, dass gegen 14 Uhr in Bellinzona eine Mittagsrast eingelegt werde.
Bellinzona erreichten wir nach einer vorherigen Pinkelpause in der Nähe von Como. Der Hunger trieb uns ins Mövenpick-Restaurant. Wir nützten die Gelegenheit, uns bei fürstlichen Preisen zu stärken. Vom Kauf einer Bild am Sonntag für umgerechnet 5 DM sah dann doch mancher ab. Über den San Bernardino ging die Fahrt weiter, die Aussicht auf die Berge wurde genützt. Immer wieder wechselte die Landschaft und nach Erreichen der Passhöhe hatte man bei der Fahrt hinunter ins Tal das Gefühl, die Heimat schon wieder im Blick zu haben. Hinab ging die Fahrt durch die Via Mala Schlucht. Ein ergreifender Blick, vom Bus hinab in die tiefe Schlucht. Immer weiter entlang des jungen Rheins ging's in Richtung Bodensee. Zuvor allerdings stand nochmals eine Raucherpause auf dem Programm. Nach St. Margarethen sah man endlich den Bodensee und fuhr daran bis zum Grenzübergang Kreuzlingen entlang. Mit Konstanz hatte man Deutschland wieder erreicht und machte dann nochmals eine Pause. Pünktlich um 22 Uhr passierte man schließlich das Ortsschild von Rosswangen und erreichte wohlbehalten und mit vielen schönen Erinnerungen unsere geliebte Heimat.
Meinungen und Aussprüche zur Konzertreise
Auf der Heimfahrt aus der Toskana machte Klaus Hahn ein kurzes Interview mit den Reiseteilnehmern. Gefragt wurde nach Eindrücken oder auch Kritik sowohl positiv als auch negativ zu den gemeinsam verbrachten Tagen.
Hier ein Ausschnitt aus den abgegebenen Antworten:
Mir hat's sehr gut gefallen; die organisatorischen Mängel bei den Konzerten hat die Kölner Agentur zu verantworten und da werde ich bei der Firma Maas auch nochmals nachhaken. (Siegfried Schäfer)
Besonders seit dem Konzert in Pistoia bin ich vom Musikverein besonders beeindruckt. (Andre, Kollege von Siegfried Schäfer)
Sehr gut, aber zu wenig Zeit zur freien Verfügung. (Harald Uttenweiler)
Im Labby fressad se Pizza und in Italien wellad se Wurschtsalat. (Elisabeth Neher)
Mir stinkts, dass der zweite Drehtag zu "Der mit dem Wolf tanzt" misslungen ist. (Claudia Neher)
Der Busfahrer sollte nicht nur kühle Getränke mitführen, sondern auch Wurst und Brot, falls irgendwo die Portionen zu klein sind. (Franz Butz)
Wenn dia's Deutsche Essa it reacht na brengat, no solled se im Hotel italienisch kocha. (Simone, Jogges Freundin)
Eine angeblich von mir verursachte Überschwemmung im Hotelzimmer klärte sich Gott sei Dank auf, des war it von mir, sondern von dera Sprenkelanlage zum automatischen Blumengießen. (Marina Schwienbacher)
Sau guate Frauen. (Wolfgang Klaiber)
Es war schön, schade dass des mit der Partnerkapelle it klappt hot. (Rainer Schweizer)
Meine Zimmerkollegen haben so laut geschnarcht. (Dieter Jenter)
Bin sehr zufrieden, s'war schön. Schade, dass keine Kontakte zu einer Partnerkapelle zustande kamen. (Ewald Schweizer)
Es war gut, als Konzertreise hätte es noch etwas mehr sein dürfen. Der zweite Auftritt war beeindruckend bei der tollen Akustik. (Ottmar Butz)
Viel Kultur, aber keine gescheiten Italiener kennen gelernt. (Johanna Mattes)
Mehr Musik und zu wenig Kontakte. (Simone Zimmermann)
Die Anrede am schiefen Turm von den Negern: Musica Grande Capitaliste, von den Negern hat mich besonders gefreut. (Roland Gern)
S'war guat, aber s'Nachtleben zu ruhig. (Manfred Klaiber)
Das Saufen ist des Musikanten Lust. (Michael Butz)
Fressen, saufen, schwitzen, Sonnenbrand. (Bernhard Butz)
Ein Lob an den Vorstand für die gute Organisation, das Frühstück war besonders beeindruckend. (Manfred Kraft)
Die Filmszenen waren am Besten, vor allem eine Top-Besetzung der Hauptrollen. (Nadja, Chickens Freundin)
In einer harmonischen Atmosphäre konnte man sich in der großen Musikerfamilie stets wohlfühlen ohne Missstimmung. (Herbert Mattes)
Interessant, erlebnisreich, aber zu viel im Programm. (Bruno Kraft)
Viel gute Kameradschaft erlebt, schade dass es schon vorbei ist. (Lothar Naujoks)
Bin glücklich, dass mein Sodbrennen trotz des vielen Weines nicht schlimmer geworden ist. (Hermann Butz)
Bin beeindruckt, dass der schiefe Turm so schief ist und immer noch steht. (Celine Butz)
So viel kulturelle Vielfalt auf so engem zeitlichem Raum. (Rainer Gern)
Ein gelungener Auftakt zur Sommersaison, der jährlich wiederholt werden sollte! Des war aber jetzt mei private Meinung it die von mir als Kassier. (Frank Zimmermann)
Wenn der nomol so schnarchlet neba miar no jugg i em viarta Stock zom Feaster naus. (Badde zu Bruno)
Die Reise war eine schöne Verbindung zwischen Besichtigung italienischer Kunst und unserer Konzertmusik und es war eine sehr gute Mischung der Reisegesellschaft mit fast einem Drittel Begleitpersonen. (Hans Hahn)
Es bleiben sehr viel schöne Erinnerungen an die vier Tage. Das Platzkonzert hat geklungen, als ob es ein Massenchor mit 20 Kapellen gewesen wäre. (Hildegard Kraft)
Eine rundum gelungene Sache. (Dieter Kraft)
Nachdem der Musikverein Rosswangen im vergangenen Jahr bei der öffentlichen Weihnachtsfeier über den Blasmusikverband Baden-Württemberg vom Kreisverband Zollernalb einen Zuschuss für herausragende Jugendarbeit erhielt, entschloss sich unser Jugendleiter Daniel Grespan beim Jugendkritikspiel in Dotternhausen teilzunehmen.
Mit der Jugendkapelle begann für die Jungmusiker am Samstag um 13.50 Uhr das Kritikspiel. 24 Jungmusiker, unterstützt von unserem Bassisten Hermann Butz, stellten sich dem Wertungsgericht mit dem Musikstück "Rhythmus der Jugend". Dass Daniel Grespan bei der Auswahl des Stückes einen Glücksgriff getan hat, zeigte sich bei der Benotung. Unsere Jungmusikerinnen und Jungmusiker erhielten für ihren Vortrag die Note "sehr gut - gut".
Anschließend stellte sich unser Saxophon-Trio mit dem Stück "Quatre Dances pour trois Sax" dem Wertungsgericht. Die 4 Sätze wurden so hervorragend vorgetragen, dass unsere Saxophon-Spielerinnen Tanja Butz, Nicole Grathwol und Carolin Klaiber wirklich stolz sein können. Das Stück war in der Stufe "mittelschwer" eingestuft und sie erhielten für ihren Vortrag die Note "sehr gut".
Die Vorträge der Rosswanger wurden beim Jugendkritikspiel mit dem "Allegro" für zwei Flöten, gespielt von Johanna Mattes und Jutta Butz, beendet. Das Stück als "schwer" eingestuft, wurde hervorragend gespielt und danach mit lang anhaltendem Beifall bedacht. Unsere Flötistinnen erhielten für ihren Vortrag ebenfalls die Note "sehr gut".
Diese Traumnoten wurden nach der Bekanntgabe der Wertungsergebnisse im Schützenhaus gebührend gefeiert, wobei auch der Jugendchor des MGV mit einem Liedvortrag gratulierte. Allen Jungmusikerinnen und Jungmusikern, insbesondere den Solistinnen gilt mein ganz besonderer Dank für die erbrachten Leistungen.
Hauptverantwortlich war und ist, wie seit Jahren gewohnt, unser Jugendleiter Daniel Grespan. Ihm gilt mein besonderer Dank und meine Anerkennung. Unzählige Tage hat er mit seinen Musikerinnen und Musikern im Probelokal verbracht. Auch wenn er die letzten Nächte vor dem Wertungsspiel nicht mehr schlafen konnte, seine intensive Arbeit hat sich wahrlich gelohnt.
Ganz Rosswangen ist auf unseren Jugendleiter und seine Jungmusiker stolz. Nicht zuletzt gebührt mein besonderer Dank auch allen Jugendausbildern im Verein für ihre wertvolle Arbeit. Wörtlich ist im Bericht der Wertungsjury zu lesen, dass die Vorträge erkennen lassen, "dass der Nachwuchs dieses Vereins hervorragenden Musikunterricht genießt." Auch der eingeschlagene Weg, mit der Jugendmusikschule Balingen und Herrn MD Josef Lohmüller zusammenzuarbeiten (auch künftig), hat sich als richtig erwiesen.
Zum Schluss möchte ich noch an die älteren Spieler appellieren: Macht weiter und geht freitags in die Musikprobe; die ganz jungen Musiker brauchen Euch und Euch tut es auch noch gut. Es ist einfach, nach einem großen Erfolg aufzuhören, schwieriger jedoch, auf diesem Niveau weiterzumachen und den Leistungsstand zu halten. Nochmals meine Glückwünsche an alle Jungmusikerinnen und Jungmusiker, ihren Jugendleiter Daniel Grespan, Herrn Lohmüller und alle Jugendausbilder in unserem Musikverein.
Wie in jedem Jahr, so auch in diesem, wollten wir wieder eine Wanderung in Richtung Hörnle unternehmen. Doch leider wollte das Wetter nicht so richtig mitmachen und nur wenige aktive Musikerinnen und Musiker trafen sich um 10 Uhr beim Probelokal und dortigen Maibockfest des Sportvereins.
Um die Laune etwas zu verbessern, trank man zuerst ein Bier und gleichzeitig das schlechte Wetter zur Seite. Die Sonne kam zum Vorschein und wir entschlossen uns, eine Wanderung zu unternehmen, jedoch nicht allzu weit. Alle einigten sich, doch wenigsten bis zum Sportgelände des SVR zu wandern. Nach dieser anstrengenden Wanderung waren auf dem Sportgelände bereits Getränke gekühlt und der Grill angeheizt.
Ein schöner Nachmittag mit Spaß und Spiel für die Zöglinge des Vereins und 30 l Hefeweizen für die wenigen Aktiven endete dann wieder nach anstrengender Rückfahrt beim Maibockfest des SVR.
Übrigens: Bei schönem Wetter kann jeder wandern !!!
In jedem Jahr werden von den Jungmusikern des Musikvereins zwei Altpapiersammlungen durchgeführt. Jeweils im April und im Oktober wird das bereitgestellte Altpapier gesammelt. Im vergangenen Jahr brachten die Recycling-Firmen großen Wirbel in das Geschäft Altpapier. Der Preis stieg in die Höhe, wie niemals zuvor, und erstmals lohnte sich die Sammlung so richtig. Die Startlöcher, um ebenfalls eine Papiersammlung durchzuführen, blieben nicht leer. Doch nach dem Höhenflug folgte im April diesen Jahres der Preisverfall. Zu den seit Jahren gewohnten Konditionen (50 DM pro Tonne) ist der Altpapierpreis wieder auf den Boden zurückgekehrt.
In jedem Jahr werden von den Jungmusikern des Musikvereins zwei Altpapiersammlungen durchgeführt. Jeweils im April und im Oktober wird das bereitgestellte Altpapier gesammelt. Im vergangenen Jahr brachten die Recycling-Firmen großen Wirbel in das Geschäft Altpapier. Der Preis stieg in die Höhe, wie niemals zuvor, und erstmals lohnte sich die Sammlung so richtig. Die Startlöcher, um ebenfalls eine Papiersammlung durchzuführen, blieben nicht leer. Doch nach dem Höhenflug folgte im April diesen Jahres der Preisverfall. Zu den seit Jahren gewohnten Konditionen (50 DM pro Tonne) ist der Altpapierpreis wieder auf den Boden zurückgekehrt.
Alle verbreitete Hektik war also umsonst. Die Jungmusikerinnen und Jungmusiker unseres Vereins werden weiterhin zweimal jährlich das Altpapier sammeln. Unterstützen Sie unsere Jugendarbeit weiterhin durch die Bereitstellung des Altpapiers. Zu dem Beitrag für unsere Umwelt bleibt noch ein lustiger Samstag für unsere Jungmusiker. Außerdem ist noch anzumerken, dass unsere Jungmusiker einmal jährlich die "Gelben Säcke" an die Haushaltungen verteilen.
Ein musikalischer Höhepunkt in diesem Frühjahr war für den Musikverein das Gemeinschaftskonzert in der Stadthalle. Dieses fand zum zweiten Male mit den Musikvereinen Weilstetten und Frommern statt. In diesem Jahr eröffnete der Musikverein Rosswangen den Konzertabend. Unser Dirigent Jürgen Gruhler hatte die Konzertstücke unter dem Motto: "Musik aus und über Frankreich ausgewählt."
Mit einem Probetag und den üblichen Musikproben war die Vorbereitung auf das Konzert gut und wir alle waren "heiß", wieder einmal in der Stadthalle spielen zu dürfen. Unsere 200 Eintrittskarten waren schnell vergriffen und ob der großen Nachfrage unserer treuen Fans mussten wir noch weitere Karten aus dem Kontingent der beiden Partnerkapellen ordern. Die Konzertstücke machten uns schon während der Proben viel Spaß. Leider musste das Repertoire gekürzt werden, da sonst der zeitlich vorgegebene Rahmen nicht einzuhalten gewesen wäre. Nach dem Einspielen in der Stadthalle am Spätnachmittag war es dann kurz nach 20 Uhr endlich soweit, dass sich der Vorhang in der bis auf den letzten Platz besetzten Balinger Stadthalle öffnen konnte. Zuvor hatte Willy Herter, der 1. Vorsitzende des MV Frommern, im Namen aller drei Kapellen alle Gäste begrüßt. Durch das Programm des MVR durfte wiederum Klaus Hahn führen. Dirigent Jürgen Gruhler hatte den Wunsch, die Titel auch in französischer Sprache anzusagen. Damit sollte ein zusätzlicher Effekt zum Näherbringen des Themas erreicht werden. Simone Zimmermann übernahm diesen Part. Die Musik sollte im Vordergrund stehen und so beschränkte sich die Ansage auf das Wesentliche.
Mit dem "Marche Militaire Francaise", auf deutsch: Französischer Militärmarsch, komponiert von Camille Saint Saens, geboren am 9. Oktober 1835 in Paris, gestorben am 16. Dezember 1921 in Algier, eröffneten wir das Programm. Sehr fein und über weite Teile äußerst piano spielten wir den anspruchsvollen Marsch und erhielten am Ende dafür reichlich Beifall.
Der zweite Titel "L'Arlesienne" von Georges Bizet, der am 25. Oktober 1838 in Paris geboren wurde und am 3. Juni 1875 in Bougival verstarb, folgte. Leider konnten wir aus diesem Stück nur den ersten und dritten Satz spielen, denn sonst wäre der zeitliche Rahmen nicht einzuhalten gewesen. Beschrieben werden in diesem Stück die Bewohner von Arles, der französischen Stadt mit über 50 Tausend Einwohnern am Rhonedelta. Der 1. Satz trägt die Überschrift "Pastorale". Bizet lies sich wohl hierbei vor allem von den Gebäuden und geografischen Begebenheiten der Stadt inspirieren. Beim "Menuett" des dritten Satzes war vor allem das Flötenregister gefordert, was die jungen Damen gekonnt gemeistert haben. Mit viel Beifall wurden wir am Ende vom Publikum belohnt.
"L'Avenue" von Klaus-Peter Bruchmann folgte als dritter Titel. Bruchmann wurde am 16. Okt. 1932 in Horgsdorf bei Berlin geboren. Bis zum Fall der Berliner Mauer lebte er in Ostberlin. Mit diesem Titel gelang uns ein guter Schwenk weg von der klassisch konzertanten Musik hin zur modernen Blasmusik. Das Publikum dankte es uns am Ende mit einem wiederum kräftigen Beifall, dem wir eine herzliche Begeisterung entnehmen konnten.
Ein weiterer Höhepunkt folgte mit dem Titel "Ein Amerikaner in Paris" von George Gershwin. Er komponierte 1928 die Musik für das Musical zur Geschichte geschrieben von Vincente Minelli. Gershwin wurde am 26. September 1898 in New York, Brooklin, geboren. Verstorben ist er am 11. Juli 1937 in Beverly Hills, Kalifornien. Ein tolles Stück, bei dem das ganze Schlagzeugregister alle Hände voll zu tun hatte, um alle Effekte zu bringen. Auch hier musizierten wir wieder mit höchster Konzentration und spätestens jetzt hatte man auch die letzten Kritiker davon überzeugt, dass Musik aus und über Frankreich sehr wohl ein gelungenes Konzertthema sein kann.
Mit dem Stück "Les Misérables" (übersetzt: Die Erbärmlichen) kamen wir zum Schlussvortrag unseres Programmteils. Die Idee für das Musical hatten Alain Boubil, der die Geschichte schrieb und Claude Michel Schönberg dazu die Musik komponierte. Dass wir beim MVR immer "up to date" sind, bewiesen wir damit erneut. Hatten wir im vergangenen Jahr mit "Miss Saigon" den Geschmack auf moderne Musicals geweckt, so gelang in diesem Jahr erneut ein toller Wurf. Das Unternehmen "Stella Musical" hat eigens für die Aufführung dieses Werks in Duisburg ein 1500 Zuschauer fassendes Musical-Theater gebaut, wo im Februar diesen Jahres Premiere des Musicals gefeiert wurde.
Ein tolles Publikum forderte am Ende eine Zugabe, die wir sehr gerne gespielt haben. Der Dirigent wählte dazu den Tango "Jalousie", den Jakob Gade im Jahre 1926 komponiert hat. Jakob Gade wurde 1879 in Veijle Dänemark geboren und verstarb 1963 in Kopenhagen. Klaus Hahn bedankte sich beim Publikum im Namen des Musikverein Rosswangen für die geforderte Zugabe. Was gibt es schöneres für uns Musikanten als vom Publikum mit viel Applaus und frohen Gesichtern belohnt zu werden?
Das Konzert wurde mit den Vorträgen der Musikvereine Frommern und Weilstetten fortgesetzt. Ob des Erfolges konnten alle drei Vereine stolz sein, denn eine ausverkaufte Halle und die gelungenen Vorträge waren die beste Werbung für konzertante Blasmusik.
In diesem Jahr lud der Musikverein am 4. Februar zum zweiten Mal seine Ehrenmitglieder mit Partnern ein, um gemeinsam einen vergnüglichen und unterhaltsamen Nachmittag zu verbringen.
Das Interesse war wiederum sehr groß, denn von insgesamt 52 Ehrenmitgliedern konnte der 1. Vorsitzende Siegfried Schäfer immerhin 37 "alte Hasen" mit Anhang begrüßen. Er erinnerte in seiner Begrüßungsrede daran, dass man sich erst vor kurzem traf, um gemeinsam ein Foto fürs Jubiläumsfest zu machen.
Eine besondere Freude war es dem Vorsitzenden, die beiden Ehrenvorstände Franz Effinger und Ewald Schweizer sowie den Ehrendirigenten Ottmar Butz jeweils mit Frau begrüßen zu können. Auch viele auswärtige Ehrenmitglieder waren gekommen. Allen voran konnte Heinz Benninghoff mit Frau willkommen geheißen werden; sie hatten den weitesten Weg nach Rosswangen. Der 1. Vorsitzende Siegfried Schäfer war der Meinung, dass die Ehrenmitglieder ihrem Namen im Jubiläumsjahr 1995 alle Ehre gemacht hätten, denn, so war er der Überzeugung, die Ehrenmitglieder hätten durch ihre geleistete Arbeit in hohem Maße dazu beigetragen, dass das Jahr 1995 zu einem der erfolgreichsten in der 70-jährigen Vereinsgeschichte wurde. Gerade das Ehrenmitgliedertreffen sollte ein kleines Dankeschön sein; es sollte aber auch Gelegenheit bieten, über Vergangenes und über Zukünftiges zu plaudern.
Siegfried Schäfer empfahl den Teilnehmern, sich keine Gedanken darüber zu machen, wenn sie heute von ihrem MVR etwas geschenkt bekämen, denn er meinte, sie hätten es verdient und der Verein könnte sich das leisten. Alle Ehrenmitglieder wurden zum Frühjahrskonzert am 23. März der Musikvereine Frommern, Weilstetten und Rosswangen eingeladen. Als Termin für das 75-jährige Jubiläum im Jahre 2000 konnte der Vorsitzende bereits den Termin bekannt geben. Es wird ebenfalls wieder der 30. Juni bis 03. Juli sein wie im Jahr 1995. Scherzhaft merkte der 1. Vorsitzende an, dass dies gleichzeitig den Vorteil habe, dass wegen des gleichen Datums die restlichen Festbändel noch vollends verwendet werden können. Er verband damit auch die "kleine Aufforderung" sich wieder als Helfer zur Verfügung zu stellen.
Die musikalische Umrahmung übernahm mit schmissigen Weisen die Jugendkapelle unter der Stabführung ihres Jugendleiters Daniel Grespan. Mit gekonnten Vorträgen gelang es den "Jüngsten der Aktiven" sich schnell in die Herzen der Ehrenmitglieder zu spielen, schließlich war so mancher Opa und mache Oma unter den Zuhörern.
Einige Aktiven-Frauen kredenzten selbstgebackenen Kuchen, Kaffee, Wein oder was das Herz ansonsten so begehrte, und bedienten die Ehrengäste aufs beste. Nach der Kaffeestunde wurden Lichtbilder vom 70. Geburtstag gezeigt, und manches Ehrenmitglied erkannte sich wieder. Die Bilder gaben Gelegenheit vier Festtage nochmals im Schnelldurchlauf zu erleben - ein schönes Fest!
Vor dem Heimweg wurde erst mal reichlich gevespert. Auch in diesem Jahr ließ es sich Clemens Weinmann nicht nehmen, sich für alle Anwesenden in humorvoller Weise beim Musikverein für die Einladung und die gute Bewirtung zu bedanken. Man konnte den Eindruck gewinnen, als hätten sich die Ehrengäste beim diesjährigen Treffen der Ehrenmitglieder äußerst wohl gefühlt und so konnte der Tag in Harmonie ausklingen. Wie zu vernehmen war, fanden alle wieder gut nach Hause, trotz des einen oder anderen "kleinen Schwankerle". Wir freuen uns aufs nächste Jahr!
Wie jedes Jahr im Januar war es wieder einmal soweit, die Kameradschaft zu pflegen. Nach der Begrüßung von Vorstand Siegfried Schäfer ging man zum gemütlichen Teil - dem Essen - über. Unser 2-Gänge-Menü war natürlich nur vom Feinsten: Salate in verschiedenen Grünvarianten, Zigeunerbraten - medium hot - und als Beilagen, Los Pommos
Nachdem alle satt waren, sorgten unsere Youngsters für ein kleines Show-Programm und anschließend wurde uns eine Multi-Visions-Dia-Show von unserem 70-jährigen Jubiläumsfest präsentiert. Nachdem der offizielle Teil des Abends beendet war, pflegte man die Kameradschaft - insbesondere mit den zartrosafarbenen Fläschchen - bei Witz und Gesang noch etliche Stunden weiter.
Erstmals wurde bei der Generalversammlung im Januar eine neue Ehrung verliehen, denn außergewöhnliche Leistungen sollten eine besondere Anerkennung erfahren. Neben den üblichen Ehrungen für hervorragenden Probenbesuch wurde erstmals der Titel "Musikant des Jahres" verliehen. Mit der Verleihung des Titels an Eberhard Butz fiel dem Verein die Wahl unter den 60 aktiven Musikern nicht schwer, schließlich hatte er bei zahlreichen öffentlichen Auftritten schon reichlich Soloapplaus vom Publikum erhalten. Mit seinem Flügelhorn hat er beim Frühjahrskonzert, bei den Vorträgen zum Wertungsspiel und beim Konzert an der Weihnachtsfeier maßgeblich zum musikalischen Erfolg des Blasorchesters beigetragen. Durch einen sehr reinen Ton bis hinauf in höchste Stimmlagen und einen außergewöhnlich schnellen Zungenschlag sorgt Eberhard Butz immer wieder für Erstaunen. Auch bei den Ehrungen für fleißigen Probenbesuch ist Eberhard Butz stets mit dabei und so als vorbildlicher Musikant bekannt. Siegfried Schäfer, der 1. Vorsitzende, überreichte ihm mit seiner Ernennung einen "geschnitzten Flügelhornisten". Die Wahl zum Musikant des Jahres soll künftig jährlich stattfinden.
Anmerkung: Nachdem in den beiden Tageszeitungen über den "Musikant des Jahres" berichtet wurde, kamen recht unterschiedliche Reaktionen aus dem Umfeld. Viele halten diese Ehrung als Quatsch oder gar eine unnötige Sache. Andere zweifeln daran, wie man den Musikant des Jahres herausfinden soll.
Wer Musikant des Jahres wird, entscheiden alle Aktiven des Musikvereins in einer demokratischen Wahl. Werden kann es jeder, sofern er zur Wahl vorgeschlagen wird. Aufgrund welch besonderer Leistung der Vorschlag zum Musikant des Jahres erfolgt, kann unterschiedlicher Art sein. Ob durch eine musikalische Spitzenleistung, eine besondere Leistung für den Verein oder gar eine besondere kameradschaftliche Leistung ist egal. Jeder Aktive hat die Möglichkeit, aus seinen Vereinskameraden denjenigen vorzuschlagen, der seiner Meinung nach den Titel "Musikant des Jahres" verdient hat. Bietet nicht gerade die Suche nach dem Musikant des Jahres für uns alle die Gelegenheit, einem Vereinskameraden auf eine ganz besondere Art für sein Engagement für den Verein "Danke" zu sagen?
In seinem Bericht konnte unser 1. Vorsitzender Siegfried Schäfer durchweg positiv über das Vereinsjahr 1995 berichten. Mit 92 Aktiven, davon 32 Jugendliche in Ausbildung und insgesamt 371 Mitgliedern hat der Musikverein Rosswangen einen neuen Höchststand erreicht. Weiter ging der 1. Vorsitzende auf die zahlreichen Höhepunkte des 70. Vereinsjahres ein. Mit dem Jubiläumskonzert im April und der Teilnahme beim Wertungsspiel in der Oberstufe beim Kreisverbandsmusikfest in Erzingen mit der Note "sehr gut", setzte der Verein musikalisch neue Akzente. Der Verlauf des Jubiläumsfestes wurde durch die kameradschaftliche Zusammenarbeit aller Vereinsmitglieder und der gesamten Einwohnerschaft sowie durch guten Besuch an allen vier Festtagen zu einem großen Erfolg.
Für die Anschaffung neuer Instrumente und Instrumentenwartung wurde ein Betrag von über 20 000 DM ausgegeben. Die Spende eines Bariton-Saxophons als Jubiläumsgeschenk aller Ehrenmitglieder an den Verein, erwähnte der Vorstand als besonderes Ereignis. Mit der Bitte an alle, das Ausnahmejahr 1995 nicht als Maßstab zu nehmen, hatte der 1. Vorsitzende einen Blick in die Zukunft des Vereins verbunden. Sicher werde das Jahr 1996 ruhiger werden. Dem Wunsch des Dirigenten Jürgen Gruhler, eine Oboe in das Orchester mit einzubauen, wolle man gerne nachkommen. Mit sehr viel Beifall wurde Siegfried Schäfer für seinen Bericht und seine Leistungen als 1. Vorsitzender für den Verein belohnt.
Schriftführerin Sandra Schwienbacher berichtete detailliert über die Aktivitäten des Vereins. Der Geschäftsführer Guido Kraft berichtete über seine Tätigkeit im abgelaufenen Jahr und bedankte sich dabei besonders bei Hans-Jürgen Hahn für dessen Unterstützung im Bereich der Vereinsverwaltung per EDV. Gespannt wurde der Kassenbericht von Frank Zimmermann erwartet. Verbunden mit dem Jubiläumsfest und der Beteiligung bei der Rosswanger 900-Jahr-Feier standen viele Buchungsposten an. Er berichtete der Versammlung über die Erträge der Veranstaltungen, über die vielen Spenden an den Verein und die Ausgaben für Investitionen und Kameradschaftspflege. Erwartungsgemäß konnte ein stattlicher Kassenzuwachs erwirtschaftet werden, der jedoch mit bereits geplanten Instrumentenkäufen und einer Konzertreise im Juni wieder schrumpfen werde.
Auch der Jugendleiter Daniel Grespan war sehr zufrieden mit dem Jahr 1995. Derzeit befinden sich 34 Jungmusiker in Ausbildung. In der Jugendkapelle habe man mit 24 Musikern bei zahlreichen Auftritten den Stand des Könnens unter Beweis gestellt. In diesem Jahr ist die Teilnahme mit verschiedenen Gruppen beim Jugendkritikspiel in Dotternhausen geplant. Die Kasse wurde von Guido Kraft, Ewald Schweizer und Jürgen Butz geprüft. Sie berichteten der Versammlung eine korrekte Arbeit des Kassiers.
Ortsvorsteher Kurt Haigis erteilte auf einstimmigen Beschluss der Versammlung die Entlastung für die gesamte Vorstandschaft. Zuvor jedoch nutzte er die Gelegenheit, dem Verein für die geleistete Arbeit im Namen der Gemeinde und der Ortschaftsverwaltung zu danken. Lobende Worte hatte der Ortsvorsteher vor allem für den hohen musikalischen Stand der Kapelle. Nur über viele Jahre guter Arbeit könne ein solcher Erfolg wachsen und erlangt werden. Mit dem Dank an die junge Vorstandschaft, so erfolgreich weiterzuarbeiten, blickte er ins Jahr 2000. Denn bereits dann könne der Verein ja mit dem 75-jährigen Bestehen ein weiteres Jubiläum feiern.
MD Jürgen Gruhler bedankte sich als Dirigent des aktiven Orchesters für die schnelle Realisierung seines Wunsches im Vorjahr, den Saxophonsatz mit einem Bariton-Saxophon zu erweitern. Er wünschte sich, den Probenbesuch von 84,6 % beizubehalten oder gar noch zu verbessern. Musikalisch habe der Verein bei seinen Auftritten viel Beachtung erfahren. Mit entsprechender Literatur wolle man diesen Erfolg weiter festigen. Sein Wunsch, die Besetzung nun mit einer Oboe zu erweitern, wurde bereits von der Vorstandschaft angenommen. Mit einem Dank an den Vize-Dirigenten Jürgen Butz und dem Wunsch zu einer weiterhin erfolgreichen Zusammenarbeit beendete Dirigent Gruhler seinen Vortrag.
Unter dem Punkt Verschiedenes standen dann insbesondere die Ehrungen für guten Besuch der Proben und öffentlichen Auftritte im Mittelpunkt. Der 2. Vorsitzende Ingolf Kraft konnte den 1. Vorsitzenden Siegfried Schäfer und Marina Schwienbacher ehren; sie hatten bei den 51 Proben und 28 öffentlichen Auftritten der Kapelle nie gefehlt. Neben einer Urkunde erhielten beide eine Uhr mit dem Vereinslogo als Geschenk. Ebenfalls eine Uhr und eine Urkunde erhielten Harald Uttenweiler, Manfred Kraft und Heinrich Seeburger (1 mal gefehlt), Franz Butz (3 mal gefehlt) sowie Jürgen Butz, Claudia Neher, Eberhard Butz, Bruno Kraft, Sandra Schwienbacher, Ingolf Kraft, Hans-Jürgen Hahn und Michael Butz, die nur viermal gefehlt haben.
Eine "kleine" Ehrung in Form einer Urkunde gab es für weitere Musikerinnen und Musiker, die nicht mehr als 8 mal gefehlt und somit mindestens zu 90 % bei den rund 80 Proben- und Auftrittsterminen des Vereins anwesend waren. Es waren dies: Johanna Mattes, Tanja Butz, Stefanie Seeburger, Manfred Klaiber, Gerd Hahn, Alexander Capol, Markus Beck, Eberhard Klaiber, Alexandra Kraft.