Südstadtkonzert - Eine Reise durch die Kontinente
Bereits im April 1994 konzertierten die drei Musikvereine Weilstetten, Rosswangen und Frommern zum ersten Mal gemeinsam im Rahmen des Südstadtkonzertes mit durchgehend positiver Besucherresonanz. So auch an diesem Abend. Unter dem Publikum finden sich unter anderem die Ortsvorsteher der einzelnen Gemeinden sowie Oberbürgermeister Helmut Reitemann.
Der Musikverein Weilstetten eröffnet den Abend unter der Leitung von Joachim Schöpe mit der Interpretation des Stückes "Rise of firebird", komponiert von Steven Reineke und lässt den Feuervogel, auch Phoenix genannt, aus dem Nichts auferstehen. Anfangs beinahe schüchtern, dann jedoch mutig, kraftvoll und strahlender denn je nimmt das Fabelwesen vor den Augen und Ohren der Zuhörer Gestalt an, Blechfanfaren apruptes Ende. Atemlosigkeit im Publikum und ein gelungener Auftakt des Abends. Es folgt ein Walzer von Johann Strauß, dem so genannten Walzerkönig, der es schafft, Fröhlichkeit und Trauer in perfekter Vereinigung liebreizend und mit musikalischer Hingabe zu präsentieren. Und dann geht es auf in fremde Länder und vergangene Zeiten: Der Musikverein Weilstetten spielt die ersten Klänge des Stückes "Die große Seefahrt" von Pavel Stanek. Wir reisen in das mittelalterliche Spanien, Columbus steht vor seiner großen Entdeckungsfahrt, die später die Welt prägen wird. Die Musik versetzt einen mitten in das Gebet der Seefahrer im Hafen und malt Bilder von Schiffen, die in See stechen und weckt dabei mit sirenisch-schönen Klängen die Sehnsucht nach dem Entdecken, nach dem Meer. Nicht einmal der Sturm hält die Seefahrer auf, und so geben die Musiker alles, das schicksalsschwere, aber dennoch hoffnungsvolle Ereignis darzustellen. Dann der Jubel, als die Seefahrer erfolgreich in den Hafen einlaufen, und schlussendlich nimmt der Musikverein das anfängliche Motiv des Gebetes wieder auf. Doch die Reise geht schon weiter und befinden wir uns nun in Afrika. Bei der Interpretation des Stückes "The African Connection" von Carl Wittrock erklingen typisch afrikanische Rhythmen aus Gambia und Ghana mit afrikanischen Trommeln und es herrscht eine warme, feurige Stimmung im Saal. Ein gelungenes Finale für den Musikverein Weilstetten.
Nach einer kurzen Umbauphase folgte auch schon der Musikverein Rosswangen unter der Leitung von Petro Hinterschuster, der den Zuhörer unter anderem bei "Canyonland" von Rainer Padberg in eine Reise durch Amerikas Schluchten und Täler entführt und dabei das Große, Beeindruckende aber gleichzeitig auch die Freiheit der Canyons nachvollziehbar macht. Es folgt eine Zusammenstellung aus Verdis Oper "Rigoletto" von Luigi Bassi, mit der talentierten Solistin Michaela Butz an der Klarinette. Gefühlvoll und ergreifend schwingt ihre Musik durch den Saal und erntet schlussendlich einen tosenden Applaus.
Die Klarinettistin Michaela Butz brillierte beim Auftritt des Musikvereins Rosswangen
Sowohl mit "New World Dances", komponiert von Martin Ellerby, als auch mit drei Stücken aus der Star Wars Trilogie, komponiert von dem mehrfach mit Oscars ausgezeichneten Filmkomponisten John Williams, fesselt der Musikverein seine Zuhörer bis zum Schluss.
Der Musikverein Frommern unter der Leitung von Holger Degen ist der letzte im Bunde, und geht mit "Towards a new Horizon" von Steven Reineke auf Entdeckungsreise. Andere Interpretationen sind unter anderem "Tanz der Vampire" und "Prism". Auch mit dem gefühlvollen Stück "Bohemian Rhapsody" aus der Feder des großen Freddy Mercury, das mit seiner außergewöhlichen Kombination aus einem Popsong im Stil einer Rhapsodie schon großartige Erfolge feierte, begeisterte der Musikverein Frommern sein Publikum. Die drei Moderatorinnen Julia Jenter, Simona Naujoks und Romy Stingel führten durch einen Abend der unterschiedlichen Musik, reich an hoher musikalischer Qualität und Emotion.
Bericht und Foto: Mercedes Mader