Musikverein Rosswangen und Stadtkapelle aus Wangen im Allgäu gaben brillantes Konzert

Mit seinem Jubiläumskonzert setzte der Musikverein Rosswangen in der Stadthalle Balingen einen Glanzpunkt im 90. Vereinsjahr. Die Stadtkapelle aus Wangen im Allgäu, eines der besten Blasmusikorchester Deutschlands, wirkte als Konzertpartner mit und beide Orchester begeisterten vor nahezu ausverkaufter Halle. Die 1. Vorsitzende Yvonne Hahn konnte neben zahlreichen Ehrengästen auch Oberbürgermeister Helmut Reitemann und Michael Lang, den Oberbürgermeister der Stadt Wangen im Allgäu, begrüßen.

Unter den zahlreichen Konzertbesuchern die Oberbürgermeister Helmut Reitemann (Balingen) und Michael Lang (Wangen i.A.)

In seinem Grußwort gratulierte OB Reitemann dem Musikverein Rosswangen zum 90. Geburtstag und zollte viel Lob für das hohe musikalische Niveau mit dem der Verein das kulturelle Leben in der Stadt Balingen bereichert. Oberbürgermeister Michael Lang war gerne wieder einmal nach Balingen gereist und informierte in seinem Grußwort, dass er Rosswangen schon seit Jungendtagen kennt. Seine Mutter ist gebürtige Weilstetterin und vier seiner Cousins sind mit dem Musikverein Rosswangen eng verwurzelt.

Dann hieß es Bühne frei für symphonische Blasmusik der Spitzenklasse. Dirigent Petro Hinterschuster hatte für sein Abschiedskonzert beim Musikverein Rosswangen als Eröffnungstitel die "Fanfare für Tokyo" von Philip Sparke ausgewählt. Das Orchester überzeugte mit strahlenden Trompetenklängen und einer hervorragenden Harmonie. Linda Kraft führte charmant und informativ durch die Konzertbeiträge. John Williams, einer der größten Komponisten für Filmmusik, hat zum Kinoerfolg "E.T.", der Außerirdische, eine sehr gelungene Komposition geschaffen, mit der das Rosswanger Orchester die Zuhörer begeisterte. Das berührende Schicksal der Anne Frank, die ihre Jugenderlebnisse während des dritten Reiches in einem Tagebuch verewigte, inspirierte Otto M. Schwarz zu einer Komposition für Blasorchester mit Solo für Violine. Hanna Schmoller begeisterte als Solistin mit ihrer Violine das Stadthallenpublikum zur Intonierung dieses Tagebuches mit einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Ein brillanter Hornsatz eröffnete den Melodienreigen zur Filmmusik von "Robin Hood, König der Diebe" von Komponist Michael Kamen und war gespickt mit vielen Soloparts aus den Reihen des Orchesters. Den Schlusspunkt seiner Konzertvorträge setzte das Höchststufenrochester aus Rosswangen mit dem Stück "Cartoon". Hierbei verstanden es die Musiker, die Abenteuer der beiden Trickfilmhelden Tom & Jerry mit vielen musikalischen Effekten zu intonieren.


Der Musikverein Rosswangen beim Jubiläumskonzert in der Stadthalle

In der Konzertpause nahmen die 79 Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle Wangen auf der Bühne Platz und präsentierten dem Publikum im zweiten Programmteil symphonische Blasmusik in Vollendung. Eine eindrucksvolle Visitenkarte überreichte das Orchester mit dem Eröffnungsstück "Festliche Ouvertüre op. 96" von Dimitri Schostakowitsch. Die Konzertbeiträge erläuterte der musikalische Leiter Tobias Zinser den Zuhörern und machte dem Musikverein Rosswangen zunächst ein großes Kompliment für dessen Konzertvorträge. Eine musikalische Spitzenleistung vollbrachte das Orchester mit der Komposition "Audivi Media Nocte" von Oliver Waespi. Der Komponist ließ sich dazu von einer Motette aus dem 17. Jahrhundert inspirieren und erzählte die Geschichten einer Nacht. Sechs Solisten aus dem Orchester brillierten mit Bariton Saxophon, Posaune, Trompete, Euphonium, Bongos und einer kleinen Trommel sowohl technisch als auch stilistisch. Eine Reise in die Stadt Tulsa im US Bundesstaat Oklahoma machte das Orchester dann mit dem Publikum und intonierte ein symphonisches Portrait in Öl, sprichwörtlich bezogen auf die Stadt, die durch ihre Erdölvorkommen zu Reichtum gelangte. Mit dem nächsten Konzertbeitrag entführte das Orchester die Zuhörer in die Klangwelt des Orients. Bei der "Arabesque" von Samuel Hazo zeigten die Flöten, Oboe und Englisch Horn ihre solistischen Qualitäten. Dirigent Tobias Zinser verwöhnte mit dem letzten Programmbeitrag auch die Liebhaber der Marschmusik und legte dazu den "Florentiner Marsch" von Julius Fucik auf. Die frenetisch geforderte Zugabe servierten die Gäste in der "Wangener Sonntagstracht" mit dem "Optimisten Marsch" und eine weitere Zugabe folgte. Dazu spielten die Musikerinnen und Musiker ein "Klagelied" für einen verstorbenen Musikkameraden des amerikanischen Komponisten James Barnes. Noch einmal erklangen in außerordentlicher Tonqualität harmonische Akkorde mit Solis aus einzelnen Registern. Sicher hat diese Zugabe bei vielen Konzertbesuchern auch noch einmal die Eindrücke eines unvergesslichen Konzertabends in Erinnerung gerufen.

 

Die Stadtkapelle Wangen im Allgäu

Die Stadtkapelle Wangen überreichte als Gastgeschenk an den Musikverein Rosswangen einen großen Laib Allgäuer Bergkäse sowie eine brandneue CD-Aufnahme der Stadtkapelle und nahm die Einladung in den Pfarrsaal nach Rosswangen zu einem gemeinsamen Umtrunk gerne an. Dieser Einladung folgten sehr gerne auch die beiden Oberbürgermeister.

Ein großer Laib Allgäuer Käse und Allgäuer Wein als Gastgeschenk des Konzertpartners aus Wangen

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