Musikverein Roßwangen und Kammerorchester Balingen meistern gemeinsames Projekt
90 Musikerinnen und Musiker begeistern mit Konzert in der Stadthalle. Im nahezu vollbesetzten Großen Saal der Stadthalle konnte der Musikverein Roßwangen gemeinsam mit dem Kammerorchester Balingen die Zuhörer mit einem hochklassigen Konzertprogramm begeistern. Die 1. Vorsitzende Yvonne Hahn freute sich in ihrer Begrüßung über die große Zuhörerkulisse und konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen. 90 Musikerinnen und Musiker hatten auf der Bühne Platz genommen und unter der Leitung von Stadtmusikdirektor Johannes Nikol das Programm mit der Ouvertüre zu Orpheus in der Unterwelt von Jaques Offenbach eröffnet.
Und schon nach den ersten Takten war das Publikum von einem außergewöhnlichen Klangkörper begeistert. Johannes Nikol hatte einen hervorragenden Klangausgleich zwischen Streichern und Bläsern geschaffen. Carina Hahn führte gewohnt charmant und informativ durch das Programm. Bei der Interpretation von Markus Götz über die irische Volksweise: May the Road rise, begeisterte Dietrich Schöller-Manno als Solist mit der Violine und das Orchester begleitete den Vortrag eindrucksvoll. Eine sehr anspruchsvolle Komposition hatte Johannes Nikol mit „Danzon No. 2“ von Arturo Márquez ausgewählt. Mit Temperament und Leichtigkeit intonierte das Orchester den kubanischen Tanz mit zahlreichen Solis von Klarinette, Flöte, Oboe und Trompete. Der Komponist Otto M. Schwarz hat das Leben des französischen Arztes und Wahrsagers Nostradamus in Noten gefasst. Das Orchester interpretierte die Stationen seines Lebens aus der Zeit von 1503 bis 1566 auf eindrucksvolle Weise. Die Ausführungen des Orchesters zu den bereits eingetroffenen Voraussagen wurden mit einer Bildpräsentation auf der Leinwand hinter dem Orchester begleitet und futuristisch endete das musikalische Werk mit dem Start der Raumschiffe welches die Menschheit retten wird, bevor im Jahr 3797 die Erde explodieren wird. Nach einer Pause meldete sich das Orchester mit den klingenden Fanfaren aus der Komposition: The Olympic Spirit“ zurück, welche John Williams 1988 zur Olympiade in Seoul geschaffen hat. Mit „Fantastic beasts an where to find them & Harry Potter and the deathly hallows“ entführte das Orchester die Zuhörer in die Welt der Fantasie und Fabelwesen. Begleitet auch hier von eindrucksvollen Bildern auf der Leinwand. Die rasante Fahrt mit einer Achterbahn interpretierte das Orchester mit Tempi Wechseln, Kreischen und viel Dynamik bei der Komposition „Roller Coaster“ von Otto M. Schwarz. Wie geschaffen für das Blasorchester des Musikverein Roßwangen gemeinsam mit den Streichern des Kammerorchester Balingen ist auch das Arrangement von Rafael Vizcaino mit dem Titel: Quanta Sinfonia-Mambo 5. Dabei hat der Komponist einen Mambo von P. Prado sowie die Melodien aus der 5. Sinfonie von Ludwig van Beethoven zu einem abwechslungsreichen Werk verarbeitet. Das Orchester interpretierte die Komposition mit Eleganz und Leichtigkeit. Kaum ein Besucher hat wohl damit gerechnet, dass ein Orchester besetzt mit Bläsern und Streichern einen Titel der deutschen Rockband Böhse Onkelz intoniert. Doch mit dem Titel: „Wir ham´noch lange nicht genug“ lieferte Johannes Nikol den Beweis und animierte das Publikum den Refrain mitzusingen und damit einen bravourösen Schlusspunkt in dem Konzert zu setzen. Der Schlagzeuger Patrick Schneider hatte sich ein T-Shirt der Band übergezogen und übernahm den Gesangspart. Die Zuhörer unterstützten lautstark beim Refrain und hatten dazu den Text auf der Leinwand präsent. Das Publikum forderte frenetisch Zugaben und mit einer Schnellpolka von J. Strauß kam der wundervolle Klangkörper des Orchesters nochmals voll zur Geltung. Mit der weiteren Zugabe erklang nochmals der weltbekannte Cancan aus Orpheus in der Unterwelt. Mit einem Dank an alle Musikerinnen und Musiker und ein tolles Publikum machte die 1. Vorsitzende Yvonne Hahn Werbung für das Festkonzert zum 100-jährigen Bestehen des Musikverein Roßwangen am 17. Mai 2025 in der Stadthalle sowie das Jubiläumswochenende vom 27. bis 29. Juni 2025 in Roßwangen.
Text und Bild Klaus Hahn.