2002: Jugendkritikspiel in Winterlingen-Harthausen
Nach wochenlanger Probenarbeit, vielen Register- und Zusatzproben, war am Sonntag, dem 23. Juni nun der große Tag: das Jugendkritikspiel in Harthausen. Noch ein bisschen blass und unausgeschlafen trafen wir uns schon frühmorgens um 6 Uhr am Probelokal, um dann gemeinsam mit dem Bus nach Harthausen zu fahren. Noch war es im Bus ziemlich ruhig, jeder war wohl schon etwas angespannt, mancher auch noch ein bisschen müde. In Harthausen luden wir unsere Instrumente aus und begaben uns in unseren Einspielraum in der Schule. Nach kurzem Einspielen und Durchstimmen wurde auch noch das richtige Aufstehen geübt, man will ja schließlich nicht nur musikalisch den besten Eindruck hinterlassen.
Dann wurden wir auch schon von aufgeregten Betreuern hinüber in die Festhalle gescheucht. Doch nun kam noch nicht unser großer Auftritt, vor uns waren noch Michaela und Carolin dran, die sich als Duo den Wertungsrichtern stellten. Wir Musiker nahmen so lange noch in der Halle Platz, die bis auf einige Rosswanger Eltern und Fans noch leer war. Michaela und Carolin meisterten ihren Auftritt mit Bravour und so mancher Rosswanger wird wohl gedacht haben, dass der Musikverein zumindest mit einem "hervorragend nach Hause fahren kann.
Doch nun war die Jugendkapelle dran, nachdem auf der Bühne sämtliche Stühle zurechtgerückt waren, versuchten wir so diszipliniert wie möglich unsere Plätze zu beziehen. Als dies ohne größere Pannen gelungen war, spielten wir ein kurzes Einspielstück, um uns an die Akustik in der Halle zu gewöhnen. Dann wurde es ernst, wir wurden angekündigt. Daniel erhielt von den Wertungsrichtern das Zeichen, dass wir anfangen könnten. Anders als bei unserer ersten Übung, klappte auch das Aufstehen gut als Daniel zum Dirigentenpult ging: diesmal keine unfreiwillige Laola-Welle, sondern alle gleichzeitig.
Spätestens jetzt, als Daniel den Taktstock hob, war jeder hochkonzentriert, schlug bei jedem das Herz noch mal ein wenig schneller. Dann ging alles ganz schnell wie im Flug, die letzten Töne, fertig, aufstehen, lächeln. Der Applaus aus dem Zuschauerraum schallte uns entgegen, anerkennendes Nicken. Erleichtert verließen wir nun die Bühne, erste Gratulanten kamen jetzt schon und meinten, "Klasse, da hätte man wirklich meinen können, da oben sitzen die Alten".
Nachdem die Instrumente eingepackt und im Bus verstaut waren, ging es nach kurzer Einkehr im Festzelt wieder zurück nach Rosswangen. Für die meisten von uns hieß es gleich weiter zum nächsten Auftritt: Frühschoppen auf dem Kirchenfest mit der Kapelle.
Das Jugendblasorchester des Musikvereins Rosswangen mit Jugendleiter Daniel Grespan nach der Rückkehr aus Winterlingen-Harthausen
Nachmittags trafen wir uns dann wieder, um gemeinsam mit dem Bus nach Harthausen zur Notenbekanntgabe zu fahren. Dort vergnügten sich einige auf dem Rummel, den Großteil zog es aber gleich ins Festzelt. Alle warteten gespannt darauf, dass die Notenbekanntgabe nun endlich losginge. Doch als bekannt wurde, dass man noch einmal eine halbe Stunde warten müsse, war nicht nur bei uns der Unmut groß; denn auch bei allen anderen versammelten Jungmusikern war die Spannung riesig.
Dann endlich ging es los, zuerst wurden die Noten vom Samstag bekannt geben, die Spannung stieg bei uns noch mehr, würden wir diesmal die Bestnote schaffen? Bevor diese Frage beantwortet wurde, konnte der Musikverein aber bereits das erste Mal jubeln, da Michaela und Carolin ein "hervorragend" erspielt hatten.
Jeder hoffte, dass man beim Ergebnis der Jugendkapelle genauso jubeln können würde. Dann hieß es, "Die Jugendkapelle des Musikvereins Rosswangen hat mit .... hervorragendem Erfolg teilgenommen!" und unser Jubelsturm brach los. Man schrie, umarmte sich, die ersten SMS wurden verschickt, die Daheimgebliebenen in Rosswangen informiert.
Schon auf der Rückfahrt im Bus bewies die Jugendkapelle, dass sie auch im Feiern den Alten in nichts nach steht. Trotz des erhöhten Lärmpegels im Bus brachte uns der Busfahrer sicher zurück nach Rosswangen, wo wir am Ortseingang schon von unseren Eltern und Fans erwartet wurden. Stolz und glücklich marschierten wir zum Pfarrsaal, wo wir nach dem obligatorischen Foto auf dem ausklingenden Kirchenfest unseren Erfolg noch kräftig feierten.