1998: Vatertagswanderung nicht nur für Väter
Auch in diesem Jahr war Christi Himmelfahrt (21. Mai) wieder der Tag, der auserkoren wurde, um die seit Jahren traditionelle Wanderung der Musikerfamilie zu machen. Alle Aktiven, Jungmusikanten, Ehrenmitglieder, Freunde und Gönner des Vereins waren mit ihren Begleitpersonen eingeladen, an der Wanderung teilzunehmen.
Wie immer an diesem Tag wurde auch in diesem Jahr durch den Sportverein Rosswangen das Maibockfest vor dem alten Schulhaus abgehalten, was für uns eine gute Gelegenheit war, uns dort zu treffen und gleich ein kühles, frisch gezapftes Maibock auf den Durst zu trinken, der schon da war, bzw. auf den, der sich an diesem Tage (hoffentlich) noch einstellen sollte.
Ein Novum an diesem Tag soll nicht unerwähnt bleiben: Einige Musikkameraden, die in den vergangenen zehn Jahren nie mit uns gewandert waren, hatten dieses Jahr ebenfalls ihre Rucksäcke gepackt! Es waren die "Five Zylinders mit Minigolf". Durch ihre "Auflösungserscheinungen" hatten sie spielfrei und konnten sich deshalb ebenfalls unserem großen Tross anschließen.
Wie fast in jedem Jahr, lagen die Zeitpunkte des Treffens der Wanderschar und des tatsächlichen Starts auch heuer weit auseinander. Erst nach dem sich alle wanderwilligen Musikanten mit diversen Getränken und der ersten Roten gestärkt hatten, ging's los über den Rossberg, am Schützenhaus vorbei durch den Witthau, wo bereits die ersten Regentropfen über uns fielen, an der Juhe auf dem Lochen hoch zum Hörnle. Eine riesige Schlange von Musikanten und Begleitpersonen und sehr vielen Jungmusikanten bewegte sich über Stock und Stein und über ca. 300 Höhenmeter zu unserem Lagerplatz.
Doch was wir auf dem Hörnle, unserem beabsichtigten Festplatz, antrafen, war mehr als nur eine Enttäuschung für uns. - Nichts war da, aber auch gar nichts! Verschwitzt, ausgehungert und halb verdurstet kamen wir an und konnten weder Durst noch Hunger stillen, denn unser Verpflegungsfahrzeug war nicht da! Was ist los, was ist passiert, hörte man die Musiker fragen. Ein Unfall oder eine Vollsperrung für Getränkewagen - es war ja Feiertag - oder sonstige besondere Vorkommnisse? Kein kühles Bier, kein Grill, keine Festgarnituren - nichts war in Sicht! Lag es daran, dass die letztjährige Vatertagswanderung dem schlechten Wetter zum Opfer fiel, bzw. in eine andere Richtung geplant war, hatten sich die Fahrer mit dem Transportgut verfranst, oder sind sie eventuell von Wegelagerern überfallen worden? Fragen über Fragen.
Doch im Vertrauen auf einen guten Ausgang und die baldige Ankunft von allem, was erwartet wurde, suchten einige Optimisten etwas Holz zusammen, um wenigstens schon mal ein Feuer zu entfachen. Und tatsächlich, was lange währte wurde war. Der Transporter von Dieter Kraft traf, gesteuert von unserem 1. Vorsitzenden Siggi Schäfer, mit allem ein, was für uns wichtig war. Rasch wurden die Garnituren aufgeschlagen, das Bier angezapft, die Grills aufgestellt und los ging's.
In kurzer Zeit waren die Supergrillplatten von Lothar Naujoks und Hermann Butz heiß und boten Platz für Steaks, Würste in allen Variationen und manch andere Leckereien. Es war schon erstaunlich festzustellen, wie viel ca. 100 jüngere und ältere Musiker in der Lage sind zu fres.... - Entschuldigung - zu vespern. Schätzungsweise zwei Schweine und ein halbes Rind wurden auf den beiden Grills gebraten. Die beiden Grillmeister Hermann und Lothar gaben wirklich ihr bestes und erfüllten am Grill sämtliche Wünsche.
Natürlich mussten nun erst die vollen Bäuche gepflegt werden. Die einen taten's durch ein kleines Schläfchen, die anderen verkosteten ein gutes Schnäpschen, wieder andere verhielten sich bei verschiedenen Spielen doch eher sportlich. Und kaum zu glauben, aber wahr, die ersten holten schon den mitgebrachten Kuchen hervor und tranken einen guten Kaffee dazu. Herzlichen Dank an Petrus, denn er war uns doch noch gnädig gesonnen.
Nachdem wir uns von den großen Strapazen des Essens und Trinkens erholt hatten, räumten wir das Gelände wieder sauber auf und traten den Heimweg an, jedoch nicht ohne zuvor noch ein Gruppenbild von der ganzen Musikerfamilie zu machen.
Einige mussten unterwegs beim Musikverein Hausen a. T. an der Lochengrillstelle den bereits schon wieder eingestellten Durst löschen. Den Abschluss machten wir wie üblich beim Maibockfest des Sportvereins vor dem alten Schulhaus. Erst spät in der Nacht und leicht unterkühlt nahm dieser schöne Tag für manchen Musiker ein Ende. Resümee: Ein gelungener Wandertag, der geeignet war, die gute Kameradschaft im Musikverein noch weiter zu festigen.