100 Jahre Musikverein Roßwangen - Roßwangen mutiert zum größten Stadtteil

Das Dorf am Wettbach wird zum Nabel der (Blasmusik-)Welt. An die 4000 Gratulanten lassen die hochdekorierte Kapelle anlässlich ihres 100. Geburtstags hochleben. Hochdekoriert deshalb, weil der Verein in der obersten Klasse spielt und bei Wertungsspielen immer die besten (Tages-)Auszeichnungen einfährt. Am Wochenende bewiesen die Roßwanger aber auch, dass sie feiern können, und das ziemlich ausgiebig. Das musikbegeisterte Dörfchen mutierte für drei Tage zum größten Balinger Stadtteil. 

Die Affenhitze störte mit Blick auf die letzte Großveranstaltung niemanden. „Bei den Kreisjugendmusiktagen hagelte es Katzen“, erinnert sich der 1. Vorsitzende Matthias Butz. Das war 2010 – seither, und schon einige Jahre davor, macht Roßwangen immer nach den Sommerferien von sich reden. Denn da findet der mittlerweile schon traditionelle „Bayrische Tag“ statt. Der ist immer so gut besucht, dass Plätze im Pfarrgarten schon vor dem Mittagessen zur Mangelware werden. Im Jubiläumsjahr wird nicht rund um die Kirche gefeiert, denn blau-weiße Stimmung gab es am Wochenende schon zuhauf. Wer da nicht genug bekommen hat, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

Kein Wölkchen trübte den Himmel beim großen Festumzug des Musikvereins Roßwangen, den natürlich die Gastgeber anführten.

Die „Partyfürsten“, die normalerweise auf dem Wasen spielen, brachten das über 1200 Quadratmeter große Zelt am Samstag zum Überkochen. Kaum hatte die Coverband begonnen, stand das Publikum – der überwiegende Teil in Dirndl und Lederhose – auf Tischen und Bänken, es wurde gelacht, geklatscht und gegrölt. Der Abend avancierte zur reinsten Sommerfasnet. Nur gut, dass es draußen einen Riesengarten gab, wo das Partyvolk unter dem bei den Stammgästen bekannten Riesenfallschirm frische Luft tanken und den einen oder anderen Cocktail schlürfen konnte.

Die Getränkeauswahl war riesig, hungern musste aber auch niemand. Dafür sorgte an allen drei Tagen eine ganze Armada an Helfern. An die 200 Leute waren im Einsatz. Und natürlich nicht ausschließlich Musiker. „Alle Vereine helfen mit, quasi der ganzen Flecken“, freute sich der Vorsitzende schon beim Festauftakt über die Unterstützung durch die Schützen, Sänger, Sportler, Narren, Feuerwehrleute und Jungimker. Die Ehrenmitglieder und viele Rentner hätten schon beim Aufbau des Zeltes tatkräftig mitangepackt.

Problemlos verlief der Fassanstich, Ortsvorsteher Wolfgang Schneider ließ "trocken" mit Matthias Butz und seiner Vorstandskollegin Yvonne Hahn die Bierkrüge klingen. Und auch danach ging es rund, und das im sprichwörtlichen Sinne. Die Roßwanger hatten sich von ihren Musikerkollegen aus Hochmössingen eine Drehbühne besorgt. Sie sorgte für nahtlose Übergänge - zwischen den Auftritten der Vereine aus Frommern, Geislingen, Zimmern u.d.B., Dotternhausen, Dormettingen und Rottweil gab es keinerlei Umbaupausen. Durch das mehrstündige Programm führte Alexander Wieser. Der machte seine Sache so gut, dass er glatt als Thomas Gottschalk von Roßwangen bezeichnet werden könnte.  

Am Sonntag beim Umzug knallte die Sonne nur so vom Himmel. Wer sich früh genug eingefunden hatte, fand ein bisschen Schatten unter den Bäumen beim Friedhof. Die Musikanten entledigten sich ihrer Uniformjacken und spielten hemdsärmelig begleitet von den Kindergartenkindern, die als Blumen, Raupen und Schmetterlinge verkleidet, für bunte Farbtupfer sorgten, anderen Roßwanger Vereinen und den Sportfischern aus Frommern.

Viel Beifall ernteten die Kindergartenkinder, die verkleidet mit ihren Erzieherinnen für bunte Farbtupfer sorgten.

Den klingenden Zug führten natürlich die Gastgeber an, es folgten flotte und bekannte Märsche spielend die Orchester aus Weilstetten, Erzingen, Frommern, Engstlatt, Ostdorf, Heselwangen, Balingen, Weilen unter den Rinnen, Mahlstetten, Weildorf, Erlaheim, Rötenberg, Burladingen, Obernheim, Ahldorf, Wellendingen, Höfendorf und Owingen, sowie der Fanfarenzug aus Nusplingen. 

Hinterher war aber (noch) nicht Duschen angesagt. Denn auf dem Festgelände beim Sportgelände wurde bis weit in den Abend hinein munter weiter gefeiert – und ein letztes Mal auf dem Parkett musiziert.

Von Volker Schweizer.

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